Klaviernoten mit "Fingernummern" erhältlich?

bodyonic

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Hallo
Kennt jemand einen Vertrieb/Verlag von Klaviernoten (Klassik) mit Angabe der Fingernummern? Schliesslich erleichtern mir solche Nummerierungen das spielen von neuen Stücken. Manchmal höre ich etwas, dass ich zu hause wenigstens anspielen will und verknote mir da aber schon die Finger :)


Danke für Tipps

body....

PS: ja, ich besuche einen Kurs/Lehrer
 
Dein Stichwort ist "Fingersätze". Ob die dabei sind oder nicht, steht meistens in der Artikelbeschreibung oder Du kannst das an einem Vorschaubild sehen. Letztlich gibt es von jedem Verlag/Shop Noten mit oder ohne Fingersätze. Muß immer vorher geklärt werden.
 
Hi body,

ich weiß nicht, ob ich es schaffe, das Ganze kurz zu erklären: Also:

Es gibt viele Verlage und einige sehr gute.

Doch bei auch nur etwas fortgeschritteneren Noten von EGAL WAS wird man feststellen, dass Fingersätze nicht durchgehend über allen Noten des Stücks geschrieben sind.

Gleiche Stellen werden dann z.B.1 Mal angegeben, beim 2. Mal - vor allem wenn es gleich in der Nähe nochmal vorkommt - nicht. Denn da weiß man ja, wie man es eben grad gemacht haben sollte laut der Vorstellung des Fingersatzschreibers.

Also haben solche Fingersätze riesige Lücken, und ein weiterer Grund dafür ist nicht die "Ähnlichkeit" zweier oder mehrerer Stellen, sondern...dass sich die Leute, die die Fingersätze drübergeschrieben haben ( egal ob Komponist oder Herausgeber oder andere Person ) , denken:

"Da ist eh alles klar, da kommt er selbst drauf und es muss nicht extra aufgeschrieben werden. Außerdem ist es gut, wenn man sich selbst den besten Fingersatz, der einem am Angenehmsten ist, ausdenkt und durch Ausprobieren verifiziert."

Zusätzlich gibt es viele ganz wichtige Werke von -zum Beispiel- Bach oder auch Beethoven in bestimmten Ausgaben, wo FAST GAR KEIN Fingersatz angegeben ist. Weil diese ( und auch manche anderen ) Komponisten einerseits selber kaum einen hingeschrieben haben, und die Herausgeber und / oder Musikwissenschaftler / herausgebende Pianisten oder ähnliche Leute andererseits nicht daran herumkritzeln wollten, sondern den Lernenden Klavierschülern und den Klavierlehrern die Möglichkeiten alle OFFENLASSEN wollten.

Wo man allerdings viele Fingersätze findet, sind natürlich Klavierschulen-Bücher, zumindest zu Beginn stehen sie meist immer drüber.

Insgesamt also: Wo, wie und warum im klassischen Bereich bei irgendwelchen Verlagen die meisten Fingersätze bei irgendwelchen Komponisten und Ausgaben drüberstehen, lässt sich so sehr schlecht sagen. Man müsste da Stichproben machen bzw. zumindest nachschauen. Das dauert...und ist leicht nervig. Und dazu kommt:

Letztlich - bzw. sogar in hohem Maße - kommt es auch auf den Komponisten selbst an: Wenn seine Manuskripte, also das, was er SELBST ( !!! ) aufgeschrieben hat, mit vielen und ausführlichen Fingersätzen versehen ist, dann streicht sie natürlich kein Mensch weg, bei Ausgaben. Also sind nicht nur Stichproben hinsichtlich Verlag / Herausgeber nötig, sondern die Komponisten selbst müssen unter die Lupe genommen werden. Was sie SELBST geschrieben haben, ist immer am Wichtigsten.

