Klavier versus Digitalklavier

^^ Schön formuliert!
Ja kommt mir irgendwie auch so vor ;)

mfg
 
Erholsame Ferien wünsche ich Dir, Christian! Für alle die es nicht wissen, das Stubaital ist wunderschön!

LG
Michael
 
@ Klaviermacher:

Kann ich nur bestätigen, einfach traumhaft
( und der Stubaier-Getscher ist auch um die Ecke) ^^
Dir Klaviermacher auch schöne freie Tage ( falls du mal frei hast oder so!! ;)
Hast du ne E-mail adresse oder so muss dich mal was fragen!!

mfg
 
Sevus,

nach nun ca. 1 1/2 Jahren Unterricht habe ich es noch nicht bereut, gleich zu Beginn zusätzlich ein Digi anzuschaffen. Meine Begeisterung bezüglich Klang und Spielbarkeit hat sich aber inzwischen zu gunsten des akustischen Klaviers etwas gelegt. Je mehr ich spiele und übe, erkenne ich den lebendigen Klang des echten Klaviers. Das Ding ist zwar auch launischl, je nach Wetterlage und was-weis-ich für Einflüsse, aber es macht einfach mehr Spaß darauf zu spielen.

Wenn ich aber mühsam ein neues Stück einübe, möchte ich nicht mit stundenlangen Üben von Läufen meine Umgebung foltern. Das würde auch meinen eigenen Spaß am Üben stark dämpfen. Das Digi mit Kopfhörer ist dabei sehr hilfreich. Die Tastatur von Kawai auch ganz brauchbar. Gibt wahrscheinlich momentan keine bessere. Da ich auch Gitarre spiele, muß ich sagen, daß ich mir damals, als ich begann, auch eine Silent-Guitar zum Üben gekauft hätte. Gab es damals blos nicht. Man muß sich nur vostellen, wie viele Leute überhaupt kein Klavier erlernen könnten, wenn es keine Digis gäbe. So gesehen haben diese Elektrokisten schon ihre Berechtigung.

Gruß
jomo
 
Hallo Jomo, Danke für Deinen Beitrag - und schön, daß Du zum Klavier gefunden hast!
Man muß sich nur vostellen, wie viele Leute überhaupt kein Klavier erlernen könnten, wenn es keine Digis gäbe. So gesehen haben diese Elektrokisten schon ihre Berechtigung.
Oh! Das ist ein Trugschluss. Genau das Gegenteil ist der Fall: Früher hatten insgesamt viel mehr Leute Klavierspielen gelernt, und da gab es keine Digis.

Klar, nicht jeder bleibt dabei, auch nicht bei Klavier, aber wegen des größeren Spielgenusses sind es wesentlich mehr, die, wenn sie es einmal beginnen auch fortsetzen. Digitalklavier-Probierer mit ein paar Stunden Unterricht und dann Ende, Schluss mit Lernen, Schluss mit Freude sind die große Dunkelziffer. "Ich habs probiert, für mich is es nicht" nachgefragt waren es Digis? Ja!

Ich habe diesen Thread eröffnet, um den Unterschied auszuarbeiten für Leute, die nicht sicher sind, ob sie ein Digitalklavier oder ein echtes Klavier kaufen sollen. Wenn man Platz für beides hat, ist das eine andere Geschichte. Vielfach wird jedoch geglaubt, es sei ein Digitalklavier WIE ein Klavier, blos moderner, weil Digital (analog zu Digitalfernsehen).

Du kannst über verschiedene Handys jede Menge vergleichende Infos bekommen und herausfinden, welches für Dich besser geeignet ist - aber nichts zwischen diesen relativ ungleichen Instrumenttypen. Darum heißt dieser Thread: Klavier versus Digitalklavier

Es gibt zwar im Netz Infos über Klaviere und auch Infos zu Digitalklavieren, aber ein musikalischer Laie findet den Unterschied nicht heraus. Es gibt einfach viel zu wenig vergleichende Information.

Natürlich hat ein Digitalpiano auch Berechtigung! Ich denke da an Musiker, die als Hintergrund bei Feierlichkeiten (Hochzeitstafel, Eröffnungsfeiern, Gartenfesten) auftreten. Ich denke auch an ein Zweitinstrument, wodurch man sich selbst in die Lage versetzt, das Instrument zur Band für einen Gig problemlos mitzunehmen.

