Klavierlehrerin perfektionistisch

  • Ersteller des Themas sonnenblume58
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Einmal hat sie gemerkt, dass der Fingersatz hapert und hat mir einen anderen vorgeschlagen, der aber für mich nicht ganz gepasst hat. Das hat sie dann akzeptiert.
Das find ich jetzt noch größeren Mist! Wie will man ohne Erfahrung lernen sich richtig zu bewegen, wenn man einen Fingerssatz wählt der diese Bewegung nicht fördert/zulässt? Wie will man lernen wie sich „pianistisches“ Spiel anfühlen soll, wenn man keinen Fingersatz bekommt der einen dieses Gefühl vermittelt? Viele fingersätze fühlen sich zunächst komisch an WEIL man sich entgegen dieser falsch bewegt. Da einfach zu sagen „ok nimm was du lieber magst“ find ich völlig irre.

Ich muss auch einiges gerade hardcore umlernen. Und das ist schwerer als es sich von vornherein richtig sich anzugewöhnen.
 
Ich finde es bemerkenswert, dass sie dich als Anfängerin überhaupt allein ohne detaillierte Arbeit am Fingersatz auf ein Stück losmarschieren lässt. Die Erarbeitung des Fingersatzes und wie genau der in Bewegung umzusetzen ist, ist ein Hauptbestandteil meines Unterrichts. Erst dadurch kann ich Anregungen wie "dieser Ton lauter" überhaupt erst umsetzen.
Meine frühere KL hat auch immer nur gesagt, "dieser Ton lauter, links leiser"... und ich hab dann gedacht, ich bin einfach zu blöd, das umzusetzen.
Meine jetzige KL kann mir erklären, WIE ich Töne leiser mache oder hervorhebe. Z.B auch durch passenden Fingersatz, Bewegung, Handhaltung...

Probiere wirklich mal andere KL aus, das erweitert auf jeden Fall den eigenen Horizont und den Blick auf die Lehrer. Du kannst dann ja immer noch entscheiden, was für dich der passendendste Unterricht ist.
 
Sie sagt nur, dass ich die untere Stimme leichter anschlagen soll bzw. die Oberstimme stärker.
So ähnlich war das bei meinem letzten KL auch.
Er auch nie meine Hände gesehen (Notenständer seines Digi war dazwischen) und wenn er was vorgespielt hat, musste ich um sein Instrument herum gehen, um zu sehen, was er macht. Das hab ich irgendwann einfach gemacht, weil es mir nicht gereicht hat, nur zu hören.
Seit September habe ich einen neuen KL und erst mit diesem Unterricht habe ich das Gefühl wirklich grundlegende Fortschritte zu machen. Es sind einfach qualitativ Welten dazwischen und es ist genau der Unterricht, den ich mir wünsche.
Daher kann ich Dich ebenfalls nur ermutigen, Dir noch weitere Lehrer anzuschauen.
 
Wie will man ohne Erfahrung lernen sich richtig zu bewegen, wenn man einen Fingerssatz wählt der diese Bewegung nicht fördert/zulässt? Wie will man lernen wie sich „pianistisches“ Spiel anfühlen soll, wenn man keinen Fingersatz bekommt der einen dieses Gefühl vermittelt? Viele fingersätze fühlen sich zunächst komisch an WEIL man sich entgegen dieser falsch bewegt. Da einfach zu sagen „ok nimm was du lieber magst“ find ich völlig irre.
Naja, ich denke, dass es schon etwas für sich hat, den Schüler zwar nicht alleine zu lassen und ihm Vorschläge zu machen. Aber im Grunde hat doch jeder unterschiedliche Hände, der eine größere, der andere kleinere. Zum Beispiel hat meine KL recht kleine Hände. Da kann ich mir vorstellen, dass sie einen anderen braucht, als ich, mit meinen etwas größeren.
 
Aber im Grunde hat doch jeder unterschiedliche Hände, der eine größere, der andere kleinere. Zum Beispiel hat meine KL recht kleine Hände. Da kann ich mir vorstellen, dass sie einen anderen braucht, als ich, mit meinen etwas größeren.
Genau das berücksichtigen sie ja. Für Kinder müssen die Fingersätze ja auch anders sein.
Hier mal ein Beispiel, wie ein Stück bei mir aussieht, nachdem meine KL (und ich) darin "gewütet" haben... wir haben dann auch manchmal bis zur Endversion verschiedene Fingersätze ausprobiert.
Bei einzelnen Noten schreiben wir dann auch Bewegungsanweisungen dazu, hier muss der Finger "stehen", hier muss erst die andere Hand vorbereitet werden...

