Mit Klavierspielen aufhören oder nicht?

Manchmal führt Unterricht dazu, dass man nur noch das Pflichtprogramm durchzieht. Das ist schade.
Was man will, erkennt man am zuverlässigsten daran, was man tut. Du übst nur wenig, also willst du nicht wirklich.
Du solltest dich da nicht mit quälen. Man darf mal was ausprobieren und das dann wieder lassen.
Und ja: Höre in dich hinein, ob es eine Erleichterung wäre, wenn das Klavier weg wäre. Ein nagend schlechtes Gewissen ist übrigens kein guter Begleiter.

Ich hatte mit 17 Klavierunterricht, vorher habe ich nur so für mich gespielt. Ich habe dann auch das Pflichtprogramm für den Unterricht erledigt, aber danach habe ich improvisiert oder was gespielt, was eigentlich zu schwer war - einfach, weil ich so eine Freude daran hatte.
Aber wenn die Freude fehlt, warum soll man es dann machen?
 
Ich habe dieses Jahr angefangen und habe ein großes Interesse am Klavier, dennoch kann ich mich selbst irgendwie nicht dazu bringen regelmäßig zu üben
Zurzeit finde ich leider nicht die Motivation Klavier zu spielen
Als Erstes: Sei ehrlich zu Dir selber. Wenn Du bereits jetzt schon keine Motivation mehr hast, ist auch Dein Interesse überschaubar und alles andere als "sehr groß".
Als Zweites: Sei ehrlich zu Deinen Eltern. Spreche mit ihnen darüber und beschreibe ganz genau Dein Dilemma, Deine Zweifel, den Motivationsverlust, die Schuldgefühle...

Von außen betrachtet liest es sich für mich, als ob Du Dich längst entschieden hättest. Andernfalls würdest Du gar nicht fragen. Du weißt nur nicht recht, wie Du mit der Entscheidung umgehen sollst: Siehe 1. und 2.

Und mach Dir nicht zu große Gewissensbisse. Es ist absolut normal dass die Begeisterung für ein Hobby der Erkenntnis weicht. Außerdem ist so eine Entscheidung keine für´s Leben. Klaviere gibt´s auch noch in 1, 2 oder 30 Jahren.
 
Also ich würde nicht so schnell die Flinte ins Korn werfen, denn so von außen gesehen, hast du noch gar nicht wirklich alles probiert oder dem Klavier eine wirkliche Chance gegeben...

1.) Das Mensch ist ein Gewohnheitstier. Wenn du immer einen Tag vorm Unterricht übst, wirst du auch keine Motivation zum Klavierüben entwickeln. Motivation und Willen kann man auch trainieren, und glaube mir: Nach längeren Übepausen, habe ich erstmal auch ÜBERHAUPT keinen Bock zu üben sondern würde mich am liebsten in der Zeit in einem Café verkriechen und in irgendeinem Schundroman lesen. Aber wenn ich dann so 14 Tage jeden Tag übe und dabei auch trotz der - ganz normalen tagesformabhängigen Schwankungen - einfach durchhalte, kann ich danach gar nicht mehr ohne üben! Wie gesagt, der Mensch ist ein Gewohnheitstier und kann sich an alles (ob regelmäßiges Joggen, üben, oder eben auch faulenzen und Zeit verschwenden) gewöhnen! Zusammengefasst: Nimm dir vor nun mindestens 14 Tage jeden Tag mindestens eine Stunde zu üben. Wenn es danach noch immer nicht besser ist und du es nur als Quälerei empfindest...dann kannst du nochmal ernsthaft drüber nachdenken. Auch kleine Belohnungen helfen übrigens: Ich gehe nach dem Klavier üben gerne einen Kaffee trinken (oder koche mir einen Kaffee) oder koche etwas. Klavier üben ist nicht leicht und anstrengend. Danach kann man sich ruhig etwas belohnen :-) .

2.) Du könntest dir auch überlegen mal den Lehrer zu wechseln, bzw. mal im Umfeld nach Lehrern suchen und kostenfreie Probestunden vereinbaren. Vielleicht kann ein anderer Lehrer dich ja mehr motivieren! Rede auch mal mit deinem Lehrer über deine Motivationsprobleme...jeder Pianist hat sowas auch mal durchgemacht.

