Klavierunterricht-Problem: zu Hause auf dem E-Piano und im Unterricht auf einem akustischen Klavier spielen

  • Ersteller des Themas Christoph9875
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Vielleicht ist mein Deutsch nicht gut genug ... aber wie kann man sich bitte "aus" etwas abstoßen? :konfus:
Ist das irgendein Dialekt?
 
Ich habe gerade alles nochmal gelesen und ausprobiert. Es müsste heißen, „sich von etwas abstoßen“. Und das meint @Carnina wohl nicht bzw. das wäre missverständlich. Einmal schreibt sie „abstürzen/abstützen“. Ich denke, sie meint sinken in die Taste und dann von diesem Tastengrund weitergehen zum nächsten Ton. Ohne zu früh loszulassen, aber auch ohne sich aktiv von dieser Taste wegzudrücken bzw. abzustoßen.
 
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Guten Abend allerseits! :001:
Danke für all die zahlreichen Antworten! Ich habe viel darüber nachgedacht und gerade auch viel recherchiert, gespielt und vielleicht sogar herausgefunden was meine Lehrerin meint. Ebenso denke ich darüber nach, mir sobald wie möglich ein akustisches Klavier zu kaufen. Nächste Stunde werde ich auch nochmal mit meiner Lehrerin sprechen, wie viele mir geraten haben.
Ich wünsche allen noch einen schönen Abend und vielen Dank nochmal an jeden, der mir geantwortet hat. Es war mir wirklich eine große Hilfe!
 
Ich habe gerade alles nochmal gelesen und ausprobiert. Es müsste heißen, „sich von etwas abstoßen“. Und das meint @Carnina wohl nicht bzw. das wäre missverständlich. Einmal schreibt sie „abstürzen“. Ich denke, sie meint einsinken in die Taste und dann von diesem Tastengrund weitergehen zum nächsten Ton. Ohne zu früh loszulassen, aber auch ohne sich aktiv von dieser Taste wegzudrücken bzw. abzustoßen.


So wie es @Peter beschrieben hat mit der Übung am Klavierdeckel trifft’s ganz gut.

Aber wie man das formuliert dass man das Prinzip versteht ist ja verschieden. Darum braucht’s einen Lehrer der das wie auch immer vermittelt und kontrolliert. Mein Vater hat seinen Studenten gesagt dass die Finger „wie Raupen“ sein müssten. Ich konnte mit der Metapher gar nichts anfangen. Mit „die Hand sammeln“ dagegen sehr viel, als ich Chopin Scherzo Kaskaden geübt habe war mir klar was er meint. Man könnte auch „schließen“ sagen. Völlig egal. Am Ende denkt man ja nicht mehr über die Beschreibung nach, sondern lernt eine Bewegung ausführen und Lösungen zu fühlen.

Aber wenn man einen guten KL hat, dann ist der in der Lage einen vernünftig anzuleiten wenn man das möchte 🙂 am besten schaut man ob die Schüler haben, die sie bereits erfolgreich auch in anspruchsvolles Repertoire gefördert haben. Unabhängig davon ob man das spielen will oder muss, kann man abschätzen, ob die Anleitungen zur Spielweise das zumindest theoretisch möglich machen.

Es gibt unzählige Beispiele wo sehr gute Pianisten eine völlig unbrauchbare Technik vermittelt haben, weil lehren und spielen zwei verschieden paar Schuhe sind. Da ist man, wenn man viele gesund praktizierende Schüler/Studenten sieht, tendenziell auf der sicheren Seite wenn man da vertraut. Oder wenn Pianisten aufgrund von Spielschäden gezielt zum umlernen kommen um ihre Existenzgrundlage zu erhalten spricht auch viel dafür dass man da gut aufgehoben ist.
 
Das kann ich mir sofort vorstellen: mit gutem Kontakt von Taste zu Taste kriechen 🐛 Also, aber die Hand als Raupe mit vielen Beinen vorstellen…

Ich kann damit noch immer nix anfangen 😅 aber er hat viele kryptische Ratschläge verteilt. Ich hab’s aufgegebene die alle zu dechiffrieren 🤣 eins meiner Highlights war „ob ich mir mal die Schwimmbewegung eines Manta-Rochens angeguckt habe“. 🤣🤣🤣🤣 ich musste in der vorletzten Zeile von Chopin Op.10/5 plötzlich dran denken und grinsen. Leider kann ich nicht mehr fragen ob er sowas meinte oder nicht. Vielleicht ist da ja ein bisschen Rochen drin 🤣🤣🤣🤣🤣🤣
 

Den Tintenfisch mit seinen Tentakeln gab es hier auch schon. Fand ich sehr bildhaft und gut verständlich.