Sieht am Ende dann zwar wüst aus, aber ich hab ein schlechtes Gedächtnis und vergesse sonst, was und wie ich genau üben sollte. Und am Ende kann ich die Stücke eh auswendig. Und wenn ich sie Monate später wieder rauskrame bin ich dankbar, die detaillierten Regieanweisungen wieder zu haben...
 

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Probiere wirklich mal andere KL aus, das erweitert auf jeden Fall den eigenen Horizont und den Blick auf die Lehrer. Du kannst dann ja immer noch entscheiden, was für dich der passendendste Unterricht ist.
Ja, das habe ich eh vor. Ich habe mir bis jetzt immer gedacht, dass ich nur dranbleiben muss und alles wird mit der Zeit besser.
Aber die Krönung war ja letzten Donnerstag. Wir haben "Let it snow" gespielt. Und da ist ja ein Text dabei. Sie hat zu mir gesagt, dass der Text gut geeignet ist, um die Betonung zu lernen. Deshalb hat sie mir gesagt, welches Wort - so wie beim Singen - zum Betonen ist. Ich habe es dann gesprochen und danach gespielt. Die Umsetzung war natürlich sehr schwer. Der Text ist in Englisch, das bei mir schon einmal schlecht ist. Dazwischen habe ich immer wieder gesagt, dass es schwer ist. Leider war mein Fehler, dass ich ihr nicht dezidiert gesagt habe, dass ich das nicht will. Schließlich mache ich ja alles freiwillig und niemand setzt mich unter Druck.
 
Ja, das habe ich eh vor. Ich habe mir bis jetzt immer gedacht, dass ich nur dranbleiben muss und alles wird mit der Zeit besser.
Aber die Krönung war ja letzten Donnerstag. Wir haben "Let it snow" gespielt. Und da ist ja ein Text dabei. Sie hat zu mir gesagt, dass der Text gut geeignet ist, um die Betonung zu lernen. Deshalb hat sie mir gesagt, welches Wort - so wie beim Singen - zum Betonen ist. Ich habe es dann gesprochen und danach gespielt. Die Umsetzung war natürlich sehr schwer. Der Text ist in Englisch, das bei mir schon einmal schlecht ist. Dazwischen habe ich immer wieder gesagt, dass es schwer ist. Leider war mein Fehler, dass ich ihr nicht dezidiert gesagt habe, dass ich das nicht will. Schließlich mache ich ja alles freiwillig und niemand setzt mich unter Druck.
Du musst dir mal die Frage stelle: „will ich Klavier lernen?“
Wenn JA, dann such dir einen kompetenten/engagierten Lehrer und tu was er sagt. Hör auf zu überlegen, ob du dies oder jenes sinnvoll findest oder nicht. Als Anfänger kann man das schon garnicht einschätzen. Die Leute haben schon (wenn kein KKL) Plan was und warum sie das tun. Wenn du richtig Glück hast auch Motivation zu unterrichten.

Mach es einfach und schau wo es dich hinbringt. Wenn dir dein KL einen anderen Fingersatz gibst, übst du den. Zumindest bis er feststellt ob es trotz üben nicht besser wird, dann wird er was neues versuchen. Bis dahin „annehmen und üben gehen“
 

Hier mal ein Beispiel, wie ein Stück bei mir aussieht, nachdem meine KL (und ich) darin "gewütet" haben... wir haben dann auch manchmal bis zur Endversion verschiedene Fingersätze ausprobiert.
Ja, das schaut wirklich wüst aus. :-) Aber selbst weiß man dann, wie man es am besten spielt. Und so kommt man weiter. Sie hat schon auch etwas auf die Notenblätter geschrieben. Aber das war nur, wie ich es zählen muss. Oder bei einem Stück hat sie einen Teil vom Titel zu den Noten dazugeschrieben. Das Stück hat "das Lachen der Sonne" geheißen und sie hat Sonne dazugeschrieben.
 
Ist das immer so oder nur bei Dir, @Viva la musica
Du meinst das mit dem Fingersatz oder wie die Noten aussehen?
Keine Ahnung wie das bei anderen ist.
Ich neige beim Fingersatz zur Anarchie, deswegen reitet sie vielleicht besonders drauf rum.
Und die Noten: auch keine Ahnung, ob meine KL das immer so macht. Ich denke schon, Stift, Rotstift und Radiergummi liegen immer schon bereit. Aber ich will das auch so und schreibe mir selbst auch jedes Detail auf, sonst hab ich die Hälfte Zuhause wieder vergessen.
 