3.) Horche in dich hinein was dich motivieren könnte. Nach meiner Erfahrung entsteht Motivation durch das (bewusste oder unterewusste) abstecken von (klein- oder weniger kleinschrittigen) Zielen und deren Erreichen. Interessiert dich Jazz mehr als Klassik? Hast du Lieblingskomponisten? Welche Musik würdest du gerne mal spielen? Gibt es Stücke, bei denen du das Gefühl bekommst, dass du das unbedingt mal spielen willst? Hättest du mal Lust vierhändig Klavier zu spielen? Oder sonstige Kammermusik zu machen? Interessiert es dich, wie vor 400 Jahren Musik gemacht wurde und was die damals gängige Musikpraxis war? Hättest du Lust zu improvisieren? Falls irgendeine Antwort davon mit "Ja" beantwortet werden kann: Geh dem nach! Sofort! Nur so entsteht Motivation. Wissen was man will (Grundvorraussetzung) und das dann auch tun...

Liebe Grüße,

Daniel
 
Das hört sich für mich alles zwiespältig an. Wenn du Motivationsprobleme hast, weil du glaubst zu stören, dann kann man das doch aber sicher abstellen. Wenn der Vermieter des Klaviers kein Digi hat, dann hat er aber doch wahrscheinlich wenigstens Silentklaviere. Vielleicht wäre ein Tausch des Mietinstrumentes also möglich und wenn dein schlechtes Gewissen bezüglich „stören“ bereinigt ist, wirst du vielleicht wieder befreit üben und spielen?

Letzten Endes kann dir niemand deine Entscheidung abnehmen, aber ich würde es mir genau überlegen mit dem Aufhören. Vielleicht denkst du ja nochmal genau darüber nach was der Hauptgrund für dein Motivationsproblem ist?

Ich wünsche dir eine gute Entscheidungsfindung und erstmal frohe Festtage.
 
Eine Idee: Bezahl einen Teil des Unterrichts von selbst verdientem Geld (Taschengeld, Babysitten, oder auch irgendetwas arbeiten für deine Eltern).

Das wird sowohl dein schlechtes Gewissen lindern als auch deine Motivation steigern, den Unterricht durch Üben sinnvoll zu nutzen.
 
Liebe Lyma,

ich verstehe nicht ganz … Du schreibst oben …. Du bist bald mit der Schule fertig... und weiter unten schreibst Du.. du kannst nicht jobben, da Du noch zu jung dazu bist.... das widersprichst sich denke ich mal für mich … selbst als ganz junger Schüler konnte man Wochenzeitungen ode Prospekte austragen.. Nachhilfe geben..und und und.... dann könntest Du das Mietklavier zurückgeben und Dir ein taugliches Ensteiger epiano … auf Raten oder Mietkauf ewerben… und müsstest dann keine Schuldgefühle mehr haben..... ab und an eine Klavierstunde könntest Du dann auch noch gönnen.... wär das keine Alternive??… liebe Grüsse und schöne Weihnachten... wünsch ich Dir … und das Du eine gute Entscheidung für Dich findest....
 
Erfahrungswerte,erfahrungswerte
"was hänschen nicht lernt, lernt hans nimmermehr" ist durchaus ohne nicht gültig

was hänschen lernt, hat man in der tasche zeitlebens.

:011:

Das ist so nicht richtig, wie viele der Späteinsteiger hier im Forum oft unter Beweis stellen. Zudem ist eine Lernmotivation mit erhobenem Zeigefinger für eine Sache wie Klavier spielen meiner Meinung vollkommen unangebracht. Entweder man will es lernen, oder eben nicht...
 
Entweder man will es lernen, oder eben nicht...

:001: Diese Frage muss beantwortet werden, aber das kann und muss die TE selbst ergründen (es gibt einige empfehlenswerte Ansätze in dem Thread zur Selbsterforschung).

Ich glaube das Geld ist das, was den Großteil meiner Entscheidung ausmacht.
Eine Idee: Bezahl einen Teil des Unterrichts von selbst verdientem Geld (Taschengeld, Babysitten, oder auch irgendetwas arbeiten für deine Eltern).

