Linkes Pedal keine hörbare Funktion :-(

Birgit1508

Birgit1508

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Hallo liebe Forenmitglieder,

mein Name ist Birgit und ich habe mich gerade hier angemeldet, weil sich hier echte Kompetenz zu tummeln scheint... :super: (nicht unbedingt selbstverständlich in solcherlei Foren)

Als Klavier-Wiedereinsteigerin (nach fast 25 Jahren) kam ich auf dunklen Wegen zu einem Wolfframm-Klavier (Baujahr anhand der Seriennummer noch nicht ermittelt), welches für meine Ohren einen durchaus passablen Klang bietet. Die äussere Optik ist natürlich altersentsprechend, aber das verleiht dem guten Stück ja auch einen gewissen "Charme".

Und nun komme schon gleich mit dem ersten Problemchen...:konfus:
Das linke Pedal, also die "Bremse", ist sozusagen ohne hörbare Funktion. Wenn ich von oben reinschaue, während ich das Pedal betätige, bewegen sich die Hämmer zwar auf die Seiten zu, aber die Lautstärke ändert sich nicht.
Wäre für mich ansich ja nicht wirklich dramatisch, nimmt mir aber die Möglichkeit, das ein oder andere Mal die Nachbarschaft zu schonen.:-D

Hat hier jemand eine Idee, was die Ursache sein könnte?
 
Ah....ok...

Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Mein erstes Klavier war ein Schimmel, der heute noch bei meiner Mutter steht und von den Enkeln gespielt wird.Dort hat das Pedal eine sehr deutlich hörbare Funktion. Mir ist natürlich klar, dass da qualitativ kleine Welten zwischen liegen, aber das das normal ist, wußte ich nicht.
 
so...gerade festgestellt...

Das Pedal berührt beim Betätigen den Boden
Kann es sein, dass das Klavier mal höher stand? Evtl. Rollen hatte, die entfernt wurden und dadurch das Spiel des Pedals nicht voll ausgenutzt werden kann?

Fragen über Fragen...
 
Wenn es keine Rollen mehr hat und komplett über die ganze Breite auf dem Boden aufsteht, ist das sehr wahrscheinlich- war bei meinem alten auch so. Die Pedale kommen normalerweise nicht auf dem Boden auf (korrigier mich einer, wenn es hier Ausnahmen gibt ;-)). Bei meinem Alten haben wir Holzscheite in "Rollenhöhe" ausgesägt und in der Farbe des Klavieres angestrichen und rechts und links unter den "Rand" des Klaviers gelegt, das hat fast nichts gekostet und die Höhe ausgeglichen (wobei ich annehme, dass es wohl auch nicht viel kostet, Rollen montieren zu lassen. Ich hab halt nen Bastler als Papa :herz:).

Die Funktion des linken Pedals hört man bei mir auch so gut wie nicht. Mein Klavierbauer hat mir mal gezeigt, wo ich die selbst regulieren kann (ist so ein kleines Schräubchen, geht ganz einfach), aber er hat mir auch erklärt, dass das Pedal eigentlich nicht zum leise spielen im Sinne von "Nachbarn schonen" gedacht ist und dass der geringe Effekt normal ist. Wenn man den stärker einstellt (also die Hämmer näher an die Saiten bringt), gehen dafür andere, notwendige Funktionen über den Jordan und das Spielgefühl ändert sich stark (zum negativen). Das können dir die Profis hier sicher besser erklären als ich Anfänger :heilig:, jedenfalls hat er es mir demonstriert und es war absolut nicht erstrebenswert! Seither ignoriere ich das linke Pedal ;-).
 
Das linke Pedal soll ja auch kein Pianissimo erzwingen, wenn man ganz normal laut spielt, sondern nur dabei helfen, wenn mann sich anstrengt ein Pianissimo zu spielen, damit das auch ein Pianissimo wird.

Für den Zwang ist das mittlere Pedal ;-)
 
Als Klavier-Wiedereinsteigerin (nach fast 25 Jahren) kam ich auf dunklen Wegen zu einem Wolfframm-Klavier (Baujahr anhand der Seriennummer noch nicht ermittelt), welches für meine Ohren einen durchaus passablen Klang bietet.
Ein paar allgemeine Ausführungen zum Klavierbau in Dresden, wo die Firma neben Rönisch einst zu den bekanntesten gehörte:
http://www.klavier-muehl.de/klavierbau-dresden

Und eine weitere Quelle zur Wirkungsweise des "linken Pedals", die beim Klavier und beim Flügel nicht dieselbe ist:
http://www.henle.de/blog/de/2013/06...mit-verschiebung-wie-dampfe-ich-mein-klavier/

Wenn es darum geht, grundsätzlich die Lautstärke des Instruments etwas zu reduzieren, ist vermutlich das Anbringen schalldämpfender Materialien eine Überlegung wert. Auch hier gibt es dazu immer wieder passende Beiträge:
https://www.clavio.de/klavierforum/threads/schallabsorber-an-der-klavierrueckwand.12489/

Das Ziel ist eine Verringerung der Schallstärke ohne Entstellung des Klavierklangs, wie das bei manchen Modellen durch einen Moderator erzielt wird: Dort wird durch das Niederdrücken eines zusätzlichen mittleren Pedals ein Filzstreifen zwischen Hammer und Saite abgesenkt, was den Klang zwar leiser, aber auch undefinierbar macht. Der nachträgliche Einbau ist nur bei älteren Oberdämpferinstrumenten nicht, aber ansonsten praktisch immer möglich. Ob man ihn auch empfehlen kann - das ist natürlich eine andere Frage.

LG von Rheinkultur
 
Ich wollte mit meiner Aussage die Firma Wolfframm keinesfalls abwerten, ich kam nur wirklich durch sehr viele Zufälle und über 100 Ecken zu dem Instrument.
 
