Laienspielerkonzerte

G

gubu

Guest
Was treibt eigentlich die nichtberuflichen Klavierspieler dazu, öffentliche oder halböffentliche Konzerte zu geben, zumal die Aufregung und der Stress vorher offensichtlich ist ? Welches Spielniveau "rechtfertigt" einen solchen Auftritt?
 
Ich wusste gar nicht das man eine Prüfung ablegen muss um vor Publikum spielen zu dürfen...

Ich würde es als Laienhaft nur bezeichnen, wenn die Person die das "Konzert" hält erst paar Monate (unter einen Jahr) spielt und "nur" Anfängerstücke vorführt und sich dabei fühlt wie im siebten Himmel und sie können alles.

Es gibt soviele Menschen die etwas drauf haben und Konzerte halten und es NICHT beruflich machen und dann gibts welche die machen es beruflich und ratern nur irgendwas runter das sie ihr Geld bekommen (Ja solche gibt es) und was ist jetzt davon besser?

Da kann sich eigentlich jeder selbst eine Meinung drüber bilden:-D.
 
Miesepetrig?? Naja, November...:rolleyes:

Willst Du etwa auch?? Ich verderbe kein Spiel !:-D Nur mein eigenes... (manchmal) :D
 
Ich wusste gar nicht das man eine Prüfung ablegen muss um vor Publikum spielen zu dürfen...

Ich würde es als Laienhaft nur bezeichnen, wenn die Person die das "Konzert" hält erst paar Monate (unter einen Jahr) spielt und "nur" Anfängerstücke vorführt und sich dabei fühlt wie im siebten Himmel und sie können alles.

Es gibt soviele Menschen die etwas drauf haben und Konzerte halten und es NICHT beruflich machen und dann gibts welche die machen es beruflich und ratern nur irgendwas runter das sie ihr Geld bekommen (Ja solche gibt es) und was ist jetzt davon besser?

Da kann sich eigentlich jeder selbst eine Meinung drüber bilden

matzelo, wo steht was von Prüfung :confused:?

Jeder, der länger als ein Jahr spielt, ist kein Laie mehr?? :confused::eek: Da bin ich ja auch auch schon Profi! Ha, morgen gebe ich ein Konzert :p...
 
Hallo gubu,

ich bin bei weitem kein professioneller Klavierspieler, mein letztes Konzert war Anfang Oktober.
Also auch ein sogenanntes "Laienkonzert"

Ob ein gewisses Spielniveau einen Auftritt rechtfertigt kann ich nicht beurteilen, aber ich weiss nun wirklich nicht was dagegen sprechen sollte ein öffentliches Konzert zu geben, wenn man sich dafür in der Lage fühlt :confused:

Ich kann nur von meiner persönlichen Motivation erzählen:
Ein Konzert spornt einen viel mehr an zum üben, die Stücke nochmal und nochmal zu überarbeiten.
Dann das Lampenfieber, dann merkt man das man noch richtig am Leben ist :p
Am Ende der Applaus und die Anerkennung, für einen (hoffentlich) gelungene Darbietung.
Und nicht zuletzt natürlich das Gefühl den Zuhören mal ein etwas anderes Musikerlebnis abseits von Radio und MTV zu geben...
Livekonzerte sind eben doch was anderes.

Am Ende muss ich natürlich auch sagen, dass das Organisatorische auch Spaß gemacht hat. Passende Stücke auswählen, Ort und Zeitrahmen usw.

Zu meinem "Spielniveau" hier ein kleiner Auszug aus der Vortragsliste:

Chopin - Nocturn cis-moll op. posth.
Liszt - ungarische Rhapsodie nr. 3
Dave Grusin - Memphis Stomp
Beethoven - Sonate "Pathetiquè" 1. Satz
Liszt - Liebestraum
Chopin - 3. Ballade
usw.

