Literatur für Selbststudium?

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doktor73

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20. Juli 2007
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Hallo!

Welche Literatur bzw. welche "Klavierschule" könnte Ihr für einen "erwachsenen Autodidakten" empfehlen???

Bin z. B. schon mal über die Autoren "Palmer", "Emonts", "Molsen" und "Heumann" gestolpert...

Gruß,
Michael
 
wie wärs mit der "Klavierschule für Erwachsene" von Schaper/Meister vom Schott Verlag? Davon gibt es mehrere Bände, ich hab den ersten, Grundkurs mit Begleit-Cassette (halt schon uralt;) ). ich kann dir leider nicht die isbn sagen, da ich mir die Schule mal aus der Bücherei ausgeliehen und kopiert habe... Das war damals für meine ersten autodidaktischen Versuche gedacht, die ich dann aber doch mit einer anderen Schule weitergeführt habe und schließlich doch noch zu meinem Unterricht gekommen bin! Naja, es ist zumindest nicht von einem der oben genannten Autoren...

LG Gina
 
Hallo doctor73,
wenn Du noch auf der Suche bist...

Mein Vater (70) hat vor 1/2 Jahr begonnen, sich das Spielen selbst beizubringen und macht seither schöne Fortschritte. ;)
Er ist ziemlich begeistert von "Klavierspielen, mein schönstes Hobby"
Hans-G. Heumann/ isbn: 3-7957-50082-2

Verständliche Aufmachung und eine CD ist auch dabei.

Sonnige Grüße
Maggeli
 
Hab zwar keinen besseren Buch tipp als die anderen, aber...

Ich mag dich!!!

Bach-fans muss man ja mögen! (Übrigens, ein gutes Ziel das du da hast)



oli
 
Also ich finds toll, dass Du so ehrgeizig bist und mit Klavierspielen angefangen hast.

Hier meine Meinung (als Profi mit Summa-Cum-Laude-Abschluss in Musiktheorie, Fachdidaktik und Klavier):

Vergiss Heumann, das ist ja zum Teil wirklich übelst :-?
Schaper, Palmer/Manus/Lethco, Emonts sind okay, aber für einen Erwachsenen gäbe es was besseres.

"Klavierschule" von Heinz Walter find ich angebrachter: Sie ist zugegebenermassen etwas älter, hat keine hübschen Bildchen. Dafür lernst Du dort garantiert Blattlesen, Rhythmik und ich habe selten so fundierte Resultate erlebt. Daneben brauchst Du noch ein Heft mit Liedchen (zB "Diller/Quaile Piano Course" mehrere Bände) oder dann:

Russische Klavierschule (toll), aber eben, ohne Lehrer ein heisser Lauf...

Damit zu was Grundsätzlichem: Wer wirklich richtig Klavier spielen will (dann noch die genialen Goldbergvariationen) , sollte UNBEDINGT zu einem GUTEN Lehrer gehen.

Einen guten Lehrer erkennst Du übrigens oft nicht wirklich daran, wie sehr ihn seine Schüler loben und für ihn einstehen. Denn ob man einen Lehrer gut findet, hängt oft nicht so von seinen fachlichen Qualitäten ab. Viele Leute können das Fachliche ja gar nicht so beurteilen.
Ausserdem: Wer geht schon freiwillig zu einem in den Privatunterricht, den man NICHT mag???

Einen (für Dich) guten Lehrer erkennst Du vielmehr so:

1) Besuche Vortragsübungen: mehrere tolle (fortgeschrittene) Schüler sind die Visitenkarte eines Klavierpädagogen und sprechen für sich. Wenn Dir gefällt, wie die spielen (und was sie spielen), dann könnte es passen.

Ich kenne nette Kollegen, die erscheinen mir sehr kompetent und ich habe sehr gute Diskussionen mit ihnen. Leider habe ich von den Betreffenden aber noch nie einen guten Schüler gehört, weshalb ich sicher bin, dass das fachliche Wissen/Können zwar vorhanden ist, aber die Fähigkeit offensichtlich fehlt, dies auch richtig und nachhaltig zu vermitteln. Für einen Lehrer etwas fatal, nicht?

