Klavierunterricht zuhause oder aushäusig?

Deshalb versuche ich gerade regelmäßige Fahrten so kurz wie möglich zu halten und dabei wenn irgend möglich noch andere Sachen, wie Einkäufe, zu erledigen.

So mache ich es (mit meinem Verbrenner) auch, ich vermeide unnötige Fahrten. Aber eine Fahrt zum bestmöglichen KL ist nicht unnötig und daher sollte die Qualität des Unterrichts an erster Stelle stehen, nicht die Länge der Fahrstrecke.
 
Wenn ich zu etwas hinfahre, das mir wirklich wichtig ist und das ich ernst nehme und für das ich ohnehin signifikantes Geld hinlege - Unterricht, Arzt, Kurs etc. - dann ist es heutzutage irrelevant, ob ich dafür läppische 30km gurke. Peng, aus.
Zum Arzt fährt man normalerweise nicht jede Woche...

es wird irgendein Lehrer ausgewählt, weil er "nett" oder billig ist oder halt in der Nähe; es wird nicht vernünftig geübt etc.
Ist ein Lehrer Deiner Meinung nach deshalb schlecht, weil er "nett" ist? Netter als Dein Tonfall hier, z.B.? Die Frage ist ernst gemeint.

Und dann postet derjenige mit dieser Einstellung nach einiger Zeit im Klavierforum Sachen wie beispielsweise der User "Normalo" und wundert sich, warum die Experten ihm entgegnen "could have told you so".
Ich kann Dir aktuell nicht folgen. Was meinst Du mit "Sachen", die der User @Normalo gepostet hat?

Kann es sein, dass beim Thema Unterricht der Tonfall hier im Forum gegenüber potentiellen "Schülern", die ganz normale Fragen und Überlegungen (an)stellen, immer wieder grundlos schärfer und teilweise auch .... äähm... taktloser.... wird? Warum denn?
 
Aber eine Fahrt zum bestmöglichen KL ist nicht unnötig und daher sollte die Qualität des Unterrichts an erster Stelle stehen, nicht die Länge der Fahrstrecke.

Ich halte es für sinnvoll, bei regelmäßigen Terminen auch Überlegungen zur praktischen Ausgestaltung anzustellen. Die erste Zeit war mein Unterricht in einer Privatschule, zu der ich in 10 min hingehen konnte. Ein Traum.

Und das hat dem Unterricht sehr sehr gut getan, auch die Bewegung an der frischen Luft zwischen Konzentration in der Arbeit und Konzentration im Unterricht. Jetzt muss ich leider fahren, auch nicht weit, aber es ist doch ein Unterschied ob man sich noch durch den Feierabendverkehr quälen muss oder nicht.

Unterricht zu Hause wollte ich nicht. Zum einen, weil ich damals noch ein ePiano (bitte keine Diskussion um die Bezeichnung) hatte und gern wenigstens im Unterricht auf einem Klaiver spielen wollte. Und auch, weil bei mir das Geld halt doch eine Rolle spielt. Zahle ich den Lehrer für die Fahrzeit vernünftig, kann ich es mir nicht leisten. Zahle ich ihn nicht vernünftig, kann der Lehrer es sich nicht dauerhaft leisten.
Wenn die Lebensumstände anders sind, kann aber die Zeit eben die knappste Ressource sein. Dann zahlt man halt die Fahrt und muss sich nur die Zeit für den Unterricht und das Üben stehlen.

Ist schon interessant: im Forum wird immer mal wieder darüber geklagt, dass die Kinder wegen Freizeitstress zu wenig üben. Wenn Erwachsene dann den Freizeitstress dadruch reduzieren wollen, dass sie unproduktive Fahrzeiten vermeiden, führt das auch wieder zu Unverständnis. Aber bei Berufstätigen bedeutet halt oft eine halbe Stunde weniger Fahrzeit, dass man abends das Chaos in der Wohnung noch beseitigen kann und deshalb am nächsten Tag Zeit zum Üben hat.
 
Ich verstehe die Diskussion auch gerade nicht. Als wenn ein Lehrer schlecht wäre, wenn er ins Haus kommt… echter Blödsinn so eine Argumentation.
Meiner kommt zu den Schülern und lässt sich das auch angemessen vergüten. Seine Wohnsituation lässt nichts anderes zu. Außerdem ist das ein Alleinstellungsmerkmal und durchaus geschäftsfördernd.
Für mich ist das ideal, da die ganze Familie am eigenen Instrument Unterricht nehmen kann und der Lehrer kann sich eine Tour mit optimierten Fahrstrecken zusammensetzen.
 
