Mieter provoziert gegen mein Klavierüben

Oder geht irgendjemand von Euch in den Keller/ wo anders hin um Musik zu hören, um seine Mitbewohner zu schonen?! :shock:

VG

sook

Hi Sookie,

meine grundsätzliche Meinung dazu hab ich hier ja schon kund getan.

Um aber mal auf deine obige Frage einzugehen: Ich persönlich gehe zwar nicht in den Keller um Musik zu hören oder zu spielen weil ich meine Mitbewohner schonen möchte (ich hab noch nichtmal nen Keller unter dem Haus) aber ich kenne einen Gitarristen, der sein Musikzimmer im Keller hat und einen Saxophonisten, der in der Garage spielt. Bei Beiden liegt der Grund darin, dass sie Kinder haben und diese sonst kein Auge zu bekommen wenn "rumgelärmt" wird. So unüblich ist es also tatsächlich nicht, wenn jemand ausweicht um andere nicht zu stören.

Ich kann allerdings verstehen, dass du das nicht einsiehst, denn schließlich handelt es sich nicht um ein kleines Kind.
 
Ein einfacher Ansatz um einen Streit zu lösen, wäre meiner Meinung nach, dass man sich in die Situation des Streitgegners hineinversetzt. Rein gedanklich, natürlich.

Versuche Dich gedanklich in die Welt des Mieters über Dir zu versetzten. Was würde Dir dabei helfen, Dich mit dem lästigen Geklimper aus der Wohnung unter Dir, anfreunden zu können. Ist es die einzige Möglichkeit, die eigene Stereoanlage laut aufzudrehen um das Gedudel nicht mehr hören zu müssen?

Er selber hat diese Möglichkeit gefunden. Wenn Du eine andere Möglichkeit für ihn findest, könnte das zu einem besseren Ergebnis für euch beide führen. Der Vorschlag mit der Minderung der Lautstärke durch Dämmung, erscheint mir vernünftig.


Grüße
Thomas

PS: Die Ausdrücke "lästiges Geklimper" und "Gedudel" sollen nicht Dein Klavierspiel herabwürdigen, sondern aufzeigen wie er das empfinden könnte.
 
Thomas Du bist noch die Story von vor 20 Jahren schuldig ;)

Pirata: Ein anderer Unterschied ist auch, eine Gitarre und ein Saxophon sind ja auch recht mobil. Sie müssen nicht in einem Überaum verbleiben.

Ich würde eigentlich auch denken, dass das Klavierspiel für die darunterliegende Wohnungen störender ist, als für darüber liegende.Schliesslich steht es doch auf dem Boden und der Schall kann direkt übertragen werden oder nicht? Und ich war hab mein eigenes Klavier schon mal unten im EG gehört, als GSTLP hier war und darauf gespielt hat. Es ging wirklich von der Lautstärke, weil es halt kein hellhöriger Neubau ist. Die Musik des Nachbarn ist jedenfalls um ein Vielfaches lauter zu hören, als eine auf meinem Klavier zum Besten gegebene Sturmsonate im Erdgeschoss zu hören ist.
 
Pirata: Ein anderer Unterschied ist auch, eine Gitarre und ein Saxophon sind ja auch recht mobil. Sie müssen nicht in einem Überaum verbleiben.

Das stimmt allerdings. Mir sträubt sich auch das Gefieder wenn ich dran denke das ich mein Klavier in einen Kellerraum stellen sollte. Das Musikzimmer des Gitarristen im Keller ist zwar wohnraummäßig ausgebaut - aber seine Gitarre steht tagsüber dann doch im Wohnzimmer. Könnte daran liegen, dass ihm der Raum dann doch zu kühl oder feucht ist.
 

Ich auch nicht :D :D !

Sookie, ich würde auch nicht mit dem Klavier in die Wohnung meiner Eltern umziehen. Im Hinblick auf eine Veränderung der momentanen Situation ist eigentlich nur entscheidend, was du willst:

Willst du eine Verbesserung, kann das nur über Kompromisse gehen. Alles andere wird meiner Meinung nach nach hinten losgehen. Selbst wenn du per Gericht etwas durchsetzen könntest, kann es sein, dass der Mieter andere Betätigungsfelder findet, auf denen er sich austoben kann. Wie heißt es so schön: "Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem Nachbar nicht gefällt".

Du musst natürlich keineswegs freundlich auf den Mieter zugehen, gerade mit dem bisherigen Hintergrund und deiner Abneigung. Aber egal, was du tust, wirst du, ob du nun im Recht bist oder nicht, die Konsequenzen tragen müssen!!! Deshalb würde ich mir gut überlegen, ob und was du machst.

Liebe Grüße

chiarina
 
Wer nicht bereit ist, in solchen Situationen zunächst miteinander zu reden....... dann wird wohl nur noch EINES:

http://www.youtube.com/watch?v=gMqXsCigusk

helfen.

;);)


Guuuuuht dieser Link!!!!


