Notizen aus dem Unterricht

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11. Feb. 2007
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Hallo zusammen,

eigentlich geht es mir so, dass ich das Besprochene aus dem Unterricht noch an Ort und Stelle verinnerliche (weil es oft (plötzlich :D) so einleuchtend ist) und ich es mir entsprechend merken kann. Trotzdem denke ich mir, dass ein paar Notizen, Aufzeichnungen nicht schaden würden, denn wer weiß, ob mein Gedächtnis wirklich so zuverlässig ist :confused:
Wie macht ihr das? Neben den Randbemerkungen im Notentext, schreibt ihr euch noch zusätzlich etwas auf? Und wenn ja, wie und was?

LG, Sesam
 
Also meine erwachsenen Schüler, die sich Dinge schlecht merken können, schreiben sich dann was auf oder wollen direkt etwas von mir diktiert bekommen, damit sie es noch mal nachlesen können. Bei Kindern, die noch nicht so schnell schreiben können, funktioniert es am einfachsten, wenn ich es für sie (z.B. ins Hausaufgabenheft) schreibe.
 
Also, ich mach mir nach der Klavierstunde immer Notizen. Das aber eher als Gedächtnis-Festigung, nachdem ich's aufgeschrieben habe, ist es besser verinnerlicht. In die Noten kommt nichts außer Fingersätzen, doch auch die schreibe ich mir lieber auf den Notizzettel, denn ich schaue ja doch nicht mehr in die Noten.

Klavirus
 
Also, Fingersätze und Metronomzahlen kommen bei mir ins Notenheft (allerdings mit Bleistift). Alles andere kommt auf eine Extraseite und wird nach der Stunde nochmals sauber in den Klavierordner übertragen. Die Hausaufgaben kommen in ein extra Aufgabenheft (da wir oft an drei bis fünf Stücken in diversen Büchern gleichzeitig arbeiten kann ich mir sonst echt nicht immer alles merken). Klingt jetzt vielleicht blöd, aber ich komme nun mal aus dem kaufmännischen Bereich und fände es komisch so ganz ohne "Papierkram".

LG
Wuschelino
 
Anfangs habe ich mir alle Tipps in ein eigenes Heft geschrieben, mittlerweile notiere ich nur noch allgemeine theoretische Neuigkeiten während der Stunde in ein Notenheft.
Bemerkungen zum aktuellen Stück schreibe ich während des Unterrichts mit Bleistift in die Noten. Ich nehme daher immer nur Kopien mit, die Originalnoten bleiben zu Hause.
 
Neben die Bemerkungen im Notentext passen bei meinen Noten oft keine weiteren Dinge, dafür gibt es dann die Rückseite und Radiergummis ;)

Es ist sicherlich eine gute Idee, Schüler ein Aufgabenheft führen zu lassen, damit kann man auch gleich das heimische Üben etwas strukturieren. Mein Orgellehrer hatte die Angewohnheit, selbst in mein Heft zu schreiben, ich brauchte also später nur nachzulesen. Es war übrigens manchmal eine große Motivation, zu sehen, daß ich trotz aller schlechten Gefühle doch Fortschritte gemacht hatte.

Bemerkungen, die zu einem speziellen Stück gehören, sollten aber meiner Meinung nach immer auch dort, also in den Noten, stehen, sonst vergißt man wohlmöglich, daß es überhaupt welche gab. Ich habe z.B. ein Impromptu von Schubert nach einer Kopie (ja, völlig legal!) einstudiert, dort stehen immer noch Tempovorgaben meines Lehrers, die heute völlig unnötig sind, es ging nämlich um Übetempi, nicht um den Vortrag. Die könnte ich bei Platzmangel ohne weiteres wegradieren. Fingersätze bleiben natürlich stehen, auch wenn sie inzwischen verinnerlicht sind. Was heute präsent ist, kann ja in ein paar Jahren vergessen sein. Und wenn man ein altes Stück wieder auffrischt, kann man sich meiner Meinung nach am besten erinnern, wenn man so wieder anfängt, wie man aufgehört hat. Dazu zählen natürlich auch selbst hinzugefügte Vortragsanweisungen.

Im Flötenunterricht habe ich im Moment über jedem Stück, das ich spiele, riesengroß das Wort "Stütze" stehen, damit ich beim Üben konsequent daran denke. Für das Klavierspielen ist die Stütze völlig irrelevant, Bläser und Sänger werden wissen, worum es geht. Davon abgesehen, ist es ja nur ein Beispiel, wie man die weißen Flächen zwischen den Noten nutzen kann.

