Musikalität entwickeln - wie macht man / ihr das?

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Ich lerne von manchen Zuhörern, die ein so eben gehörtes Klavierstück wirklich nicht selbst spielen (aber ich gedanklich mitgeklimpert habe), oft interessante Eindrücke (Wald) oder gar Details (Baum).

(Dunkel erinnere ich mich daran, dass irgendeine für mich eher mäßig interessante Begleitfigur einen Zuhörer total angefixt hatte...)

Sowas ist für mich ein Aspekt von Musikalität, den solche Zuhörer aufweisen und ich gerne auch für mich erschließen möchte.
 
Und das ist genau mein Problem. Wenn ich singe, kann ich das, was ich höre und mir vorstelle, zumindest teilweise umsetzen. Aber wenn ich ein Instrument spielen möchte, das ich überhaupt noch nicht spielen kann? Und dann soll ich "Hänschen klein" spielen, um das zu lernen? Während ich ganz andere Klänge im Ohr habe, die gern spielen möchte? Das ist sehr frustrierend.

Aber warum? Dafür klingt das Hänschenklein bei dir vermutlich schon nach Musik, im Gegensatz zu denen, für die dieses Instrument die erste Beschäftigung mit Musik überhaupt ist.. Und an dieser Musik kannst du dich dann erfreuen.

So geht es mir zumindest mit der Anfängerliteratur am Klavier. Ich freue mich daran, die Musik die darin steckt zum Leben zu erwecken.
 
Jetzt hat mir meine neue KL ein geniales Übungsheftchen namens "Tastenforscher" mitgegeben. Das Heft richtet sich eigentlich an Kinder, aber ich muss sagen, dass die Übungen viel musikalisches Vokabular und seine Umsetzung beschreiben, das ich so vermisst habe. Da gibt es so nette Übungen namens "in die Tasten schmiegen", "Wassertröpfchen", "anpirschen und wegrennen" oder"der Grashüpfer". Und dann steht teiweise dabei, wie das genau zu spielen ist, samt Armbewegung etc. Und dann hat sie mir angekreuzt: "Für die fremden Länder brauchen wir das..., ... und .... ".
Ich liebe sie! :herz:

Dafür rügt sie mich für das was ich "in meinem Fluss" musikalisch produziere regelmäßig. "Warum spielen Sie das so leise? Ich will das laut", "was ist da mit den Engeln los? Ihr diminuendo klingt als ob die gleich sterben, das ist doch ein bisschen übertrieben!" "Warum so viel Dynamik da, das ist viel zu viel, das sollte ganz einfach und klar sein".

Und ich muss zugeben, dass ich von ihren Tipps sehr profitiere. Meine bisherige KL hat mich da immer ganz frei machen lassen, und nur zarte Hinweise gegeben, so a la: "du musst dir das als Orchester vorstellen, hier setzen die Streicher ein" :konfus:. da war ich dann mit der Unsetzung oft recht allein gelassen. Jetzt gibts zwar wesentlich mehr Vorgaben aber samt ganz konkreter Anleitung. Zum Beispiel, wie man einen Ton "leicht" macht. Haben wir heute ausgiebig geübt. War toll!

Vielleicht lag mein Bedürfnis nach mehr Anleitung zur Musikalität vor allem darin begründet, dass ich da bislang zu wenig konkrete umsetzungsbezogene (!) Anleitung bekommen hatte.
 
Bei Geers gewesen?
 
Ach ja, ich vergaß: auf die Art und Weise meldet sich Dreiklang gerne und schubst nette Diskussionen an.
Willkommen!
 
@Klavirus:
Wo steht bei Clavio das Verfallsdatum für Threads?
Ich habe bisher keines gefunden ... vielleicht muss ich ja wirklich mal zum Optiker.
 
Wo ist dann das Problem, wenn ältere Threads wieder ausgegraben werden?
 

Manchmal wird problematisiert, wer ausgräbt.