Doch das ist nicht die große Mehrheit jener, die bei mir ins Geschäft hineinschneien. Die Mehrheit sind Eltern, die ihrem Nachwuchs ein Instrument inkl. der Freude an Musik gönnen und fördern wollen, und jenen ist deutlich abzuraten in Punkto Klavier digitalisiert zu sein.

Liebe Grüße
Klaviermacher
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ja, deinen Einwand muß ich so stehen lassen, weil er ziemlich sicher stimmt.
Es wurde früher mehr musiziert. Daß viele die Lust am Klavier verloren haben, weil elektrisch, habe ich auch schon analog bei der E-Gitarre bzw. Keyboards erfahren müssen. Vielleicht haben sich die Beweggründe, ein Instrument zu erlernen die letzten 50 Jahre auch etwas verändert.
Bereits nach den kurzen 1 1/2 Jahren Lehrzeit kann ich sagen, daß mir beim Erlernen nur auf dem Digi einiges gefehlt hätte. Ich will nicht gerade sagen, daß ich beim Wechsel auf das Klavier wie ein Holzhacker spiele, aber es dauert jedenfalls einige Takte, bis ich (gerade in Verbindung mit Pedal) genügend Gefühl auf die Tasten bringe. Das Digi verzeiht einem leichter ein paar Pedalfehler, weil dann doch nicht so viel mitschwingt, wie beim echten Klavier. Dies könnte zu einer gewissen Schlampigkeit beim Spiel führen. Ich hoffe, daß die Digis trotzdem weiter perfektioniert werden, da es sich sehr ungezwungen darauf Üben läßt.
Daß viele "Altrocker" (Clapton) auf ihre alten Tage zur akustischen Gitarre finden, weil es einfach "geil klingt" dieses direkte Anzupfen einer Saite zu hören, sagt auch einiges aus. Man kann sich daran einfach nicht satt hören.

Grüße
jomo
 
Hallo,

ich lese diese Diskussion gerade mit einigem Interesse, weil ich mich kürzlich für ein DP entschieden habe und damit zwangsläufig gegen ein akustisches Klavier.

Ein paar Kommentare hierzu:

Erfahrene Pädagogen raten selbst in Großstädten vom Digip. ab. Siehe http://www.lkms.de/artikel/digitalpianos.htm

Bei hochwertigen DPs stimmen einige dieser Einwände sicher nicht.

zu 1) Die Klänge sind zumindest bei meinem DP einzeln gesampelt und auch die Dynamik hört sich sehr realistisch an (verschiedene Samples je nach Lautstärke)

zu 2) Auch die Saitenresonanz wird bei guten DPs realistisch simuliert.

zu 4) Der Anschlag wird bei hochwertigen DPs nicht mit Federn sondern Gewichten realisiert. Ich finde den Anschlag meines DP jedenfalls sehr realistisch.

Ich stimme dir zu, dass nichts so echt wie ein echtes Klavier ist. Aber die ganze Tamagotchi-Polemik und Schwarzweißmalerei in deinem urprünglichen Beitrag finde ich unsinnig. Ein gutes DP ist inzwischen sehr nah am Original und hat die bekannten Vorteile, die, je nach dem, wie man die Prioritäten setzt, den Nachteil des Nicht-ganz-Echten überwiegen können. Im Idealfall hätte ich sowohl ein DP als auch ein akustisches. Problem: Platz und Geld. ;)

Gruß,
Pigpen
 
Bei hochwertigen DPs stimmen einige dieser Einwände sicher nicht.

zu 1) Die Klänge sind zumindest bei meinem DP einzeln gesampelt und auch die Dynamik hört sich sehr realistisch an (verschiedene Samples je nach Lautstärke)

zu 2) Auch die Saitenresonanz wird bei guten DPs realistisch simuliert.

zu 4) Der Anschlag wird bei hochwertigen DPs nicht mit Federn sondern Gewichten realisiert. Ich finde den Anschlag meines DP jedenfalls sehr realistisch.

