Musikalische Halluzination

Ich meine, es wäre ein Albtraum, wenn das nicht mehr aufhört oder zu lange andauert... :p
Da platzt ja irgendwann der Schädel.
 
Stellt euch mal vor, ihr habt so ne Halluzination und hört stundenlang nur Zwölftonmusik:D
Das wirst du ja blöd von.
 
wahnsinn

Ich glaube, Schumann ist auch schon halbwahnsinnig durchs zimmer gelaufen und hat anfallartig geschrieen:"Mein gott, immer diese Musik" und ist mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen

Wenns man soweit kommt, Oh mein Gott

das ist die Kehrseite des ganzen
 
Ok, noch ein paar Information zu diesen musikalischen Halluzinationen.

Es scheint so, als ob ein bestimmtes Stück erst mit einem besonderen Gefühl in Verbindung verbracht werden muss. Es muss ein besonderer Reiz vorhanden sein.

Außerdem ist noch eine Bedingung, dass man sehr müde und schläfrig ist. Irgendwie passieren bei mir diese musikalische Halluzinationen jedes mal kurz vor dem Einschlafen oder kurz vor dem Aufwachen. Oder es handelt sich um eine Schlafphase, wo da Stück verarbeitet wird.

Aber trotzdem ein lustiges Gefühl Musik zu hören, ohne dass man dabei auf der Welt ist :D
 
die Verbindung

Aber trotzdem ein lustiges Gefühl Musik zu hören, ohne dass man dabei auf der Welt ist :D

Hi ubik,

hier hast du wohl den NAgel auf den Kopf getroffen. Ich halte es für extrem wahrscheinlich, dass in diesen creativen Phasen sich ein Fenster zu unserem spirituellen Sein geöffnet hat, dessen wir uns in der materiellen Welt zu wenig bewusst sind. Von daher sollten wir froh sein, dass wir in der Musik eine Möglichkeit haben, unsere Selbsterkenntnis zu steigern. Ab welcher Qualität von Musik, was ja kaum zu beantworten ist, dieser Kanal sich öffnet, kann ich nicht sagen.
Allerdings bringt mich die Frage, wie denn dann die Menschen der Antike, die Musik in unserem heutigen Sinne nicht kannten, ihre Spiritualität erkennen konnten, in grosse Erklärungsnot.

Andererseits wäre es vorstellbar, dass der Mensch sich gerade zu dieser Musik hin entwickelt hat, um das zu ermöglichen.
 
Etwas Philosophie

Ich muss mal auf Aldous Huxley verweisen. Er schreibt, dass wenn man dem menschlichen Gehirn den Zucker entzieht, dass gerade dann eine spirituelle Wahrnehmung entsteht. Das kann zum Beispiel durch Fasten sein (warum wird das sonst in Religionen gemacht) oder durch Nahrungsaskese.

Huxley schreibt auch, dass der Mensch geradezu danach strebt, seinen Bewusstseinszustand zu verändern. Das kann zum Beispiel, wie oben bereits geschrieben, durch mangelnde Nährstoffe, durch Religion, durch Meditation durch Drogen oder aber auch sogar durch Musik oder Gesang sein. Wer hat nicht schon mal gefühlt, dass man sich nach ein paar Minuten Singen komplett anders fühlt, als vorher?

Und es könnte ja sein, dass gerade dieses Streben nach einem veränderten Bewusstseinszustand oder besser gesagt: Diese Phase, in dem sich der jetzige Bewusstseinszustand in einen anderen verwandelt, eine Phase von Kreativität ist.

Es ist auch nicht selten so, wenn man sich schlecht oder depressiv fühlt, dass man dann irgendwas macht, um diesen Zustand loszuwerden. Musik ist z. B. ein Mittel gegen diesen Zustand. Es ist schon erstaunlich, was depressive oder schizophrene Menschen (ich meine jetzt die Schizophrenen, die keine Halluzinationen haben) für Kunstwerke gemacht haben. Ich sehe es als Geschenk an, dass man von der Normalität durch diese Musik entfliehen kann.

Tja, jetzt wär man bei der Frage: Hätten Schumann, der ja am Ende seines Lebens sogar Selbstmord begang, oder Beethoven, der an seinem Gehör litt, und evtl. auch andere Komponisten solche großartigen Werke geschrieben, wenn sie nicht an ihrem Leben leiden würden?
 
I

Tja, jetzt wär man bei der Frage: Hätten Schumann, der ja am Ende seines Lebens sogar Selbstmord begang, oder Beethoven, der an seinem Gehör litt, und evtl. auch andere Komponisten solche großartigen Werke geschrieben, wenn sie nicht an ihrem Leben leiden würden?

Diese philosophischen Betrachtungen stellen für mich einen der entscheidenden Schlüssel dar, sich der Musik zu nähern. Letztendlich wird ein guter Musiker diese Fragen immer weiter stellen und sie beeinflussen seine Interpretation.