Ist schon interessant: im Forum wird immer mal wieder darüber geklagt, dass die Kinder wegen Freizeitstress zu wenig üben. Wenn Erwachsene dann den Freizeitstress dadruch reduzieren wollen, dass sie unproduktive Fahrzeiten vermeiden, führt das auch wieder zu Unverständnis.
Sehe ich genauso. Nur als Beispiel, das nicht so selten sein dürfte: Berufstätiger in verantwortungsvoller Position arbeitet im Schnitt 9 Stunden pro Tag, 1 Stunde Fahrtzeit einfach zum Pendeln. Macht täglich ca. 11 Stunden außer Haus. Um 7 Uhr früh verlässt derjenige das Haus, gegen 18 Uhr kommt er nach Hause. So, und jetzt noch 30 km einfach zum KL fahren und dazu noch 30 Min. Parkplatzsuche, dann kommt unsere Beispielperson, wenn sie Glück hat, gegen 19:00 Uhr beim KL an. KL-Stunde geht bis 20 Uhr. Rückfahrt (wenn der Verkehr gut fließt) gegen 20:30. Abendessen ist ausgefallen, Abwasch, sämtliche privaten und familiären Sachen ebenfalls. Beispielperson am Ende, völlig fertig, fällt ins Bett, Licht aus, bis morgen früh um 5:30 Uhr.

In einer solchen Situation kann ein kurzer Anfahrtsweg oder ein HausKL (dieser ebenfalls idealerweise mit kurzer Anfahrt, ggf. durch ideal geplante Tour) durchaus die Lösung sein. Auch wenn der KL dann vielleicht nicht so unfassbar exzellent unterrichtet wie Hasenbein oder wie ein zweiter Mozart.

Ach ja, und in einer solchen Situation schadet es auch nicht, wenn der KL ein bisschen nett ist. Das tut dann nämlich beiden Seiten einfach gut.

Fazit: Jeder muss es selbst wissen und einrichten, damit es passt.
Leben und leben lassen :super:.
 
Kein wirklich guter KL kommt ins Haus. Das sage ich jetzt mal ganz kategorisch.

Neben dem zu großen Zeitaufwand für den KL sendet es vor allem auch das falsche Signal an Schüler und Eltern.

Dies wurde hier schon verschiedentlich durchdiskutiert.
 
Der Unterricht sollte an einem Ort stattfinden, an dem sich Lehrer und Schüler wohl fühlen und sich ungestört auf ihr Vorhaben konzentrieren können. Das muß man immer individuell bewerten. Ich von meiner Seite kann jedenfalls sagen, dass ich mich zu Hause keinen einzigen Deut weniger ernsthaft dem Thema widme. Auf dem eigenen Instrument unterrichtet zu werden hat durchaus einen Vorteil, vor allem je weniger technisch versiert der Schüler ist und je weniger ihm solche Wechsel geläufig sind.

Und auch die Frage ob Pauschalpreise oder 10er Tickets günstiger sind, lässt sich nicht pauschalisieren. Für mich als Schichtdienstler kommen nur 10er Tickets infrage, weil zu oft die Schule Unterricht nur zu den Zeiten anbietet, in denen ich dann arbeiten muss oder umgekehrt: hab ich frei und Zeit, hat die Schule zu.
 
Berufstätiger in verantwortungsvoller Position arbeitet im Schnitt 9 Stunden pro Tag, 1 Stunde Fahrtzeit einfach zum Pendeln. Macht täglich ca. 11 Stunden außer Haus.
Im Ernst? Dann ist Klavier lernen einfach nicht das richtige Hobby. Man kann im Leben doch nicht alles haben.

Ich würde auch gerne eine Privatpilotenlizenz erwerben - aber das geht sich weder finanziell noch zeitlich aus. Wenn mein persönliches Glück davon abhinge, würde ich es irgendwie möglich machen - aber das erforderte dann einschneidende Kompromisse beim Lebensstandard, bei der Karriereplanung, dem Familienleben und allen anderen Interessen, die ich auch noch habe. Das ist es mir dann doch nicht wert.
 

