Meisterkurs für Klavier mit Peter Feuchtwanger

Gerd

Gerd

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Ein Hinweis zum o.a. Meisterkurs

Habe mich bereits als passiver Teilnehmer gemeldet.

Auch in diesem Jahr bieten wir im Rahmen unseres Veranstaltungsprogramms 2007/08 die Teilnahme an einem Meisterkurs mit Peter Feuchtwanger an.
Der Kurs findet am 1. und 2. September 2007 statt. Bei Interese senden wir Ihnen gerne ausführliche Informationen und ein Anmeldeformular zu.
Kursdauer:
Samstag, 1.9., 14.30 Uhr bis 21.30 Uhr
Sonntag, 2.9., 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Kursgebühr:
aktive Teilnahme (Unterrichtseinheit zu 60 min.) 100 Euro
passive Teilnahme (im Auditorium für die kpl. Kursdauer) 40 Euro
 
Was versprichst Du Dir von der Teilnahme?
 
Was versprichst Du Dir von der Teilnahme?

1. Ich wohne 10 km entfernt vom Veranstaltungsort!!!

2. Habe mir das Klavierspielen selbst beigebracht. Habe nun nach 16 Monaten wahrscheinlich durch falsche Spielweise und -Haltung chronische Schmerzen im rechten Arm.

3. Hoffe daher, einiges in dieser Richtung von den Profis zu lernen und später anwenden zu können.

Weitere Hinweise zu meiner "Motivation" zu diesem Kurs dazu siehe hier.
 
Verstehe, und chronische Schmerzen sind keine Freude.

Hast Du schon einmal überlegt, zumindest einige Stunden Unterricht bei einem guten Lehrer zu nehmen (bei uns gibt es zum Beispiel in etlichen Schulen die Möglichkeit, sich jeweils nur für 10 Stunden zu verpflichten), damit Du richtige Haltung, Anschlag usw. erarbeiten kannst? Und vor allem, damit Dich jemand beobachtet und genau die "Problemchen" korrigiert.
 
@ Gerd

Zum Thema Lehrer hatten wir uns ja schon ausgetauscht. Doch ich würde dich auch auf alle Fälle in deiner Teilnahmeabsicht an diesem Kurs mit Feuchtwanger bestärken wollen, da ich über seine Methode schon einiges Lob gehört habe. (Vielleicht äußert sich ja auch Franz mal etwas eingehender über seine Erfahrungen?) Man weiß natürlich nicht so recht, was bei einem "passiven Teilnehmer" noch ankommt, aber ich kann mich, glaub ich, in deine Lage versetzen ... Jedenfalls wäre es schön, von dir anschließend einen Bericht zu lesen.
 
@ Siggi

Habe mich endgültig für Anfang September zum Klavierunterricht angemeldet!!

Einzelunterricht bei einer Klavierpädagogin, 1 x je Woche 45 Min.

Bei der Gelegenheit:
Hat ein Klavier-Pädagoge ein Zusatzstudium, im Vergleich zum Klavier-Lehrer?
 
Ich dachte, Pädagoge ist ein Synonym für Lehrer, vielleicht will jemand der sich als Pädagoge bezeichnet aber auch damit sagen, dass er auch Pädagogik studiert hat?

Ich glaube, dass die als Klavierlehrer beschäftigten Menschen ganz unterschiedliche Ausbildungen haben, daher im Zweifel am besten fragen. Wobei ich es für wichtig haltte, dass ein Lehrer Ahnung hat und das Wissen vermitteln kann, egal, welche formellen Abschlüsse vorhanden sind.

Meine Lehrer haben beide sowohl den Abschluss in Instrumentalpädagogik Klavier wie auch Konzertexamen. Ich finde es ganz gut, dass sie unterrichten und konzertieren.

