Klavierbauer Berlin

Mir ist jedenfalls schleierhaft, warum die von Dir genannten als "sehr gute Klavierbauer" bezeichnet werden, wenn sie von ihrer Kunst nichts, aber auch wirklich gar nichts zeigen.
Vielleicht kenne oder kannte ich die Kollegen persönlich?

Bloß weil sie ned dick im Internet auftragen, heißt des ned, daß die nix können.

Ich habe meine Zweifel daran ob ein Projektassistent von Bechstein die Arbeit der Kollegen (welche er noch ned einmal kennt), beurteilen kann.
 
Den Schmidt brauchste gar nicht erst versuchen, schlechtzureden.
Wo zu auch, der Name sagt mir nur im Zusammenhang mit der Guillotine was - ansonsten kenne ich den Herren ja überhaupt ned.

Ich beziehe mich hier nur auf das Viedeo, ein Klavier von oben nach unten zu entspannen, hat schon was erheiterndes - den Spaß hab ich mir mal mir einer etwas schreckhaften Praktikantin gemacht; einfach gesagt, "die Saiten entspannen" - und richtig, wie vermutet, sie fangt von oben an (ich bin derweil n Bier trinken gegangen).

Als ich wieder kam, stand sie mit der Gesichtsfarbe einer gekalkten Wand vor dem Klavier.....

Gut, die Baßstrebe der Gußplatte hat es auch ned überlebt - des muß wohl ganz schön gescheppert haben :lol:

Aber es ist an sich logisch, daß die Spannung im Baß erheblich zunimmt, wenn ich den Diskant entspanne.
 
Abgesehen davon, dass man einer Praktikantin zeigen soll, wie es richtig geht (wenn sie alles wüsste, wäre sie keine Praktikantin...), entspannt er im Video nicht den [gesamten] Diskant zuerst, sondern nur eine Reihe Wirbel.
 
Abgesehen davon, dass man einer Praktikantin zeigen soll, wie es richtig geht (wenn sie alles wüsste, wäre sie keine Praktikantin...),
Ja, moanst etwa, ich hätte ihr des vorher ned gezeigt??

Aber ich dachte nur, "lass sie mal.machen, böse Überraschungen sorgen immer für Heiterkeit"

Beim beziehen ging sie dann später umgekehrt vor - erst den Bass rauf....war auch sehr erheiternd , das gefummel durch die Kreuzung :005:
 
Noch dazu: Er weist im Video ausdrücklich auf die Wichtigkeit der gleichmäßigen Entspannung hin und zeigt eine Möglichkeit auf, wie das geht. Keine Ahnung, was Henry da glaubt gesehen zu haben.

Viel wichtiger: @Stein von Berg , hast Du schon einen Klavierbauer für Deinen Bechstein ausfindig machen können?
 
Wen mochten Sie nicht? Den Herrn Römer oder den Flügel? Er – Herr Römer – hat einen Bechstein B im Angebot, der so ziemlich mein Trauminstrument wäre. Leider fehlen mir dafür Platz und Geld...

Noch dazu: Er weist im Video ausdrücklich auf die Wichtigkeit der gleichmäßigen Entspannung hin und zeigt eine Möglichkeit auf, wie das geht. Keine Ahnung, was Henry da glaubt gesehen zu haben.

Viel wichtiger: @Stein von Berg , hast Du schon einen Klavierbauer für Deinen Bechstein ausfindig machen können?
Danke für die Frage. Ich werde einige eurer Empfehlungen prüfen und bin froh, sie zu haben und dieses Forum entdeckt zu haben.
Es scheint, dass die Preisspanne für eine komplette (mechanische und akustische) Reparatur von 4.000 bis zu über 30.000 für genau dieselbe Arbeit bei verschiedenen Klavierbauern reicht. Und es ist möglich, dass man mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist. Ich brauche jemanden, der sorgfältig und sensibel arbeitet und das Instrument nicht kaputt macht.
 
Oder einige arbeiten für 20 Euro pro Stunde und andere für 500 Euro pro Stunde.
 

Hat der Flügel noch eine angestemmte Gußplatte oder schon eine Vollpanzerplatte?
 
Soweit ich weiß, eine Vollpanzerplatte. Ich bin mir nicht sicher, wie man den Unterschied erkennen kann?
 
Soweit ich weiß, eine Vollpanzerplatte. Ich bin mir nicht sicher, wie man den Unterschied erkennen kann?

Ein Blick auf die Gußplatte reicht. Wenn vor den Stimmwirbeln Metall und ein Emblem/Schriftzug "BECHSTEIN" in das Metall der Platte gegossen ist, dann ist es eine Vollpanzerplatte. Die wurde ab ca. 1880 von Bechstein verbaut und ist klavierhistorisch deutlich moderner als der Vorgänger. Bei dem sieht man mehr geschwungenes Holz, wohingegen Vollpanzer gerade ist.

Angestemmt sieht so aus:

170422_88d88fa1b7704e979079eeca96c0a956~mv2.jpg


Danach würde ich auch ehrlich entscheiden, ob sich eine teure Restaurierung lohnt oder nicht. Ein Vollpanzer bei einem 240er aus 1880: wunderbar! Angestemmte Platte - eher nicht. Man muss dazu z.B. anderes Saitenmaterial verwenden, das weniger Zug produziert, wodurch der Flügel weniger voluminös klingt - und auch erst mal einen Klavierbauer finden, der da das richtige Material wählt und besorgen kann.

Frag mal beim Klavierhaus in Köpenick nach, ob sie den Flügel besichtigen können, die haben Erfahrung mit Bechstein und vor Jahren mal einen ziemlich traumhaften 220er aufgenommen:



Ich hoffe, dass einer meiner beiden gleichen Flügel, die noch der Restaurierung harren, eines Tages einmal so klingen wird.
 