Die Claviotie hat wohl Langeweile.., so mitten zwischen Karneval und Ostern. Derzeit werden mehrere Threads exhumiert.
 
Ich finds auch super, weil obwohl mein Thread jetzt schon 1,5 Jahre zurückliegt, hat das Thema für mich nichts an Brisanz verloren. Erschreckend :angst:
Ist halt eine Lebensaufgabe also gern her mit den neuen Ideen!
 
nicht in irgendwelchen Internetforen, sondern an Orten bzw. bei Leuten nach Antworten zu suchen, die auf dem Gebiet der Musik auch wirklich etwas erreicht haben. Da kommt, denke ich, mehr bei 'rum.
Jein. Gute Musik hören gehört natürlich dazu, aber ich muss sagen, dass ich enorm davon profitiere, was ich hier so mit lese. Auf viele Künstler, Stücke, Komponisten... wäre ich ohne dieses Forum nie gekommen, auch hätte ich vielleicht niemals angefangen, mich für Musiktheorie zu interessieren, und - ganz ehrlich - ihr hier alle habt mich auch mit von einem unsensiblen und schnell zufriedenen "Tastendrücker" zu einem wesentlich musikreflektierteren Menschen gemacht.
Ich habe zwar Musik immer gemocht, aber ich hatte (habe) nicht die geringste Ahnung von Musik und das habe ich dank dieses Forums erst richtig erkannt. Vielleicht würde ich jetzt zufrieden die Amelie klimpern. Jetzt weiß ich, was ich alles nicht kann, vielleicht nie können werde, aber ich höre jetzt anders Musik als vorher.
Vielleicht hat sich auch das Risiko der musikalischen Depression erhöht :cry2: aber auch die Wertschätzung für gute Musiker.
 
Auf viele Künstler, Stücke, Komponisten... wäre ich ohne dieses Forum nie gekommen
Dagegen ist ja erstmal nichts einzuwenden.

Aber, Du hast ja die Frage gestellt: wie entwickelt man (seine) Musikalität?

Dazu müsste man erst mal diesen Begriff abstecken: was IST Musikalität denn eigentlich (und dann kann man sich mit der Frage beschäftigen, wie man diese "Musikalität" entwickelt bzw. entwickeln kann).

Es gibt übrigens kaum eine wesentlichere Fragestellung bezüglich der Beschäftigung mit Musik... und kaum eine lohnendere...
 
Allerdings gehen mir im Moment gerade eher andere Gedanken durch den Kopf. Ich hoffe mal, dass alle, die sich so als "musikalische Lehrer" in der Welt betätigen, auch das richtige Rüstzeug dazu mitbringen. Sprich: eine prachtvoll entwickelte und ausgebaute, eigene, natürliche, Musikalität, und kein verkümmertes vertrocknetes und erzwungenes Irgendwas - das sie dann am liebsten auch auf ihre Schüler übertragen und weitergeben möchten. Sorry für den blöden Vergleich.

Das Dumme ist, dass man Musikalität eben nur von jemandem lernen kann - oder lernen sollte - der selbst entsprechend musikalisch ist. Und ob das jemand ist, sieht man ihm leider überhaupt nicht an der Nase an. Aber zum Beispiel daran, wie er musiziert, und welche Musik er zustandebringt.

Kleines Lob in dieser Hinsicht bei dieser Gelegenheit nochmal in Richtung @Stilblüte ... die uns in den vergangenen Jahren nicht nur immer wieder mal an ihren Arbeiten teilhaben ließ (durch entsprechende Einspielungen hier), sondern mich auch immer wieder mal damit auch überzeugt hat. Aber ich schweife ab...
 
Das musikalische Gespür verfeinern, verbessern, Feinheiten hören lernen, die man zuvor nicht gehört hat, das lernt man auch im Chor. Wenn man das Glück hat, an eine Kantorin zu geraten, die Musikalität nicht nur vermittelt, sondern lebt.
 

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