Komponieren für Anfänger

Hey,
Interessantes Thema:super:
"komponieren" ist quasi der Grund, warum ich mit dem Klavier angefangen hab. Nicht unbedingt weil ich für den nächsten Beethoven halte ( Bruckner oder Chopin würde mir genügen:-D) sondern weil ich ein "verstehen durch tun" Mentalität habe und glaube, Musik besser zu begreifen wenn ich sie auch erfinden kann.

Ich denke das Handwerkszeug ist Harmonielehre, Funktionslehre und Rhythmik. Davon sollte man eine zumindest grobe Vorstellung haben :)

Bei mir ist der Unterricht zum Teil darauf ausgerichtet. Mein Lehrer weiß von meinem "Ziel" und geht jedes Stück mit mir durch mit Blick auf Motiv, Sequenz, Harmonie verlauf und achtet schwer (zu meiner Qual:-D) auf Rhythmus und Klang Charakter.

Was mir persönlich sehr viel bringt. :super:
Am der Gitarre hab ich viel über Musiktheorie gelesen und theoretisch auch verstanden. Jetzt am Klavier hab ich die Möglichkeit das ganze auch umzusetzen und praktisch zu nutzen, was mir an der Gitarre in den Maße nie möglich war:cry:

Diese "Harmonie Analysen" Z.B. mache ich voll gerne, weil sie mir eine Struktur und ein Fundament für Stücke ergeben.
Gleichzeitig hat mich deren Anwendung mehr als überrascht.
Als wir (KL und ich) noch in Burkhard "neue Anleitung für das Klavier spielen" gearbeitet haben, hatte ich viele dieser "8-16 Takte" Stücke vor mir.
Da dachte ich früher immer "Kleinigkeit" weil ich die nur gespielt habe. Wenn man sich aber ansieht was der Komponist sich dachte und was da manchmal drin steckt, wow! :angst:
Das ganze hat mir aber auch gezeigt, wie wichtig es ist, sich mit den Kompositionen anderer auseinander zu setzen.

Ich weiß nicht wie fit du in Musiktheorie bist, sonst würde ich dir empfehlen, dich da verstärkt einzuarbeiten.
Ich hab gerade gestern für mich entdeckt:

http://www.musikanalyse.net/tutorials/choralsatz/
Einerseits gefällt mir Chor Musik (bin zur Zeit auf der Suche nach einem, weil ich aktiv (und zum Leid des Chor :lol:
) mitsingen will) außerdem möchte ich irgendwann in der Kirche an die Orgel, und ich glaub da sollte man Choräle (Mehrzahl?) spielen können.
 
Ich weiß nicht wie fit du in Musiktheorie bist, sonst würde ich dir empfehlen, dich da verstärkt einzuarbeiten.
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Ich arbeite permanent daran, mithilfe meines KLs, mit hilfreichen Beiträgen vieler User hier bei Clavio und mit diesen Büchern:

https://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_s...re&sprefix=Ziegenr,aps,159&crid=35XGIGAPEZ82R

https://www.amazon.de/Praktische-Mu...3&keywords=ziegenrücker+allgemeine+musiklehre


Bei mir ist der Unterricht zum Teil darauf ausgerichtet. Mein Lehrer weiß von meinem "Ziel" und geht jedes Stück mit mir durch mit Blick auf Motiv, Sequenz, Harmonie verlauf und achtet schwer (zu meiner Qual:-D) auf Rhythmus und Klang Charakter.
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Klasse, das wird erstmal mein Rezept!

Ich denke, das meint Barrat auch mit “Grundgerüst“ in ihrem Beitrag Nr. 18.

@Rheinkultur: ich bleib dran,die Sache fängt gerade an so richtig Spaß zu machen!
 
Top und lass mal was von dir hören! :super:

Ich weiß das es immer schwer ist so was intimes wie Musik zu veröffentlichen (ich selbst hab noch nicht mal das hörbares zustande bekommen:-D) aber persönlich glaube ich, dass es irre wichtig ist, anderen seine Kompositionen zu zeigen. Einfach um Rückmeldung zu erhalten ob das so für andere gefällig ist, dass Stück spielbar ist und auch mal, um auf Fehler hingewiesen zu werden, die man selbst nicht erkennt. :)
 
Gibt es ein Buch über Komposition für Anfänger?
Das ist nicht leicht, hier etwas wirklich Unterstützendes zu empfehlen. Ich finde "The Complete Idiot's Guide to Music Composition" von Michael Miller (englisch) didaktisch gut aufgebaut. In kleinen Kapiteln erklärt er wesentliche Abläufe und Begriffe bei der Erstellung von Melodie, Harmonie und größeren Einheiten, untermalt von kleinen Beispielen. Es ist auf Grund der guten und klaren Strukur als Nachschlagwerk gut geeignet. Ansonsten hilft die Übung des Vierstimmigen Satzes.
 