@Sookie,
ich meine was willst Du eigentlich, der Mieter macht doch nichts anderes als Du, nämlich: KRACH!!! Und das in den legalen Zeiten. Würde er in dieser Zeit auch Klavier (oder Trompete, oder Posaune...) spielen... DAS würdest Du akzeptieren, oder?!?!
Ich finde, Du machst Dir da selbst mehr Probleme als nötig.


Vieeeeel schlimmer wäre es, wenn er still aber schriftlich gegen Dein Klavierspiel vorgehen würde zB weil Deine Klangimmissionen ungünstig für seine schlimme Depression wäre (auch da kann man erfinderisch sein!)

Dann hättest Du ein echtes Problem!
 
Schliesslich steht es doch auf dem Boden und der Schall kann direkt übertragen werden oder nicht?

Klar steht es auf dem Boden, aber der Schall wird nach hinten abgegeben, direkt auf die Wand vor der es steht und damit verteilt sich der Schalldruck gleichmässig in beide Etagen. Baulich dürfte die oberste Etage auch "weniger" dagegenzusetzen haben, so das es da meistens deutlich besser zu hören ist.

Ich kann Dir die Dämmung mit Basotec wärmstens empfehlen. Das hat bei mir Wunder bewirkt. Ich kann seit dem ich das einsetze im Wohnzimmer auch in den Abendstunden oder Nachts "mässig" spielen und das obwohl Frau und Kinder in den beiden Etagen darüber schlafen. Das ging vor der Dämmung nicht. Und die Dämmung besteht nur aus einigen Platten, die einmal hinter dem Klavier stehen und dann im Treppenhaus in Form von Bildern an die Wand gehangen sind. Dazu noch zwei Bassabsorber und das war es. Das ganze hat 130,- Euro gekostet und der Zugewinn an "Ruhe" für den Rest der Familie war enorm.

Grüße Volker
 
Ich denke, der Mieter weiß genau, dass er im Unrecht ist. Er fängt stets damit an, wenn ich üben will, hört aber nach einer Weile auf, wenn ich das Üben dann nach ner Weile aufgebe (nicht immer, aber manchmal schon). Ich denke sich dabei erwischen lassen von irgendwelchen Männchen in grün will er offenbar dann doch nicht riskieren. Das sagt ja alles.

Trotz der ganzen Vorgeschichte würde ich es zumindest noch ein einziges Mal mit Reden versuchen, allerdings keine große Hoffnung da rein legen. Ansonsten würde ich es so machen: Klavier spielen und sobald er die Anlage aufdreht, sollen deine Eltern die Polizei rufen. Bis die da sind, solltest du auch schön weiterspielen. Deine Eltern können die Beamten ja ruhig darauf hinweisen, dass es nicht um den "Klavierkrach" geht, sondern um die unerträglich laute Musik jenseits von Zimmerlautstärke. Und dann mal abwarten, wie sich die Situation entwickelt.
 
Hallo Sookie,

Abdämmen: ist interessant - aber es gibt keine Garantie dafür, daß es den Mieter nicht trotzdem noch stören könnte...! Wenn es allerdings wirklich mit 130 Euronen getan sein sollte (kaum zu glauben, daß man so Schalldämmen kann ;) -- aber ich lasse mich gerne belehren).

Ansonsten: wurde glaube ich noch nicht genannt: Pulver sammeln...! Also: genauestens protokollieren: wann spielst Du Klavier, wielange, wann setzt der Krach von oben ein, wielange hält er an. Jeden Tag aufschreiben, durch die Eltern bezeugen lassen.

Denn der Mieter ist im Unrecht, Du im Recht. Egal was weiter passiert: dieses Protokoll empfehle ich Dir aufs allerwärmste.

Als weitere Lösungen sehe ich:

- selbst ausziehen (mit dem Risiko, daß ähnliches woanders wieder passiert und Du vom Regen in die Traufe kommst)

- oder, ein unhörbares, aber sehr gutes neues Instrument kaufen. Dafür ist allerdings ein vierstelliger Eurobetrag fällig (siehe dazu meinen Faden unter "Klavier/Keyboard kaufen, reparieren..."). Ich habe dieses Instrument auch selber.
Der Vorteil dabei: ab sofort und für immer: Üben, üben, üben, so laut und soviel wie das Herz begehrt.
Und den "blankliegenden Nerven" kannst Du ab sofort "ade" sagen. Vielleicht helfen Deine Eltern sogar finanziell mit...?

Man kann diesem - mir persönlich höchst unsympathischem (darf man das sagen?) - Mieter nun diesen "Triumph" gönnen, oder eben nicht gönnen wollen. Mir persönlich wäre mein Hobby das aber wert. Wenn das nötige Kleingeld für dieses Gerät vorhanden ist. In Deiner Situation - und wenn ich das richtig interpretiere, bist Du schier am Verzweifeln (wenn nicht sogar schlimmeres) - würde ich dieses Gerät zumindest in einem Musikladen einmal gründlich durchtesten. Und zum Vergleich auch ein paar andere noch. Du verlierst gar nichts dabei. und wer weiß - vielleicht begeisterst Du Dich sogar ein wenig dafür. Du wärst beileibe nicht der (die) erste.