Ich hab nur mal von Stilblüte zu Op.10/5 gelesen sich die Finger wie eine Spinne vorzustellen die über unebenes Gelände krabbelt. Und es fühlt sich wirklich genauuuuu so an😝 bis auf dass ich keine Spinnen mag, hat’s noch nichts besser getroffen als das.
 
Also ich glaube dieses Problem existiert nicht nur bei Digis, das kann durchaus auch vorkommen, wenn sowohl der Schüler als auch der Lehrer ein akustisches Instrument haben. Mein Klavier hatte eine eher leicht gewichtete Tastatur, das Klavier in der Musikschule dagegen war sehr schwergängig im Vergleich. Auf Flügeln hatte ich leider nie Unterricht, aber wenn ich mal eine Gelegenheit hatte an einem Flügel zu spielen, haben die sich auch sehr "anders" angefühlt. Auf Digis ist der Unterschied vermutlich noch gravierender und die haben auch noch andere Nachteile. Deswegen kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es besonders wichtig im Unterricht ist, das Gehör zu schulen, damit man lernt, den Klang eher nach Gehör zu gestalten, und es nicht mehr so sehr drauf ankommt, auf welchem Instrument man spielt.
 
damit man lernt, den Klang eher nach Gehör zu gestalten,
Warum findet nicht jeder Musikmachende, egal ob Profi oder Anfänger, so einen Satz höchst amüsant und absurd?

Würde man in bezug auf das Malen eines Bildes oder das Formen einer Skulptur auch nur ansatzweise auf die Idee kommen, zu sagen "pass mal auf, Du solltest lernen, das Bild mehr nach optischem Eindruck zu malen"??
Natürlich nicht, denn ein Bild anders als durch die Augen gesteuert zu malen wäre ja auch absurd!

Das zeigt, wie völlig "backwards" das ist, was allzu viele am Klavier so treiben, und wie absolut un-verwunderlich es ist, dass Ergebnisse dabei rauskommen, die außer irgendwelchen ermutigenden Freunden und Angehörigen oder tauben Nüssen niemand sich gerne anhören will.

Dass das Klavier ein Instrument ist, bei dem man einfach nur draufdrücken muss, und schon kommt zuverlässig ein gut intonierter Ton, ist wahrlich ein Fluch.
 
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Ich habe 5 Jahre auf dem Digitalpiano gespielt und dann endlich ein richtiges Klavier angeschafft. Ich habe gemerkt, ich komme mit dem Digi nicht weiter in meiner Entwicklung. Meine Klavierlehrerin fand, ich solle mir einen Flügel kaufen. Aber der passt nicht ins Wohnzimmer, no way.

Ich kannte nun Klavier und Flügel aus Kindheit und Jugend und habe es einfach genossen, beim Klavierunterricht einen Flügel zu haben.

Was ich sagen will: Dinge brauchen ihre Zeit und es gibt keinen Grund, sich unglücklich zu machen. Wenn ich heute noch mal am Digi sitze, merke ich, es ist einfach ein anderes Instrument. Aber es hat mich trotzdem treu begleitet. Ich konnte anfangs nicht wissen, dass ich das Klavierspielen doch so ernsthaft und ausdauernd betreiben würde. Ich möchte nicht wissen, wie viele Klaviere einfach nur einsam herumstehen, weil sich die Interessen seines Besitzers gewandelt haben.
 
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Warum findet nicht jeder Musikmachende, egal ob Profi oder Anfänger, so einen Satz höchst amüsant und absurd?

Würde man in bezug auf das Malen eines Bildes oder das Formen einer Skulptur auch nur ansatzweise auf die Idee kommen, zu sagen "pass mal auf, Du solltest lernen, das Bild mehr nach optischem Eindruck zu malen"??
Natürlich nicht, denn ein Bild anders als durch die Augen gesteuert zu malen wäre ja auch absurd!
Naja, die meisten Leute, und leider auch viele Lehrer verstehen das Klavierspiel schon so als eine Art "Malen nach Zahlen", die Analogie von dir passt da richtig gut drauf haha Und es ist natürlich schade dass viele Leute das so sehen.
 
Naja, die meisten Leute, und leider auch viele Lehrer verstehen das Klavierspiel schon so als eine Art "Malen nach Zahlen", die Analogie von dir passt da richtig gut drauf haha Und es ist natürlich schade dass viele Leute das so sehen.
Ganz genau, Malen nach Zahlen, das ist es, was allzu oft stattfindet - "Macht 50 Euro, danke, tschüss". "Haha" kann ich dazu allerdings nicht sagen.
 

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