Klavierlehrer, die auf Heumann schwören?

  • Ersteller des Themas Frédéric Chopin
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Ich wollte mich nur ein bisschen gegen das "so ist es" wehren, was für mich durch das "nicht geeignet" und "sehr gut geeignet" ein bisschen so rüberkam.
Nichts für ungut ;) !

Puenktchen

Eine Erwachsenen- Klavierschule ist nun Mal nicht für kleinere Kinder geeignet, sondern wurde speziell für Erwachsene geschrieben.
Und die "Europäische Klavierschule" (F. Emonts) wurde nun Mal speziell für Kinder geschrieben und nicht für Erwachsene. Daher auch die vielen Bilder. Daß das die Kinder vom Klavierspielen ablenkt, habe ich noch nie erfahren. Im Gegenteil: Die Kinder finden Spaß und sind motiviert!
Kleine Kinder denken eben noch spielerisch!

Genauso ist "Mein erstes Klavierspiel" (F. Emonts) eben nicht für kleinere Kinder geeignet.

Da erfährt man im Forum, daß erwachsene Klavierschüler mit einer Kinder- Klavierschule unterrichtet werden und ähnliches. Da frag ich mich, ob deren Lehrer überhaupt im Stande sind, die richtige Klavierschule für den Schüler auszusuchen, oder ob sie überhaupt ein Klavierpädagogig- Studium haben.

Liebe Grüße, Mario
 
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Da frag ich mich, ob deren Lehrer überhaupt im Stande sind, die richtige Klavierschule für den Schüler auszusuchen, oder ob sie überhaupt ein Klavierpädagogig- Studium haben.

Ja, das frage ich mich auch oft... :rolleyes:

Und klar denken Kinder spielerisch. Trotzdem bleibe ich bei meiner Meinung, dass es auch ein Zuviel an Bildchen etc. gibt und man auch anders dem "Spieltrieb" gerecht werden kann. Ich erlebe Kinder als wesentlich kreativer, wenn sie sich selbst Gedanken machen, was sie bei einem Lied empfinden und ihnen nicht alls vorgekaut wird durch bunte Bildchen und co. Ich lasse zum Beispiel manche Kinder auch selbst ihre Noten gestalten und das bewirkt mitunter Wunder und fördert zudem die Auseinandersetzung mit der Musik.
Bequemer ist es natürlich, bereits vorgefertigtes Material zu verwenden. Ebenso bequem, wie Kinder einfach vor dem TV abzustellen etc.. Ok, das ist jetzt vielleicht ein bisschen "krass" der Vergleich. Aber ich sehe gerade in der heutigen Zeit meine Aufgabe als Pädagoge auch darin, Kinder zum Elementaren zurückzuführen und sie in ihrer eigenen Kreativität zu unterstützen.

Was das Unterrichten von Erwachsenen angeht: Ich hatte schon Erwachsene, die darum baten, eine kindgerechte Schule verwenden zu dürfen, weil ihnen beispielsweise das Notenbild in "erwachsenen Schulen" zu klein ist oder einfach weil sie gerne Kinderlieder spielen möchten... Da sage ich nicht "nein" - gehe dann halt nur in einem anderen Tempo vorwärts. Man muss halt individuell schauen, was gerade passt.

Aber auch wenn ich meine Meinung da sehr "vehement" vertrete, lasse ich andere natürlich gelten. Es führen sicher mehrere Wege ans "Ziel" :).

In diesem Sinne: Frohes Unterrichten!
Puenktchen
 
Was das Unterrichten von Erwachsenen angeht: Ich hatte schon Erwachsene, die darum baten, eine kindgerechte Schule verwenden zu dürfen, weil ihnen beispielsweise das Notenbild in "erwachsenen Schulen" zu klein ist oder einfach weil sie gerne Kinderlieder spielen möchten...

Natürlich ist das Notenbild in Klavierschulen für Kinder größer,
weil bei der Auswahl der Klavierschule für kleine Kinder auf große Notenlinien zu achten ist.

Nur ein Erwachsener braucht wirklich keine übertriebenen großen Notenlinien!

Erwachsene bitten um eine kindgerechte Klavierschule?

Oder kennt der Lehrer zu wenige Klavierschulen, die er dem erwachsenen Schüler anbieten kann, die für ihn geeignet wären?


Wenn ich eine Fremdsprache lernen will, bitte ich den Lehrer bestimmt nicht um ein Kinderbuch für Sechs-jährige (mit vielen Bildern).

