... Mögt ihr Lang Lang...?

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Magst Du Lang Lang...?


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Das ist schon traurig.

Er hat u.a. 1985 das jährlich stattfindende Schleswig-Holstein Musikfestival ins Leben gerufen, das 1986 das erste Mal stattfand. Dieses Festival geht über 2 Monate, die Konzerte finden überwiegend im ländlichen Raum statt, und ermöglicht somit den Menschen, die sonst eher nur mit großem Aufwand am kulturellen Geschehen teilnehmen können auch Musiker von Weltrang vor Ort zu erleben.

Ich freue mich z.B. dieses Jahr auf ein Konzert mit Anne-Sophie Mutter.

Wir haben dieses Jahr für 4 Veranstaltungen Karten und stehen bei 4 noch auf der Warteliste. Ich hoffe, dass wir für die Veranstaltungen auch noch welche bekommen, vor allem für das Konzert mit/von Kit Armstrong. (Der für mich ein deutlich besserer Pianist ist als Lang Lang, der hauptsächlich versteht sich gut zu vermarkten. )

Dieses Festival macht einfach riesig Spaß, vor allem, weil man sich dort auch wunderbar mal auf völlig neues einlassen kann, ohne arm dabei zu werden.

Und falls du auch noch nie etwas vom Schleswig-Holstein Musikfestival gehört hast, kannst du ja hier mal ein bisschen nachlesen. ;-)
 
Ich kann mich bei der Abstimmung hier nur enthalten.
Weder mag ich LangLang, noch mag ich ihn nicht.

Seine interpretationen finde ich OK ... auch wenn es sehr oft nicht meinen Geschmack trifft (der ist allerdings individuell und daher kein Kriterium).
Aber es gibt eben eine Sache, die ist für mich einfach nur Gift ... ich darf ihn nicht sehen, denn dann habe ich immer das Gefühl, dass da jemand verkrampft mit Hilfe von Mienenspiel und Bewwegung Emotionalität "heuchelt".
Ich glaube nicht, dass das geheuchelt ist, aber es kommt bei mir eben so an.

Vielleicht muss das aber auch einfach so ... wenn ich mir shorts auf Youtube anschaue, oder auch einfach nur die Videos von jungen Youtubern, dann scheint das, was ich für übertriebene Affektierung halte, wohl einfach dazu zu gehören.

Wie hier bereits jemand schrieb ... LangLang ist mir etwas zu extrovertiert ... bei dem geht es (aus meiner Perspektive) eben nicht um die Musik, sondern nur um LangLang ... Musik ist da mMn eher Vehikel.

Also wäre meine Position wohl: Akustisch finde ich LangLang OK (aber auch nicht immer), optisch ist er mir ein Graus ... das löst bei mir irgendwie Fremdschämen aus ... so stelle ich mir ein Kind vor, welches einen "emotional stark involvierten Pianisten" imitiert.

ABER - vielleicht muss das genau so um in der heutigen Zeit junge Menschen zu erreichen, und dann wäre es für mich wieder irgendwie OK.
 
Dieser ehrwürdige Faden stammt aus dem Jahr 2012. Am Anfang war er amüsant, aber dann war schnell klar, dass der Fadenersteller keine Diskussion, sondern eine Plattform zur Verkündung seiner Dogmen suchte. Deren Kernsätze lauten 1. Lang Lang sei der GröPaz, 2. Der OP sei Lang Langs GröVaz. 3. Die Anfechtung der Glaubenssätze 1 und 2 werden mit dem Anathem belegt. Weswegen sie der OP uns in regelmäßigen Abständen in Erinnerung bringt. Causa finita.
 
Dieser ehrwürdige Faden stammt aus dem Jahr 2012. Am Anfang war er amüsant, aber dann war schnell klar, dass der Fadenersteller keine Diskussion, sondern eine Plattform zur Verkündung seiner Dogmen suchte. Deren Kernsätze lauten 1. Lang Lang sei der GröPaz, 2. Der OP sei Lang Langs GröVaz. 3. Die Anfechtung der Glaubenssätze 1 und 2 werden mit dem Anathem belegt.