Gut, dass Du bald Unterricht hast! Vermutlich sind es nur Kleinigkeiten, die zu den Schmerzen führen, die uns Lernenden aber häufig entgehen, bis uns jemand konkret darauf hinweist. Auch wenn bald die erste Stunde sein sollte, vielleicht schon einmal zum darauf achten, dass Du ganz locker spielst, am besten den Befehl direkt vom Gehirn an den Finger geben, so dass sich der jeweilige Finger bewegt und Hand / Arm soweit erforderlich mitnimmt - 10 Orchestermitglieder die gemeinsam Musik machen.
 
Hallo Gerd,

wie war's?
 
Bezugnehmend auf meine obigen Ausführungen hier mein Kurz-Bericht vom

Meisterkurs mit Peter Feuchtwanger am 1./2. September 2007

in Dülmen-Hiddingsel im Haus der Klaviere Gottschling. (www.gottschling-klaviere.de)


Samstag: 14.30-21.30 Uhr,
Sonntag: 10.00-18.30 Uhr


An beiden Tagen jeweils sechs Aktive (Pianisten) Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Im Auditorium als passive Zuhörer jeweils etwa 25.
Der pianistische Vortrag der Aktiven Teilnehmer erfolgte auf einem hochwertigen Fazioli Flügel.

Vorgetragene Stücke u.a.: Brahms Intermezzo op. 118/2, Chopin Etüde op. 10/4

Scarlatti Sonata K135 E-Dur, K9 d-moll, Beethoven Sonata op. 27/1, Chopin Fantasie-Impromptu op. 66 cis-moll, Chopin Polonaise As-Dur op. 53 u.v.a.

Zeitdauer für je einen pianistischen Vortrag eine Stunde.
Anschließend Erläuterung, Begutachtung und viele nützlichen Hinweise zur Spielweise, Fingersätze, Sitzhaltung, Koordination etc. durch anschauliche Erläuterungen von Peter Feuchtwanger.


Am Sonntagnachmittag dann die von allen Teilnehmern mit Spannung erwarte
Einführung in Peter Feuchtwangers Klavierübungen“
auf der Grundlage seines Buches, mit dazugehörigem Video:

„Klavierübungen zur Heilung physiologischer Spielstörungen und zum Erlernen eines funktionell-natürlichen Klavierspiels“.

Die Vermittlung dieser 18 Basis-Übungen würde an dieser Stelle meinen Kurzbericht sprengen, daher zitiere ich aus dem Buch Günter Reinholt: Zum Geleit:
„Der hier vorgestellte Teil seiner Übungen entstand aus Feuchtwangers ungewöhnlicher Einfühlung in homogene Bewegungsabläufe. Sie gehen über eine Anleitung, das Klavierspiel zu erlernen, weit hinaus. Die Übungen verfolgen zwei Ziele:
  • Sie schaffen für „gesunde“ Pianisten eine Basis für überaus sinnvolle und organische Bewegungsabläufe (…9
  • Sie haben einer sehr großen Anzahl von Pianisten mit Spielstörungen, zum Teil gravierendster Art, die Natürlichkeit der Bewegungsabläufe entweder wiedergegeben oder erst überhaupt eröffnet.
Summa summarum stellen sie die Basis der pianistischen Bewegungslehre Feuchtwangers dar.

Persönliche Anmerkung: Ich bin begeistert von „Feuchtwangers Klavierübungen“, zumal da ich mir als Klavieranfänger (ohne Lehrer), bereits ernste Probleme mit dem rechten Arm eingehandelt habe.
Demzufolge nehme ich ab sofort Klavierunterricht, übrigens bei einer Klavierpädagogin, die ebenfalls den Kurs besucht hat, und mich daher bei den Feuchtwanger-Übungen unterstützen kann.

Das Buch mit Video (DVD), dass ich mir umgehend bestellt habe, kann ich bestens empfehlen!


Hier weitergehende Informationen zur Homepage von Peter Feuchtwanger.

PS: Als vertiefende Literatur, wer sich mit der Alexander-Technik vertraut machen möchte:
"Alexander-Technik für Musiker", Pedro de Alcantara, Gustav Bosse Verlag, ISBN: 3-7649-2443-8
 
Hallo Gerd,

danke dir für den Bericht. Mich interessieren solche Dinge immer sehr, aber ich habe noch keine passende Gelegenheit gefunden, mal eine dieser "Bewegungslehren" – ob nun Deppe/Caland/Roth oder Feuchtwanger – über die verheißungsvollen Beschreibungen in der Literatur hinaus am eigenen Leib zu erfahren. Bist du über deine neue Lehrerin auf diesen Kurs gestoßen oder war es umgekehrt?
 