2) Besuche (wenns Dir erlaubt sei) einige Lektionen mit Schülern, um zu sehen, wie der Lehrer arbeitet. Dann siehst Du, wie er ist mit Leuten die schon weiter sind als Du. Am Anfang kommen Dir noch viele Lehrer kompetent und effizient vor (die Tasten, Finger und Noten kennt ja jeder;) ).

Ein guter, kompetenter Lehrer lässt Interessenten im Unterricht zu, sofern der anwesende Schüler einverstanden ist und der Besucher sich ruhig verhält. Es soll keine Schau-Lektion sein. Am besten ist es, wenn Lehrer und Schüler Dich während des Unterrichts gänzlich ignorieren wie wenn Du nicht da wärst.

Ganz heisser Tipp: Besuche - wenn möglich - denselben Schüler 2-3x nacheinander. Denn dann siehst Du, wie gut er das Gelernte umsetzen kann.
DAS ist ein wichtiges Kriterium bei einem Lehrer:
Nicht allein was er sagt, sondern was beim Schüler ankommt und hängen bleibt.


Du kannst es mir glauben, ich hatte schon etliche Erwachsene Studenten, die zuerst hofften, es alleine machen zu können. Um dann zu sehen, dass doch viel unwissentlich falsch Gelerntes in langer Zeit mühsam wegtrainiert werden muss, bevor man mit dem RICHTIGEN beginnen konnte. Ein sehr kostspieliger Umweg.

Warum wohl gehen selbst Profipianisten noch regelmässig in den Unterricht und in Meisterkurse?

Versteh mich nicht falsch, ich gebe Dir nur einen sehr gut gemeinten Rat.

Du wirst nicht viel Freude haben an Bach, wenn Du nicht richtig Klavierspielen lernst. Mit den richtigen Fingern die richtigen Tasten zu drücken ist ja wirklich noch das Leichteste, das kann noch fast jeder.

Aber ein Fugenthema, ein Motiv, einen Kontrapunkt schön und mit grossem Klang zu spielen, das ist Kunst. Das lernst Du nicht allein.
Musik in seiner Klanglichkeit, Bedeutung, Polyphonie, Bewegung, Melodik und Harmonik zu VERSTEHEN, DAS IST DAS SCHWIERIGE!

Kein Heft der Welt spielt Dir vor, zeigt Dir Bewegungen, führt Deine Hand, spielt eine Hand mit während Du die andere spielst, korrigiert Dich und hat die Geduld, etwas Schwieriges zum Hundertsten Mal zu zeigen...

Keine Schule der Welt bringt Dir bei, wie ein Klavier wirklich klingen kann, wie Du eine Mittelstimme heraushebst, mit welchen Fingern Du am besten eine Passage spielst (Fingersätzen in gewissen Heften ist grundsätzlich zu misstrauen, aber das wäre ein ganzes Forum-Thema für sich...), wann Du das Pedal nachgetraten, auf den Ton oder verschmiert spielen solltest, wie Du technische Schwierigkeiten löst...

Und kein Buch der Welt sagt Dir, wann Du es richtig gut gemacht hast und auf dem richtigen Weg bist!!!

Alles Gute, Stephan
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hi Stephan,
ich finde deine Beiträge sehr interessant. Es wäre schön wenn du in der Vorstellungsrunde etwas über dich schreiben könntest.

Zum Thema guter Lehrer:
Du zählst zwar wichtige Punkte auf, an denen man einen guten Lehrer erkennen kann, aber ich denke, man muss den Lehrer auch sympathisch finden und sich mit ihm verstehen.
Er kann noch so kompetent sein, aber wenn man mit ihm nicht zu Recht kommt, bringt das nicht viel.
Die Notwendigkeit sich einen guten Lehrer zu suchen, sehe ich genauso.

Inwiefern unterscheiden sich denn Klavierschulen für Erwachsene von denen für Kinder?

marcus
 

Hallo!

Vielen Dank für Eure Tipps!

Also, ich (33 J.) weiß ja, dass es viel besser wäre, mir einen Lehrer zu suchen... Aber hier in diesem Thread möchte ich eben "einfach mal so" wissen, welche "Klavierschule" Ihr für das "Selbststudium" empfehlen könnt?!

Hmm, also "Alfred's Klavierschule" von Palmer (u. a.) macht auf den ersten Blick einen ganz guten Eindruck, finde ich... Oder nicht?