Ging mir 1977 mit der Blondine von ABBA (Agnetha) genau so - lag aber daran, daß ich in die verknallt war.

Möglicherweise hegt ja der TE auch das unbändige Bedürfnis, mit LL das Nachtlager zu teilen?

Ein anderes Motiv für eine solch, an sich unbegründete Beweihräucherung, fällt mir ansonsten nicht ein.
 
Seine interpretationen finde ich OK ... auch wenn es sehr oft nicht meinen Geschmack trifft (der ist allerdings individuell und daher kein Kriterium).
Aber es gibt eben eine Sache, die ist für mich einfach nur Gift ... ich darf ihn nicht sehen, denn dann habe ich immer das Gefühl, dass da jemand verkrampft mit Hilfe von Mienenspiel und Bewwegung Emotionalität "heuchelt".
Ich glaube nicht, dass das geheuchelt ist, aber es kommt bei mir eben so an.
Etwas "geheucheltes" habe ich persönlich noch nie wahrgenommen bei seinen Auftritten.
Wie hier bereits jemand schrieb ... LangLang ist mir etwas zu extrovertiert ... bei dem geht es (aus meiner Perspektive) eben nicht um die Musik, sondern nur um LangLang ... Musik ist da mMn eher Vehikel.
Ich empfinde es deutlich so, dass die Musik das zentrale Thema ist, um das es ihm geht. Der Titel seiner für meinen Geschmack sehr interessanten und sehr gut zu lesenden Biografie ist ja übrigens "Musik ist meine Sprache".
Also wäre meine Position wohl: Akustisch finde ich LangLang OK (aber auch nicht immer), optisch ist er mir ein Graus ... das löst bei mir irgendwie Fremdschämen aus ... so stelle ich mir ein Kind vor, welches einen "emotional stark involvierten Pianisten" imitiert.
Das hört man hier im Forum ja oft: "Ich mag seine Grimassen nicht" usw. Das dürfte vielleicht an unserem unterbewussten Rollenbild liegen (Männer, die Gefühle zeigen, empfindet man als ausserhalb der Norm).
Übrigens: ich empfinde sein Gesicht nie als unangenehm oder sonst etwas. Ganz im Gegenteil - was darin für mich manchmal zu lesen ist, während seines Spiels... (!)
(irgendeine "sexuelle" Anziehung besteht bei mir allerdings nicht)
ABER - vielleicht muss das genau so sein um in der heutigen Zeit junge Menschen zu erreichen
:super:Ein Gedanke, den ich bisher noch gar nicht hatte... bewusster Bruch mit den üblichen Traditionen, mit einem Ziel und einem Zweck...
 
Zuletzt bearbeitet:
Was Bach und Beethoven wohl dazu sagen würden? Also ich finde ja, dass jeder einzelne von beiden deutlich mehr für die klassische Musik getan hat
:super: Gut mitgedacht... was mir wieder mal zeigt, wie ungeheuer vorsichtig man im Grunde mit allgemein gehaltenen Aussagen sein muss.

Ein anderes Motiv für eine solch, an sich unbegründete Beweihräucherung, fällt mir ansonsten nicht ein.
Wie solltet ihr auch das Motiv kennen, weswegen ich dieses Post schrieb :-D (und den Faden damit aus dem Dornröschenschlaf holte - ich hab hier seit vier Jahren nichts mehr geschrieben...)

Das Motiv ist: glühender Neid...

Was ich so gerne erreichen will (wollte) noch im Leben, und zwar: die Welt ein kleines Stückchen messbar zu verbessern bzw. zu verändern...
diesem Mann ist das gelungen, denke ich, der tut das... hin zum Positiven...
 
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Popularität heißt - gerade heutztage - nicht, dass auch die Qualität passt.
Sagt ja auch keiner...

Die Qualität der Musiker-Weltklasse-Elite wird u.a. von diesem erlauchten Kreis selbst sichergestellt. Wer sich selbst zu diesem Kreis zählen möchte, der muss auch von ihm akzeptiert und in ihn aufgenommen werden. Lang Lang wurde das bzw. ist das schon lange.

