Moll oder Dur

Lars

Lars

Dabei seit
28. Sep. 2008
Beiträge
39
Reaktionen
0
Hi ich bin zwar vom Klavierspielen her kein Anfänger, spiele schon seit 9 Jahren, aber trotzdem hab ich in der Theorie kaum Erfahrung. Deshalb lautet meine Frage, wie unterscheidet man, ob man Dur oder Moll vor sich liegen hat und wie wird die Dominante, Sub-Dominate und die Tonika bestimmt.



Lg Lars
 
Vorweg: Die Subdominante ist ein Dreiklang, der auf der 4 Stufe der jeweiligen Tonleiter steht. Entweder mit der Intervallstruktur große Terz + kleine Terz (Dur) oder kleine Terz + große Terz (Moll), die Dominante (simile) steht auf der 5 Stufe. In C Dur hast du also:

C (Tonika) ... D ... E ... F (Subdominante) ... G (Dominante) ... A ... H ... (C)
1 ................. 2 ... 3 ... 4 ............................ 5 ....................... 6 ... 7 ... 8 (1)

Akkorde können jedoch auch umgekehrt werden (die Reihenfolge der Töne) und mit Zusatztönen versehen, bzw um Töne beschnitten werden. Deswegen ist es am Anfang schwierig mehreren zusammen erklingenden Tönen zweifelsfrei die richtige harmonische Funktion im Satz zuzuweisen.

Ein Stück eindeutig Dur/Moll zuzuweisen ist auch nicht gerade leicht, zumal Komponisten da sehr gerne mischen bzw. passagen-weise einschieben. Dennoch kann man davon ausgehen, dass ein Stück in Dur von Dur-Kadenzen beherrscht wird. Hast du z.B. ein Stück ohne Vorzeichen (Frage: C-Dur oder a-moll?) betrachtest du Anfangsakkord, Schluss- und "Zwischen"kadenzen. Triffst du hier auf die Akkorde C, F, G kannst du dir ziemlich sicher sein, dass das Stück in C-Dur steht (weil C, F, G die Hauptdreiklänge der C-Dur Tonleiter sind, welche natürlich der Tonart C-Dur zugrunde liegen!).

Findest du hier die Akkorde a, d, e bzw A, D, E (Man alterniert oft die Molldreiklänge, da die Durakkorde mehr "hergeben". In einer Abschlusskadenz wirst du z.B. mit ziemlich großer Sicherheit eine Durdominante finden (Leitton!). Mitunter wird auch gerne auf die überzeugendere (?) Durtonika zurückgegriffen) ... kannst du davon ausgehen, dass das Stück in Moll steht, oder ....

In der Regel reicht es (bitte nicht hauen, bin ja selbst ein Laie), den Basston des letzten Akkords (also der Tonika) zu bestimmen. a = moll; C = Dur (in einem Stück ohne Vorzeichen).

Grüße
 
Danke für deine ausführliche Antwort, sie hat mir bei meinem Problem weitergeholfen. Aber wie ein Laie hört sich das nicht an, du scheinst schon Ahnung zu haben.




lg lars
 
joa wenn man das einmal verstanden hat dann vergisst man das eigentlich nicht so schnell und dann gehört es auch unter anfängern zum absolutem Basiswissen ;)
Bei dir wirds ja jetzt dann auch so sein ;)
 