Ich stimme dir zu, dass nichts so echt wie ein echtes Klavier ist. Aber die ganze Tamagotchi-Polemik und Schwarzweißmalerei in deinem urprünglichen Beitrag finde ich unsinnig. Ein gutes DP ist inzwischen sehr nah am Original und hat die bekannten Vorteile, die, je nach dem, wie man die Prioritäten setzt, den Nachteil des Nicht-ganz-Echten überwiegen können. Im Idealfall hätte ich sowohl ein DP als auch ein akustisches. Problem: Platz und Geld. ;)

Gruß,
Pigpen
Hallo Pigpen,
Ja, es stimmt, dass ich mich in diesem Thread gewaltig positioniert habe (schwarz/weiß). Ich bin ein Lobbyist der akustischen Klaviere - und das mit Stolz und aus Überzeugung! :)

Leider ist folgende Aussage grundfalsch und dies können hier Leute sicher bestätigen, die vom Digi aufs Klavier gewechselt haben: Ein gutes DP ist inzwischen sehr nah am Original

Dieses Statement wird nämlich von der Digilobby seit mittlerweile über 10 Jahren gebetsmühlenartig mindestens 2x jährlich wiederholt. 2x jährlich deswegen, weil die Modellpalette in diesem Rhytmus gewechselt wird.

Der neueste Verkaufs-Gag "Mit Saitenresonanz" ist bei weitem nicht das, was im Klavier und beim spielen am Klavier vor sich geht, hörbar wird und deckt nicht einmal 1% der Möglichkeiten des Mitschwingens nicht angeschlagener Saiten eines akustischen Klaviers. Außerdem, und das möchte ich hier betonen, ist es eine falsche Fährte, auf die der Konsument gelenkt wird. Manch einer wundert sich dann, dass in seinem Digitalklavier keine Saiten drinnen sind - wo es doch draufsteht, dass diese resonieren.:rolleyes:

Es stimmt schon, daß man mit einer Hammermechanik und Holztasten in der Preisklasse von Klavieren auch Digitalpianos findet.

Das Argument mit dem Preis ist genau so ein Märchen wie alles andere, denn, wenn man ein Hobby wie Musik hat, dann nicht blos für ein paar Jahre, sondern ein Leben lang. Ein Klavier hält ein Leben lang und noch länger - und so gesehen ist es viel preiswerter als beim Digitalwahn auf dem neuesten Stand zu bleiben. Wenn man drei Samples pro Ton vorläufig als ausreichend betrachtet, dann nur, weil die nächste Generation noch nicht fertiggestellt ist - und so gehts munter weiter...

Nach allen Möglichkeiten, die ein Klavier musikalisch und charakterlich an Vorzügen bietet, bleibt einzig und alleine die bessere Transportmöglichkeit des Digitalpianos als echtes Plus über - was aber bei über 80 kg auch nicht gerade wenig ist - doch es geht irgendwie. Und dies wäre der einzige Grund, weshalb ein reisender Musiker auch ein "stand allone" Digitalklavier haben will oder haben muss.

Genauso finde ich es auch in Ordnung, ein Wohnmobil sein eigen zu nennen, auch wenn man alle 10 Jahre ein neues kaufen muss - es ersetzt nicht das Heim - höchstens in Amerika;) Es kommt in unseren Breiten selten vor, dass jemand sein Wohnmobil tatsächlich als fixe Adresse angibt.

Liebe Grüße
Klaviermacher
 
Ich habe das Eröffnungszitat tatsächlich komplett durchgelesen, ohne daß mir dabei schlecht wurde. Mann, ich bin vielleicht abgehärtet! :D

Viel dogmatischer geht es wohl kaum, da ist mir die übliche Werbung mit ihren simplen Lügen und Dummrederei viel lieber.

Ein paar Bemerkungen zu den aufgestellten Dogmen:

Ein akkustisches Klavier ist genauso tot wie ein Digitalpiano, die Materialien für beide Instrumente stammen ausschließlich aus der Natur, denn andere Materie steht uns Menschen ja nicht zur Verfügung. Es soll übrigens Naturvölker gegeben haben, die sogar auf toten Artgenossen musiziert haben. Was daran so besonders edel sein soll, kann ich mir nicht vorstellen.