Persönliche Anmerkung: Ich bin begeistert von „Feuchtwangers Klavierübungen“, zumal da ich mir als Klavieranfänger (ohne Lehrer), bereits ernste Probleme mit dem rechten Arm eingehandelt habe.
Demzufolge nehme ich ab sofort Klavierunterricht, übrigens bei einer Klavierpädagogin, die ebenfalls den Kurs besucht hat, und mich daher bei den Feuchtwanger-Übungen unterstützen kann.

Das Buch mit Video (DVD), dass ich mir umgehend bestellt habe, kann ich bestens empfehlen!

Hier weitergehende Informationen zur Homepage von Peter Feuchtwanger.

Meisterkurs mit Peter Feuchtwanger 26. - 28.10.2007 in München
http://www.dtkv-bayern.de/p_kurs_2007_19_feuchtwanger.pdf

Auch ich bin begeistert von Feuchtwangers Übungen und benutze diese mit großem Erfolg in meinem Unterricht.

Die Übungen haben nichts mit stumpfsinnigem Fingertraining gemein. Es geht darum, eine Basis für überaus sinnvolle und organische Bewegungsabläufe zu schaffen.

Ein Beispiel: In der ersten Übung (Quick Release) die übrigens von einer völlig entspannten und damit flachen Fingerhaltung ausgeht, lernt man, derart los zu lassen, dass das Aufgewicht der Taste ausreicht um den Finger nach dem Anschlag wieder in die Normalposition zu bringen. Die Finger müssen also nicht aktiv gehoben werden, den Kraftaufwand kann man sich sparen.

Ich werde an dem oben genannten Meisterkurs teilnehmen.
 

Hallo Gerd,

danke dir für den Bericht. Mich interessieren solche Dinge immer sehr, aber ich habe noch keine passende Gelegenheit gefunden, mal eine dieser "Bewegungslehren" – ob nun Deppe/Caland/Roth oder Feuchtwanger – über die verheißungsvollen Beschreibungen in der Literatur hinaus am eigenen Leib zu erfahren. Bist du über deine neue Lehrerin auf diesen Kurs gestoßen oder war es umgekehrt?

Ich habe damals mein Klavier bei dem jetzigen Gastgeber des Feuchtwanger-Kurses gekauft, und besuche des öfteren die dortigen Klavierkonzerte. Von dort hatte ich auch die Informationen und Empfehlungen zu diesem Kurs.
Meine Klavierlehrerin, gleichzeitig auch Gastgberin des Kurses, ist Simone Gottschling, Chefin des Hauses der Klaviere und Diplom-Klavierpädagogin.

Übrigens: Der Kurs fand bereits im letzten Jahr auch schon dort statt.
 
Ich hatte es ja versprochen, hier also ein kleiner Bericht über den Meisterkurs in München mit Feuchtwanger.
(Mir fällt gerade ein, möglicherweise sind Musiker deshalb Nachtmenschen, weil ihnen die Zeit des Tages nicht mehr ausreicht - soviel zur Uhrzeit :-D).

In München habe ich Sabri und Franz getroffen und kennengelernt, beide sehr angenehme und freundliche Zeitgenossen, die nur leider zu weit weg wohnen.

Leider war die Organisation des Meisterkurses recht dürftig, es standen nicht ausreichend Überäume zur Verfügung, nicht mal seine Klavierübungen wurden zum Verkauf angeboten.

