Musikalität entwickeln - wie macht man / ihr das?

  • Ersteller des Themas Viva la musica
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Keine Lust, mitzudenken...? ;-) Ist ja auch Feierabend... ;-)
 
Aber Du hast schon Recht: das Thema ist: wie werden wir musikalischer.

Wer hat noch irgendwelche Vorschläge? Musiktheorie pauken? Musikstudium? Musikgeschichte lernen?
Rezeptionsgeschichte? Interpretationsgeschichte?
 
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Ich würde das nicht in Spätromantik einordnen (lasse mich aber gern belehren).
 

Ja es stimmt schon: ich bin ein Konzertmuffel. Das liegt ein bisschen daran dass es mir bei den meisten Klassik-Aufnahmen ehrlich gesagt hochkommt, und da nur ganz ganz wenige Aufnahmen wirklich mein Gefallen finden und die landen dann in meiner Musiksammlung.

Die Chance, dass irgendein live-Dirigent/Orchester-Gespann genau meinen Nerv trifft, ist fast gleich Null.

Aber vielleicht gleicht das ungefilterte Hörerlebnis das ja wieder aus. Konzertsaal ist nicht Stereoanlage. Soviel weiß ich auf jeden Fall schon, und habe das auch erlebt. Ich sollte es vielleicht mal wieder probieren bzw. riskieren.

Sollte ich es gar nicht aushalten, dann könnte ich ja auch die Fliege machen
 
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So ist es.

"Neue Musik": das hier gfällt mir ganz gut...

Dass Du nicht "Seht die Sonne" verlinkt hast verwundert mich jetzt aber.

Du hast doch geschrieben, dass Musik die Seele berühren soll. Höre Dir bitte die Gurre-Lieder an. Aber nicht auf der Stereoanlage oder bei Youtube sondern im Konzertsaal. Ich wüsste zu gerne, ob Du danach auch noch "gefällt mir ganz gut" sagen würdest oder ob Du hingerissen wärst. Oder wie es Dir bei "Seht die Sonne" erginge. Nicht, was bei Youtube zusammengeschnitten wird sondern live, wenn sich die Musik dorthin aufschwingt.

Diesen Klangrausch, 150 Musiker und mehrere Chöre, vermittelt Dir keine Stereoanlage.
 
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Diesen Klangrausch, 150 Musiker und mehrere Chöre - vermittelt Dir keine Stereoanlage.

Das glaube ich Dir auf's Wort. Mein erstes Konzerterlebnis war ein Chorstück in einer größeren Kirche.

Als am Anfang alle Stimmen auf einmal vor mir bzw. dem Publikum mit einem langem Mehrklang zum Singen anhoben... musste ich mich mit aller Kraft zusammennehmen, um die Tränen zu unterdrücken, gerade sitzen zu bleiben, und mir nichts anmerken zu lassen.

Nicht, weil sie jetzt so überirdisch perfekt gesungen haben, sondern weil die Menschen, die da vor mir waren, mir SO ETWAS geben konnten und in diesem Augenblick gegeben haben.

Ich riskierte dann noch einen verstohlenen Blick nach links und rechts... ich war wohl der einzige in meiner Reihe, dem es gerade so erging (?)
 

Kino-Popcorn sind übrigens Kalorienbomben.

Das, was hinterher daraus gemacht wird, baut nur auf vorhandene Strukturen auf, baut diese aus.

So wenig Unterschiede hörst Du also zwischen verschiedenen Aufnahmen/Interpretationen des gleichen Klassik-Stückes...?

Jetzt könnte ich sagen: bedauernswert... (!)

(für mich liegen da Welten - wenn nicht Univsersen - manchmal zwischen...)
 
Die Chance, dass irgendein live-Dirigent/Orchester-Gespann genau meinen Nerv trifft, ist fast gleich Null.
Geht's noch? In München gibt es 3 große Orchester, die zu den Top 10 der Welt gehören. Hier geben sich die gefragtesten Dirigenten die Klinke in die Hand und jeder Pianist/Geiger/Was auch immer träumt davon, beispielsweise mit dem BR-Sinfonieorchester spielen zu dürfen. Und die sind ausgerechnet für einen doch recht unbedarften Hobby-Musikanten wie dich nicht gut genug?
 
