Klavierstudium - Langfristige Vorbereitung

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11. Apr. 2007
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Ich will später mal Instrumentalpädagogik mit Hauptfach Klavier studieren und frage mich, wie ich mich langfristig auf die Aufnahmeprüfung, aber auch auf das Studium insgesamt vorbereiten kann.

Gibt es z.B. gewisse Werke/Komponisten, die man gespielt haben sollte?
Technische Sachen bei denen man früh anfangen muss? oder allgemein Fertigkeiten, die man über einen langen Zeitraum trainieren muss?

Alles in allem also: Wie kann ich die Zeit bis zur Aufnahmeprüfung/Studium optimal nutzen?

Ich werde jetzt erstmal kurz darlegen, was meine KL mit mir macht, seit ich ihr gesagt habe, dass ich dieses Studium anstrebe:

-Ich muss jetzt deutlich mehr Czerny und Hanon spielen, wobei auch wesentlich mehr Wert auf Klarheit, Lockerheit, genau richtige Ausführung, etc. gelegt wird.
-Dann muss ich jetzt Bach und Mozart spielen, weil meine KL sagt, dass das den Anschlag verbessert. Und überhaupt meint sie, wer Mozart und Bach spielen kann, kann das meiste andere auch spielen (weil das quasi die Grundlage sei).
-Alle Stücke werden jetzt intensiver bearbeitet und auch auf Details legt sie jetzt viel mehr Wert als früher.
- Im Moment arbeite ich an der Sonate G-Dur von Mozart, davor habe ich den 1.Satz der F-Dur Sonate (KV 332) gespielt (früher auch die A-Dur Sonate KV 331). Von Bach habe ich jetzt die Inventionen 8,13,14 gespielt. Und mit Bach und Mozart wird es dann auch weitergehen. Davor habe ich hauptsächlich romantische Werke gespielt, also Chopin Nocturnes, Etüden (op.10 nr.3/12), Walzer, etc.


Ich hoffe es ist jetzt nicht der Eindruck entstanden, ich hätte vorher nur so "Lari-Fari-Unterricht" gehabt, denn dieser Eindruck ist mit Sicherheit falsch. :)

So, ich hoffe auf viele Antworten.

marcus

P.S: Ich mache mein Abi in 1,5 Jahren.
 
Studium

Gibt es z.B. gewisse Werke/Komponisten, die man gespielt haben sollte?
Technische Sachen bei denen man früh anfangen muss? oder allgemein Fertigkeiten, die man über einen langen Zeitraum trainieren muss?

-Ich muss jetzt deutlich mehr
Czerny und Hanon spielen, wobei auch wesentlich mehr Wert auf Klarheit, Lockerheit, genau richtige Ausführung, etc. gelegt wird.

Erstmal Glückwunsch zu deiner Entscheidung, Musik zu studieren. Wenn du nicht locker lässt, wirst du auch die Aufnahmeprüfung schaffen, auch wenn die Konkurrenz heute gross ist.

Es ist eigentlich unangebracht, sich in die Methoden anderer KL einzumischen aber das Fettgedruckte s.o. lässt Schlimmes ahnen. Schaden wird es nicht viel aber nach meiner Meinung auch wenig nützen, es sei denn, du möchtest Hanon im Konzert spielen:confused:

Der beste KL kannst du selbst sein und der beste Prüfstein ist immer ein Publikum. Tritt auf und spiel vor,, wo du kannst. Lade deine Freunde und Mitschüler ein, veranstaltet Hauskonzerte, spiele in Seniorenheimen und Bürgerhäusern. Bist du an eine Konservatorium? Dann beteilige dich regelömässig an den vortragsabenden oder an einer Musikschule, da gibt es auch jede Menge Gelegenheiten.
Machst du Kammermusik, hast du Geiger, Flöter oder Blechbläser , die mit dir zusammen spielen wollen?

MAche Aufnahmen von dir selbst, am besten kleine videos aber auch Tonaufnahmen, spiele das anderen vor und wie reagieren sie? finden sie es gut oder gar irre toll? Und, Gefällt es dir selbst?
Da würde ich gerne noch etwas drüber hören

LG Klavigen
 
Danke für deine Anregungen!