Wenn man ein Digitalpiano aufschraubt, wird man schnell sehen, daß der dort enthaltene potentielle Sondermüll im Verhältnis zum Volumen oder Gewicht deutlich weniger ausmacht als bei einem modernen Kühlschrank. Nehmen wir noch die Aussage über Strahlung dazu: Beides Panikmache der billigsten Art. Wer sowas im Internet liest, sitzt gerade vor einem Bildschirm, der in beiden Bereichen wesentlich kritischer abschneidet. Und dann ist daran ja noch ein ganzer Computer befestigt.

Die zweite Hälfte des Textes baut mehr oder weniger auf diesen Dogmen auf, kann also komplett ignoriert werden.

Es gibt aber auch Leute, die ohne Werbeabsicht solche Meinungen verbreiten, und zu denen empfinde ich tiefstes Bedauern. Jedes Instrument, das zum Musizieren verwendet wird, ist lediglich ein Instrument, in anderen Bereichen auch "Werkzeug" genannt. Einige sind für den beabsichtigten Zweck geeigneter als andere. Aber man kann eine Konservendose auch mit einem Schraubenzieher öffnen, ohne den Geschmack des Inhalts zu beeinträchtigen. Was zählt ist der Koch bzw. der Musiker.

PS: Klaviermacher, kannst du mal ein paar Zahlen zu Klavierschülern und Abbrüchen nennen? Ich habe nämlich die Vermutung, daß heute mehr Leute abbrechen, weil einfach mehr die finanziellen Möglichkeiten haben, sich überhaupt ein Tasteninstrument zu kaufen.

PPS: Ich wollte mit meiner letzten Bemerkung (Koch bzw. Musiker) nicht behaupten, daß man mit Digitalpianos die gleichen Ergebnisse erzielen könnte, wie mit akkustischen Instrumenten, somit hinkt der Vergleich mit der Konservendose, die man auch mit einem Schraubenzieher öffnen kann. Aber ich hoffe, meine Intention ist trotzdem klar, mir ging es insgesamt sowieso nur darum, den Verfasser als einen derer zu entlarven, die er gleich zu Anfang beschimpft ("Werbung").
 
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Darf ich mal vermitteln?

Guendola, der Klaviermacher ist einfach jemand, dem die echte Guendola - auch wenn sie 4 Zentner wiegen sollte - lieber ist als der Avatar, den Du als Bildchen hier reinstellst. Und Du fühlst Dich mit dem Avatar wohl.

So einfach - und leider unlösbar - ist das.
Also schimpfts net soviel!
 

Hallo Guendola,

Schön, dass Du mein zweites Posting in diesem Forum nochmal aufgegriffen hast. Damals war ich mit allen Teilnehmern per "Sie", da ich die modernere Umgangsform noch nicht richtig intus hatte.

Ich habe diesen Text verfasst, weil ich als Frontmann tagtäglich konfrontiert bin, mit wie wenig Wissen über die generellen Unterschiede zwischen Digi und Akustik sehr viele Leute auf Brautschau gehen.

Irgendwann, wenn man sich den Mund das zehnte Mal fusselig geredet hat, schreibt man es auf - und genau das tat ich hier. Verzeihe meine Rechtschreibfehler.

Menschen die mich ansprechen, sind grundlegend interessiert - ihnen fehlt nur die wichtigste Entscheidungsgrundlage. Wenn dann jemand daher kommt und sagt - es ist ja egal, dann stimmt das nicht. Es ist eben nicht egal - er war nur zu bequem oder unfähig den Unterschied zu erläutern. Das Gehör des Interessierten ist von vornherein nicht so spezialisiert, wie jenes von Musikern, die tagtäglich Klavierspielen.

Zum Klavier... Hast Du schon davon gehört? "Holz arbeitet" . Das bedeutet nichts anderes, als daß es sich bewegt. Es ist eben nicht tot - Holz ist ein lebendiger Werkstoff. Wenn der Baum tot ist, ist es das Holz noch lange nicht. Wustest Du übrigens, daß nach dem Tod des Menschen seine Fingernägel oder Haare weiterwachsen, und das noch nach vielen Tagen?

