Die "Kochen Metapher" ist zu unausgegoren.
Halten wir fest: Ein Kochbuch nebst alten Rezepten und auch Werkzeug, Gelegenheit, alles parat. Jetzt kann man sagen "Klavierspielen = Zwiebelschneiden", tutorials = thermomix.
Man kommt nicht ums Zwiebelschneiden umhin, jo. Würde so funktionieren das Bild. Die Frage ist, warum klappt kochen und die Analogie Klavierspielen nicht. Was hat das kochen was das Klavierspielen nicht hat? Was passiert mit und in dem Mensch (Gefahrersteller;) beim Kochen, was beim Spielen? Wo ist die Analogie zu grobgehackt? (Denn das muß sie zwangsläufig sein, kann er kochen "aber nicht as lustvoll Klavierspielen").
Worauf ich hinaus will: was sind die vielen unsichtbaren, intrinsischen Beweggründe, Bilder, Motivationen, sensorisch-motorische Verknüpfungen (schwadronie) kurz: wo ist der erdige, grün abgeschnitten, gewaschene, geschälte, in den Finger geschnitten eisenige, gewürfelte, Karottenduft der vor seinen Augen baumelt?
Wo will ich zu nüchtern, verstandsmäßig mir etwas einrichtern und wie könnte ich dieses "Trichter" zu einem griffigeren, angriffsflächiger konturiertem Ding machen, in das sich meine Memorisierungsfähigkeit lustvoll dumm und dusselig verstricken mag?
Wie kleide ich "mein Lernen" für mich individuell aus? Was bleibt, wann, wie und warum hängen?
Es brachte mir nie was, wenn meine Orgel Lehrerin mir Funktion, oder Akkorde oder was auch immer für technische Fachsimpelei reinkeifte. Ein umgeworfener Kaffee, eine Höhle voller Schinderhannesse, korrigierte! Kritzeleien, Erinnerungen an Orte, andere Klaviere, Vorbilder, Referenzen, Tages-, Nachtzeiten, Gerüche, im Prinzip je mehr Gedanken / Etinnerungen/ Assoziationen an "ein Stück", "eine Stelle" geknüpft sind, umso mehr kann das Inselwissen sich 1. Mehren (agglutinieren) und 2. Bleibt vielleicht was brauchbares hängen.
Besetz das denken unverkrampfter. Finde unlogisch Verknüpfungen. Sammle (gedanklich) um ein Stück alles was dir dazu einfällt. Das kann flzktuieren. Soll es auch. Muss es auch, denn das sind die Gezeiten. Es wird aber was hängen bleiben.
Oft geht man den umgekehrten weg und verringert, fasst die Information zusammen. Chunking ist auch essentiell und unfassbar wichtig. Aber Chunking ist der Bernstein in diesem Bild.
Beide Strömungen sind wichtig und, auch wenn sie konträr, oder antagonistisch scheinen funktionieren sie nur zusammen!
Gutes Chunking kriegst du wenn du viel Datenmaterial eindampfst. Einen guten Fond kriegst du wenn du viele Zutaten zusammenträgst.
Der Gedanke, daß die Karotte aus freilaufender Bodenhaltung kam ist nicht egal! Er verfeinert den Sud mit einem Jus "frohem Gedanken".
Nachher darfst du immer noch im Starköche Forum fachsimpeln und über atomare Zusammenhänge in Ursuppen sprechen. Aber du hast vielleicht jetzt Freude am "Merken" und wie du das so gut hingekriegt hast, kann dein Geheimnis bleiben.