... Mögt ihr Lang Lang...?

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Magst Du Lang Lang...?


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Besser man kauft und liest einfach seine Biografie - wenn es einen interessiert. Das sind dann auch Infos aus erster Hand über Lang Lang's Jugend, und Karriereweg.

Und die ist dann stellvertretend für die 40 Millionen chinesischen Kinder, die Klavier spielen lernen?

Nota bene:
Das ist eine Antwort gewesen auf ein allgemeins 'wurde gerne gesagt, das sei ausschließlich eine ausgefeiltere Technik durch Drill etc.'.

Grüße
Häretiker
 
Und die ist dann stellvertretend für die 40 Millionen chinesischen Kinder, die Klavier spielen lernen?

Nota bene:
Das ist eine Antwort gewesen auf ein allgemeins 'wurde gerne gesagt, das sei ausschließlich eine ausgefeiltere Technik durch Drill etc.'.

Grüße
Häretiker
Das mit der ausgefeilten Technik durch Drill etc, habe ich zu deutschen Stimmen zitiert, wobei es allgemein um herausragende junge Asiaten ging, nicht ausdrücklich um Lang Lang. Meine Meinung war aber auch das nicht.
 
Das mit der ausgefeilten Technik durch Drill etc, habe ich zu deutschen Stimmen zitiert, wobei es allgemein um herausragende junge Asiaten ging, nicht ausdrücklich um Lang Lang. Meine Meinung war aber auch das nicht.

Eben, ich habe das auch nicht als Lang-Lang-typisch vestanden und verstehe deswege auch nicht den Buchtipp mit seiner Biographie. Ich erwähnte das Video, weil es auch ein Aspekt ist, der aber mit Sicherheit nicht auf alle zutrifft.

Grüße
Häretiker
 
Habe gar nicht gewusst, dass er krank ist! :020:

Habe vor 2 Wochen noch das nachfolgende aktuelle lange Interview ab Minute 10 des Videos mit ihm gesehen. Schlaganfall ist sch..., war ja z.B. auch damals bei Oscar Peterson so, wobei dieser noch einige Jahre aufgetreten ist mit stark eingeschränkter linker Hand. Aber was Jarrett mit nur einer Hand noch kann, davon kann unsereins nur träumen:

 
Zuletzt bearbeitet:
@Tastatula,

ich habe deswegen bei Deinem früheren Post nochmal nachgehakt, weil folgendes fett markierte, ich sage einmal, "sehr ungünstig" ausgedrückt war:
(...) Es gibt aber durchaus Menschen, die denken, durch bestimmte Choreographie, die aber nicht musikalisch genährt ist, sich einen besonderen Anstrich zu geben.
Manchmal denke ich, dass Lang Lang zu denen gehört. Unbedingt glaube ich, dass er seine Sache ernst meint, aber nicht immer hat er wirklich Durchblick, sondern einen Scheindurchblick, den er in übertriebenen Gesten versucht, abzusichern.
Wenn Du das so schreibst, unterstellst Du dem Pianisten pauschal, er "habe einen Scheindurchblick" bei dem, was er interpretiert. Du kannst schreiben "meiner Meinung nach hat er einen Scheindurchblick" oder sonstwie das als Deine subjektive Meinung kennzeichnen. Und selbst dann (!) wäre ich mit einer subjektiven Meinung dieser Art in der Öffentlichkeit gelinde gesagt doch sehr vorsichtig.

Kein Pianist von Weltrang hat oder hatte jemals einen "Scheindurchblick" bei dem, was er in den berühmten Konzertsälen der Welt so tat. Was Du (vermutlich) alles gar nicht weißt: Lang Lang hat 20 Jahre lang nach einer Lösung für die Goldbergvariationen gesucht. Er hat sich darüber zum Beispiel mit Harnoncourt ausgetauscht. Und vieles andere mehr...

nun, da habe ich mal wahllos in die Kiste gegriffen und folgendes Video herausgekramt.
Aber um es kurz zu machen: vielleicht sagen Dir ja auch andere seiner Klassik-Aufnahmen mehr zu? Du musst Dich mit dem Gesamtwerk des Pianisten schon etwas näher beschäftigen, um Dir wirklich ein Urteil bilden zu können.

P.s.
 
Zuletzt bearbeitet:
...
Du kannst schreiben "meiner Meinung nach hat er einen Scheindurchblick" oder sonstwie das als Deine subjektive Meinung kennzeichnen.