OT Bei Orgeln ist es die riesige Luftsäule, die den Klang macht. Es ist rein mechanisch, das stimmt schon, blos aus Lautsprecheranlagen eine Orgel zu hören ist auch nicht das Selbe.

Zur Interaktion - frag mal, wer beim Improvisieren Ideen bekommt, angeregt wird und mit Klavierklängen neue Wege geht. Glaubst Du, dass Chopin zwischen ihm und dem Publikum, vielleicht noch vor dem Publikum komponiert hat? oder war es ein Ausloten des Instruments, das ihm zeigte wo es schön erklingt, wo es stürmisch erklingt. Verzeih, ich komponiere auch, aber ich hatte noch keine einzige zündende Idee an einem künstlich erzeugten Klavierton, und viele Klavier-Komponisten wie eben Chopin wären sicher nicht geworden, was sie waren.

Tropenhölzer sind im Klavierbau in unseren Breiten verpönt - allerhöchstens das Furnier besteht bei sehr wenigen Klavieren aus Mahagony oder anderen seltenen Holzarten.

Wenn ich einen Werbetext verfasst hätte, wie Du behauptest, dann soll es mir auch recht sein. Wenn Du Sonnenenergie mit Atomkraft vergleichst musst Du auch Stellung beziehen - und - das Wesentliche, die Unterschiede aufzeigen.

LG
Klaviermacher
 
Schade, daß du auf meinen wesentlichen Punkt nicht eingegangen bist, nämlich, daß du genauso mit Behauptungen um dich wirfst, wie die Digitalpianowerber, über die du dich eingangs beschwerst. Zum Beispiel ist der Ton eines Digitalpianos nicht tot, er ist nur nicht so variabel wie der eines akkustischen Pianos. Die Leute erwerben mit einem Digitalpiano keinen Schrott, das wird erst Schrott, wenn es nicht mehr brauchbar ist. Da sind keine neutralen Informationen, das ist Manipulation auf Basis der Ängste der Kunden.

@fisherman: Lies mal mein Profil, es gibt überhaupt keine echte Guendola, ich bin zu 100% fiktiv ;)
(ein Avatar eben)
 
Schade, daß du auf meinen wesentlichen Punkt nicht eingegangen bist, nämlich, daß du genauso mit Behauptungen um dich wirfst, wie die Digitalpianowerber, über die du dich eingangs beschwerst. Zum Beispiel ist der Ton eines Digitalpianos nicht tot, er ist nur nicht so variabel wie der eines akkustischen Pianos. Die Leute erwerben mit einem Digitalpiano keinen Schrott, das wird erst Schrott, wenn es nicht mehr brauchbar ist. Da sind keine neutralen Informationen, das ist Manipulation auf Basis der Ängste der Kunden.

@fisherman: Lies mal mein Profil, es gibt überhaupt keine echte Guendola, ich bin zu 100% fiktiv ;)
(ein Avatar eben)
Auf was soll ich eingehen - Du hast Dein Posting von vorhin komplett verändert, aber seis drum. Edit: Jetzt sehe ich gerade, dass sich das überschnitten haben muss - während ich auf den ursprünglichen Betrag geantwortet habe, hast Du ihn überarbeitet.

Ich schätze, Du verwechselst etwas in meinen Ausführungen. Ich versuche zu erklären, daß jeder angeschlagene Klavierton anders ist als der vorige. Du kannst nieeeee zwei gleiche Töne produzieren. So wie es keine zwei gleichen Schneeflocken auf der ganzen Welt gibt. Und das macht die Musik lebendig, das Klavier lebendig. Wenn Du Digi spielst, dann kommt schätz ich mal alle paar Sekunden exakt der gleich aufgenommene Ton wie er vorhin war. Exakt bedeutet wirklich der selbe Ton und nicht eine kleine Variation davon. Und damit macht man auf Dauer nicht Musik sondern Lärm.

Viele Kunden sind maßlos enttäuscht von ihrem Digi, wenn sie nach einer Weile herumgetue dann ein echtes Klavier ausprobieren - und viele bereuen es, nicht gleich ein richtiges Klavier gekauft zu haben, weil für sie mit einem mal der Unterschied so offenkundig wurde, oder sie vorneweg schlecht beraten wurden - denn nicht immer ist es eine Frage des Preises.