Gruß,
Michael
 
Ich habe schon für das Selbststudium wiederholt die Schule von Schaper/Meister empfohlen, weil sie vor allem im 2. Teil in ihrem modularen Aufbau ein große Bandbreite des Weiterarbeitens ermöglicht. (Mal mit der Suchfunktion nach den genaueren Angaben suchen, das Thema kam schon öfters.)

Ansonsten schließe ich mich natürlich allen an, die trotzdem zu einem Lehrer raten.
 
@ThePianist73
Na, ja, vielleicht sollte man doch erst einmal differenzieren zwischen Autodidakten, die einfach nur Spaß am Spielen haben, und Pianisten, deren Ziele Fugenthemen und kunstvolle Harmonik sind. Fürs Erstgenannte ist Heumann sicherlich kein Fehler, sofern man einfach ein paar Lieder spielen möchte und es darum geht, die richtigen Finger für die betr. Tasten zu benutzen. Ab welcher Stufe man dann einen Lehrer braucht, weiß ich nicht, da ich selbst noch keine Anspruchsvollen Dinge klimmpere. :floet: :D
 
Ich hänge mich hier mal mit dran. ;)

Vor 20 Jahren hatte ich ein paar Jahre Klavierunterricht, dann aber nicht mehr gespielt, weil ich kein Klavier hatte.
Schubert, Schumann, Mozart waren damals schon dabei.
Und natürlich "für Elise". :cool:

Nun möchte ich mich wieder reinfinden und das zuerst in Eigenregie. Später werde ich vielleicht noch mal etwas Unterricht nehmen. Für mich ist es mehr Hobby und Liebhaberei, also nichts, was übermäßig anspruchsvoll werden muss.

Habt ihr da Tipps?

Danke und Gruß
Nico
 

Weil die meisten Stücke dort dermassen schlecht arrangiert sind, dass sie zwar von jedem weissnichtwas gespielt werden können, aber sch..... klingen und gross was dabei lernen ist auch nicht. Ist ja nichts Schwieriges dabei.

Aber natürlich soll jeder Heumann nehmen, wenn er will. Ich habe kein Problem mit ihm, ich vermeide ihn konsequent.
Es gäbe jedoch ne Menge anderer guter Schulen/Hefte.
 
von jedem weissnichtwas gespielt werden können
eben das ist das Ziel dieses Heftes!
das ist Geschmackssache
und gross was dabei lernen ist auch nicht. Ist ja nichts Schwieriges dabei.
so wie ich es verstanden habe, geht es eher darum Sicherheit im Setzen der Finger zu üben.
Es gäbe jedoch ne Menge anderer guter Schulen/Hefte.
ja, dann lass mal hören, was du so empfiehlst! ;)
 
@ThePianist73
Na, ja, vielleicht sollte man doch erst einmal differenzieren zwischen Autodidakten, die einfach nur Spaß am Spielen haben, und Pianisten, deren Ziele Fugenthemen und kunstvolle Harmonik sind. Fürs Erstgenannte ist Heumann sicherlich kein Fehler, sofern man einfach ein paar Lieder spielen möchte und es darum geht, die richtigen Finger für die betr. Tasten zu benutzen. Ab welcher Stufe man dann einen Lehrer braucht, weiß ich nicht, da ich selbst noch keine Anspruchsvollen Dinge klimmpere. :floet: :D

1. Er hat ja geschrieben dass er die Goldbergvariationen spielen will. Also wirklich Top Niveau.

2. "Ab welcher Stufe" ist der falsche Ansatz. Entweder du möchtest richtig Klavierspielen können, dann brauchst du von der 1. Stunde an einen Lehrer. Oder du möchtest für dich einfach klimpern (aber es bleibt beim klimpern, ich habe NOCH NIE einen Autodidakten gehört dessen Spiel technisch, klanglich und vom Verständnis her nur annähernd okay war).

Damit will ich niemanden beurteilen oder bewerten, ds ist mir wirklich fern und stände mir nie zu!