Man kann das schon koordinieren auch mit Job. Ich hab z.B. wie viele andere auch Gleitzeit. Ich geh an dem Tag wo ich am Abend Unterricht habe etwas früher aus der Arbeit (und gleiche das mit anderen Arbeitstagen aus) Dann hab ich zuhause zumindest 2h um runter zu kommen und um mich noch bissl einzuspielen. Wenn etwas gravierendes in der Arbeit dazwischen kommt, kann ich die Stunde verschieben (früher, später oder auf den nächsten Tag). Bisher musste ich das nur einmal machen.

Wenn ich Uni habe und Seminarwoche, lerne ich in der Zeit keinen neuen Text, weil ich mir das dann schlecht merke. Ich übe dann nur „manuell“ was besser laufen muss oder musikalisch an Phrasierung etc. Wenn ich weis dass ich in der kommenden Woche wenig Zeit haben werde, übe ich am Wochenende zuvor mehr um das auszugleichen dass ich in der Woche nicht wirklich viel Zeit habe oder müder sein werde (um in die Stunde nicht „nichts“ mitzubringen).

Ich glaube definitiv dass es sich vereinbaren lässt. Aber wie Mick schon meinte, man muss Prioritäten setzen. Bei mir geht sämtliche Freizeit drauf. Aber WEIL Klavier meine Freizeit IST, „opfere“ ich gerne jede Minute dafür und freue mich wenn was weitergeht.
 
sendet es vor allem auch das falsche Signal an Schüler und Eltern.
Geht es darum, eine Art Hierarchie aufzubauen? Wer muss fahren, und wessen Zeit ist zu kostbar, um sie mit Fahrerei zu vergeuden?

Und wen ein Schüler in diese Art Hierarchie nicht reinpasst, weil Eltern oder der Schüler selbst eben in einem anspruchsvollen verantwortungsvollen Beruf arbeiten, für den
ist Klavier lernen einfach nicht das richtige Hobby.

Vielleicht muss man wirklich unterschieden, zwischen (zukünftigen) Berufsmusikern, deren Priorität im Leben bei der Musik ist und Menschen, für die Musik ein (wunderschöner) Ausgleich sein und bleiben soll. Und wer Musik als Hobby betreiben will, kann mit einem guten (wenn auch nicht herausreagenden) Klavierlehrer, der entweder ins Haus kommt oder in einer vernünftigen Zeit erreichbar ist, durchaus die richtige Wahl getroffen haben.
 
Parkplatzsuche, dann kommt unsere Beispielperson, wenn sie Glück hat, gegen 19:00 Uhr beim KL an. KL-Stunde geht bis 20 Uhr. Rückfahrt (wenn der Verkehr gut fließt) gegen 20:30.
Ich bin sogar froh um die späte Zeit. Ich habe immer ca 2h Unterricht und meist von 18 Uhr bis 20Uhr. Ich bin dann auch erst gegen 20:30 zuhause. Wenn ich mal kein Auto habe fahr ich öffentlich und kam da auch schon mal erst um 22 Uhr heim. Ich geh aber soooo gern hin, dass ich mich in den A…. beissen würde, wenn ich es nicht schaffen würde. Ich hab nicht mal zwischen Weihnachten und Silvester Pause gemacht. Wenn du dich wirklich wirklich drauf freust, ist es keine Belastung. Wirklich.
 
Wenn du nicht fährst, fährt der Lehrer zu dir. In jedem Fall bewegt sich ein Auto hin und zurück. Daher sehe ich hier kein Argument.
Wer gut Klavier unterrichten kann sollte auch in der Lage sein einen Routenplaner zu bedienen und auf einer Tour mehrere Schüler zu besuchen.
Aber mal davon abgesehen: Ich habe mal wieder unverdientes Glück gehabt. Denn die beiden sind inzwischen privat umgezogen und werden in zwei oder drei Monaten Unterricht hier umme Ecke im nächsten Dorf anbieten. Wenn ich also dabei bleibe und es mal Sommer wird kann ich mit dem Roller hinfahren.
 