Kleine Anmerkung am Rande: nicht auszudenken, wenn man solch essenzielle Entscheidungen der Belegschaft irgendeines kleinen Internetforums überlassen würde... (!) ;-) Da fehlt einfach die Qualifikation - auch wenn ich niemandem damit zu nahe treten möchte.

Lang Lang hat den Vorteil des Internets (und seiner Nutzung zur Verbreitung), seiner Popularität, und er ist ein sehr cleverer Selbstvermarkter.
Grosse "Popularität" muss man aber auch erst einmal erreichen. Und ich empfinde das keineswegs als "clevere Selbstvermaktung". Was er eben öfters mal macht, ist, sich ausserhalb der klassischen Musikszene zu bewegen. Und das ist ja gerade eines der Dinge, die unbedarfte Menschen letztlich zum Nachdenken bringen kann ("Was ist Klassik? Soll ich mir vielleicht mal seine anderen CD's/DVD's/Konzert anschauen?" usw.).

Ich finde ihn ziemlich arrogant und selbstverliebt
Von allen Reportern usw. die ihn mal trafen, oder von den vielen Menschen, die mit ihm zusammenarbeiteten (berühmte Dirigenten usw.), sagt das übrigens niemand...

Ganz im Gegenteil, man liest immer wieder Dinge wie: ein sehr netter, unaufdringlicher, freundlicher, sympathischer, reflektierter, ruhiger Mensch usw.

Das bestätigt sich für mich auch (Menschenkenntnis), wenn ich mir sein Auftreten, seine Vorträge usw. anschaue.
 
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Das dürfte vielleicht an unserem unterbewussten Rollenbild liegen (Männer, die Gefühle zeigen empfindet man als ausserhalb der Norm).

Das würde mir bei Frauen genauso auf den Zeiger gehen. Wenigstens spielen Männer seltener in Unterwäsche.

:super:Gut mitgedacht... was mir wieder mal zeigt, wie ungeheuer vorsichtig man im Grunde mit allgemein gehaltenen Aussagen sein muss.

Alle allgemeingehaltenen Aussagen sind falsch.
Auch diese.
:-)
Da lauert Russell *) wieder um die Ecke ...

Früße
Häretiker

*)
 
Zuletzt bearbeitet:

Das dürfte vielleicht an unserem unterbewussten Rollenbild liegen (Männer, die Gefühle zeigen, empfindet man als ausserhalb der Norm).
Ich habe gerade statt "unterbewussten" das Wort "unterbelichteten" gelesen.
War wohl ein Freudscher, denn das, was Du da behauptest, ist sowas von retro, und nicht mehr aktuell.
Wer ist "man"? Sprich bitte für Dich, wenn Du schon so eine Aussage tätigen musst.
 
Das dürfte vielleicht an unserem unterbewussten Rollenbild liegen (Männer, die Gefühle zeigen, empfindet man als ausserhalb der Norm).

Wer ist den "man"? Vor dem Verallgemeinern könnte man sich an die eigenen Nase fassen.
;-)

Ich riskierte dann noch einen verstohlenen Blick nach links und rechts... ich war wohl der einzige in meiner Reihe, dem es gerade so erging (?)

musste ich mich mit aller Kraft zusammennehmen, um die Tränen zu unterdrücken, gerade sitzen zu bleiben, und mir nichts anmerken zu lassen.

Einen Mann, der Gefühle zeigt, halte ich nicht für schwach, sondern stark, weil er sich seiner allzu menschlichen Gefühle nicht schämt. Irgendwann erreicht jede Mensch einen Punkt, an dem er sich der Körperchemie nicht mehr erwehren kann. Das betrifft auch vermeintliche oder echte Machos, wie man immer wieder auf dem Fußballplatz erleben kann, z.B. nach dem verlorenen Finale einer Fußball-WM. Aber auch bei der Nationalhymne, wenn man oben auf dem Treppchen steht und für seine Mühen, Entbehrungen und die Leistung belohnt wird.
 