Ich hoffe das hilft dir ein wenig weiter um die verwirrten Gedankengänge eines "Laienspielers" nachzuvollziehen :D
 
Danke, Apfelmännchen. Mit dem Begriff "Laienspieler" möchte ich natürlich niemandem zu nahe treten. Er klingt ein wenig plakativ, ist aber für mich nicht negativ besetzt!! :)
Ich habe ja großen Respekt vor solchen Auftritten. Doch: Warum diese "Selbstgeißelung"?? Ohne Not! Ist es nicht viel entspannter, am eigenen Klavier zu sitzen und für sich selbst, allenfalls einen ganz kleinen Kreis zu spielen, statt das Risiko "öffentlicher Blamage" und der "Selbstüberschätzung" in Kauf zu nehmen??
g.
 
Gubu, ist doch einfach: Adrenalin plus Endorphine.

Der eine holt sichs beim Joggen, der nächste beim Vortrag und der FM fischt.
Ich versteh die "Vorspieler" sehr gut und bewundere sie sehr, solange sie nicht an maßloser Selbstüberschätzung kranken.
 
Doch: Warum diese "Selbstgeißelung"?? Ohne Not! Ist es nicht viel entspannter, am eigenen Klavier zu sitzen und für sich selbst, allenfalls einen ganz kleinen Kreis zu spielen, statt das Risiko "öffentlicher Blamage" und der "Selbstüberschätzung" in Kauf zu nehmen??
g.
Sprichst Du von Dir selbst oder transportierst Du diese Aussage in das Wörtchen MAN, um Dich dahinter zu tarnen?
Selbstgeißelung, Risiko, öffentlicher Blamage, Selbstüberschätzung --> Mit solchen Gedanken an ein Konzert zu gehen :confused:
gubu: Ha, morgen gebe ich ein Konzert ...
und:
gubu: Welches Spielniveau "rechtfertigt" einen solchen Auftritt?
Gar keins, denn Rechtfertigung entsteht aus der Unsicherheit des Menschen.


Ja, was bist Du denn nun: Profi oder Laie?
gubu: Jeder, der länger als ein Jahr spielt, ist kein Laie mehr? Da bin ich ja auch auch schon Profi!
Laie :Im Mittelpunkt steht kein Erwerbsinteresse, sondern das Vergnügen an der künstlerischen Betätigung.
Profi: Ein Profi, Kurzwort von veraltend Professionist, ist jemand, der im Gegensatz zum Amateur oder Dilettanten eine Tätigkeit beruflich oder zum Erwerb des eigenen Lebensunterhalts als Erwerbstätigkeit ausübt.
 
So jetzt mal ausführlicher hatte gestern Abend nicht mehr soooo viel Zeit, wollte aber trotzdem kurz noch was los werden und hab dabei etwas viel Stuss geschrieben :-D.

Wann man noch Laie ist und wann nicht ist eigentlich von Person zu Person unterschiedlich, ich behaupte mal in die Runde das man ab ca. 7 Jahre Spielzeit +/- kein Laie/Anfänger mehr ist, was man dann ist weiß ich nicht genau, jedenfalls nicht unbedingt voll Profi :-D. (Das mit 1 Jahr bitte wieder vergessen ;))

Das mit der "Prüfung" hatte ich nur erwähnt weil das Wort "rechtfertigt" in mir etwas für Aufregung gesorgt hat, denn wenn du einen Profi fragst "Was 'rechtfertigt' Sie sich Profi zu nennen?" Wird er es auch erstmal als "Angriff" nehmen und dich auch etwas blöd angucken obwohl du nur das Wort "rechtfertigen" verwendet hast...

Kam mir bloß grade zu einen blöden Zeitpunkt wo ich so oder so grade leicht angepisst war wegen einen anderen Grund, also meinen Sinnes losen Geistes Erguss von oben bitte ignorieren wenn er provokant bzw. blöd rüber kommt ;).
 