Ansonsten gilt: Die für Dich angenehmsten Fingersätze SELBSTSTÄNDIG erdenken, ausprobieren, Schlechtes verwerfen, Gutes verwenden. Was einer total angenehm findet, findet der andere unmöglich. Fingersätze sind immer auch mit persönlichen Fähigkeiten und Vorlieben behaftet. Nicht fix und fest als "Gesetze".

LG, Olli!
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach der wie immer umfassenden Antwort von Olli;-) darf hoffentlich ein wenig OT erlaubt sein.

Wie handhabt ihr das eigentlich mit der Notation von Fingersätzen. Ich habe schon Noten von Clavios gesehen, bei denen wirklich jede Note mit Fingersatz versehen war, da hat man insbesondere bei fetten Akkorden oder einem engen Notenbild fast nix mehr von den Noten gesehen. Ich habe seit mehr als 30 Jahren gar keine Fingersätze mehr notiert (ist wahrscheinlich ein Fehler und hört man meinem Spiel auch an:-)). Also Fingersätze bis zum Exzess, nur bei schwierigen Passagen oder gar nicht?
 
Wie handhabt ihr das eigentlich mit der Notation von Fingersätzen.
;-) (ich hoffe, du hast Humor)
also bei der Notation haben sich die arabischen Zahlen bewährt: z.B. in der r.H. der Akkord c-e-g-b-c mit 12345 - 12345 nimmt beim notieren weniger Platz ein als Daumen-Zeigefinger-Mittelfinger-Ringfinger-kleinerFinger :-D:-D:-D
und natürlich ist das notieren des Fingersatzes bei einem fünftönigen Akkord eine bahnbrechende Geistestat :-D:-D:-D
 
Gehen die Verlage davon aus, dass man sich intellektuell beleidigt fühlen würde wenn der Fingersatz bei einer Wiederholung dastünde?
 
Hi,

also ich glaube das ist ein total typisches Problem was Anfänger wie mich immer umtreibt.
Ich möchte komplette Fingersätze haben um zu sehen "wie es die Profis" machen, nicht damit man selbst Profi ist, sondern damit man nix falsch macht/lernt.

Inzwischen nach 16 Monaten oder so bin ich schon deutlich entspannter und ich schätze in 2 Jahren kann ich das Problem gar nicht mehr verstehen und fange dann auch mit Sätzen an wie "seber nachdenken, Du faule Nuss" weil ich schlicht vergessen habe, wie das für mich anfangs so war.

Du wirst sehen, nach 1-2 Jahren ist das Thema durch, Du schreibst nur noch hier und dort mal einen Fingersatz ran den Du als bequem gefunden hast und Du wirst hemmungslos manche gedruckte Fingersätze in Heften durchstreichen und sagen "was hat der Depp sich beim Noten Setzen wieder gedacht"

Total geholfen hat mir da eine Videoreihe von Taubmann über Fingersätze, die aber leider nicht frei verfügbar ist. Sowas müsste dann von einem Lehrer kommen, Regeln zum Finden guter Fingersätze - und die sind nicht für jeden gleich, allein schon wegen Handspanne etc.

Viele Grüße,
André
 
@bodyonic Hör schnellst möglich mit dem Sch... auf. Jede Hand ist anders - es gibt keine allgemeingültigen Fingersätze. Erarbeite Sie Dir selbst. Hilfreich sind natürlich Noten, bei denen an Schlüsselstellen hin und wieder eine Zahl aufgedruckt ist.

Ich versuche, mir die FS selbst zu erarbeiten, notiere sie in der "Startphase" mit Bleistift und radiere nach und nach alle - bis auf knifflige Schlüsselstellen - wieder weg.
 