Wegen dem Hanon musst du dir keine Sorge machen. Es ist zwar mehr, aber da habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt. Sie meinte, so 5 Minuten am Tag (oder jeden zweiten Tag) seien ausreichend.
Mir gefallen die Hanon-Übungen auch nicht besonders, aber der Czerny ist nicht schlecht. Ich habe schon deutliche Verbesserungen bei verzwickten Stellen wahrgenommen seit ich diese Übungen spiele.

Was die Auftritte angeht, werde ich jetzt verstärkt nach solchen Gelegenheiten suchen. Meiner KL, die mir vorher auch schon angeboten hat, doch mal was im Konzert zu spielen, habe ich bis jetzt immer eine Absage erteilt...:rolleyes:, aber das wird sich jetzt auch ändern

Was die Kammermusik angeht, so ist es wirklich schwer jemanden zu finden, der die nötigen Fähigkeiten hat, auf einem einigermaßen hohen Niveau zu musizieren. Ich will ja keine virtuosen Meisterwerke spielen, aber relativ anspruchsvoll sollte es denke ich schon sein.
Aber ich habe jetzt jemanden gefunden, mit dem ich vierhändig Klavier spielen kann. :-)

marcus
 
ich besuche eine musikschule an der es eine studienvorbereitende Ausbildung gibt. Ich habe nicht vor Musik zu studieren besuche aber aus Interesse einen Jazz Kurs.

Die Ausbildung beinhaltet Theorie und Gehörbildung, Jazz Theorie, und Unterricht in 3 Instrumenten und bereitet dich spezifisch auf die Aufnahmeprüfungen vor an den Unis.

Um in die Studienvorbereitende Ausbildung hineinzukommen musst du soweit ich weiß auch mehrere Stücke vorspielen und Tests bestehen.

Der Vorteil ist, dass du nur einen Untericht in einem Fach zahlen musst, die restlichen 2 Unterrichhtsstunden sind umsonst, sowie die Theriekurse auch. Insgesamt ist die Ausbildng sehr gut was ich von den Teilnehmern gehört habe. Der Kurs den ich besuche macht sehr Spaß und man lernt auch viele neue Leute kennen.

Vielleicht kannst du ja mal bei der nächsten Musikschule mal nachfragen ?
 
Etwas ähnliches kenne ich auch, es heit KMI (Kirchenmusikinstitut). Da kann man auch zusätzlichen Unterricht in Gehörbildung, Orgelspiel, Theorie etc. besuchen (natürlich mit kirchlichem Bezug).
Aber was diese Aspekte angeht, bin ich eigentlich recht zuversichtlich, dass mich der Musik-Leistungskurs gut vorbereitet. Wir haben jedenfalls gehört, dass andere Schüler dieses Lehrers, die dann später Musik studiert haben in den ersten Semestern im Fach Musiktheorie eigentlich kaum was zu tun hatten :cool:
Trotzdem werde ich diesen Teil der Aufnahmeprüfung nicht unterschätzen.

Hat sonst jemand Anregungen, wie man die verbleibende Zeit im Klavierunterricht am sinnvollsten nutzen kann?

marcus
 
Vielleicht schonmal ein Paar Stücke auswählen die du für die Aufnameprüfung spielen wirst.?

Ganz so viel Zeit bleibt dir ja nicht mehr . Okay 1,5 Jahre klingen viel. Aber wenn man bedenkt, dass du viel fürs Abi zu lernen hast, ist die Zeit dann doch nicht so lange. Ne komplette Mozart sonate kann man ja vorspielen aber eine Invention denk ich mal nicht, da wollen die doch eher WK oder Partiten hören, oder?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ne komplette Mozart sonate kann man ja vorspielen aber eine Invention denk ich mal nicht, da wollen die doch eher WK oder Partiten hören, oder?
Kann dir nur zustimmen.
Wahrscheinlich werde ich dafür eine Fuge aus dem WTK lernen. Habe mittlerweile auch diese Werke lieb gewonnen, obwohl ich vor nicht allzu langer Zeit über Bach-Werke noch den Kopf geschüttelt habe :rolleyes:

marcus

P.S: Was die 1,5 Jahre angeht, man muss doch eigentlich nicht sofort nach dem Abi sich um einen Studienplatz bemühen, oder? Bei den Studiengebühren ist es wahrscheinlich notwendig vorher etwas Geld zu verdienen. Oder?
 
