Frage zum Anschlag der Tasten bei einem akustischen Klavier

  • Ersteller des Themas newbie123
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Der Mensch sagte sinngemäß, dass er glaubt, dass die Musik von Instrumenten beeinflusst wurde. Sprich, in Ländern, wo es Bambusflöten gab, wurde dazu passende Tonarten und Musiksprache entwickelt.

Liebe Blume,

ich glaube das auch. Und ich habe auch gar nichts dagegen, wenn das Digi als Musikinstrument genutzt wird. Mein Vetter ist Komponist und komponiert hauptsächlich ektronische Musik. So entstehen Klangfarben, die man noch nicht gehört hat und ohne entsprechende Computerprogramme und Elektronik geht das natürlich nicht. Eine E-Gitarre hat absolut ihren Reiz, aber nur dann, wenn sie in der Musik eingesetzt wird, wofür ihr Klang auch vorgesehen ist und passt. Als Ersatz für eine klassische Gitarre klingt es gruselig oder will mal jemand ein Stück von Bach auf einer E-Gitarre hören (höchstens als Klangexperiment)?

Der große Unterschied ist eben, dass unsere klassischen Klavierwerke für akustisches Klavier bzw. akustische Instrumente geschrieben sind. Sie sind schon teilweise eine Anpassung bzw. ein Kompromiss, sonst gäbe es nicht die ganzen Diskussionen über historische Aufführungspraxis etc.. Aber komponiert sind die nicht für Digis und so kann im Bereich dieser Musik das Digi nur als künstlicher Notersatz gelten. Wenn aber heute Musik speziell für Digis komponiert wird, muss einem das ja nicht gefallen, aber es wird anders gewertet werden als Musik, die speziell für akustische Instrumente komponiert worden ist.

Liebe Grüße

chiarina
 
...Hingegen - wenn jemand auf einem Digi anfängt und mit dem Digiklang groß wird, und dann zu einem akustischen Instrument kommt - wird er womöglich auf dem Klavier den digitalen Klang suchen?...
Das ist gut vorstellbar, wenn er keinen Unterricht bei einem KL auf einem akustischen Klavier hat, oder der neben dem Digi ein Klavier oder Flügel hat und ihn gelegentlich mit Spielen auf dem Flügel infiziert, wenn er nicht in klassische Konzerte geht, wenn er keine klassische Musik mag und deshalb auch keine CD-Sammlung mit Klaviermusik hat und sich auch nicht für die alten Jazzer begeistern kann. Alles vorstellbar, womöglich auch in steigender Tendenz.
 
da bin ich mit euch (Lotusblume und Chiarina) zu 100% einverstanden.

Moderne Werke werden auf einem akustischen Klavier „brutal gesagt“ durch das mitschwingen der Seiten z.T. kitschig weichgespült. Deswegen würde ich DP nicht ganz verteufeln. Aber wie immer alles Geschmacksache.

Gruss Toni
P.S. Ich spiele beides, Digi und akustisches Klavier. Klassikwerke vorwiegend nur am akustischen Klavier.
 
Vielen Dank für die Erklärungen.

@Steinbock

Könntest du mir den Vorteil von 3 Sensoren erklären? Immerhin ist ja für die Lautstärke des Tons nur die Geschwindigkeit zuständig die genau am untersten Punkt der Taste vorhanden ist. Wozu also zwei "Wegstrecken" zur Berechnung von zwei Geschwindigkeitspunkten?

Sorry, dass ich so spät antworte, habe deine Frage erst jetzt gelesen:

Hier die offizielle Yamaha Erklärung:
GH3 keyboard: This keyboard has Yamaha's proprietary third sensor, the Damper Sensor. It enables the pianist to play the same note in rapid succession without cutting off the sound, enabling performances only possible on a grand piano. As with the GH keyboard, the lower keys are heavier and the higher keys are lighter, faithfully reproducing the differences in feel.

Gruss Toni
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
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Meine Frage geht in die Zukunft. Werden zukünftige klassische Klavierwerke fürs Klavier oder Digi geschrieben werden?

Wenn das Digi irgendwann einen schönen Klang hat, dann schwinden in der Tat die Gründe für ein richtiges Instrument. Gerade die Mechanik eines Flügels ist in ihren Details ja eher hinderlich, als förderlich. Unterschiedliche Niedergewichte zwischen hohen und tiefen Tönen, unterschiedliche Spielart bei gedrücktem Pedal, überhaupt recht hohe Niedergewichte sind ja prinzipiell erstmal störend. Man möchte sie auf dem Digi nur deshalb haben, um sich darauf auf das Spielen an einem richtigen Instrument vorbereiten zu können. Und auf dem richtigen möchte man spielen, weil es den viel besseren Klang hat.

Wann und ob der Klang eines Digis akzeptabel wird, das möchte ich aber nicht vorhersagen.

Soviel aus Sicht der aktuellen klassischen Musik. In vielen Bereichen wird ein digitaler Klang schon jetzt bewusst eingesetzt. Ich kenne mich da nicht so aus, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich auch in moderner E-Musik beispiele finden lassen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das in Zukunft weniger wird.
 
Das sehe ich auch wie Sita, die Klaviermechanik ist manchmal hinderlich. Komischerweise versucht man bei den DP‘s die Mechanik eines Klaviers zu kopieren. Dagegen bei Klavieren geht man in die entgegensetze Richtung d.h. von der Gewichtung weg um die Klaviatur möglichst leichtgängiger zu machen.

Manche Stücke die ich am E-Keyboard (nicht am DP) spiele, sind auf dem Klavier schlicht nicht spielbar. Die Entwicklung wird weitergehen, bei den Digis (hier vorwiegend klanglich), sowie auch bei den akustischen Klavieren (hier vorwiegend mechanisch). Wer spielt noch heute ein Cembalo oder einen leisen Hammerklavier?
 
Sorry, dass ich so spät antworte, habe deine Frage erst jetzt gelesen:

Hier die offizielle Yamaha Erklärung:
GH3 keyboard: This keyboard has Yamaha's proprietary third sensor, the Damper Sensor. It enables the pianist to play the same note in rapid succession without cutting off the sound, enabling performances only possible on a grand piano. As with the GH keyboard, the lower keys are heavier and the higher keys are lighter, faithfully reproducing the differences in feel.

Gruss Toni

Dankesehr.
 

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