Sehe ich genauso. Nur als Beispiel, das nicht so selten sein dürfte: Berufstätiger in verantwortungsvoller Position arbeitet im Schnitt 9 Stunden pro Tag, 1 Stunde Fahrtzeit einfach zum Pendeln. Macht täglich ca. 11 Stunden außer Haus. Um 7 Uhr früh verlässt derjenige das Haus, gegen 18 Uhr kommt er nach Hause. So, und jetzt noch 30 km einfach zum KL fahren und dazu noch 30 Min. Parkplatzsuche, dann kommt unsere Beispielperson, wenn sie Glück hat, gegen 19:00 Uhr beim KL an. KL-Stunde geht bis 20 Uhr. Rückfahrt (wenn der Verkehr gut fließt) gegen 20:30. Abendessen ist ausgefallen, Abwasch, sämtliche privaten und familiären Sachen ebenfalls. Beispielperson am Ende, völlig fertig, fällt ins Bett, Licht aus, bis morgen früh um 5:30 Uhr.
Das kommt mir ziemlich bekannt vor: Freitagmorgen einspielen und kurze Wiederholung für Unterricht am Abend, ca. 45 min Fahrt zur Arbeit, ca. 8.5 h arbeiten, ca. 45 min zu KL an meinem Wohnort. 19-20 Uhr Unterricht. Ca. 15 min. Fahrt nach Hause, dann Abendessen mit Partner. Danach chillen, geübt habe ich ja schon 😊 Ist also machbar. Nach Hause und dann wieder los würde aber keinen Sinn machen, alle Abendaktivitäten hänge ich direkt an die Arbeit an, auch Konzerte unter der Woche o.ä. Ausschlafen und Haushalt im größeren Umfang dann am Samstag. Ich gehe gern zu meiner KL, die andere Umgebung, das andere Instrument sind spannend! Und weil mir der Unterricht Spaß macht und gut tut, gehe ich oft erfrischter und wacher weg, als ich bei der KL angekommen bin.
 
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Berufstätiger in verantwortungsvoller Position arbeitet im Schnitt 9 Stunden pro Tag, 1 Stunde Fahrtzeit einfach zum Pendeln. Macht täglich ca. 11 Stunden außer Haus. Um 7 Uhr früh verlässt derjenige das Haus, gegen 18 Uhr kommt er nach Hause. So, und jetzt noch 30 km einfach zum KL fahren und dazu noch 30 Min. Parkplatzsuche, dann kommt unsere Beispielperson, wenn sie Glück hat, gegen 19:00 Uhr beim KL an. KL-Stunde geht bis 20 Uhr. Rückfahrt (wenn der Verkehr gut fließt) gegen 20:30. Abendessen ist ausgefallen, Abwasch, sämtliche privaten und familiären Sachen ebenfalls. Beispielperson am Ende, völlig fertig, fällt ins Bett, Licht aus, bis morgen früh um 5:30 Uhr.
Wie bitte? Wieso ausgefallenes Essen? Da wird doch selbstverständlich gewartet. Und wieso soll der offensichtliche Hauptverdiener nach 9 Stunden Arbeit auch noch beim Abwasch helfen? Weil die Gattin so einen Stress hatte?
 
Im Ernst? Dann ist Klavier lernen einfach nicht das richtige Hobby. Man kann im Leben doch nicht alles haben.
Genau das ist heutzutage leider immer öfter das Problem.

Die Leute wollen "alles" haben.

Dadurch machen sie entweder nichts richtig und alles nur oberflächlich bzw. anfängerhaft, und/oder sie reiben sich völlig auf dabei.

Idiotisch und irgendwie zwanghaft.
 
Wer gut Klavier unterrichten kann sollte auch in der Lage sein einen Routenplaner zu bedienen und auf einer Tour mehrere Schüler zu besuchen.
Warum? Wer sagt, dass die Schüler an entsprechenden Orten wohnen und entsprechend Zeit haben? Wenn, dann passt das eher zufällig, so wie in deinem Fall.
Aber mal davon abgesehen: Ich habe mal wieder unverdientes Glück gehabt. Denn die beiden sind inzwischen privat umgezogen und werden in zwei oder drei Monaten Unterricht hier umme Ecke im nächsten Dorf anbieten. Wenn ich also dabei bleibe und es mal Sommer wird kann ich mit dem Roller hinfahren.
 
Dadurch machen sie entweder nichts richtig und alles nur oberflächlich bzw. anfängerhaft, und/oder sie reiben sich völlig auf dabei.
Das Wetter ist immer scheisse: entweder zu warm oder zu kalt.
Die Portion Essen ist nicht gut: entweder zuviel oder zu wenig.
Die Figur ist nicht ideal: entweder zu dick oder zu dünn.
Die Schüler üben das Hobby nicht mehr vernünftig aus: [Platzhalter für Beschwerden jeglicher Art]


Der Mehrwert so einer Aussage ist kaum noch zu unterbieten. Das ist zumindest auch eine Leistung. Aus der Not eine Tugend machen 😝 das ermöglicht zumindest allzeit reichlich Nachschub für ganz viel „Mimimi“ 😁😁😁
 

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