Ich glaube, für Leute, die weniger nach Noten spielen, ist ein Aufgabenheft (oder meinetwegen auch ein Übungstagebuch) sehr sinnvoll, denn man behält ja doch nur das, was man wirklich behalten will und vergißt dabei vielleicht unbequeme aber wichtige Dinge. Im Aufgabenheft ist sowas sicher aufgehoben, man darf nur nicht vergessen, es auch zu lesen.
 
Ich schreibe die Sachen den Schülern stets selber in ihr Aufgabenheft, egal wie alt.

Denn sonst würden dauernd 2 Sachen passieren:

a) Die Schüler schreiben's doch nicht auf.

b) Unter anderem infolge von a) vergessen die Schüler wichtige Dinge, die zu Hause eigentlich beachtet werden sollen

c) Es wird aus Unvermögen, zu formulieren (oder weil der Schüler es nicht wirklich verstanden hat) irgendwie so Blödsinn notiert, den dann weder der Schüler noch ich später noch verstehen.

Das würde dann also zu unnötigen Nervereien und Ermahnereien führen, die ich mir erspare. Auch so sind die Schüler schon faul und nachlässig genug :cool:

LG,
Hasenbein
 
Hallo Sesam,
eigentlich geht es mir so, dass ich das Besprochene aus dem Unterricht noch an Ort und Stelle verinnerliche (weil es oft (plötzlich :D) so einleuchtend ist)

Das geht mir ähnlich; im oder nach dem Klavierunterricht schreibe ich mir gewöhnlich nichts auf.

Die Frage, auf welche Weise man am schnellsten lernt oder sich leichter merkt, halte ich aber für höchst individuell. Der eine lernt am leichtesten durch praktische Anschauung, dem nächsten helfen theoretische Erklärungen mehr. Am wichtigsten ist mir persönlich das Begreifen des Warum, denn was man verstanden hat, verinnerlicht sich auch leicht. In Bereichen, in denen es mit dem Begreifen nicht getan ist, sollte es jeder so halten, wie es ihm am besten liegt, meine ich. Da aber kann Ausprobieren sicher nicht schaden.

Liebe Grüße,
Nuri
 
Liebes hasenbein,

Ich schreibe die Sachen den Schülern stets selber in ihr Aufgabenheft, egal wie alt.

Denn sonst würden dauernd 2 Sachen passieren:

a) Die Schüler schreiben's doch nicht auf.

b) Unter anderem infolge von a) vergessen die Schüler wichtige Dinge, die zu Hause eigentlich beachtet werden sollen

c) Es wird aus Unvermögen, zu formulieren (oder weil der Schüler es nicht wirklich verstanden hat) irgendwie so Blödsinn notiert, den dann weder der Schüler noch ich später noch verstehen.

Das würde dann also zu unnötigen Nervereien und Ermahnereien führen, die ich mir erspare. Auch so sind die Schüler schon faul und nachlässig genug :cool:

Das ist bestimmt ein hervorragender Ansatz.

Sollte sich die Situation ungeachtet dessen als desaströs erweisen, empfehle ich die Beachtung der Nummern 3, 15 und 21 aus den Richtlinien für Krisensituationen aller Art:

Zitat von titanic:
1. Mal im Prüfungsamt nachfragen.
2. Ihre Handynummer löschen.
3. Sich im Internet über Alternativen informieren.
4. Das Gerät für fünf Minuten vom Netzstecker trennen.
5. Einen Anwalt einschalten.
6. Karteikarten nutzen.
7. Etwas Essig darauf tupfen.
8. Strukturiert vorgehen.
9. Nicht auf die Stromabnehmer treten.
10. Den neuen Patch herunterladen.
11. Am Rand Notizen machen.
12. Eine kleine Knoblauchzehe hinzugeben.
13. Fünf Minuten Stoßlüften (statt Dauerlüften).
14. Den Cache leeren.
15. Keine Angst zeigen (können sie riechen!).
16. Auch die Zwischenräume nicht vergessen.
17. Sich den Namen des Gesprächspartners geben lassen.
18. Feste Benutzungsregeln einführen.
19. Lieber mehrere kleine Portionen zu sich nehmen.
20. In kreisenden Bewegungen arbeiten.
21. Sich einer nahestehenden Person anvertrauen.
:D :D

Liebe Grüße,
Nuri
 
über-, unter-, neben-, mittendrin- und rückseitig der Noten werden Notizen angeführt. Kamera läuft stellenweise mit.
 