Professionell finde ich es nicht, wenn man einen Erwachsenen aus einer Kinder- Klavierschule lernen läßt, wo es doch so viele andere gute Klavierschulen gibt


Ein guter Tipp u. a. wäre von mir "Klavierschule für Erwachsene" von Uli Molsen:
http://www.amazon.de/Klavierschule-für-Erwachsene-Uli-Molsen/dp/3938202165

Ein spezielles und sehr gutes Konzept für Klavierunterricht mit Erwachsenen.

Nur wenn ich sehe, daß ein Erwachsener aus "Wir musizieren am Klavier" von Schaum unterrichtet wird, oder sogar "Die Europäische Klavierschule" für 5- jährige, hört bei mir der Spaß auf.
Das macht wirklich kein diplomierter Klaiverpädagoge: Dem erwachsenen Schüler einen Schnuller in den Klavierunterricht in den Mund schieben.
So empfinde ich das nämlich, wenn erwachsene Schüler aus Kleinkinder- Klavierschulen unterrichtet werden. So etwas unprofessionelles mache ich in meinem Unterricht bestimmt nicht!

Obwohl Du Recht hast, daß Du mit Kinderklavierschulen bei einem Erwachsenen auch ans gleiche Ziel kommen wirst. Manche werden es, denke ich, aber doch etwas kindisch finden.

Liebe Grüße, Mario
 
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Frédéric Chopin: Ein guter Tipp u. a. wäre von mir "Klavierschule für Erwachsene" von Uli Molsen:
http://www.amazon.de/Klavierschule-f.../dp/3938202165
Volle Zustimmung!!!!

Behilflich sind mir weitere Hefte von Uli Molsen: Felxible Basis-Technik, Richtiges Üben und Fingersatz-Kurs.

Sehr hilfreich die Weiterempfehlungen aus dem Heft "Erleben-Verstehen-Lernen"

Solide Arbeit, ein solides Lehrwerk von Uli Molsen.

Meine 1. K-Lehrerin wollte davon nichts wissen. Sie lehrte nach Heumann. Ich kündigte. Bei Heumann gibt es sicherlich einiges, was man gebrauchen kann, aber wer einen bestimmten Anspruch und Qualität wünscht, ist mit Uli Molsen bestens bedient.

"Im Erahnen, daß in der Kunst das stete Streben des Menschen um Sinnhaftigkeit seines Lebens und seiner Kultur sichtbar wird, kann Musik nicht nur eine angenehme Beschäftigung sein, sondern Mittel zur Erkenntnis, zur Selbsterkenntnis und somit wirksame Lebenshilfe werden." Ul. Molsen.

Der einzige Nachteil bei Molsen: Man muß mitdenken! ;) Weil er nicht jeden Pubs beschreibt. Aber mit seiner Hilfe geht der Spieler auf eigene Entdeckungsreise. er selbst ist es, der durch Versuche herausfindet, was er für sinnvoll hält, was sein Geschmack ihm rät; sein eigenes Empfinden wird geweckt, geschult und zum Maßstab des Musizierens gemacht. Dadurch entsteht eine tiefgreifende Verbindung zwischen Spieler und Musik, tieferes Befriedigung wird erfahren.

Vertrauensvoll gehe ich den Pfad seiner empfehlenswerten Nachschlagewerke und weiterführende Musikliteratur. Es paßt immer. Bei ihm spüre ich die Emphatie für den Schüler. Er ist so nüchtern, sachlich und klar ohne Schnörkel. Hier redet ein erfahrener Erwachsener zu einem lernsüchtigen ERWACHSENEN.

Spätanfänger
kulimanauke
 
Lieber Mario,

warum gleich so aggressiv? Oder fühle ich mich zu unrecht angegriffen?

Meine erwachsenen Schüler bitten mich hin und wieder ihnen die Noten etwas größer zu kopieren, weil sie sie dann besser erkennen können (es geht nicht um überdimensionale Notenlinien...).
Auch hatte ich schon vereinzelt Fälle, die gerne Kinderlieder spielen wollen, ja. Besonders wenn sie eben selbst kleine Kinder haben. Warum sollte ich mich dann dagegen wehren?

Eine ganze Klavierschule für Kinder habe ich noch mit keinem Erwachsenen gemacht, das hätte in der Tat etwas von "Schnuller". Aber hin und wieder ein Stück daraus schon, ja. Oder ich erlaube mir, Stückchen in ähnlicher Form selbst zu schreiben, den Titel anders zu wählen und die Bildchen (von denen ich ja eh kein Fan bin :D )wegzulassen.