Eine wichtige Sache bei einer ansprechenden Komposition ist der rhythmische Aufbau, damit es nicht langweilig klingt. Man wandele als kleines Beispiel in einer eigenen Komposition Arpeggien der LH (teilweise, z.B. die ersten drei von vier) in einigen Takten in Staccato um und achte dabei auf eine geeignete Wiederholung dieses Motivs.

Hierzu kann man für den Pop/Rock/Jazz Bereich folgendes Buch empfehlen: "Piano Styles of 23 Pop Masters". Man achte hierbei vor allem auf die Rhythmik der LH u. RH.

Allgemeingültige Antworten gibt es leider nicht. Man darf heutzutage schlicht und einfach alles. Es kommt auf das Ziel und auf das eigene Gefühl an. Die Zuhörer werden es mögen oder auch nicht.
 
Hallo;

obwohl das Thema schon etwas länger hier steht, möchte ich Dir folgende Bücher empfehlen:

>>>>Wohlfahrt, Heinrich - Wegweiser zum Componieren (https://books.google.de/books?id=EY...e=gbs_ViewAPI&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false)
>>>>Dykkerhof, Wilhelm - Compositions-Schule (http://reader.digitale-sammlungen.de/resolve/display/bsb10598473.html) (Den dritten Band gibt es nicht als Digitalisat, ist aber über Fernleihe zu bekommen)
>>>>Daube, Johann - Der musikalische Dilletant (https://opacplus.bsb-muenchen.de/me...curPos=2&identifier=100_SOLR_SERVER_407140202) folge den darunterstehenden links zu : Anleitung zu Erfindung der Melodie
>>>>Logier, Bernard - System der Musikwissenschaft (https://opacplus.bsb-muenchen.de/Vta2/bsb10527397/bsb:BV008764069), ein Katechismus dazu: (https://books.google.de/books?id=l61BAAAAcAAJ&pg=PR1&lpg=PR1&dq=katechismus+zu+Logier's&source=bl&ots=OVKIQWwEwy&sig=OpIFRrmCw5Heizrg-L9-CBR1vBY&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiGnYKQsf3YAhWHYVAKHf5dCW8Q6AEIMjAC#v=onepage&q=katechismus zu Logier's&f=false)
>>>>Goetschius, Percy - Exercises in melody-writing; The material used in musical composition, The larger forms of musical composition; Models of the principal musical forms (https://archive.org/search.php?query=percy goetschius)
>>>>Sechter, Simon - Die Grundsätze der muskalischen Komposition (https://books.google.de/books?id=l61BAAAAcAAJ&pg=PR1&lpg=PR1&dq=katechismus+zu+Logier's&source=bl&ots=OVKIQWwEwy&sig=OpIFRrmCw5Heizrg-L9-CBR1vBY&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiGnYKQsf3YAhWHYVAKHf5dCW8Q6AEIMjAC#v=onepage&q=katechismus zu Logier's&f=false) mehrere Bände!

In diesen Büchern findest du am ehesten "Rezepte" für komponieren. Ich schlage dir folgende Reihenfolge vor: Wohlfahrt; Logier; Daube; Dyckerhoff; Goetschius; Sechter.
Das ist viel zu lesen, aber in allen Titeln findest du "Man nehme..."-Anleitungen, die von formalen Gestaltungen (Wohlfahrt/Daube/Goetschius) über "Welcher Baß zu welchem Diskant" (Logier/Sechter) bis zu allumfassenden Ratschlägen (Dyckerhoff/Goetschius) reichen.

Diese alle Bücher sind natürlich unter der Voraussetzung "So wirds gemacht, weils richtig ist"-geschrieben. Bewahre dir jedoch deine eigenen Gestaltungsideen und -formen.

Das Analysieren fremder Kompositionen ist ein weiteres gutes Mittel.

Und zum Schluß:
Komponieren lernt man durch - komponieren!