Ohne das irgendwie bewerten zu wollen, aber @Tastatula hat 'unbedingt glaube ich' geschrieben, das ist für mich ein hinreichender Indikator für eine persönliche Meinung. Also, jedenfalls glaube ich das ...

Grüße
Häretiker
 
Lieber @Dreiklang , bestimmt insofern ungünstig ausgedrückt, als man meine Einschätzung missverstehen, oder generalisiert interpretieren kann, wenn man nicht jedes Wort liest.
Nicht nur habe ich meine persönliche Meinung kenntlich gemacht, ich habe auch geschrieben, dass er nicht immer wirklich den Durchblick hat, meiner Meinung nach. Neben dem, dass das wahrscheinlich auf jeden Künstler zutrifft, möchte ich im Falle Lang Lang nochmal genauer versuchen zu erklären, was ich meine:
Erstens schätze ich durchaus seinen Musizierwillen. Er verfügt über ein großes Repertoire an Klangfarben und ist ein ernsthafter Musiker.
Was ich mit Scheindurchblick meine, ist, dass er z.B. ein irgendwie angelerntes Timing verwendet. Ich nenne es angelernt, weil es so unnatürlich ist.
Beispiel: Da ist eine Passage, die crescendiert und in einem plötzlichen pianissimo endet. Spielt man den Pianissimoton zu früh, kann er nicht wirken, nicht leuchten. Also setzt man ihn später, als das schiere Metrum es gestatten würde. Das muss aber im musikalischen Atem geschehen. L.L. dehnt diesen Moment der Spannung auf eine Weise aus, dass genau diese verloren geht. Es wirkt seltsam maniriert.
Ganz stark ist das bei seinen Ideen zu Chopins Nocturnes zu spüren und eben auch in der Aria der gezeigten Aufnahme. und warum braucht man eine große theatralische Geste, wenn man diese wunderbar schlichte Aria beginnen will?

Ich hatte das Vergnügen, ihn mal mit Gershwins Rhapsody in blue zu hören und hätte fast den Platz verlassen. Er weiß gar nicht, wie er damit umgehen soll und flüchtet sich in technisch brillantes Glitzerwerk.
Trotzdem schätze ich ihn, nicht nur für das, was er bei anderen bewirkt, sondern auch, dass er durchaus ernsthaft ist. Er kann es nicht anders.
 

Liebe @Tastatula,
vielen Dank für Deine ausführlichere Erklärung :super: Und ich will auch ganz offen sein: mir gefallen ebenfalls manche Dinge nicht, so wie er sie macht, beziehungsweise gemacht hat.
Seine Goldberg-Variationen... warum man sich nach den Arbeiten von Glenn Gould noch einmal daran wagt, der Interpretationsgeschichte ein weiteres Kapitel hinzuzufügen...? Aber da will ich mich nicht einmischen. Es ist allein seine Entscheidung, und zumindest die Kritiker von Fach können oder wollen ihm keine groben Fehler bescheinigen (zum Teil sogar höchstes Lob: "Ein Meisterwerk" - im zuvor verlinkten Artikel der Süddeutschen).

Das wäre vielleicht sowieso wichtig gewesen, (noch) einmal zu betonen, dass keine Missverständnisse hier entstehen...
Es hat schon immer auch andere Pianisten gegeben, die mir gefallen, und deren Aufnahmen dann Teil meiner Musiksammlung wurden. Man (beziehungsweise: ich) braucht viele grosse Namen für Klaviermusik, und ich geniesse die für mich besonders bemerkenswerten Arbeiten der anderen Pianisten dann auch keinen Deut weniger.

Was mir bei Lang Lang allerdings auffällt, wenn ich meine Musiksammlung so abschätze: er gehört zu denjenigen, die sich dort mit am häufigsten finden.

(...) L.L. dehnt diesen Moment der Spannung auf eine Weise aus, dass genau diese verloren geht. Es wirkt seltsam maniriert.
Er verstösst möglicherweise gegen Hörgewohnheiten. Oder er spielt vielleicht damit. Was ich aber keineswegs glaube, ist, dass er nicht genau merkt, plant, oder weiß, was er tut. Warum er wo/wie/was tut, weiß ich naturgemäß nicht. Aber ich entscheide - ganz genauso wie Du - ob mir das im Einzelfall nun gefällt, oder nicht.