Die Frage der am Leben leidenden Komponisten könnte man aber auch so sehen, dass sie durch ihr unbestrittenes Aussenseitertalent, schon bereits ausserhalb der normalen Gesellschaft standen. Das betrifft eigentlich Alle. Sie waren immer auch Getriebene ihrer Schaffenskraft und alles weitere war Nebensache. Insofern lässt die Gesellschaft, die nur den oberflächlichen Glanz sieht, den Erfolg, dich immer leiden,, indem sie diese Menschen nicht versteht und auch garnicht verstehen kann. Dieses wird ihnen nur von einigen Wenigen entgegengebracht.
In Anbetracht deiner Sentenz, ubik, wonach alles, was real ist,, auch quatsch sein kann, möchte ich das Wort "quatsch" ind "Illusion" umbenennen.
 
In Anbetracht deiner Sentenz, ubik, wonach alles, was real ist,, auch quatsch sein kann, möchte ich das Wort "quatsch" ind "Illusion" umbenennen.

Das ist eigentlich ein Zitat von Helge Schneider :D

Insofern lässt die Gesellschaft, die nur den oberflächlichen Glanz sieht, den Erfolg, dich immer leiden,, indem sie diese Menschen nicht versteht und auch garnicht verstehen kann.

Ja, das ist auch ein sehr interessanter Gedanke. Soziale Kontakte knüpft am schnellsten, wenn man genauso "tickt" wie der anderen, oder man zumindest die gleichen Interessen hat. Es ist schon eigentlich bereits ironisch genug, dass die meisten bei der Frage "Wie gehts dir?" immer erwarten "Gut, und dir?". Und wenn dann was anderes kommt, wollen sie mit einem gar nicht zu tun haben. Ein Lächeln zu jemanden bedeutet gleichzeitig eine Kontaktaufnahme mit dem anderen, ein trauriges Gesicht nicht. Lache und die Welt lacht mit dir, weine und die Welt kehrt dir den Rücken zu.
 
beste Voraussetzungen

Hi ubik,

wenn du weiter in der Richtung denkst, wirst du mit Sicherheit ein passabler Pianist werden.

Alfred Brendel antwortete auf die Frage, was zum guten Musiker gehört, man müsse viel gelesen haben, was natürlich viel Nachdenken impliziert.

Andere sagen übereinstimmend, dass man besonders viel Herz haben sollte. Das meint natürlich tiefes Einfühlen in alle Stimmungen und nicht nur die Eigenen, sondern die der Menschheit.

Dass man seinen Spielapparat auch trainieren soll und möglichst die Schwächen des eigenen Gehörs vermindern, ist eher eine Grundvoraussetzung. Dies geschieht aber in ausreichendem Maß, wenn man eh viel Klavier spielt.
Wer mehrmals in der Woche laufen geht, muss nicht extra aufs Laufband im Gym.
Und als drittes sollte man viel Musik kennen,

Horovitz hat in Interviews immer betont, dass er so oft wie möglich mit Freunden alle möglichen Orchesterwerke in Klavierauszügen entweder allein oder an 2 Flügeln oder zu 4 Händen studiert hat.
In der oft verpönten Transscriptionsliteratur verbergen sich die reinsten Edelsteine. Zum Beispiel sind die Beethoven Symphonien, die Liszt auf das Klavier übertragen hat, nicht nur eine Minimalfassung derselben, sondern erschliessen für diese Werke neue ausdrucksmöglichkeiten, denen es lohnt nachzuspüren. Auf diesem Hintergrund entspringt dann ein neues und tieferes Verständnis für die originalen Symphonien.

(Meine Empfehlung für die Nr. 40 als Klavierfassung besteht immer noch;))
 

wenn du weiter in der Richtung denkst, wirst du mit Sicherheit ein passabler Pianist werden.

Danke für das Kompliment, aber dazu ist es leider schon zu spät :/

(Meine Empfehlung für die Nr. 40 als Klavierfassung besteht immer noch;))

:D Ja ok, ich geb zu, dass es ein großartiges Werk ist. Aber ich muss mich zuerst mit den Stücken beschäftigen, die ich mit meinem Lehrer zur Zeit mache ;) Vielleicht werde ich es irgendwann mal aufgreifen.

Andere sagen übereinstimmend, dass man besonders viel Herz haben sollte. Das meint natürlich tiefes Einfühlen in alle Stimmungen und nicht nur die Eigenen, sondern die der Menschheit.

