Mittleres Pedal üben, aber wie ?

Allgemein scheint es bei Debussy oft Verwendung zu finden oder ich habe einfach Pech bei der bisherigen Stückwahl.

Stimmt schon, die sogenannten Impressionisten haben einige Male so komponiert, dass der Einsatz des mittleren Pedals gemäß Notentext erforderlich ist. Bei Debussy u.a. in weiteren Préludes, z.B. bei Ondine oder Canope aber auch in anderen Werken wie Hommage a Rameau aus den Images, bei Ravel beispielsweise bei La Vallée des Cloches aus den Miroirs. Wenn das eigene Instrument nicht über ein mittleres Pedal verfügt -mein Klavier hat auch keins- ist das nicht Pech bei der Stückeauswahl sondern ist halt einfach so. Soll man sich deshalb nicht mit dieser tollen Musik aktiv beschäftigen:denken:;-).

Liebe Grüße
Christian
 
Dafür könnten wir doch diesen Faden ausbauen.
Jede/r kennt doch die Stellen in ihren/seinen aktiven Noten.
Eine derartige Liste scheint es nicht zu geben. Natürlich könnte man nun nach und nach entsprechende Werke zusammentragen. Im von mir herausgegriffenen Beispiel ist der Einsatz des Sostenuto-Pedals nicht vorgeschrieben, aber aus dem Notentext zu ermitteln:



Beidhändig zu spielende Akkorde können vielfach nicht über die vorgegebene Tondauer mit den Fingern ausgehalten werden - diese ins mittlere Pedal genommen, erhält Transparenz und Durchhörbarkeit auch bei vollgriffigen Texturen.

Natürlich gibt es bei Messiaen weitere Beispiele und es gibt viele andere Komponisten, die den Einsatz des dritten Pedals ab der auf die Impressionisten folgenden Generation stets in Erwägung gezogen haben. Seit dieser Zeit stehen auf größeren und kleineren Podien entsprechend ausgestattete Flügel im Regelfall zur Verfügung - und selbst vor der Erteilung des Albert-Steinway-Patents im Oktober 1874 entstand Literatur, bei der eine solche Spielhilfe willkommen war. Ansonsten wäre wohl niemand auf den Gedanken gekommen, so eine Vorrichtung zu entwickeln.

LG von Rheinkultur
 
Ich kann so was nie als Vorschrift, nur als Empfehlung, als Nice-to-have betrachten.
Wer hat so ein edles Instrument schon permanent zur Verfügung?
Die meisten Pianisten müssen doch zumindest eine Spar-Version ohne dieses Pedal erarbeiten.

Grüße
Manfred
 
Die meisten Pianisten müssen doch zumindest eine Spar-Version ohne dieses Pedal erarbeiten.
In manchen Fällen (wie am Schluss des von mir erwähnten op. 2 von Schumann im Beitrag #7) wäre es durchaus möglich, niedergedrückte Tasten mechanisch (also durch Gewichte, Holzkeile oder ähnliches) zu fixieren oder dazu den gleichen Ton eine Oktave tiefer zu blockieren. Voraussetzung dafür wäre, dass die Taste nicht wenig später doch zum Spielen benötigt wird oder dass diese Spielhilfe an einer Pausenstelle wieder entfernt werden kann. Der von @abschweb gelegentlich erwähnte György Ligeti wendet in seinen Klavierwerken des öfteren Praktiken des Blockierens von Tasten an.

Ein weiteres Stück mit Sostenuto-Pedal:



LG von Rheinkultur
 
... Der von @abschweb gelegentlich erwähnte György Ligeti wendet in seinen Klavierwerken des öfteren Praktiken des Blockierens von Tasten an.
...

Ich kenne jetzt kein Stück von ihm, wo in diesem Sinne Tasten blockert werden, d.h. nachklingen sollen.
Ich kenne nur die Etüde "touches bloquées" (Nr 3), wo eine Hand stumme Töne hält und die andere Hand mit schnellen Läufen darüber geht und dabei Patterns entstehen.

Grüße
Manfred
 

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