Und es ist zudem nochmal zu unterscheiden, was man unter einem "erwachsenen" Schüler versteht.
Ein 18-jähriger? Ein 30-jähriger? Ein 70-jähriger? Also ich persönlich lege da nicht jedem das Gleiche vor (natürlich sind die zu erlenenden Grundlagen die gleichen... Nur die Vermittlung gestalte ich zumindest individuell..)

Jetzt haben wir uns allerdings weit vom Heumann-Thema entfernt...sorry...

Gruß
Puenktchen

Nachtrag: In der Amazon-Beschreibung der Molsen heißt es: "...Im allgemeinen sind sie trotzdem nach ein bis zwei Jahren soweit, dass sie die Literatur ihrer Vorstellung spielen und sich auch ohne Lehrer weiterhelfen können."
Cooool... *räusper*
 
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Jetzt haben wir uns allerdings weit vom Heumann(...) entfernt...sorry...

was ich eigentlich begrüßenswert finde :D (verzeih, dass ich Dich nicht ganz korrekt zitiere)

gewiß: wer das mag und haben will, egal welchen Alters, der wird das auch bekommen - und hier ist es Aufgabe des Unterrichts, gleichsam mäßigend ;) vorzugehen, damit nicht zuviel davon zuviel Zeit verbrät.

Gruß, Rolf
 
Puenktchen: "Nachtrag: In der Amazon-Beschreibung der Molsen heißt es: "...Im allgemeinen sind sie trotzdem? nach ein bis zwei Jahren soweit, dass sie die Literatur ihrer Vorstellung spielen und sich auch ohne Lehrer weiterhelfen können." Cooool... *räusper*

Na, das Wort Trotzdem ist wohl im Eifer des Gefechts so mit reingerutscht ;)
Trotzdem, um den Inhalt des Satzes besser verstehen zu können, muß man ein paar Sätze davor lesen:

"Wer spät anfängt Klavier zu lernen oder sich diesem Instrument nach einer Reihe von Jahren erneut zuwendet, hat eine feste Vorstellung, warum er es will und was er will. Er kennt bestimmte Musikstücke, die er gern spielen möchte und sucht in unserer technisierten Zeit eine sinnhafte Betätigung.
Beiden Intentionen wird dieses Lehrwerk gerecht. Es berücksichtigt insbesondere den Umstand, daß sich der Erwachsene in der Regel nicht viel Zeit nehmen kann. Diese Schule basiert auf meinen langjährigen Erfahrungen, die ich als Klavierpädagoge beim Unterrichten von "Spätanfängern" sammeln konnte. Im allgemeinen waren sie nach ein bis zwei Jahren so weit, daß sie die Literatur ihrer Vorstellungen spielen und sich auch ohne Lehrer weiterhelfen konnten. Der Zeitaufwand liegt dafür bei ca. 30 Minuten an fünf Tagen in der Woche."

Wenn ich in meinen Stücken nicht so viel hin- und herspringen würde, hätte ich bereits einige Stücke nach meinen Vorstellungen hier ins Forum einspielen können. Hans_Borjes hat das Kunststück bereits vollbracht wie auch einige andere hier. Er spielt seit 2 Jahren und ich seit Juni 2007.

"... und sich auch ohne Lehrer weiterhelfen konnten." Ja, natürlich ist das möglich. Viele arbeiten ohne Lehrer oder wieder ohne Lehrer. Disziplin ist das Zauberwort und die Freude an der Sache.

Ab und zu gehe ich zum Kl. Ich mag einfach den Austausch von Angesicht zu Angesicht und ich brauche ihn auch, um zu sehen, wo ich stehe.
 
Also bei der Amazon-Produktbeschreibung steht bei mir im Text das "trotzdem", habe es ja reinkopiert, nicht abgetippt. Aber was solls, auf das Wort kommt es ja nicht an, oder?

Ich denke, dass man nach ein bis zwei Jahren in der Regel noch nicht so weit ist, vollständig ohne Lehrer auszukommen. Zumal es in diesem Fall im Satz zuvor noch heißt, "...dass Erwachsene in der Regel nicht viel Zeit zum Üben haben".