Ich mach es ähnlich wie hasenbein, wobei es auf den Schüler und seine Vorstellungen ankommt:

Bei Kindern schreibe ich grundsätzlich alles in ein Aufgabenheft. Fast alle sind sehr froh über die Hilfen, denn man macht ja im Unterricht alles Mögliche und ohne Aufschreiben geht vieles verloren. Auch Übetricks, die vielen Einzelschritte bei der Lösung eines Problems, Bilder, die bei der Klangvorstellung helfen und meist sehr individuell sind, werden aufgeschrieben, oft genauso, wie wir sie im Unterricht gemeinsam entwickelt haben. Wichtig finde ich, dass ich es nicht nur mit meinen Worten aufschreibe (nützt wenig), sondern die Formulierungen mit dem Schüler gemeinsam entwickle ( jeder Schüler hat andere Worte, anderes ihm nützliches Vokabular) und ihm zeige, was ich aufgeschrieben habe.

Sehr selten kommt es vor, dass das einem Schüler zuviel Text ist. Das kann man besprechen und sich kurz fassen, also einprägsame Synonyme benutzen.

Bei Erwachsenen ist es unterschiedlich. Wenn sie schon länher bei mir sind und sich an die Herangehensweise ( zumindest einigermaßen :D:D ) gewöhnt haben, schreiben sich manche gar nichts mehr auf. Andere schreiben sich selbst etwas auf und einigen schreibe ich es auf. Je nachdem, Hauptsache, alle sind zufrieden und die Ziele für die nächste Woche sind klar formuliert und gesteckt.

Mir macht das nichts aus, alles aufzuschreiben. Es lohnt sich, denn dann ist in der nächsten Klavierstunde alles verstanden. Meistens :p!

Liebe Grüße

chiarina

P.S.: Rolf, das mit dem Spickzettel ist herrlich. :D Werde ich sicher mal irgendwann in meinen Stunden anbringen!
 
Meine KL führt seit der ersten Stunde ein Aufgabenheft. Dort steht drin, was wir aktuell üben und worauf ich achten muss. Heute hat sie zb die ganzen neuen Sachen aufgeschrieben, die ich bis zum nächsten Mal übe und wenn ich dann nächste Woche bei ihr bin, gehen wir jeden Punkt im Heft durch. So weiß ich zu Hause was ich machen soll und wenn ich dann dort bin, weiß sie auch sofort, wo wir aufgehört haben und muss nicht erst überlegen, wo wir stehen.

Aktuell sieht das zb. so aus:

1.) D-Dur Tonleiter (Einzeln, Paralell, Gegenbewegung, rhytmitisiert)

2.) Dreiklänge und Umkehrungen linke Hand

3.) Stück 30 aus der KS

4.) "Easy" Daniel Hellbach


Ich weiß also genau was ich zu tun habe. Wenn es neue Sachen gibt, schreibt sie die in Kurzform immer dazu, damit ich weiß auf was ich achten muss. Ich als Schüler komme damit super zurecht, ich hab sonst schon im Auto die Hälfte vergessen.
 
Ich studiere Musik und schreibe mir weder für Klavier noch für mein Hauptfach Sachen auf. Immer wenn ich in den Takten bin, zu denen mein Lehrer was gesagt hat, erinnere ich mich dran und übe es. Das trainiert auch, dass man immer dran denkt, es richtig zu machen.
Aber ich kann mir vorstellen, dass es für Hobbyspieler schwer ist, sich das zu merken, wenn man noch ein Vollzeitjob hat.

Anders ist es, wenn ich bei nem Meisterkurs bei einem fremden Lehrer bin oder Jurybewertungen habe. Die schreibe ich mir immer nach der Stunde/dem Gespräch auf, weil es oft auch allgemeine Sachen sind, die ich sonst von meinem Lehrer nie gehört habe.
 
Mein Klavierlehrer hat das recht clever gelöst:

Notizen werden direkt auf dem Notenblatt gemacht. Zusätzlich läuft nebenher ein Aufnahmegerät mit Mikrofon und Kassette, die die gesamte Stunde auf Band aufnimmt.
Diese Kassette wird anschließend von mir zuhause mit meinem Tschibo-Kassettendigitalisierer auf dem Computer abgespeichert und kann dann beim nächsten mal wieder überschrieben werden.

Möchte das nicht mehr missen, weil ich mir so die Stunde nochmal z.b. via mp3-Player anhören kann.
 
Klavierstunde mit Audio- und Video-Aufnahme

Ich nehme jede Klavierstunde mit dem Zoom-H2-Audiogerät auf.