Er fand im Steinway-Haus in München statt.
Es waren etwa ein Duzend aktive Teilnehmer angemeldet, vor Ort erfuhren wir, dass jeder zwei Unterrichtsstunden erhalten würde.
Ich, die ich keine Ahnung hatte, wie sowas abgeht, musste auch noch als allererste überhaupt vorspielen, aber ich habe alles unbeschadet überstanden :)
Wenn ich auch aus dem Unterricht nicht so viel direkt mitnehmen konnte, war es doch eine höchst interessante Erfahrung, den Unterricht eines Pianisten zu erleben, der sich doch ziemlich von "normalem" Unterricht unterscheidet.
Es wird ganz anders gearbeitet, mehr ins Detail gegangen, andere Aspekte aufgezeigt, die mir noch nie aufgefallen waren.

Wenn im Unterricht großteils über Musikalität gesprochen wurde, war doch eine Wichtigkeit, die Feuchtwanger weiterzugeben gedachte die Natürlichkeit beim Klavierspielen.

Einige Dinge wiederholte er immer wieder:
Dass man ruhig sitzen sollte ohne Bewegung und Mimik (einige mehr oder weniger Eindeutige Anspielungen auf seine Abneigung gegen Lang Lang).

Außerdem legte er Wert auf tiefes Sitzen ("notfalls Stuhlbeine absägen"), bei mir bildeten Ober- und Unterschenkel einen 90°-Winkel.
Ich habe zu Hause erstmal alles nach einem passenden Sitzmöbel abgesucht.

Weiter nannte er einige Dinge, die für das lockere, leichte (und klanglich ideale) Spiel wichtig und hilfreich waren.
Wozu abenteuerliche Fingersätze gehören, die auf den ersten Blick unmöglich erscheinen, auf den zweiten aber viel besser und logischer sind als der Standart. (geliebtes Beispiel für Anfang v. Für Elise: 12435)
Außerdem war er gegen jegliche "Vorbereitung" beim Spielen.
Wer Arpeggien spielt, sollte nicht schon mit dem 5. Finger über der letzten Taste schweben, wenn gerade der Daumen eine Oktave weiter unten die erste Note spielt.
Alles sollte außerdem in "elliptischer Bewegung" mit einem Schwung ausgeführt werden, wobei die rechte Hand sich stets gegen den Uhrzeigersinn dreht, die linke mit dem Uhrzeigersinn.

Soweit zum Meisterkurs,
beste Grüße

Stilblüte
 
meisterliche Eigenheiten

Alles sollte außerdem in "elliptischer Bewegung" mit einem Schwung ausgeführt werden, wobei die rechte Hand sich stets gegen den Uhrzeigersinn dreht, die linke mit dem Uhrzeigersinn.


Stilblüte

Danke dir für den ausführlichen Bericht.

Die ellitptischen Bewegungen sind eigentlich ein Muss, aber falsch ist es, die richtung derart zu bestimmen, denn das schreibt das aktuelle Stück vor oder auch die persönliche anlage.

Ich habe früher die op10 Nr. 1 etude (eines meiner Aufnahemprüfungsstücke) mit Uhrzeigersinnellipsen gespielt. Nachdem ich dann meinen russoschen Freund an der Hochschule kennenlernte, zeigte er mir die Geheimnisse der anderen Drehrichtung. Seitdem prüfe ich genau, was komfortabler geht. Und ich denke, seitdem ich auch links gegen den Uhrzeigersinn elliptisch schwingen kann, ist alles viel einfacher geworden und erlaubt auch höhere Geschwindigkeiten. aber das muss man wohl gezeigt bekommen ubnd es dauert etwas, bis man es vestanden hat.

Und in bezug auf die Mimik, warum denn nicht. Der von mir sehr verehrte Alfred Brendel hat früher geradezu Fratzen geschnitten, was mich keinesfalls gehindert hat, seine Musik zu geniessen, andere singen und Brummen mit, mein Prof, neigte dazu, mitzupfeifen, jedenfalls ansatzweise - das ist kein Kriterium für gut oder schlecht.

Gut scheint mir, dass du anregungen für ungewohnte fingersätze erhältst. Da muss die fantasie immer wach bleiben. Und die Sensibilisierung für das Tastengewicht, das den Finger eigentlich hochhebt ist sehr wichtig.

DAnke Klavigen
 

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