Notieren und Ausführen von Trillern

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oiseau

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Guten Abend,

ich übertrage gerade ein eigenes Stück in ein Notenprogramm. Zu dem Triller (siehe unten) habe ich zwei Fragen an Euch.

1. Ist er in dem Beispiel darunter richtig notiert?

2. Woher weiß der Auszuführende, mit welcher Note er beginnt bzw. welche Nebennote er spielen soll?

Kann mir da jemand weiterhelfen?

Vielen Dank
Mathias

Triller.png
 
Triller würde man auch in einem Notensatzprogramm nicht ausnotieren, sondern mit dem entsprechenden Zeichen versehen.

Ob die Beispielnotation richtig ist, kann man so nicht sage. Das hängt von der Epoche des Stücks und natürlich auch von den Fertikeiten der musizierenden Person ab.
 
Triller lassen sich unterschiedlich ausführen. Wie stellst du ihn dir vor? Am besten, du fügst einen Hinweis zur Ausführung hinzu.
 
1. Ist er in dem Beispiel darunter richtig notiert?
Nein, denn dann hättest du das h mit einer Trilleranweisung versehen müssen. Zusätzlich müsste man wissen, dasss du eine Zeitreise aus dem 18. Jahrhundert angetreten hast, denn damals hat man Triller in der Regel mit der oberen Nebennote begonnen, spätder eher nicht.

2. Woher weiß der Auszuführende, mit welcher Note er beginnt bzw. welche Nebennote er spielen soll?
Mit welcher Note man beginnt, richtet sich nach den Ausführungsregeln des jeweiligen Stils, z.B. während des 18. Jahrhunderts (s.o.) Welche Nebennote man spielt, hängt vor allem von der Tonalität ab. Wenn z.B. innerhalb von C-Dur der Triller auf c-des laufen sollte, würde man man ein b oberhalb des Triller-Symbols notieren, weil das des nicht zu C-Dur gehört.
 
Erst einmal vielen Dank Euch. Ich habe einiges dazugelernt.

Bei Wikipedia habe ich gelesen, dass man einen kurzen Notenvorschlag zur Hauptrillernote hinzufügen muss, um anzugeben, dass mit der Nebennote begonnen werden soll.

Auf einer englischen Internetseite fand ich zudem eine Erwähnung zu einem "Langen Mordent" (zweite Grafik). Könnte ich den für mein unteres Beispiel auch anstatt eines Trillers notieren? Und wenn ja, wie teile ich dem Auszuführenden mit, dass er keine 64., wie ganz unten angegeben, sondern 32. Noten spielen soll?


Triller.png

Mordent.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du präzise vorgeben möchtest, wie zu spielen ist, dann schreibe es aus. Ansonsten sind Verzierungen eben Verzierungen. Sie können unterschiedlich ausgeführt werden, auch abhängig davon, in welchen historischen Stil eine Interpretation gehen möchte.
 
@Martin49
Das verstehe ich natürlich. Ich finde jedoch, dass ausgeschriebene Verzierungen schnell unübersichtlich werden, wenn sie gehäuft auftreten.

Ich hätte da noch eine Frage, wie die folgende Ausführung richtig notiert werden könnte. Mir ist klar, dass das Notationsbeispiel A als Notenvorschlag die obere Ausführung nicht korrekt abbildet, da sie ja erst mit der Zählzeit der ganzen Note im zweiten Takt beginnt und diese auch verkürzt. Kann man das jedoch richtig, auftaktig in ähnlicher Form verziert notieren? Vielleicht, indem man das g mit einem Notennachschlag (wie Beispiel B) versieht?


Notation2.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du eine ganz bestimmte Vorstellung davon hast, wie es ausgeführt werden soll, dann notiere es aus.

Sonst ist es Sache des Interpreten, was dabei herauskommt.
 
Erst einmal vielen Dank Euch. Ich habe einiges dazugelernt.

Bei Wikipedia habe ich gelesen, dass man einen kurzen Notenvorschlag zur Hauptrillernote hinzufügen muss, um anzugeben, dass mit der Nebennote begonnen werden soll.

Auf einer englischen Internetseite fand ich zudem eine Erwähnung zu einem "Langen Mordent" (zweite Grafik). Könnte ich den für mein unteres Beispiel auch anstatt eines Trillers notieren? Und wenn ja, wie teile ich dem Auszuführenden mit, dass er keine 64., wie ganz unten angegeben, sondern 32. Noten spielen soll?


Den Anhang 36140 betrachten

Den Anhang 36141 betrachten

Also der Triller von der oberen Nebennote ist die barocke Variante. Ab dem 19. Jh. beginnt er von der Hauptnote. Deshalb macht es Sinn, diese als Vorschlagsnote zu schreiben, wenn es von oben beginnen soll. Ja, man kann das als langen Mordent schreiben. Auch das ist eher Barock. Man muss damit rechnen, dass ein "moderner" Spieler den einfachen Mordent liest. Grundsätzlich: Die Anzahl der Trillerschläge ist bei so etwas ins Ermessen des Ausführenden gestellt. Wenn Du das genau haben willst, musst Du ausnotieren.
 

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