kommt darauf an wo du studieren willst. Es gibt Bundesländer wie z.B Sachsen-Anhalt, da betragen die Studiengebüren 800 Euro im Semester. Da mein Bruder da studiert weiß ich dass.

Eine andere Alternative ist in Berlin oder in Rheinlandpfalz zu studieren. Dort gibt es nahezu keine Studiengebühren, wegen der SPD Regierung. (Wohne in Berlin)

Noch ein persönlicher Tipp. Mach keinen Zivildienst ;)


Bezüglich der Bach Stücke ging es mir genauso. Mir wurde am Anfang gesagt, dass kein Weg um die Inventionen herumführt. Ich dachte mir darauf hin " Alex, da musst du in den sauren Apfel beißen und dich da durchkämpfen...

Mittlerweile liebe ich Bach und ich kann kaum erwarten nach meiner Mozartsonate auf meine erste Partita hinzuarbeiten.
 
Ich grabe nochmal den Faden aus, um zu fragen, wer sich möglicherweise grob im Dschungel der Musikhochschulen in Deutschland auskennt.
Soweit ich weiß, sind die Anforderungen (offiziell oder inoffiziell...) sehr unterschielich hoch (was ich weiß: München verlangt bspw. Mozart/Haydn UND Beethovenwerke sowie zwei (Chopin-)Etüden im Gegensatz zu manch andren Hochschulen, die lediglich eine virtuose Etüde (auch von Czerny oder Clementi) und einen Allegrosatz aus der Klassik fordern).
Kann mir zufällig jemand sagen, welche Hochschulen eher die Eliteschulen sind und an welchen es leichter ist, zu bestehen?
 
Hamburg, Hannover, Köln und München stellen ziemlich hohe Anforderungen in der Instrumentalausbildung. Hier sind es vor allem die OstasiatInnen, die die "Preise verderben". In den Kölner Abteilungen Aachen und Wupertal ist es schon erheblich leichter, zu bestehen und einen Abschluß zu machen. Wie es derzeit in Berlin aussieht, kann ich Dir nicht sagen, aber es wird wahrscheinlich wie in den anderen Großstädten sein.

In den Kleinstädten wie Detmold, Düsseldorf, Saarbrücken ist die Situation schon wesentlich entspannter, ebenso im Osten (wohl mit Ausnahme Weimar).

Aber selbst, wenn Du die Aufnahmeprüfung bestehst, hast du damit leider noch immer nicht gewonnen, wenn Du nicht von Deinem "Traum-Professor" die Zusage hast, daß er Dich auch unterrichten wird. Ich kenne etliche, die zwar die Aufnahmeprüfung bestanden haben, aber dann händeringend nach einem Dozenten gesucht haben, der Zeit für sie hatte.
 
wie siehts denn aus mit Freiburg?
Wo kann ein normaler Mensch sich denn bewerben? :D
 

Ich kenne etliche, die zwar die Aufnahmeprüfung bestanden haben, aber dann händeringend nach einem Dozenten gesucht haben, der Zeit für sie hatte.

Was soll das denn heißen? Ist es einem Klavierstudenten denn nicht auf jeden Fall zugesichert, von einem Professor der HS Instrumentalunterricht zu erhalten, wenn auch vielleicht nicht beim Wunsch-Professor?