Bitte nicht aufregen. Um "gut genug" geht es bestimmt nicht, und vermutlich bin ich sowieso der einzige Mensch, der dermaßen heikel ist mit der Musik, die er wirklich mag.

Ich höre die ersten paar Takte, die erste Minute einer Aufnahme, und schon weiß ich: so und so will ich das nicht gespielt haben, und das war es dann schon für mich. Das ist mein Problem.
Und das trifft halt alle (zum Teil exzellenten) Orchester und Dirigenten auf Youtube, Spotify und Konsorten. Ganz selten, daß mal eine Aufnahme FÜR MICH den Nagel auf den Kopf trifft, aber dann sind Freude und Genuß wirklich groß und halten für immer und ewig.

Ein unerfüllter Lebenstraum von mir wäre tatsächlich mal, mit einem hochwertigen Klangkörper eine Sinfonie zu erarbeiten, sagen wir mal Beethovens Fünfte.
Niemand hat die bis jetzt so gespielt, wie ich das gerne mal hätte. Die einzige Aufnahme, die ein wenig in diese Richtung geht, ist die von Kleiber.

Bloss abgesehen davon, daß ich leider nicht weiss wie man mit einem Orchester arbeitet und etwas einstudiert, werden Spitzen-Musiker, die bezahlt werden müssen, und was auf sich halten, nie und nimmer mit einem unbekannten Amateur und Möchtegern... ;- )

Also bleibt es meiner Phantasie überlassen, die ersten fünf Takte so bedeutungsschwer gespielt zu hören wie man das könnte bzw. wie ich meine dass man das eigentlich müsste. Und den Rest des Werkes dann so zwingend und in den Bann ziehend darzustellen, dass....

Aber das sind halt Phantasien und Tagträume.
 
Nun ich denke, einen "per se schnulzig" spielenden Painist hätten sie damals in die Carnegie Hall erst gar nicht reingelassen.

Und ich denke, da denkst Du falsch. Die Carnegie Hall kann man auch einfach mieten.

Immerhin trat auch sie dort auf, ihr Mann hatte halt alles gemietet:

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Grüße
Häretiker
 
Die Chance, dass irgendein live-Dirigent/Orchester-Gespann genau meinen Nerv trifft, ist fast gleich Null.
Die Chance, die ein Konzert im Gegensatz zu einer Aufnahme bietet, ist ja das man das nicht nach zwei Minuten einfach ausschaltet, sondern sich 60/90 Minuten drauf einlässt. Und dabei auf Ideen kommt, die man vorher nicht hatte. Dass einem dann von den Ideen der Musiker keine einzige gefällt, kann ich mir kaum vorstellen.

Ich saß mal in einem Konzert mit sehr moderner Gitarrenmusik, da ist nach 5 Minuten die Hälfte des Publikums gegangen, weil es wirklich sehr schräge Musik war. Mir hat die Musik nicht gefallen, aber ich habe den Gitarristen bewundert, WIE er das gespielt hat. Der hat seine Gitarre ganz wunderbar beherrscht, das war toll zu hören. Ich habe mich also überhaupt nicht gelangweilt und erinnere mich immer noch gut an diese schräge Musik. Von dem Gitarristen haben wir eine CD gekauft (allerdings nicht die mit den präsentierten Stücken...).

Dieses Erlebnis und diese Erkenntnis wäre mir mit YT entgangen, da hätte ich halt weggeklickt.

Mir gefallen oft "auf den ersten Blick" Einspielungen, die ich immer wieder höre und andere weniger. Das ändert sich aber mit der Zeit, mir wirds dann irgendwann langweilig und dann freue ich mich plötzlich besonders an alternativen Interpretationen, die mir vorher vermeintlich weniger gefallen haben.
 

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