Den geringen Effekt des linken Pedals hast Du auch bei einem Klavier für 30.000,- +++
 
Ich schätze mal, da liegt eine Verwechselung vor, denn das linke Pedal hat beim Klavier in der Regel nur eine sehr gering wahrnehmbare Wirkung.
Ein psychologisch interessantes Phänomen: Weil die Erwartungshaltung vorliegt, dass der Klang ja nun leiser ist, werden die Bemühungen verringert, über die Anschlagsdifferenzierung ein leiseres Klangbild zu erreichen. Der Gehörsinn ist nämlich durchaus manipulierbar, wie ich bei manchem Laienchor feststellen kann: Da haben manche Sänger den Glaubenssatz so weit verinnerlicht, die Klavierbegleitung sei grundsätzlich immer zu laut, dass diese Behauptung unabhängig von der tatsächlichen Lautstärke stets geäußert wird. Ich lasse bei den Proben viel à cappella singen, auch Sachen, bei denen eine Klavierbegleitung vorgesehen ist. Sogar dann ist mehrfach geäußert worden, das Klavier sei zu laut, obwohl ich überhaupt nicht gespielt habe. Das kann allerdings auch mit altersbedingten Veränderungen bei manchen (vorrangig älteren) Chormitgliedern zu begründen sein: Schwerhörigkeit, beginnende Demenz, "Altersstarrsinn" bei schon früher nicht immer umgänglichen Zeitgenossen - Ursachen gibt es unzählige.

Auch wenn beim Flügel die Lautstärke bei Betätigung des linken Pedals tatsächlich leiser ist, hat eine entsprechende Vorgabe im Notentext einen anderen Sinn: Erreicht werden soll ein primär in der Obertonstruktur veränderter Klangcharakter, der nur sekundär etwas leiser ist. Allgemein gesprochen: Wenn ein Spieler über zu wenig Anschlagskultur verfügt, um auch sehr leise technisch sauber und differenziert spielen zu können, produziert der "Bleifuß" auf dem linken Pedal einen vordergründig weicheren, leiseren und stumpferen Klavierklang, hintergründig bleibt das Spiel aber wenig differenziert und unpräsent. Ein differenzierter Gebrauch aller Pedale von Anfang an ist daher ebenso wichtig wie das solide Handwerk auf den Tasten selbst.

LG von Rheinkultur
 
Ich wollte mit meiner Aussage die Firma Wolfframm keinesfalls abwerten, ich kam nur wirklich durch sehr viele Zufälle und über 100 Ecken zu dem Instrument.
Mit Abwertung hat diese Aussage nichts zu tun: Im späten 19. Jahrhundert und in der Zeit vor dem II. Weltkrieg waren die Firmen Wolfframm und vor allem Rönisch marktführend über den Stammsitz Dresden hinaus. Während Rönisch abwanderte, konnte sich Wolfframm auch zu DDR-Zeiten am Ort behaupten.

Vielleicht kann man auf internationaler Ebene mehr über das Instrument erfahren:
http://www.pianoshop.co.uk/info/pianos/

LG von Rheinkultur
 
@ChillySue: Du scheinst ja ganz in meiner Nähe zu wohnen :super:
Möchtest Du mir verraten, wo Du Dein Klavier gekauft hast? Gerne auch Per PN, wenn Du keine öffentliche Werbung machen möchtest.;-)
 

@Birgit: ich hoffe jetzt mal nicht, dass das gegen Forumsregeln verstößt (ich denke mal nicht, da ich von der Werbung ja nichts hätte ;-)), aber ich hab mein Klavier von Hemmerich Pianos (Losheim). Bist du doch auf der Suche nach was Neuem?
 
Nein, im Moment suche ich nicht... Das nötige Kleingeld:blöd:

Und wenn es wieder einen Wechsel gibt, dann wird's ein Flügel...*Träum*

Es ist meist so, dass man im Netz nur die negativen Erfahrungen findet, die die Leute machen. Und da Du offensichtlich sehr zufrieden bist ist es schön zu wissen, dass es in der Nähe eine Anlaufstelle gibt, die ich bemühen kann. Ich wollte z.B. demnächst stimmen lassen und Du weißt ja selbst, dass von sol alten Kisten nicht alle Fachleute begeistert sind.
 
:-D Das versteh ich bestens... vor allem da mein Weg deinem garnicht so unähnlich ist- ich bin auch nach ca 25 Jahren nochmal eingestiegen, mein "Altes" hat nur weniger mysteriös zu mir gefunden ;-) (ist einfach von meinen Eltern zu mir umgezogen).
Was die Begeisterung für alte Kisten angeht habe ich ähnliches erlebt- völlig unterschiedliche Reaktionen... vielleicht ist das einer der Gründe, warum ich jetzt glücklich bin, denn ich habe jemanden gefunden, der eine sehr, sehr hohe Wertschätzung für alte Instrumente hat (und ein großes Verständnis dafür, wenn einem das Herz daran hängt). Ich habe zwar trotzdem mittlerweile ein anderes Klavier (hast du vielleicht gelesen), aber ein sogar noch älteres als vorher ;-)...
Wenn du eine Gleichgesinnte als Anlaufstelle möchtest, meld dich gerne (auch per PN) :-)!

LG, Sue
 
Ich hab mal meine "alte Kiste" angehängt. :love:IMG-20160316-WA0002[1].jpg
 
Hi Birgit,

Dem Instrument sollten mal wieder ein Paar Rollen (4 Stück an der Zahl) zuteil werden.
Das linke Pedal läßt sich meist stärker einstellen, was zu einem deutlicheren Effekt führt.

LG
Henry
 

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