Aber auch das müsste man natürlich differenziert betrachten. Besonders ob der Schüler Vorkenntnisse aus anderen Instrumentalbereichen mitbringt und vor allem, wo er hin will! Zum Hausgebrauch kann man natürlich in Eigenregie weit kommen.
Aber ich würde behaupten, dass Feinheiten doch besser von einem "zweiten Ohr" gesehen bzw. gehört werden können. Ein KL hat in der Regel doch auch mehr Erfahrung als der Schüler ;) und kennt die Finessen die man benötigt, um den Tücken der Stücke gerecht zu werden.
Es mag natürlich Menschen geben, die es auch ohne Lehrer zu "was" bringen. Aber ich würde behaupten, das sind eher Ausnahmen.
Mit Disziplin allein gelangt man meiner Meinung nach nicht ans Ziel. Aber vielleicht habe ich auch einfach eine andere Zilevorstellung im Hinterkopf als andere.
Ich hoffe ich habe genügend betont, dass das MEINE Meinung ist. Wer andere Erfahungen gemacht hat, möge damit ebenso "recht" haben :).

:klavier:
Puenktchen
 
Hiho,

ich habe mir den gesamten Tehmenfaden gegönnt und mir als Wiedereinsteiger stellt dich nun die Frage, was habe ich unter "richtigem" üben/lernen zu verstehen? "Heumann" scheint es ja nach der Mehrheit hier nicht zu sein. Die Frage mag hier vllt etwas deplaziert wirken, jedoch hoffe ich auf eine kurze Antwort bzw. einen Verweis.

andi
 
@ Kulimanauke,

danke für Deine beiden Beiträge zu Uli Molsen.
Ein hervorragender Klavierpädagoge!

Und Danke auch nochmal für das Reinstellen des Vorwortes aus seiner "Klavierschule für Erwachsene".

Ich denke Deine Beiträge werden viele Leser sicherlich interessieren! :p

Liebe Grüße, Mario
 
Als Wiedereinsteiger stellt dich nun die Frage, was habe ich unter "richtigem" üben/lernen zu verstehen?

Hallo Andi,

nicht nur als "Wiedereinsteiger" sollte man sich die Frage stellen: "Was habe ich unter "richtigem" üben/lernen zu verstehen.
Es gibt Schüler, die behaupten sie hätten zwei Stunden am Tag geübt und können trotzdem nichts. Dabei stellt sich heraus sie haben zwei Stunden am Tag gespielt, aber nicht geübt.

Ich hoffe Du weißt, was ich damit unter richtigem Üben/Lernen andeuten will.

Klimpere ich als Spaß nur vor mich hin, oder will ich ernsthaft Klavierspielen lernen, Musik verstehen lernen und erfahren, was musikalisch Qualität hat und was nicht.

Die Frage mag hier vllt etwas deplaziert wirken
Das macht doch nichts!


Liebe Grüße, Mario
 
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Hallo,

ich hab mir das auch reingezogen und hab auch bei Amazon angeschaut, was es alles unter dem Label Heumann gibt.
Heumann scheint ein Vielschreiber und Vielpublizierer zu sein. Vieles, was er herausgibt, scheint mit der heissen Nadel gestrickt zu sein, nach allem was man liesst. Eine "Methode" Heumann scheint es nicht zu geben. Heumann ist wohl einer der ersten, der versucht, auch populäre Titel aus POP usw. die dem Copyright unterliegen, in seinen Büchern hat, das ist sein Erfolgsrezept.
Es ist unklar, inwiefern er wirklich der Autor ist und die Qualität ist wechselhaft. Was er veröffentlicht ist auf Verkaufserfolg getrimmt.

Also vor dem Kauf schauen, obs was taugt! Und auch mal bei anderen schauen, obwohl Heumann 80% des Marktes abdeckt. Ich hab einen Klassikband von Heumann, an dem es nichts auszusetzen gibt, das sind nämlich die unbearbeiteten Originalnoten. (zB BWV114, Träumerei usw, eine Auswahl populärer Klavierstücke)

Wenn ein KL ausgewählte Dinge von Heumann verwendet, dann ist sicher nichts dagegen zu sagen.
Wenn er nur Heumann verwendet, oder die "Methode Heumann", dann müsste man erstmal feststellen, woraus diese Methode besteht, das ist mir hier nicht klargeworden.

Peter
 
Zitat aus Uli Molsen "Klavierschule für Erwachsene": "....Diese Schule basiert auf meinen langjährigen Erfahrungen, die ich als Klavierpädagoge beim Unterrichten von "Spätanfängern" sammeln konnte. Im allgemeinen waren sie nach ein bis zwei Jahren so weit, daß sie die Literatur ihrer Vorstellungen spielen und sich auch ohne Lehrer weiterhelfen konnten. Der Zeitaufwand liegt dafür bei ca. 30 Minuten an fünf Tagen in der Woche."

