perfekter?????

somit haben Chopin, Schumann, Papa Liszt u.a. nicht perfekt gespielt, oder verstehe ich dies falsch?
@Destenay du missverstehst da gleich mehreres:
1. davon, wie Chopin und Liszt spielen konnten, war nicht die Rede (Schumann lassen wir wegen seiner lädierten Hand außen vor)
2. "Papa Liszt" hatte spätestens Ende 40er Jahre des 19. Jhs. Instrumente zur Verfügung, die sich nur sehr gering von unseren heutigen unterscheiden - in der Zeit davor hatte er in seinen Konzerten die weniger robusten Kisten ganz gerne demoliert, was da sogar zu seinem Markenzeichen wurde - ab 1850 demolierte aber weder Liszt noch einer seiner Schüler irgendeinen Konzertflügel: dann ab da hielten die das aus.
3. 1856 spielte Hans von Bülow die Uraufführung der Lisztschen h-Moll Sonate auf dem ersten Bechstein Konzertflügel, ohne dass dieser kaputt ging, und das, obwohl die Sonate einige sehr rabiate Stellen hat - Instrumente von Bechstein aus dieser Zeit gibt es noch (und sie klingen und spielen sich beinahe wie moderne Flügel)
4. spätestens seit Berlioz einzigartiger Sinfonie war das Orchester riesengroß und entsprechend lärmig: es hieße, Komponisten wie Liszt, Brahms, Saint-Saens usw. für Idioten zu halten, wenn an annehmen würde, sie hätten ihre Klavierkonzerte mit dem großen Orchester für leise Klaviere komponiert


5. Beethoven war stets unzufrieden mit den Instrumenten, auf denen er spielte (und er hat genügend davon ramponiert)
6. Chopin wechselte ständig zwischen Erard, Pleyel und Broadwood... man kann nachlesen, warum
historische Instrumente und Beethovensonaten - wann wurde die Hammerklaviersonate uraufgeführt?
Experimente mit uralten Klapperkisten und Nachbauten, die etwas robuster sind, haben ihren eigenen Reiz - aber 100% historisch/historistisch korrekt sind sie allesamt nicht. Man sollte diese für die Entwicklung des Klaviers hochinteressanten Entwicklungsstufen nicht überbewerten.