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Micaiah
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Japaner wie Mayuzumi oder Hosokawa sind längst nicht die einzigen, auch andere aus fernöstlichen Ländern wie der lange Zeit in Berlin lehrende Südkoreaner Isang Yun haben sich über Grenzen hinweg einen großen Namen gemacht. Takemitsu habe ich in Berlin noch persönlich kennen gelernt - ein bekannter Flötist, mit dem ich kurz zuvor eines meiner Stücke zusammen uraufführen durfte, stellte ihn mir bei einer späteren Veranstaltung einmal vor. Ein interessanter Mensch, dessen Musik mich sehr ansprach und faszinierte. Viele japanische, koreanische und zunehmend auch chinesische und thailändische Komponisten haben in Mitteleuropa studiert und gearbeitet.Dann kann man nach Asien gucken, z.B. der Japaner Takemitsu hat schöne Stücke komponiert (Richtung Neue Musik).
Südamerika oder Mittelamerika Fehlanzeige? Noch nie etwas von dem Brasilianer Heitor Villa-Lobos gehört? Oder von dem Mexikaner Silvestre Revueltas? Oder von dem Kubaner Harold Gramatges? Oder von dem Argentinier Alberto Ginastera? Andere Argentinier wie Carlos Veerhoff oder Mauricio Kagel haben lange Zeit in Deutschland gewirkt - auch sonst sind viele der bekannteren Persönlichkeiten mit den europäischen und nordamerikanischen Metropolen in Berührung gekommen.Aus Australien und Afrika und Südamerika weiß ich leider nichts, was aber bei weitem nicht heißt, dass es nichts gibt.
Das macht leider die Suche nach Klavierwerken nicht gerade leicht: Entweder haben die Komponisten eine vorrangig westlich-internationale Tonsprache entwickelt, in der das Klavier mit seiner fest vorgegebenen temperierten Stimmung selbstverständlich integriert ist - oder sie haben sich auf ihre gerade in melodischer und auch rhythmischer Hinsicht überaus reichhaltigen nationalen Musiktraditionen besonnen und stellen fest, dass die Tasteninstrumente sehr schlecht diesem Reichtum in angemessener Weise Rechnung tragen können. Übrigens wurde hierzulande auch sehr intensiv nach der Überwindung der Teilung einer Oktave in zwölf Halbtonschritte geforscht und Instrumente entwickelt, auf denen Mikrointervalle spielbar sind, ohne damit das Grundproblem von starren Stimmungen überwinden zu können, das die kompositorischen Ausdrucks- und Gestaltungsmittel stark einschränkt.Allerdings bleibt die Frage, wie Du das mit dem "westlichen" Einfluss meinst, bzw. was Du Dir unter dem Fehlen dessen vorstellst, gerade bei Werken für Klavier, einem Instrument, welches, wenn ich mich nicht irre, ein "westliches" ist.
Ersterer hat für Rubinstein das von @rolf mehrfach erwähnte Stück geschrieben:Noch nie etwas von dem Brasilianer Heitor Villa-Lobos gehört? (...) Oder von dem Argentinier Alberto Ginastera?
Dazu fällt mir noch Frederic Rzewski ein, insbesondere einige seiner "North American Ballads" oder die 36 Variationen über "The people united will never be defeated!" (wenn man eine volle Stunde lang Zeit und Lust hat, sich das anzuhören).Weiterhin die USA: Gershwin, McDowell, Liebermann (der übrigens an meiner Uni lehrt, wie ich herausgefunden habe), Crumb und andere.
...aber das Klavier ist doch ein Instrument, das aus der "westlichen Musik" stammt...Aber für mich wäre es sehr interessant Werke zu entdecken, die vielleicht nicht zu sehr von der westlichen Musik beeinflusst ist.
Im Nachbarland Iran gäbe es einige Komponisten, die sich an einer stilistischen Kombination versuchten, berühmtes Beispiel aus der vorrevolutionären Zeit, in der das möglich war (auch dieser Komponist und Pianist war längere Zeit in Deutschland tätig):...aber das Klavier ist doch ein Instrument, das aus der "westlichen Musik" stammt...
so gesehen könnte man auch nach europäischer Sitarmusik fragen, die keine indischen Einflüsse haben darf...![]()