:)
 
Ich möchte mal einen ganz einfachen Ansatz geben. Versuche doch einfach mal mindestens drei Töne zu spielen und diese dann genau zu wiederholen. Dabei ist es völlig egal welche Töne es sind, Hauptsache Du kannst es wiederholen. Dann nimm fünf Töne, wie gesagt Hauptsache Du bist in der Lage, die Töne zu wiederholen. Das ist eigentlich das ganze Geheimnis. Wenn Du in der Lage bist Deine gefundenen Töne zu wiederholen, gib ihnen unterschiedliche Lautstärken. Also drei Töne, einmal laut einmal leise. Wenn Du in der Klassik bleiben willst, halte Dich an den Dreiklang. Was ist eine Oktave? Die meisten sagen 8 Töne, man kann auch zwölf Töne sagen, das Interessante aber ist, physikalisch ist eine Oktave höher die doppelte Anzahl an Schwingungen, also ein Kammerton A ca 840 Schwingungen pro Sekunde, eine Oktave höher 1680 Schwingungen pro Sekunde, oder eine Oktave tiefer 420 Schwingungen pro Sekunde. Halte Dich innerhalb einer Oktave auf in der Du die drei Töne spielst. Wiederhole sie in Lautstärke und Rhythmus. Das mal fürs erste von einem der am liebsten auf dem Klavier improvisiert.


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Da liegt ja der Fehler, 88 Töne behält kein Mensch. Schon gar nicht mit gleichem Rhythmus. Du mußt Dich mit viel weniger zufrieden geben, eben nur 3, oder maximal 5 Töne, mit gleichem Rhythmus, gleicher Lautstärke, gleicher Geschwindigkeit. Wenn Du dann gnädig zu Dir bist und die 5 Töne als Sequenz anerkennst, kannst Du ein Parameter verändern und dann natürlich am besten die Lautstärke. Später vielleicht auch einen Ton z.B. aus Dur Moll machen. Als Beispiel mal einen C-Dur Dreiklang. Also C E G und wieder C E G. Dabei spielst Du das C am lautesten E G leiser aber trotzdem rhythmisch gleichmäßig (was die wenigsten können). Die meisten spielen das E nach dem lautem C zu schnell hinterher. Natürlich kannst Du mit der linken Hand das C eine Oktave tiefer spielen und den Ton einfach liegen lassen. Auch das klingt schon mal gar nicht so schlecht, wenn Du Dir zuhörst und das genießen kannst.


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Da liegt ja der Fehler, 88 Töne behält kein Mensch.

Also ich merk mir des schon, seit 40 Jahren immer der gleiche Ablauf:
a´-a-e´-h-fis´-des´-b-f´-c´-g´-d´-b-b´-h-h´-c´-c´´-des´-des´´.........und so weiter bis zum a´´´´ oder c´´´´´, wenn ich dann soweit bin kommt die Tonfolge as´-as-g´-g-fis´-fis-f´-f-e´-e.....und so weiter bis zum Subkontra A - ansich n schönes 90 Minuten langes Stück, aber irgendwie will es koa Komposition ned werden ;-)

LG
Henry
 
Also ich merk mir des schon, seit 40 Jahren immer der gleiche Ablauf:
a´-a-e´-h-fis´-des´-b-f´-c´-g´-d´-b-b´-h-h´-c´-c´´-des´-des´´.........und so weiter bis zum a´´´´ oder c´´´´´, wenn ich dann soweit bin kommt die Tonfolge as´-as-g´-g-fis´-fis-f´-f-e´-e.....und so weiter bis zum Subkontra A - ansich n schönes 90 Minuten langes Stück, aber irgendwie will es koa Komposition ned werden ;-)

LG
Henry

Aber hinterher stimmts doch! ;-)
 
Also ich merk mir des schon, seit 40 Jahren immer der gleiche Ablauf:
a´-a-e´-h-fis´-des´-b-f´-c´-g´-d´-b-b´-h-h´-c´-c´´-des´-des´´.........und so weiter bis zum a´´´´ oder c´´´´´, wenn ich dann soweit bin kommt die Tonfolge as´-as-g´-g-fis´-fis-f´-f-e´-e.....und so weiter bis zum Subkontra A - ansich n schönes 90 Minuten langes Stück, aber irgendwie will es koa Komposition ned werden ;-)

LG
Henry
Lass die Repetitionen mal weg, dann kann man es sich auch anhören und das Stück dauert dann auch nicht lange, z.B. bei Achtelnoten im Allegro, wobei man Tempo und Notenwerte natürlich variieren könnte. Bin mal gespannt auf deine Einspielung. :musik:
 
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