;-) (ich hoffe, du hast Humor)
also bei der Notation haben sich die arabischen Zahlen bewährt: z.B. in der r.H. der Akkord c-e-g-b-c mit 12345 - 12345 nimmt beim notieren weniger Platz ein als Daumen-Zeigefinger-Mittelfinger-Ringfinger-kleinerFinger :-D:-D:-D
und natürlich ist das notieren des Fingersatzes bei einem fünftönigen Akkord eine bahnbrechende Geistestat :-D:-D:-D

Buhu, niemand nimmt mich ernst:cry2::bye:
 
Hallo Euch Allen,

wirklich ein sehr interessantes Thema, speziell für mich als immer noch Klavieranfänger und förmlichen Fingersatzjunkie :-).

Es wurde hier ja nun auch alles schon sehr gut erklärt, warum manchmal ausführlichere Fingersätze angegeben sind und manchmal weniger bwz. machmal gar keine.

Das kann ich so auch gut nachvollziehen. Nur ist es ja so, dass bei anderen Hobbys ja auch oftmals vieles eh schon klar ist, es aber für Anfänger ausführliche Anleitungen gibt, worüber Fortgeschrittenere und Profis wohl Lachen würden.
Aber gerade diese Anleitungen, bzw. auf unser Hobby Klavierspielen übertragen, die Fingersätze versetzen einen fleissigen,strebsamen Anfänger in die Lage sich durchaus einfachere, aber für ihn doch noch zu schwierige Stücke sich in der Gewissheit vorgegebener Fingersätze, wenn auch nur als Vorschlag gedacht, zu erarbeiten.

So ging es auch bisher mir, der ich durch die Hilfe eines hier in clavio bekannten Users und dessen Fingersatzvorschlägen, in die Lage versetzt wurde, das ein oder andere Stück ganz leidlich für mich zu erarbeiten.

Mir geht es auch nicht unbedingt dabei darum Kosten für einen KlavierleherIn zu sparen.

Ich nehme seit geraumer Zeit Unterricht der mich schon viel an neuen Erkenntnissen gebracht hat. Nur komm wann in einer Stunde nicht dazu sich alle Fingersätze für ein oder gar mehrere Stücke zeigen zu lassen. Und das ist ja auch garnicht der Sinn von Klavierstunden. Ich sehe diesen eher darin eher einer Kontrolle der eigenen Spielweise , der Umsetzung von Passagen eines Stückes , sprich um es laienhaft zu sagen, vermittelt zu bekommen wie gehe ich an ein neues Stück heran , welche Interpretationsmöglichkeiten gibt es und lieg ich da im Ansatz richtig oder bin ich auch einer falschen Spur.

Ich bin gerade bei Dr. Gradus ad parnassum und da kommen wir im Unterricht gerade immer mal zu ein paar Takten , was die Fingersätze angeht, und zuhause möchte ich dann auch nicht weitergehen und mir vielleicht falsche Fingersätze angewöhnen , die zwar "greifbar" aber für die Darbietung des STückes nicht allzu sinnvoll sind, und wenn man es mal auf Normalgeschwindigkeit spielen möchte, gar kontraproduktiv.

Weiterhin denke ich dass es heute im Zeitalter der ausgetüfteltesten Software möglich sein musste Noten zum Erwerb bereitzustellen , die eben alle Fingersatzvorschläge enthalten .

Dieses Lücke finde ich bedauerlich , wenn sie denn existiert. Und wie ich mittlerweile feststellen musste, ist dies wohl in der Praxis auch so.

Oder sehe ich das falsch? Und was könnte man alternativ da tun.?

Liebe Grüsse und einen guten Start ins kommende Wochenende

wünscht Euch

Wolfgang
 

Wolfgang, prinzipiell hast Du erst mal recht. Aber unter den Noten MIT Fingersätzen gibt es halt mehr als genügend, die (in Teilen) völliger Schwachsinn sind. Von den verbleibenden XY Prozent kannst Du dann getrost noch mal 50% abziehen, weil es eben auch so viele Anfänger mit sehr kleinen oder sehr großen, sehr steifen oder eben sehr flexiblen Fingern gibt. Da bleibt dann nicht viel übrig.