Schönen Gruß
Dreiklang

---

@chiarina: Zitat:"Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt" :D:D
das ist es, der passende Spruch! :D
 
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".................gern erbötig
nachzuhelfen, wo es nötig..."
(Wilhelm Busch) :D:D


Also lautet ein Beschluß:
Daß der Mensch was lernen muß. -
Nicht allein das Abc
Bringt den Menschen in die Höh';
Nicht allein in Schreiben, Lesen
Übt sich ein vernünftig Wesen;
Nicht allein in Rechnungssachen
Soll der Mensch sich Mühe machen,
Sondern auch der Weisheit Lehren
Muß man mit Vergnügen hören.

aus: Max und Moritz (1865) - Vierter Streich :bongo: :bongo:
 
Also lautet ein Beschluß:
Daß der Mensch was lernen muß. -
Nicht allein das Abc
Bringt den Menschen in die Höh';
Nicht allein in Schreiben, Lesen
Übt sich ein vernünftig Wesen;
Nicht allein in Rechnungssachen
Soll der Mensch sich Mühe machen,
Sondern auch der Weisheit Lehren
Muß man mit Vergnügen hören.

aus: Max und Moritz (1865) -

Ach Mensch, ist DAS lange her, daß ich das gehört habe...!! :D

(danke auch!)

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OffTopic

@Sookie: so spannend ist es nicht, aber wenn Du schon danach fragst:

Es ereignete sich folgende wahre Begebenheit in den späten 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts.
Es war für mich damals üblich die Nächte der Wochenenden, gemeinsam mit Freunden, in einer Diskothek in unserer Heimatstadt zu verbringen. Die Musik war im allgemeinen gut, die Getränke schmeckten uns und wir unterhielten uns ausgezeichnet.

Eines Tages kam der Plattenaufleger auf die Idee uns mit einem Lied zu Quälen, das zwar in der Hitparade, aber trotzdem scheußlich war. Als er es wagte diese Lied ein zweites mal zu spielen, bat ich ihn höflich, das in Zukunft zu unterlassen. („Diesen Schmarrn kannst Du spielen, wenn ich nicht da bin.") Er ignorierte das, was mich inspirierte, die Diskothek für ein paar Minuten stromlos zu machen. Gar keine Musik war auf jeden Fall besser als das gebotene. Somit war das Problem kurzfristig gelöst.

In den folgenden Wochen entwickelte der Plattenaufleger eine regelrecht kreative Ader, mehr Lieder der selben scheußlichen Kategorie zu finden. Unter dem Motto: „Ohne Strom keine Musik" fiel jedesmal der Strom aus nachdem er versuchte, uns zu quälen. Der Lokalbesitzer verdächtigte mich, für den temporären Stromausfall verantwortlich zu sein, was ich ihm bestätigte. Somit erteilte er mir ein Lokalverbot.

Er wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass er damit acht Stammkunden verlor, die eigentlich viel zu viel konsumierten. Das zog noch weitere Kreise und es blieben noch mehr Gäste aus. Ein paar Wochen später kam er in das Kaffeehaus, das wir manchmal Freitag nachmittags heimsuchten. Er bezahlte einen Kübel*), hob das Lokalverbot auf und überredete uns, sein Lokal wieder zu besuchen.

Von diesem Zeitpunkt an, war die Idylle wieder hergestellt. Die Vinylscheiben mit der ungeliebten Musik kamen nur mehr äußerst selten auf den Plattenteller.

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*) ein Kübel war ein mit vier Liter Wein und drei bis fünf Liter (je nach Außentemperatur) Sodawasser gefülltes Gefäß, aus dem sich jeder am Tisch sitzende mittels Suppenschöpfer, sein Glas bei Bedarf füllte.

Grüße
Thomas

Ergänzungen:
Inzwischen kenne ich Alternativen, Konflikte zu vermeiden oder zu lösen.
Den Konsum von alkoholischen Getränken habe ich aufgegeben, nachdem ich begann, Motorrad zu fahren.
 
- oder, ein unhörbares, aber sehr gutes neues Instrument kaufen. Dafür ist allerdings ein vierstelliger Eurobetrag fällig (siehe dazu meinen Faden unter "Klavier/Keyboard kaufen, reparieren..."). Ich habe dieses Instrument auch selber.

Protokoll führen, ausziehen, Eltern um finanzielle Hifle bitten, ...; ales schön und gut. Aber die Empfehlug künftig auf einem Digi zu üben, das geht nun wirklich unter die Gürtellinie.

Grüße.

PS.: Ja, ich spiele selber auf einem Digi und wünsche mir momentan nichts sehnlicher als ein echtes Klavier.

PPS.: Ja, ich habe das V-Piano kürzlich -wenn auch nur kurz- angespielt.
 

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