Danke, Apfelmännchen. Mit dem Begriff "Laienspieler" möchte ich natürlich niemandem zu nahe treten. Er klingt ein wenig plakativ, ist aber für mich nicht negativ besetzt!! :)
Ich habe ja großen Respekt vor solchen Auftritten. Doch: Warum diese "Selbstgeißelung"?? Ohne Not! Ist es nicht viel entspannter, am eigenen Klavier zu sitzen und für sich selbst, allenfalls einen ganz kleinen Kreis zu spielen, statt das Risiko "öffentlicher Blamage" und der "Selbstüberschätzung" in Kauf zu nehmen??
g.

Genau das sind Gründe, warum man es nicht tun sollte. Wer mit dieser Einstellung Konzerte gibt, ist endweder ein Masochist oder ein Idiot. Wer auftritt, hat etwas Wichtiges zu sagen und dann sind solche Bedenken belanglos.
 

Was treibt eigentlich die nichtberuflichen Klavierspieler dazu, öffentliche oder halböffentliche Konzerte zu geben, zumal die Aufregung und der Stress vorher offensichtlich ist ? Welches Spielniveau "rechtfertigt" einen solchen Auftritt?
Andere Frage- welchen Status mus man Deiner Meinung haben, um sowas zu "dürfen"?

Ich bin ja bei Kirchens tätig und ohne die große Anzahl von Laienmusikern könnte vieles gar nicht bewerkstelligt werden.Diese Laien geben ihr Bestes und da tritt manchmal erstaunliches zu Tage. Manches ist auch nicht so gut - aber das wird von der Gemeinde mitgetragen. Vieles kann sich ja auch noch entwickeln.
Aller Anfang ist schwer.
Aber wer nicht irgendwann anfängt öffentlich aufzutreten - als Laie - wird nie in den beruflichen Status kommen. (Wenn es denn nötig ist). Jeder fängt mal "klein" an (auch als Erwachsener).
 
Danke an alle für die Antworten.

Fisherman, Adrenalin und Endorphine? Das ist mir schon klar..;)

Kulimanauke, ich spreche nicht von mir selbst, ich bin auch kein Profi. Ich trete nicht auf und habe das auch in den nächsten 20 Jahren nicht vor...:D.

Gerade weil mir eine Motivation dafür VÖLLIG abgeht, interessiert es mich um so mehr, was andere dabei antreibt.

Und einen "Status" zum Auftreten muss man natürlich nicht haben, Atra. Ich meine auch nicht die vielen nebenamtlichen Kirchenmusiker, vor deren Arbeit ich großen Respekt habe. Die geben ja in der Regel auch keine Konzerte, sondern die haben eben ihr "Nebenamt", das sie ausfüllen ...

Mich interessiert mehr, wo die Selbstüberschätzung anfängt und welches Spielniveau man den Zuschauern (noch) zumuten darf, ab wann es peinlich wird, ob man da eher auf den Lehrer hören sollte oder nicht...usw....:)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Nicht jeder ist mit diesem Selbstbewusstsein gesegnet.

Es tritt auch nicht jeder gerne auf. Aber das hat nicht nur mit Selbstbewußtsein zu tun. Im täglichen Leben ist es ja auch so, daß manche lieber reden und manche lieber zuhören. Die eigentliche Frage "warum tut man sich das an?" wird übrigens vermutlich unbeantwortet bleiben, die stellen sich ja viele, die auftreten immer wieder und warten bis heute...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Mich interessiert mehr, wo die Selbstüberschätzung anfängt und welches Spielniveau man den Zuschauern (noch) zumuten darf, ab wann es peinlich wird, ob man da eher auf den Lehrer hören sollte oder nicht...usw....:)

Also mit "Alle meine Entchen" sollte man warscheinlich noch kein Konzert geben, aber wenn man es Rückwärts spielen kann würde ich es evtl. durch gehen lassen:cool:

Das kommt eigentlich ganz auf den Spieler an und was er aus den einzelnen Werken macht.
Denn ein schön improvisiertes "Hänschen Klein" hört sich MANCHMAL genauso gut an wie ein "profisionelles" Stück welches man 1 Monat lang üben müsste;).
 