Die Audiodatei speichere ich auf meinen Rechner, und höre mir dann zu Hause schrittweise den Unterrichtsablauf an.
Alle wichtigen Stichpunkte werden in ein Heft eingetragen:
Ablaufzeit der Aufnahme, dazu passend dann die Stichpunkte.
Hinweise von mir im Unterricht werden in blauer Schrift eingetragen, Erläuterungen meiner Kl-Lehrerin in roter Schrift.
So kann ich den "Wechseldialog" Schüler-Lehrer optisch besser unterscheiden.
Einzelne Stellen, wo meine KL-Lehrerin Stellen vorspielt, werden besonders mit z.B. VORSPIEL Takt 5-9 gekennzeichnet, damit ich beim üben die Stellen schneller wieder finde.
Schwierige Stücke spielt meine Kl-Lehrerin vor, die ich mit meiner Kamera als Video aufnehme.
So habe ich optimale Möglichkeiten, die komplette Unterrichtsstunde nochmals "in Ton und Bild" zu wiederholen.
Fazit. Die Anschaffung des Stereo-Audiogerätes Zoom H2 hat sich in jeder Hinsicht gelohnt, und kann ich nur weiter empfehlen.
 
Ich nehme jede Klavierstunde mit dem Zoom-H2-Audiogerät auf.

Die Audiodatei speichere ich auf meinen Rechner, und höre mir dann zu Hause schrittweise den Unterrichtsablauf an.
Alle wichtigen Stichpunkte werden in ein Heft eingetragen:
Ablaufzeit der Aufnahme, dazu passend dann die Stichpunkte.
Hinweise von mir im Unterricht werden in blauer Schrift eingetragen, Erläuterungen meiner Kl-Lehrerin in roter Schrift.
So kann ich den "Wechseldialog" Schüler-Lehrer optisch besser unterscheiden.
Einzelne Stellen, wo meine KL-Lehrerin Stellen vorspielt, werden besonders mit z.B. VORSPIEL Takt 5-9 gekennzeichnet, damit ich beim üben die Stellen schneller wieder finde.
Schwierige Stücke spielt meine Kl-Lehrerin vor, die ich mit meiner Kamera als Video aufnehme.
So habe ich optimale Möglichkeiten, die komplette Unterrichtsstunde nochmals "in Ton und Bild" zu wiederholen.
Fazit. Die Anschaffung des Stereo-Audiogerätes Zoom H2 hat sich in jeder Hinsicht gelohnt, und kann ich nur weiter empfehlen.

Ich hatte mal einen 60jährigen Schüler, ehemaliger Rechtsanwalt.

Der hat zu Hause alles, was wir in der Stunde gemacht / aufgeschrieben haben, zu Hause nochmal mit Schreibmaschine abgetippt und säuberlich in Klarsichthüllen abgeheftet. Diesen Ordner brachte er dann immer nächstes Mal mit.

Leider mußte ich jedesmal in der nächsten Stunde feststellen, daß er weder irgendwas behalten noch irgendwas verstanden hatte von dem in der letzten Stunde Besprochenen und für zu Hause Aufgegebenen. :D :D

LG,
Hasenbein
 
Ich hatte mal einen 60jährigen Schüler, ehemaliger Rechtsanwalt.

Der hat zu Hause alles, was wir in der Stunde gemacht / aufgeschrieben haben, zu Hause nochmal mit Schreibmaschine abgetippt und säuberlich in Klarsichthüllen abgeheftet. Diesen Ordner brachte er dann immer nächstes Mal mit.

Leider mußte ich jedesmal in der nächsten Stunde feststellen, daß er weder irgendwas behalten noch irgendwas verstanden hatte von dem in der letzten Stunde Besprochenen und für zu Hause Aufgegebenen. :D :D

LG,
Hasenbein

Da hast Du offensichtlich bisher schlechte Erfahrungen gemacht mit "solchen" Klavierschülern.
Meine Klavierlehrerin ist jedenfalls zufrieden mit meinen Lern-Fortschritten. Zumal sie mit meiner "Methode" keine offenen Fragen aus der letzten Klavierstunde mehr beantworten muss!
 
Sollte auch nichts gegen Dich oder Deine Lernmethode sein!

Fiel mir nur am Rande als, wie ich finde, recht amüsante Anekdote ein! :D

LG,
Hasenbein
 
Ich hatte mal einen 60jährigen Schüler, ehemaliger Rechtsanwalt.

Der hat zu Hause alles, was wir in der Stunde gemacht / aufgeschrieben haben, zu Hause nochmal mit Schreibmaschine abgetippt und säuberlich in Klarsichthüllen abgeheftet. Diesen Ordner brachte er dann immer nächstes Mal mit.

Leider mußte ich jedesmal in der nächsten Stunde feststellen, daß er weder irgendwas behalten noch irgendwas verstanden hatte von dem in der letzten Stunde Besprochenen und für zu Hause Aufgegebenen. :D :D

LG,
Hasenbein

Dafür hatte er von jeder Stunde ein lückenloses Protokoll.
Für einen Juristen extrem wichtig! :D
 

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