Ich denke, dass man nach ein bis zwei Jahren in der Regel noch nicht so weit ist, vollständig ohne Lehrer auszukommen. Zumal es in diesem Fall im Satz zuvor noch heißt, "...dass Erwachsene in der Regel nicht viel Zeit zum Üben haben"


Hallo Puenktchen,

natürlich sind das dann keine Weltstarpianisten

Aber:
Klavierschüler sollten auch lernen, irgendwann selbst Klavierstücke ohne Lehrer einüben zu können.

Viele können das nicht einmal nach sieben Jahren und brauchen ihren Lehrer weil sie keinen einzigen Rhythmus erkennen, verstehen oder lesen können. Der Lehrer sollte eben nicht zeigen wie ein Stück zu spielen ist und der Schüler kopiert alles nach. Nein! Sondern der Schüler soll lernen Musik zu verstehen, lernen, den Rhythmus selbst richtig zu klatschen oder zu spielen, und in der Oberstufe sogar selbst sein eigenes Spiel beurteilen zu können, was schlecht, was gut ist.

Ich nehme an, das will Uli Molsen damit aussagen und erwachsene Schüler tatsächlich nach zwei Jahren gutem Klavierunterricht soweit sein können, daß sie schon Stücke selbständig erarbeiten können. Erwachse können gegenüber Kinder auch anders gelehrt werden. Sie denken selbständiger, sind im Denken vielseitiger
und wenn man die Klavierschule für Erwachsene von Ulis Mosen betrachtet, erkennt man, daß völlig anders gelehrt wird, wie in einer Klavierschule für Kinder. Erwachsene haben gegenüber kleineren Kindern auch nicht mehr das Problem mit der Handspanne und können bereits getröstet auch eine Oktave greifen. Da bei dieser Schule anders gelehrt wird, können Erwachsene bereits nach ein bis zwei Jahren sehr viel erreichen.

Das heißt: Ein Erwachsender kann anders gelehrt werden, als kleine Kinder und Uli Molsen berücksichtigt sogar, daß viele erwachsene Schüler, die Klavierspielen lernen wollen, unter Umständen beruflich tätig sind.

Die Schule für Erwachsene ist für Wiedereinsteiger aber auch für erwachsene Anfänger geeignet und meine Erfahrungen im Unterricht haben ergeben, daß erwachsene Schüler bei dieser Klavierschule wirklich Spaß am Klavierunterricht haben, aber, und das ist das Schöne daran, auch das Klavierspielen lernen.

Was ich persönlich noch erwähnen möchte ist: daß ich einen älteren Schüler hatte, der bei seinem vorigen Lehrer alle möglichen Klavierschulen durchmachte, mit aller Gewalt die leichtesten Klavierstücke zu spielen versuchte, es nicht schaffte, er nach drei Jahren immer noch gar nichts spielen konnte und er aufhören wollte mit der Begründung: Er sei zu alt dafür. Da habe ich ihm diese Klavierschule vorgeschlagen. Und sie wirkte Wunder! Der übernommene Schüler fand wieder am Klavierspielen Spaß, als er merke, er kommt vorwärts und Fortschritte macht, ohne Billigbearteitungen und Kitsch von Heumann und Co als Alternative spielen zu müssen, da dieser Schüler Klaviermusik Zeit seines Lebens viel hörte und sehr liebte.

Liebe Grüße, Mario
 
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Hallo Peter,

danke für Deinen Beitrag!
Wenn er nur Heumann verwendet, oder die "Methode Heumann", dann müsste man erstmal feststellen, woraus diese Methode besteht, das ist mir hier nicht klargeworden.

Dann müßtest Du aber einen Geschäftsmann fragen und keinen Klavierpädagogen.

Ich hab einen Klassikband von Heumann, an dem es nichts auszusetzen gibt, das sind nämlich die unbearbeiteten Originalnoten. (zB BWV114, Träumerei usw, eine Auswahl populärer Klavierstücke)

Wenn ein KL ausgewählte Dinge von Heumann verwendet, dann ist sicher nichts dagegen zu sagen.

Das finde ich vollkommen in Ornung! Dagegen ist nichts einzuwenden.

Es ist unklar, inwiefern er wirklich der Autor ist und die Qualität ist wechselhaft. Was er veröffentlicht ist auf Verkaufserfolg getrimmt.