Das dürfte vielleicht an unserem unterbewussten Rollenbild liegen (Männer, die Gefühle zeigen, empfindet man als ausserhalb der Norm).
Ich habe in meinem ganzen Leben haufenweise emotionale Männer an den Tasten erlebt ... aber zwischen "Emotionen zeigen" und dem was LL meist macht (ich weiß, dass er es auch ohne kann ... oder einfach weniger extrem), liegt für mich eben ein himmelweiter Unterschied.

Emotionalität muss nicht mit ausladenden Bewegungen einhergehen ... ich habe aber auch bei Bluesgitarristen nie so recht verstanden, warum die ihr Gesicht manchmal so verziehen ... mein Gedanke war dabei immer "wenn die Bendings dir so weh tun, solltest du eventuell dünnere Saiten aufziehen".
Aber mit "Schmerz" hat das eben nichts zu tun ... da gehts eben einfach darum, dass die Leute auch sehen wollen, dass dieser Mensch "den Blues hat" ... zumindest die, die das nicht hören.

Ich bin mir sehr sicher, dass das meine ganz subjektive Einschätzung ist, aber bei LL ist das meiste mMn Show.
Ich kann mir nichtmal wirklich vorstellen, dass er das vorm Spiegel übt ... aber das liegt wohl daran, dass ich weiß, wie peinlich mir sowas wäre.

Emotionen zeigen ist OK ... bei LL ist es für mich nur einfach zu viel.
Aber wie gesagt: Das ist einfach Geschmackssache.

Damit ich wirklich beurteilen kann, ob mir eine Interpretation von LL gefällt, muss ich dafür sorgen, dass ich ihn beim spielen nicht sehe ... denn das versaut bei mir einfach alles.
 
Emotionalität muss nicht mit ausladenden Bewegungen einhergehen ...

Es sind ja nicht nur diese; mich nerven hauptsächlich seine Grimassen, daher meide ich seine Interpretationen.

Vor längerer Zeit hat dazu jemand folgendes kundgetan: "Wäre da nicht die Lyra unter dem Flügel, könnten man glatt annehmen, dass sich unter dem Flügel jemand an ihm zu schaffen macht". Daraufhin habe ich mir mal einige Videos von L.L. angeschaut - so weit hergeholt ist diese Assoziation nicht.
:-D

Vor vielen Jahren habe ich die georgische Pianistin aus Batumi - ihre Mimik ist auch recht auffällig - in der Kölner Philharmonie erlebt. Der Flügel stand nah am Bühnenrand, sie hat Rachmaninovs 2. Klavierkonzert gespielt. Ich saß so nah an der Bühne, dass ich jede Paillette ihres hautengen roten Kleides deutlich sehen konnte. Mein Sitznachbar zur Rechten wurde während des zweiten Satzes anlässlich ihres rollenden Gesäßes und der Bewegungen der Pianistin immer unruhiger und hat nervös an seiner Hose genestelt.

Auch L.L. habe ich live erlebt, weil ich mir aus Konserven kein Urteil bilden wollte. Dieses Gehabe lenkt mich aber von der Musik ab, obwohl ich sie oft mit geschlossenen Augen genieße. Dies möchte ich aber freiwillig machen und nicht, weil auf der Bühne gezappelt und grimmasiert (edit: es heißt grimassiert) wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt, glaube ich, den LL davor und danach. Vor einigen Jahren hatte er eine krankheitsbedingte Auszeit und kam danach anders zurück.
Ist es nur theatralische Attitüde, wenn er bei den Goldbergvariationen z. B. Ergriffenheit zeigt? Er spielt sie gut und "Einleuchtend", das ist mir wichtig.

PS
Auf YouTube: " Lang Lang presents Bach's Goldberg Variations - A Personal."
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch etwas Hörenswertes von ihm. "Lang Lang - Schumann Arabesque,
Bach Goldberg Variatins."
Diesmal das gesamte Werk. Ich finde es grandios.
 

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