Wo kann ein normaler Mensch sich denn bewerben?
Ein normaler Mensch bewirbt sich an der Juilliard school of music in New York:D
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ist es einem Klavierstudenten denn nicht auf jeden Fall zugesichert, von einem Professor der HS Instrumentalunterricht zu erhalten, wenn auch vielleicht nicht beim Wunsch-Professor?
In Köln zumindest nicht, da sich auch die Dozenten ihre Schüler aussuchen können. Aber irgendein drittklassiger Pianist mit Lehrauftrag wird sich schon im Laufe von drei Semestern finden (dann erlischt nämlich die Zulassung).
 
Herrje, welche Zustände in Köln...

Allgemein empfiehlt es sich, bei einem Hochschullehrer vorher Unterricht zu nehmen. Erstens um sich selbst zu informieren, zweitens ist bei einer Aufnahmeprüfung der Vitamin-B-Faktor nicht zu unterschätzen, leider.

Für IP gibt es ja auch noch die Möglichkeit eines nicht ganz so hoch durch Konkurrenz belasteten Instituts, z. B. eines der Konservatorien.

Viele Grüße
Axel
 
"In den Kleinstädten wie Detmold, Düsseldorf, Saarbrücken ist die Situation schon wesentlich entspannter, ebenso im Osten (wohl mit Ausnahme Weimar)."

Kleinstadt Düsseldorf? :confused:
:p

Da hör ich den Kölner sprechen!:D
 
@ Axel:
Man kann halt schlecht bei 5 Professoren gleichzeitig Unterricht nehmen, nicht wahr :D
 
Du musst nur eine passende Stelle finden. Klar, wenn du eine Stelle hast, bei der du acht Stunden am Tag nur dahockst und keine Arbeit hast, dann isses einfach scheiße (entschuldigt die Wortwahl...). Aber wenn du eine gute Arbeit hast, ist das ganze sehr wohl in Ordnung.

Ich selbst war 9 Monate lang Zivi in einer Behindertenwerkstatt, wo ich eine Abteilung mit 7 geistig Behinderten quasi geleitet habe. Dazu gehörten unter anderem Aufsicht über die Behinderten, Mithilfe in der Produktion, stückzahlgerechten Verpackung (davor grausts mich immer noch, wenn ich daran zurückdenke - liegt aber nicht an den Behinderten, sondern an der Firma für die wir liefern mussten und die mehr oder weniger nicht wusste, was sie wollte...), Lieferung, zwischendurch betreuende Angebote (z.B. den Schwimmkurs der Behindertenwerkstatt zum Schwimmen begleiten, oder die Musikgruppe der Behinderten einmal in der Woche zur Musikschule fahren und eine Stunde später wieder abholen). Wenn man durchgehend mit den Leuten beschäftigt ist und eine Produktion am Laufen halten muss, wird einem nicht langweilig. Nicht zu vergessen natürlich, wie viel Erfahrungen man mit solchen Leuten sammeln kann (und die netten Zivikollegen natürlich nicht zu vergessen).

Ich persönlich kann Zivildienst aus meiner Erfahrung heraus nur empfehlen. Arbeitszeit war (mit Gleitzeitregelung und Pausen dazwischen) so mehr oder weniger von 7 bis 16 Uhr bei mir. Danach hatte ich dann noch genug Zeit zum Klavierspielen, denn Hausaufgaben (*hust*) oder etwas anderes Lernen (wie damals noch in der Schule oder noch viel übler jetzt an der Uni) musste ich zu der Zeit ja nicht und war somit abends komplett für mich selbst frei.

Nicht zu vergessen, dass ich zu sämtlichen Feiern (Weihnachten, Fasching, Werkstattfest, Werkstattgottesdienst) die singenden Behinderten begleiten durfte am Werkstatt-E-Piano und gerade zum Gottesdienst auch selbst als Solist in Erscheinung treten durfte. Etwas regionale Bekanntheit als Hobbypianist hat noch keinem geschadet, und sei es nur unter Abteilungsleitern einer Behindertenwerkstatt, einem Pfarrer und vielen behinderten Menschen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Mal eine Frage: Was meint ihr, wann sollte man denn spätestens mit der Suche nach einem Platz ( in meinem Fall FSJ) ,bzw. dem Bewerben, beginnen, um noch gute Chancen zu haben, einen gescheiten Platz zu bekommen?
 

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