jop ;) ich hoff es mal
 
Ich würd aufpassen. Das Gesagte ist zwar richtig, aber bitte versuch erst mal nur "einfache" Stücke zu "verstehen" (also vom harmonischen Aufbau her). Vor allem in Blues wirst du als Anfänger zum Fragezeichen. Da hab ich auch ganz schön Probleme (obwohl ich seit gut 10 Jahren spiele) weil Blues nich nach europäischen Harmonien aufgebaut sind.
Um Harmonielehre zu lernen und vor allem zu begreifen, einfach mal Akkorde spielen. Spielst du zum Beispiel die Kadenz von C (also z.B C-Dur [c-e-g] dann F-Dur [f-a-c'' hier besser c-f-a] dann G-Dur [g-h-d'' hier besser H-d-g] dann wieder C-Dur) wirst du merken, dass sich die Akkordfolge irgendwie "vollendet" anhört. Das ist sicherlich physikalisch erklärbar, aber vor allem schult es dein Gehör und lässt dich verstehen, warum sich Lieder "schlüssig" anhören. Wenn du dich einigermaßen auskennst wirst du dann während du spielst die Harmonie des jeweiligen Akkordes, Taktes, wie auch immer, erkennen, und kannst daraus folgern, welche Noten du spielen musst. Dadurch musst du dann eigentlich gar nicht mehr wirklich Noten LESEN, du weißt einfach, was kommen muss.
Ich persönlich bin meinem Klavierlehrer außerordentlich dankbar dafür mir dieses Denken vermittelt zu haben, da das Klavierspielen so zum einen einfacher geworden ist, zum anderen macht es auch viel mehr Spaß. Und selbst wenn ich mich mal verspiele, habe ich mitlerweile ein Gefühl dafür entwickelt, wie ich wieder zum Stück zurückfinde, ohne die Harmonie zu zerstören, ich spiele also zur Harmonie passende Töne, die wieder zum Stück leiten, als hätte ich nie was falsch gespielt.
Was ich sagen will:
-Ausprobieren
-ein bisschen auch lernen ;)
-irgendwannn die Stücke nicht mehr lesen udn spielen, sondern denken und spielen.
-wenn du noch weiter bist, Harmonien aneinanderhängen und dazwischen Übergänge finden. Das ist nach meinem Verständnis die einfachste Art, einfaches zu komponieren, was auch immer wieder Spaß macht.
 
Hi auch dir vielen Dank für deine ausführliche Antwort, ich habe bereits alles mit meiner Klavierlehrerin durchgesprochen und es auch soweit verstanden. Deine Antwort hat mir aber trotzdem geholfen.




Grüße
 
das liegt bei jedem anders^^
ich z.B. hab die Theorie eig auch soweit schon begriffen und spiele eigentlich auch nur in dem Ansatz wie von jellol beschrieben ( also die enstsprechenden Umkehrungen der Akkorde zu verwenden ).
Aber mein Problem liegt halt wirklich daran das sofort anzuwenden und da ist bei mir selbst nach total langer Zeit noch irgendwie eine Blockade >.<
andere können sowas schon nach wenigen wochen...
also gar nicht viel fragen sondern einfach selber dransetzten und herausfinden !!!!! ;)
 
Hey,

ich finde es manchmal praktisch den Grundton über die Melodie zu bestimmen, gerade wenn die Harmonie etwas ausgefallener ist. Dann spiele ich einen Teil der Melodie an und versuche zu fühlen ob ein Ton kommt bei dem die Melodie "ruht", auf dem man "sitzenbleiben" kann. Evtl. lös ich mich dann auch nach ein paar Takten von der Vorlage spiele ein Paar Noten aus dem Tonvorrat des Stücks anund schau wohin mich das führt.

Auch auf die Gefahr hin etwas abzuschweifen, oft habe ich früher dazu tendiert Tonarten nach ihren Vorzeichen zu Paaren zu ordnen, G-Dur und E-Moll, C-Dur und A-Moll. Aber es lohnt sich mal C-Dur und C-Moll zu vergleichen und G-Dur und G-Moll etc.

Einfach mal ein Notenpapier ausdrucken, beide Tonleitern draufschreiben und mal am Klavier vergleichen, spontan mit Tönen aus beiden Leitern rumklimpern und mal direkt die Töne anschauen die sich unterscheiden. Auf diesem Wege habe ich einiges über Tonleitern, deren Wirkung und unsere Musik gelernt.

PS: Vielleicht einfach mal kurz im Netz dann auch noch die Kirchentonleitern Dorisch und Mixolydisch in den Vergleich aufnehmen. Dann kann man mal schauen wie B oder H (bei Grundton C) die Farbe der Tonleiter verändern.

Okay, bin wohl etwas vom Thema abgekommen
 
Hey,

PS: Vielleicht einfach mal kurz im Netz dann auch noch die Kirchentonleitern Dorisch und Mixolydisch in den Vergleich aufnehmen. Dann kann man mal schauen wie B oder H (bei Grundton C) die Farbe der Tonleiter verändern.

Okay, bin wohl etwas vom Thema abgekommen

hmm also so an sich geb ich dir schon recht...
aber was die kirchentonarten angeht find ich das selber noch alles etwas verwirrend und daher würde ich davon abraten wenn man noch nichtmal soo Dur und Moll perfekt unterscheiden kann. aber sonst ist in der Musik natürlich alles erlaubt also ists der Versuch schon wert ;) aber wie gesagt bringt dir denke ich wenig wenn du alles andere noch nicht so weißt...
 

Zurück
Top Bottom