Wenn es jemandem Freude macht, einfach in gewissen Heften, Büchern, Stücken etc rumzuklimpern, dann ist das völlig okay. Aber nicht traurig sein wenns nie so klingt wie bei jemand ders kann ;)

Ich hab nen Nachbarn der hat sich etliche Anfänge von Stücken (zB die ersten 8 Takte des Klavierparts vom 1. Tschajwoksky-Konzert 1. Satz oder den Anfang der Wandererfantasie von Schubert) in hartnäckigster und geduldigster Verbissenheit beigebracht. Er hat die Noten einzeln gelernt und von Grifftechnik, Harmoniedenken, Bewegungen etc hat er noch nie was gehört.

Dennoch erwähnt er liebenswürdigerweise in regelmässigen Abständen, er wäre jetzt dann soweit, bei mir mit Unterricht zu beginnen...

Cheers, Stephan
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
ja, dann lass mal hören, was du so empfiehlst! ;)

Auf die Schnelle eine kleine Zusammenstellung, ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder Bezug auf alle gängigen pädagogischen Modelle.

Reicht das mal so? :cool:


Klavierschulen - Vorschulalter

Edison, June: Peanuts (4 Hefte)
Ehrenpreis/Wohlwender: 1 2 3 Klavier
Feils, Margrit: Lili und Reza (3 Bde.)
Heilbut, Peter: Spass am Klavierspielen
Leonard, Hal: Hal Leonard Klavierschule
Runze, Klaus: 2 Hände – 12 Tasten (2 Bde.)
Schwedhelm, Bettina: Klavierspielen m. d. Maus

Klavierschulen - Schulkinder

Walter, Heinz: Klavierschule (3 Bde.)
Nikolajew, Alexander: Russische Klavierschule (2+1, Spielband)
Terzibaschitsch: Meine allerersten Tastenträume
Molsen, Uli: Klavierboutique
Emonts, Fritz: Europäische Klavierschule (3 Bde.)
Hamori, Thomas: Klavierschule (2 Bde.)
Schaum, John W.: Wir musizieren am Klavier (4 Bde.)
Bovet, Jeanne: Le piano dans la joie (Cortot-Bezug)
Morhange, Marthe: Le petit Clavier (Cortot-Bezug)

Klavierschulen - Blattspiel

Hermann, Kurt: Vom Blatt (4 Bde. & 1 Buch)
Keilmann, Wilhelm: Ich spiele vom Blatt (2 Bde.)
Lachert, Piotr: Prima Vista
Schneider, M. u.v.a.: Notenrätsel für Klavieranfänger

Klavierschulen - Gruppenunterricht

Ehrenpreis/Wohlwender: 1 2 3 Klavier
Heilbut, Peter: Das Spiel zu zweit (2 Bde.)
Molsen, Uli: Klavierschule 2000
Kitzelmann, Rudolf: Zu dritt am Klavier (2 Bde.)
Mainz/Nykrin: Klavier spielen und Lernen

Klavierschulen für Erwachsene

Molsen, Uli: Erleben – Verstehen – Lernen
Schaper/Meister/Schlie: Klav.schule f. Erwachsene(2)
Schneider, Francis: Der neue Wolfer
Walter, Heinz: Klavierschule (3 Bde. & div.)
Emonts, Fritz: Erstes Klavierspiel
Bojé, Harald: Klavierschule (2 Bde.)
Palmer/Manus/Lethco: Klavierschule für Erwachsene
Schneider, Willy: Die Klavierfibel
Girsberger, Willy: Neuer Lehrgang des Klavierspiels

Klavierschulen – Musik 20.Jahrhundert

Bojé, Harald: Klavierschule (2 Bde.)
Kurtág, Györgi: Játékok (6 Bde.)
Schneider, Francis: CH-Piano
Walter, Heinz: Etüden und Vortragsstücke
Walter, Heinz: Spiel auf Tasten

Liedbegleitung – Improvisation - Jazz

Levine, Mark: Jazz Piano
Molsen, Uli: Improvisationskurs
Heilbut, Peter: Komponierbuch
Schaper, Hans Chr.: Improvisation am Klavier
Schneider, Francis: Klingende Natur
Schneider, Francis: Klingende Farben
Schneider, Francis: Klingende Kalender
Schoenmehl, Mike: Modern Jazz Piano
Werdin, Eberhard: Musizieren, Improvisieren
Moser, Jürgen: Rock Piano 1 & 2
 

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