Ja, das was du meinst ist Empathie! Das braucht man zweifelslos. Dieses Einfühlen entsteht eigentlich in uns selbst, es ist nichts anderes, als auf ein Gefühl oder eine Situation usw.. von der Vergangenheit zurückzugreifen. Wenn man z. B. ein Buch liest, braucht man genügend Empathie, um sich alle Wörter zu verbildlichen. Es ist egal, mit welchem wissenschaftlichen Objekt (Buch, Musikstück, Filme) man hantiert, Empathie braucht man dafür immer. Man muss das Musikstück, das Buch oder den Film werden, wenn du versteht, was ich meine

Heute hatte ich mal wieder beim Aufwachen diese Situation, wo ich nur Musik hörte. Es war eine Mischung aus einer simplen Melodie, mit schnellen, harmonisch unpassenden Sechszehnteln im Bass. Die Melodie wiederholte sich ständig, eigentlich hab ich sie noch im Kopf, aber ohne den Rest klingt die Melodie langweilig, ich kann sie ja mal später aufschreiben :D Klang nach einer Art Scherzo. Das Thema war in Dur, verwandelte sich allerdings später in Moll und danach kam ein verwandtes Thema, an das ich mich nicht mehr erinnern kann.
 
Hallo ubik!
Ich hab dieses Forum gerade erst gefunden und muss nun mal loswerden: ich weiß genau was du meinst!! Ich hab diese Halluzinationen seit einiger Zeit. Nicht sehr oft, aber es macht mir jedesmal einfach Angst. Und als ich sie das erste Mal hatte brauchte ich einige Minuten um wirklich zu verstehen, dass die Musik die ich hörte, nich real war!!

Bei mir passiert das übrigens weder beim Einschlafen noch beim Aufwachen... Ich hab es oft gehabt, wenn ich selbst gerade Klavier gespielt habe und kurze Pause gemacht hab, dann hörte ich mein Stück irgendwie weiterlaufen...
Ansonsten hör ich auch nur mir sehr gut bekannte Stücke, die irgendwie eine Art Bedeutung für mich haben! Ich höre sie nicht so klar, als würde ich sie mir real anhören, es hört sich so an, als würde ein cd-player meinetwegen im nachbarzimmer laufen. Ich kann das Gefühl überhaupt nicht ab, dass ich leise Musik höre, eine Tür aufmache, durchs Haus laufen kann und dennoch höre ich das Stück immer gleich!! Und ich kann es absolut nicht beeinflussen, weder was genau ich höre, noch dass es wieder aufhört.
Es macht mir irgendwie Angst und ich bin immer froh, wenn es wieder vorbei ist! Es dauert Gott sei Dank immer nur ein paar Minuten...

Hast du soetwas gemeint? So habe ich dich verstanden... der einzige Unterschied ist, dass es bei mir nichts mit Schlaf zu tun hat...
Weißt vielleicht jemand, wo ich noch mehr Informationen darüber finden kann? Habe im Internet nur immer den gleichen Artikel gefunden und mir macht es wirklich Angst und ich würde es gern wieder los werden!

Ich hoffe ihr schaut hier nochmal rein und könnt mir vielleicht helfen.

Liebe Grüße
 
Hey!
Warst du denn damit mal beim Arzt oder so? Wie gesagt, es macht mich total verrückt (falls ich das ncih eh schon bin^^) und ich würds wirklich gern los werden
LG
 
Warst du denn damit mal beim Arzt oder so?

Nein, es war ja nur vor, während oder nach dem Schlaf, also musste ich mir keine Sorgen machen. Aber an deiner Stelle würde ich mal zum Arzt gehen, wenn es weiterhin bleibt, obwohl ich nicht glaube, dass er da viel ausrichten kann.

Hm. Aber jetzt wo du es sagst, mir ist das gleiche auch schon mal vorgefallen oder auch nicht: Nachdem ich Klavier gespielt habe, hab ich auch weiterhin Klavierklang gehört, das sich aber eher so anhörte, als sei es aus einem anderen Raum (hier wohnen mehrere Mieter). Oder es war halt auch nur eine Einbildung.

Echt heftig, das erinnert ja fast an Schizophrenie.
 
Waren es nicht solche Halluzinationen, die Schumann haben von der Brücke springen lassen? (Wobei die ursprüngliche Ursache bei ihm sicher eine anders war als bei Euch...)
Ich würde das zumindestens mal vom Arzt abklären lassen. Allerdings ist Tinnitus (eher: un-musikalische akustische Halluzination) auch nicht heilbar, aber abtrainierbar.
In jedem Fall: nicht springen !!!!
 
@stephen: ist ja nett, dass du dir solche Sorgen machst, aber es ist nicht so schlimm, dass ich irgendwo runterspringen würde ;)

Es ist Gott sei Dank noch relativ selten, aber ich will trotzdem mal zum Arzt gehen und einfach fragen, ich hab nämlich schon gelesen, dass auch Tumore Ursachen sein können... und das fänd ich ja nun nicht so lustig.
Meint ihr ich soll einfach erstmal zum Hausarzt gehen? Oder sollte ich gleich zum Spezialisten --> welchem?
 

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