Ein Blick auf die Gußplatte reicht. Wenn vor den Stimmwirbeln Metall und ein Emblem/Schriftzug "BECHSTEIN" in das Metall der Platte gegossen ist, dann ist es eine Vollpanzerplatte. Die wurde ab ca. 1880 von Bechstein verbaut und ist klavierhistorisch deutlich moderner als der Vorgänger. Bei dem sieht man mehr geschwungenes Holz, wohingegen Vollpanzer gerade ist.

Angestemmt sieht so aus:

170422_88d88fa1b7704e979079eeca96c0a956~mv2.jpg


Danach würde ich auch ehrlich entscheiden, ob sich eine teure Restaurierung lohnt oder nicht. Ein Vollpanzer bei einem 240er aus 1880: wunderbar! Angestemmte Platte - eher nicht. Man muss dazu z.B. anderes Saitenmaterial verwenden, das weniger Zug produziert, wodurch der Flügel weniger voluminös klingt - und auch erst mal einen Klavierbauer finden, der da das richtige Material wählt und besorgen kann.

Frag mal beim Klavierhaus in Köpenick nach, ob sie den Flügel besichtigen können, die haben Erfahrung mit Bechstein und vor Jahren mal einen ziemlich traumhaften 220er aufgenommen:



Ich hoffe, dass einer meiner beiden gleichen Flügel, die noch der Restaurierung harren, eines Tages einmal so klingen wird.

Eigentlich hat er schon einen sehr schönen Klang - gerade für solche Barockmusik. So sieht er aus:
 

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Oy, das ist ein wunderschöner Flügel und Deine Hoffnung, einen richtig großartig klingenden Flügel daraus zu machen, ist berechtigt und realistisch. Kleine Fernanalyse:

  • Der Flügel ist definitiv nach 1880 gefertigt worden, denn er hat bereits eine volle Gußplatte
  • Viele Teile sehen noch original aus: Dämpfer, Lack, Filze, vermutlich auch Saiten und damit ebenfalls die Wirbel
  • Die Größe müßte 236cm sein
  • Ein Teil der Hammerköpfe wurde schon einmal erneuert, aber einige im Diskant belassen. Damit kann man durch Einsenden der originalen Hämmer die originale Substanz wieder befilzen lassen
  • Man muss schauen, ob die Saiten noch brauchbar sind, aber auch hier: Wenn sie original sind, kann man sie mit Saiten identischer Materialzusammensetzung ersetzen.
  • Die Stege sehen super aus, kein Riß zu erkennen
  • Nicht sicher, warum die Gußplatte an zwei Stellen überlackiert wurde Sind leider genau die Stellen, wo bei Bechsteins gerne mal ein Riß in die Gußplatte kommt. Allerdings sind diese Art von Rissen beim 236er/243er sehr selten.
  • Die verbliebenen Hammerköpfe könnte darauf hinweisen, dass auch die Mechanik im Originalzustand ist - unbedingt so belassen und nicht einfach durch eine vermeintlich "modernere" Variante 1:1 ersetzen.
  • Man muss sich die Stimmhaltung anschauen, ob der Stimmstock vielleicht schwächelt, aber angesichts des Gesamtzustandes würde ich nicht davon ausgehen.
Für mich stellt sich die Frage, was genau Du aktuell an dem Flügel vermisst? Wann ist der da letzte Mal gestimmt worden? Gab's da Probleme (laut Stimmer)? Hängen einzelne Tasten? Ich könnte mir vorstellen, dass der Flügel, so wie er jetzt ist, ohne viel Arbeit herrlich vorzeigbar wird. Regulieren, Stimmen, Intonieren und dann weiterschauen. Mehr würde ich da jetzt nicht machen.
 
Riss in der zweiten Diskantstrebe?
 
Hallo und danke für Deine aufmerksame Antwort!
Laut Bechstein ist er ein Modell 3, 240 cm von 1878. Ich kann nur vermuten, dass es eine Art Prototyp war, der einige Jahre später in Produktion ging - denn die meisten Klavierbauer gehen auch davon aus, dass er jünger ist.

Er ist, wie wir meinen, völlig authentisch, bis auf, die Hammerfilze. Bis jetzt habe ich nur einen Cembolo/Klavierbauer dazu gebracht, minimale Anpassungen vorzunehmen - schliefen der Hammerköpfe, Regulierung, Erneuerung der Rollchen und Intonation.

Das Hauptproblem ist immer noch die Ungleichmäßigkeit des Anschlags und das Fehlen eines breiten Spektrums an Dynamik (ich denke wegen der ungenauen Mechanik). Es ist schwierig, ein ehrliches Gutachten zu finden, da viele Klavierbauer das Geld brauchen und oder alte Instrumente nicht immer zu schätzen wissen.

Ich habe gerade einen weiteren Kostenvoranschlag von einem empfohlenen Klavierbauer erhalten, der mir mitteilte, dass es sich nicht gut spielen lässt - und dass dies durch Regulierung und Intonation behoben werden kann. Er sagte auch, die Hämmer seien sehr fest (wegen des Alters) und klein. Die Saiten sind original und einige sind ein wenig stumpf. Es gibt einen Riss im Resonanzboden, der Eisenrahmen hat keine Risse. Stege sind gut und Stimmstock ist gut. Er hält auch die Stimmung.
Der Klavierbauer schlägt vor, die Hämmerfilze zu erneuen, zu regulieren, zu intonieren usw. für etwa 5000 Euro. Er empfiehlt auch, die Saiten zu erneuern.
 

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