Anders ist es natürlich wenn A einen Fingersatz an B gibt und beide ähnliche Handgrößen und Fingerfertigkeit aufweisen DA PASST es dann. Aber eben nur da...
 
@bodyonic

Ich versuche, mir die FS selbst zu erarbeiten, notiere sie in der "Startphase" mit Bleistift und radiere nach und nach alle - bis auf knifflige Schlüsselstellen - wieder weg.

Ich auch. Und schreibe sie auch mit Bleistift rein. Ich radiere sie danach nie wieder weg, weil man das Stück eh irgendwann auswendig kann. Findet sich ein besserer Finger, wird zwischendurch mal radiert. :-)


P. S. Mein momentaner Avatar ist ein lebendes Beispiel hierfür
 
Ne, das ist eine unbezahlbare Videoreihe auf Englisch, die vom Lastwagen gefallen ist...
Sicher wäre sie eh umstritten und man muss nicht alles annehmen. Aber mir hat sie wahnsinnig geholfen mit den ganzen Erklärungen.
9 DVDs von Edna Golandsky und Dorothy Taubmann oder so
 
Hallo @bodyonic

Wie lange spielst Du schon?
Wie handhabt Dein Klavierlehrer Fingersätze? Hält er Dich dazu an, selber zu probieren? Oder schreibt er das einfach hin?
Welche Übungen, die Fingersätze beinhalten, hast Du bisher gespielt? (Tonleitern, stumme Fingerwechsel, etc.)

Ich halte Schüler nach einer gewissen Zeit an, sich selber Fingersätze zu erarbeiten. Wie Fisherman schreibt: Jede Hand ist individuell! Deswegen können die Fingersätze, die in einem Stück stehen, für Deine Hände unter Umständen kompliziert oder unnötig sein.
So wie das Notenlernen, Technik üben, kannst Du Dir auch Fingersätze erarbeiten! Probiere aus, notiere, radiere, bis Du Dir einen passenden Fingersatz erarbeitet hast. Dann hast Du ein Erfolgserlebnis.

LG Antje
 
Wozu soll das gut sein? :-)
Ich spiele je nach Tageslaune mit dem Zeigefinger oder dem Mittelfinger
- was soll man da großartig notieren?
 
Gehen die Verlage davon aus, dass man sich intellektuell beleidigt fühlen würde wenn der Fingersatz bei einer Wiederholung dastünde?

:-D:konfus: vielleicht ?

Bedenke folgendes Beispiel ( ja, es existiert wirklich :-D ...Chopin...:)

Wenn im Bassschlüssel..sagen wir...die atemberaubende Abwechslungsvielfalt von...12 Mal [es-as-es] hintereinander gespielt wird ( und im Violinschlüssel das "c" ebenfalls 12 mal ( zwischen as-es ) dort miteingebaut wird ), dass also für diese [12 Klänge aus jeweils 4 mal denselben Tasten] jedesmal derselbe Fingersatz dabeistehen würde, da würdest Du doch denken, Du wärst in ner Anstalt, oder ?? :blöd: ..Ganz zu schweigen davon, dass diese Stelle in gleicher ( oder nur leicht abgewandelter ) Form auch noch mehrmals im Stück auftritt.

Soll da immer derselbe Fingersatz dabeistehen ??? :denken: Ich glaube, das wäre Quatsch, und man kommt sich dann veralbert vor. Außerdem kostet es Arbeitszeit und Arbeitskraft, und nicht zuletzt Druckfarbe.

LG, Olli!
 
Anmerkung zum Thema:

Der Klehrer von meinem Sohn will nicht, dass er Finger über die Noten schreibt.
Die Klehrerin meiner Tochter gibt ihr Notenblätter wo über jeder Note der Finger aufgedruckt ist.

Es führen wohl immer mehrere Wege nach Rom.
 

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