Das wird sowohl dein schlechtes Gewissen lindern als auch deine Motivation steigern, den Unterricht durch Üben sinnvoll zu nutzen.

Ist ohnehin der beste Rat. :super:

Neben der instrinsischen Motivation (es unbedingt lernen wollen), ist die Geldfrage (für mich) auch ein wichtiger Antrieb: Ich will die sauer verdiente Kohle nicht in den Wind hauen, was ich täte, erschiene ich ungeübt im Unterricht. Das irritierte Gesicht meiner Klavierlehrerin möchte ich auch nicht aushalten müssen. :018:

Zum Stichwort Stichwort Unterricht fallen mir folgende Gedanken ein:
  • Deine Lehrkraft merkt selbstverständlich, dass Du nicht wirklich geübt hast. Sie sagt nix, um den Kunden nicht zu verlieren, hat sich aber innerlich aus dem "Lehrverhältnis" verabschiedet. Oder ist verständnisvoll, hält den augenblicklichen Durchhänger für eine Phase und hofft auf postpubertäre Besserung.
  • Oder Du bist so begabt, dass das Minimalüben am Vortag ausreicht, um plausible Fortschritte zu machen. Interessier Dich doch mal dafür, was dabei rauskommt, wenn Du, wie hier vorgeschlagen, tatsächlich experimentell jeden Tag ein bisschen übst, muss ja nur ein Stündchen sein.
  • Die Lehrkraft merkt nix, denkt sich auch nix und der Unterricht ist von Natur aus so dröge => Lehrerwechsel.
 
Hallo Lyma,
das einfachste wäre es das mit deinen Eltern zu besprechen. Aber da scheint es generell in deinem Alter Probleme mit zu geben.
Daher von mir meine Meinung als "fremde Mutter"
Du musst wissen ob DU das Instrument erlernen möchtes.
Ich denke es kommt in deinem Alter immer mal vor, dass man, aus welchen Gründen auch immer, nicht geübt hat. Aber es sollten Ausnahmen bleiben und zwar nicht weil sonst der Lehrer enttäuscht ist, oder Geld verschwendet wurde, sondern weil DIR etwas gefehlt hat.
Wenn ich wüsste, dass mein Kind für etwas eine Leidenschaft hat, würde ich dafür gerne Abends Regale einräumen gehen. Und wenn Nachbarn mir dann sagen würden:"Da hat das Töchterchen aber wieder lange geübt, das haben wir bis zu uns gehört" würde ich mich freuen und die Nachbarn fragen, ob es sehr gestört hat (schon vorgekommen) In der Regel werden die sich sehr beeilen zu versichern, dass es überhaupt nicht stört. Jugendliche können nämlich weitaus dümmere Sachen machen als Klavier zu üben. Außerdem weiß man dann wofür man zusätzlich gearbeitet hat.
Ärgern würde mich diese Arbeit nur, wenn es kein wirklicher Herzenswunsch des Kindes wäre, sondern eher aus einer Laune heraus angefangen wurde.

Ob das Klavierspiel ein Herzenswunsch von dir ist, kannst nur du beantworten, aber den scheinen dir deine Eltern doch gerne erfüllen zu wollen.
 

Ein Klavier habe ich ja zurzeit. Die Motivation ist aber nicht wirklich da und für nächstes Jahr muss ich überlegen, ob ich das Klavier weiter behalte oder nicht. :')

Da überlegst du noch?
Du kennst doch die Antwort schon selbst: lass es bleiben!

Und was wollen bitte alle immer mit einem E-Piano?
Hat hier jemand überhaupt schonmal eins gehört?
 
Da überlegst du noch?
Du kennst doch die Antwort schon selbst: lass es bleiben!

Und was wollen bitte alle immer mit einem E-Piano?
Hat hier jemand überhaupt schonmal eins gehört?

Ich habe zwar ein Silentpiano empfohlen und kein reines Digi....