Hihihi...alle meine Entchen ist rueckwaerts meiner Meinung nach genauso banal wie vorwaerts...und seit wann muss man richtig schwere Werke _nur_ einen Monat lang ueben...???? :D
 
Hihihi...alle meine Entchen ist rueckwaerts meiner Meinung nach genauso banal wie vorwaerts...und seit wann muss man richtig schwere Werke _nur_ einen Monat lang ueben...???? :D

Ich meine nicht so "richtig richtig richtig" schwere Werke, sondern solche die das Können/Niveau des Spielers entsprechen und dann kann man auch einigermaßen schwierige Stücke nach nichtmal 1 Monat spielen;).
 
Konzerte

Hallo gubu,

ziehen wir von der Eröffnung Deines Threats mit deinem ersten Beitrag die Uhrzeit, dein momentanes Empfinden und sonst einfach noch einige Prozent ab, dann bleibt die durchaus ernst zu nehmende Kernfrage:

warum spielt ein Amateurpianist gerne Konzerte?

("Laie" ist umgangssprachlich negativ besetzt, ebenso "Dilettant", obwohl ich so manche Laien-Schauspieler schon habe fast professionell spielen gesehen habe.)

Ich fühle mich selbst angesprochen: warum mache ich das? Ich gebe sehr gerne Konzerte.

Warum tritt ein Profi auf? Nur um Geld zu verdienen? Hoffentlich nicht! Das wäre viel zu wenig!

Warum "muss" ein Numismatiker seine Münzen seinen Besuchern zeigen, oder ein Modellbahner seine Eisenbahn? - Nur um anzugeben oder sich ins rechte Licht zu rücken? Das gibt es bestimmt auch - aber der Hauptgrund ist, andere an seiner eigenen Freude teilnehmen zu lassen.

Eine Konzertveranstaltung mit Life-Musik ist immer was Besonderes. Es ist ein Treffpunkt Gleichgesinnter, ein Treffpunkt von Leuten, die sich (hoffentlich) an der selben Sache freuen. Das verbindet, es ist gewissermaßen ein gemeinsames Erlebnis. Das ist ein Aspekt, der mich veranlasst, Konzerte zu spielen.

Ohne Konzert als Ziel meines Übens wäre es ein (für mich letztlich) sinnloses Dahin-Geklimper, vermutlich würde ich ohne diesen Anspruch in meinem Alter überhaupt nicht mehr spielen und schon gar nicht neue Stücke einüben. Das öffentliche Konzert ist für mich dann die Nagelprobe (die "Stunde der Wahrheit: was kannst Du?") und Abschluss einer Übereihe.

Ein weiterer Aspekt: ich kann auch Klavierstücke zu Gehör bringen, die abseits der ausgetretenen Pfade des Konzertbetriebs liegen.

Der Stress: es ist für mich wohl Stress, aber ein positiver Stress der aufbaut. Hier wird keineswegs der Stolz aufgebaut, dazu mache ich zu viele Fehler (man bleibt dabei ganz schön bescheiden), aber ich habe das Gefühl, ich habe was sinnvolles und sehr schönes gemacht.

Adrenalin und Endorphine? Das greift viel zu kurz! Das beschreibt ein gemeinsames Konzerterlebnis zu wenig! ;)

Fragt man einen Marathonläufer nach seiner Motivation, wird seine Antwort ähnlich ausfallen wie meine. Vermutlich wird er einem Nichtläufer noch sagen:
Versuche mal, einem Blinden zu erklären wie die Farbenpracht eines Sonnenuntergangs aussieht und wie sie auf einen dafür zugänglichen Betrachter wirkt! Das musst Du selbst erleben, das eigene Erleben kann man nicht durch erzählen oder beschreiben transportieren. :rolleyes:

Wie ich zu dem allem kam: in meinem Blog unter

https://www.clavio.de/forum/blog.php?b=53

steht noch was dazu. Sollte das zuviel zu lesen sein, dann fange einfach weiter unten an zu lesen. :D

Grüßle

Walter
 

Zurück
Top Bottom