Du musst dir mal die Frage stelle: „will ich Klavier lernen?“
Wenn JA, dann such dir einen kompetenten/engagierten Lehrer und tu was er sagt. Hör auf zu überlegen, ob du dies oder jenes sinnvoll findest oder nicht. Als Anfänger kann man das schon garnicht einschätzen. Die Leute haben schon (wenn kein KKL) Plan was und warum sie das tun. Wenn du richtig Glück hast auch Motivation zu unterrichten.
Ja, du hast Recht. Ja, ich will es lernen und auch richtig spielen. Es ist so, dass ich wie ich angefangen habe, voller Freude war und ich habe jeden Tag mindestens eine Stunde gespielt. Und jetzt freut es mich nicht mehr.
Ich muss ihr aber auch etwas Positives zugute halten. Sie hat mir das Abphrasieren beigebracht. Da hat sie mich dann auch gelobt, dass ich das gut kann und auch Apps mit dem Rhythmus durchgenommen.
Sie ist eine tolle Pianistin und auch am Konservatorium Dozentin und dann komponiert sie auch noch. Ich weiß nicht, wie man den Ausdruck schreibt (Korrepetitorin oder so ähnlich), also sie begleitet bei den Prüfungen oder auch im Orchester.
 
Ich muss gestehen, wenn ich solche Unterrichtsbeschreibungen lese, sträuben sich mir die Haare und ich bin wirklich traurig. Hat die Dame denn einen Hochschulabschluss, gar eine pädagogische Ausbildung? Was kostet der Unterricht, ist er im Ortsvergleich eher günstig oder teuer?
 
Ja, du hast Recht. Ja, ich will es lernen und auch richtig spielen. Es ist so, dass ich wie ich angefangen habe, voller Freude war und ich habe jeden Tag mindestens eine Stunde gespielt. Und jetzt freut es mich nicht mehr.
Ich muss ihr aber auch etwas Positives zugute halten. Sie hat mir das Abphrasieren beigebracht. Da hat sie mich dann auch gelobt, dass ich das gut kann und auch Apps mit dem Rhythmus durchgenommen.
Sie ist eine tolle Pianistin und auch am Konservatorium Dozentin und dann komponiert sie auch noch. Ich weiß nicht, wie man den Ausdruck schreibt (Korrepetitorin oder so ähnlich), also sie begleitet bei den Prüfungen oder auch im Orchester.
Wohnst du in Wien? Ich glaub ich weis wen du meinst! Die ist eigentlich klasse wenn es die ist von der ich glaube dass du redest. Was du beschreibst passt 100%. Die unterrichtet viele Kinder und die spielen Wettbewerbe oder? Sie selbst ist Mitte 30 ca oder?
 
Ich muss gestehen, wenn ich solche Unterrichtsbeschreibungen lese, sträuben sich mir die Haare und ich bin wirklich traurig. Hat die Dame denn einen Hochschulabschluss, gar eine pädagogische Ausbildung? Was kostet der Unterricht, ist er im Ortsvergleich eher günstig oder teuer?
Ja, sie hat sogar zwei Hochschulabschlüsse, einen von der Ukraine und einen in Österreich und auch eine pädagogische Ausbildung.
Ich zahle im Monat für 4x € 180,- (also die Stunde € 45). Naja die Preisspanne ist ca. zwischen € 35 und € 45. Das ist eigentlich normal.
Wieviel bezahlt man in Deutschland?
 
Ja, sie hat sogar zwei Hochschulabschlüsse, einen von der Ukraine und einen in Österreich und auch eine pädagogische Ausbildung.
Ich zahle im Monat für 4x € 180,- (also die Stunde € 45). Naja die Preisspanne ist ca. zwischen € 35 und € 45. Das ist eigentlich normal.
Wieviel bezahlt man in Deutschland?
Von ihr hört man aber nur gutes. Ich hatte letztes Jahr selbst mal überlegt zu ihr zu wechseln. Ihr Nachname beginnt mit K oder?

Geh bitte, tu was sie fordert. Die bringt dich schon weiter. Die hat super Schüler die bei Landeswettbewerben gut dabei sind.
 
Wohnst du in Wien? Ich glaub ich weis wen du meinst! Die ist eigentlich klasse wenn es die ist von der ich glaube dass du redest. Was du beschreibst passt 100%. Die unterrichtet viele Kinder und die spielen Wettbewerbe oder? Sie selbst ist Mitte 30 ca oder?
Nein, ich wohne in Niederösterreich, fahre aber nach Wien zu ihr. Ja, genau, sie unterrichtet viele Kinder, die auf diesen berühmten Wettbewerb teilnehmen. Sie ist 43 Jahre. Ja, sie ist eh gut, nur sie hat halt ihren eigenen Unterrichtsstil.
 

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