Aber: Ja!!! Ich habe sogar beides und wenn der Anspruch nicht auf wahnsinnig hohem Niveau liegt, dann wäre auch das Digi in einer entsprechenden Qualität sicher auch eine Alternative. Meiner Meinung nach würde das in wahrscheinlich über 90% der Fälle auch reichen. Das benutzen nicht nur reine Amateure, sondern wird durchaus auch von Profis öfter als Lösung zum Üben für zu Hause benutzt. :016:
 
Ich habe zwar ein Silentpiano empfohlen und kein reines Digi....

Aber: Ja!!! Ich habe sogar beides und wenn der Anspruch nicht auf wahnsinnig hohem Niveau liegt, dann wäre auch das Digi in einer entsprechenden Qualität sicher auch eine Alternative. Meiner Meinung nach würde das in wahrscheinlich über 90% der Fälle auch reichen. Das benutzen nicht nur reine Amateure, sondern wird durchaus auch von Profis öfter als Lösung zum Üben für zu Hause benutzt. :016:

Du schreibst Digi.
Ich habe auch ein Digi.
Hier wurde aber mal wieder ein E-Piano empfohlen.
 
Und was wollen bitte alle immer mit einem E-Piano?
Hat hier jemand überhaupt schonmal eins gehört?
Täglich! Wo ist bei Dir der Unterschied zwischen E-Piano Und Digi? Oder verstehst Du darunter ein Keyboard?
Gerade getestet, wenn ich bei Google E-Piano eingebe, werden Digital-Pianos aufgelistet.
Und das mit den Nachbarn kann ich gut verstehen.

Mit "lass es bleiben" würde ich aber mitgehen. In dem vermuteten Alter kamen Hobbys erst hinter Freizeit mit anderen Jugendlichen gestalten.
 
Ich verstehe darunter ein E-Piano. Wie z.B. ein Fender Rhodes.
Ja gut, ich denke, dann beruht es eigentlich nur auf ein Missverständnis, denn wenn da keine Stimme von einen Konzertflügel bei ist, dann wäre es nicht wirklich brauchbar. Bei mir steht etwas von Concert Grand. Die restlichen Stimmen haben mich bisher nicht wirklich interessiert beim Üben. Doch so allgemein, die trennen auch nicht zwischen E-Piano und Digitalpiano:

https://www.kirstein.de/E-Pianos/
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verstehe darunter ein E-Piano. Wie z.B. ein Fender Rhodes.
Beim Digi gibt es meistens auch E-Piano-Sounds zur Auswahl.
Ein E-Piano ist aber ein eigenständiges Instrument.

Der Begriff E-Piano wird sicher mittlerweile auch für "Digis" verwendet. So viele (neue) E-Pianos gibt es ja nicht mehr, oder? Im Falle eines Klavierschülers würde ich auch nur ein hochwertiges Digi mit wirklich guter Tastatur empfehlen, also ab 1500,- Euro aufwärts. Wenn es auch in einem grösseren Raum recht gut klingen soll eher das doppelte. Aber das wäre im Vergleich zu einem (neuen) akustischen Klavier immer noch recht günstig. Ich selber habe seit einem Jahr ein Kawai CA-78 und das richtige Klavier (obwohl auch Silent) habe ich aus reinem Genuss, nicht weil das CA-78 schlecht wäre...
 
Der Begriff E-Piano wird sicher mittlerweile auch für "Digis" verwendet. So viele (neue) E-Pianos gibt es ja nicht mehr, oder? Im Falle eines Klavierschülers würde ich auch nur ein hochwertiges Digi mit wirklich guter Tastatur empfehlen, also ab 1500,- Euro aufwärts. Wenn es auch in einem grösseren Raum recht gut klingen soll eher das doppelte. Aber das wäre im Vergleich zu einem (neuen) akustischen Klavier immer noch recht günstig. Ich selber habe seit einem Jahr ein Kawai CA-78 und das richtige Klavier (obwohl auch Silent) habe ich aus reinem Genuss, nicht weil das CA-78 schlecht wäre...

Wenn hier sogar für Anfänger ernsthaft ein Clavichord empfohlen wird, kann man wohl auch annehmen, dass mit E-Piano das Instrument gemeint ist, das so heißt und außerdem aktueller ist, als das Clavichord.
 

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