Das ist mir auch schon aufgefallen. Die Gefahr ist aber, daß es auf Verkaufserfolg getrimmt ist, ohne Berücksichtigung ob es klavierpädagoisch und für die musikalische Entwicklung des Schülers schädlich ist oder nicht.

Liebe Grüße, Mario
 
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Andi;118018]..., was habe ich unter "richtigem" üben/lernen zu verstehen?
Alles ist relativ! Stell Dir die Frage selbst: "Was verstehe ich unter "richtigem" Üben/Lernen?"
Wenn Du bei der Suchfindung einen Rat brauchst, empfehle ich Dir Uli Molsen's Lehrhefte Richtiges Üben, Flexible Basistechnis, Fingersatz-Kurs, von Gerhard Mantel "Einfach üben", Vitaly Marulis und wenn Du in den Threads stöberst, findest viele gute Anregungen von den anderen Clavianern z.B. Bachopin hat mal eine Auflistung gemacht.
Was Du darunter zu verstehen hast bzw. willst, mußt Du schon selbst herausfinden.

Ich weiß gar nicht, ob es überhaupt ein richtiges Üben gibt. Aber es gibt viele Wege, die zu einem befriedigenden Üben/Lernen führen.
Heumann" scheint es ja nach der Mehrheit hier nicht zu sein.
Was Heumann scheint, ist die eine Sache, was Du von Heumann hältst bzw. was hast Du für Erfahrungen mit Heumann gemacht, die andere.
Ich schreib ja auch nur aus meinen Erfahrungen, die für die Allgemeinheit aber keine Gültigkeit haben muß.
 
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Was Heumann scheint, ist die eine Sache, was Du von Heumann hältst bzw. was hast Du für Erfahrungen mit Heumann gemacht, die andere.
Ich schreib ja auch nur aus meinen Erfahrungen.

Das ist doch ein schöner Abschlusssatz! Kuli, Du bist ja ein richtiges Lexikon in Sachen "Klavierüben". Bitte gib mir mal Deine ultimative Empfehlung - ich habe im Moment das Gefühl, ich spiel nur und übe nicht. Am besten was umheimlich motivierendes:D. Danke!
 
Aus Richtiges Üben:
"Die Tätigkeit des Übens umfaßt zwei Aspeckte: das Lernen und das eigentliche Üben. Lernen heißt, sich eine Sache verstehend anzueignen, üben das richtig Gelernte durch häufiges Wiederholen zur Gewohnheit zu machen. Das Problem der meisten Schüler ist, daß sie der Mühe des Lernens, d.h. der inneren Aktivität, ausweichen wollen und lieber nur spielen, was sie schön können."
Frédéric Chopin: Ich nehme an, das will Uli Molsen damit aussagen und erwachsene Schüler tatsächlich nach zwei Jahren gutem Klavierunterricht soweit sein können, daß sie schon Stücke selbständig erarbeiten können.
Auf jeden Fall! Dazu zähle ich mich auch.
"Aber eins muß klar sein: Schneller und einfacher lernen und üben kann man nur durch erhöhte innere Akrivität, nie durch "Spararbeit."" U.M.

Heumann spricht niemanden an. In seinem Lehrwerk finde ich nichts. Kein persönliches Wort. Und wenn, dann nur den Spaß: "Damit das Ganze auch Spaß macht, habe ich bewußt Etüden ausgewählt, die nicht nur technisch nützlich, sondern auch musikalisch ansprechend sind. Viel Spaß und Erfolg wünscht Hans-Günter Heumann"

Spaß, Spaß, Spaß - weiß einer überhaupt, was ein Spaß ist?http://de.wikipedia.org/wiki/Spaß Also mir macht das Klavierspielen meistens keinen Spaß.
 
Yeah, wenn ich das so verinnerliche, dann muss ich eigentlich gar nicht ans Klavier, sondern kann mir durchaus vorstellen, dass ich wie ein Großer spiele... Gräfin ist gerade mit Bannfluch meiner "Weibsen" belegt, die "ihren" Günther Jauch konsumieren. Danke für die guten Gedanken.

Aber - mal im Ernst - das ist doch mein Problem: Z.Zt. nicht fleissiges Üben/Lernen, sondern mehr "träumerisches" Dahinspiel. :rolleyes:

Und versteh ich Dich richtig, dass Du "Richtiges Üben" von Molsen empfiehlst?
 

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