Ich würd aufpassen. Das Gesagte ist zwar richtig, aber bitte versuch erst mal nur "einfache" Stücke zu "verstehen" (also vom harmonischen Aufbau her). Vor allem in Blues wirst du als Anfänger zum Fragezeichen. Da hab ich auch ganz schön Probleme (obwohl ich seit gut 10 Jahren spiele) weil Blues nich nach europäischen Harmonien aufgebaut sind.
Um Harmonielehre zu lernen und vor allem zu begreifen, einfach mal Akkorde spielen. Spielst du zum Beispiel die Kadenz von C (also z.B C-Dur [c-e-g] dann F-Dur [f-a-c'' hier besser c-f-a] dann G-Dur [g-h-d'' hier besser H-d-g] dann wieder C-Dur) wirst du merken, dass sich die Akkordfolge irgendwie "vollendet" anhört. Das ist sicherlich physikalisch erklärbar, aber vor allem schult es dein Gehör und lässt dich verstehen, warum sich Lieder "schlüssig" anhören. Wenn du dich einigermaßen auskennst wirst du dann während du spielst die Harmonie des jeweiligen Akkordes, Taktes, wie auch immer, erkennen, und kannst daraus folgern, welche Noten du spielen musst. Dadurch musst du dann eigentlich gar nicht mehr wirklich Noten LESEN, du weißt einfach, was kommen muss.
Ich persönlich bin meinem Klavierlehrer außerordentlich dankbar dafür mir dieses Denken vermittelt zu haben, da das Klavierspielen so zum einen einfacher geworden ist, zum anderen macht es auch viel mehr Spaß. Und selbst wenn ich mich mal verspiele, habe ich mitlerweile ein Gefühl dafür entwickelt, wie ich wieder zum Stück zurückfinde, ohne die Harmonie zu zerstören, ich spiele also zur Harmonie passende Töne, die wieder zum Stück leiten, als hätte ich nie was falsch gespielt.
Was ich sagen will:
-Ausprobieren
-ein bisschen auch lernen ;)
-irgendwannn die Stücke nicht mehr lesen udn spielen, sondern denken und spielen.
-wenn du noch weiter bist, Harmonien aneinanderhängen und dazwischen Übergänge finden. Das ist nach meinem Verständnis die einfachste Art, einfaches zu komponieren, was auch immer wieder Spaß macht.