Herzliche Grüße!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ohne das irgendwie bewerten zu wollen, aber @Tastatula hat 'unbedingt glaube ich' geschrieben, das ist für mich ein hinreichender Indikator für eine persönliche Meinung. Also, jedenfalls glaube ich das ...
... weil Dir nun DOCH drei (vielleicht kommen noch mehr) Forenmitglieder ein "like" gegeben haben, versuche ich hier mal eine kleine Grammatikanalyse.
Etwas Abwechslung muss sein ;-)

(1) Unbedingt glaube ich, dass er seine Sache ernst meint (1), aber (2) nicht immer hat er wirklich Durchblick, sondern einen Scheindurchblick (2), (3) den er in übertriebenen Gesten versucht, abzusichern (3).

(2) ist ein eigenständiger Hauptsatz, der auch für sich alleine stehen könnte, und sich grammatikalisch NICHT auf den vorigen Hauptsatz bezieht, oder von ihm abhängig ist.
Wir probieren das praktisch aus, und erforschen unser Sprachgefühl: kann man diesen Satz für sich alleine stehen lassen?

Nicht immer hat er wirklich Durchblick, sondern einen Scheindurchblick.

=> Ja, das geht...

(3) ist ein Relativsatz, grammatikalisch auf (2) bezogen, und NICHT selbständig für sich alleine stehend.

Manchmal muss man sehr genau lesen, um die vollständige Aussage(n) eines Satzes zu erfassen. Ich bemühe mich immer darum.

_____
Wer es genauer wissen will: (1) und (2) bilden eine sog. Parataxe.
Das Relativ des Gliedsatzes (3) ist: "den"
 
Zuletzt bearbeitet:
Ergänzung:

Völlig anders würde es sich so verhalten:

Unbedingt glaube ich, dass er seine Sache ernst meint, aber nicht immer wirklich den Durchblick hat, sondern einen Scheindurchblick, den er in übertriebenen Gesten versucht, abzusichern.

DANN würde sich das "glaube ich" auf die komplette Aussage beziehen.
 
"Ich glaube, Du übertreibst. Du siehst das zu eng."
Der zweite Satz kann unabhängig vom ersten sein, aber gefühlt(!) (für mich) steckt noch das 'Ich glaube' vom ersten Satz drin.
Es ist für mich nicht:
- Ich glaube, Du übertreibst, das ist meine subketive Einschätzung.
- Du siehst das zu eng, ganz objektiv.
Oder?

Beim Glaubensbekenntnis kommt auch "Ich glaube, .....; er sitzt zu Rechten Gottes"; der Teil "er sitzt zur rechten Gottes" gehört für mich auch zur subjektiven Aussage 'ich glaube'. Und nicht 'Das ist jetzt echt mal Tatsache, Alter!'.

Aber - ehrlich gesagt - auf dem Niveau mag ich nicht kommunizieren.
Ich vermute, wir sind einfach inkompatibel in unseren Äußerungen. Du haust Allgemeinplätze raus und machst dann bei anderen Sprachanalyse ins Detail. Das kommt mir komisch vor. Vielleicht nur mir, keine Ahnung.

Ich habe jedenfalls @Tastatula Einschätzung in ihrer Gänze als subjektiv eingeordnet.

Grüße
Häretiker
 
Du haust Allgemeinplätze raus und machst dann bei anderen Sprachanalyse ins Detail. Das kommt mir komisch vor. Vielleicht nur mir, keine Ahnung.
Alles, was ich tue, wird negativ konnotiert...:konfus:Irgendeine Möglichkeit findet man ja immer, mir niedere Beweggründe, negative Charakterzüge, mangelndes Verständnis oder dergleichen anzudichten. :020:

Auf die Idee, dass ich vielleicht einfach nur ein wenig Spaß - für mich, und für euch - nach Feierabend wollte (und dafür nicht wenig Zeit investiert habe), da kommt man erst gar nicht...


Auch nicht uninteressant...! Aber das "Ich glaube" wird man beim Sprechen so betonen, dass der Hörer eine Erweiterung erwartet, und damit hängen beide Satzteile wieder zusammen.

Würde ich rein intuitiv sagen.

Übrigens @Ambros_Langleb könnte uns mit Sicherheit über alles aufklären, er ist Sprachwissenschaftler. Und er hat mir schon früher einmal etwas interessantes erklärt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man (...) braucht viele grosse Namen für Klaviermusik, und ich geniesse die für mich besonders bemerkenswerten Arbeiten der anderen Pianisten dann auch keinen Deut weniger.
Hm - und auch DAS kann doch keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erheben? Was ist dann mit denjenigen, die einfach NUR Lang Lang gerne mögen, und keinen anderen Pianisten? Geht das nicht auch...?
:020::009:
Formulierungen... heute ist irgendwie nicht mein bester Tag. :müde::schlafen:
 

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