Und wer soll ihnen das sagen? (womöglich bevor der Fehlgriff getätigt wird?)Und wie soll er es sagen? Wie erklärt man einem Blinden die Farben - auf das läuft es hinaus. Manche Kunden wissen nichtmal, daß in Digitalpianos keine Saiten drinnen sind. Sie wissen nicht, dass es in max. 5 Jahren nur mehr begrenzt Bauteile ihres Modells gibt. Sie wissen nicht, dass ein Klavier 10x länger hält und nach 120 Jahren noch Bestandteile erhältlich und Reparaturen machbar sind. Sie wissen nichts von alledem, sie wissen nicht, dass musikalisches Vorwärtskommen am Digi nur begrenzt möglich ist. Sie fragen warum?

Ich spiele selbst hin und wieder Digitalpiano und spiele es immer noch bei Hochzeiten, Partys oder im Restaurant - auch immer die neueren Modelle und ich erkenne die Grenzen sofort. Es sind keine "Behauptungen" von mir, sondern Erfahrungen.

Vieles lässt sich nicht einfach in Worte fassen - zumindest nicht für mich. Daher mag der Eingangsbeitrag vielleicht etwas pauschalierend klingen, vielleicht etwas derb, oder Schwarz/weiß, aber er ist echt und ich bin kein Werkzeug der Klavierindustrie sondern von Beruf Klaviermacher, Stimmer und länger noch Musiker.

LG
Klaviermacher
 
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Ich versuche das Thema mal etwas mehr von der praktischen Seite zu beleuchten um zu erklären, warum ich die DP´s für eine durchaus mögliche Alternative halte.

Ein ziemlich großer Anteil der, in Verwendung befindlichen Klaviere sind entweder reichlich alte und überholungsbedürftige Instrumente oder Kleinklaviere und beide Gruppen können meiner Meinung nach die so gelobte Spielfreude aufgrund ihrer klanglichen und mechanischen Unzulänglichkeiten beim Spieler nicht in so ausreichender Form auslösen das man sie über ein DP reihen kann. Deshalb ist meiner Meinung nach da der Ersatz durch ein gutes DP sicher ein Schritt nach vorne.

Andererseits wiederum ist ein DP zu einem guten großen Klavier sicher keine Alternative sondern nur eine eventuelle Ergänzung aus Gründen der Nachbarschaftsschonung.
Denn auch wenn die rechtliche Grundlage besteht würde ich mir sicher kein echtes Klavier zulegen wenn mein Nachbar z. B. Schichtarbeiter ist oder an einer chronischen schweren Krankheit leidet weil dessen Ruhebedürfnis sicher wichtiger mein Hobby ist.
Die Elektronik alleine ist jedenfalls meiner Ansicht nach prinzipiell kein Grund echtes Instrumentengefühl vermissen zu müssen; eine alte elektromechanische Hammondorgel oder ein Rhodes bringen dieses trotz verwendeter Elektronik ihren Besitzern zurfolge zweifellos auch.
Die Qualität und Bauart eines Instrumentes egal welchen Coleurs macht den Unterschied denn den meisten Markenkonzertflügeln würde ich klarerweise nie auch ein ausgezeichnetes DP vorziehen - aber sicher auch nicht allen !!!
Und würden die Hersteller der DP´s nicht an den klangrelevanten Teilen den Rotstift ansetzen sondern diese mit derselben Akribie konstruieren und abstimmen wie dies bei einem guten akustischen Instrument geschieht sähe das Ergebnis sicher noch etwas anders aus.

Vielleicht führte die folgende Idee noch zu mehr Annäherung an ein echtes Klavier:
Man sampelt bei einem DP nicht den gesamten akustischen Klang sondern hebt die jeweils zu sampelnden Saiten am Steg für die Aufnahme ab um sie für diese vom Resonanzboden zu entkoppeln; abgenommen und gesampelt wird dann nur die reine Saitenschwingung.
Perfekt wäre dafür ein umgebauter Flügel bei dem man den Resonanzboden komplett rausschmeißt und in der Form der Stege für diese einen dicken, möglichst eigenschwingungsfreien Gußeisenblock zu deren Auflage einzieht denn dann würde die Saitenresonanz auch vollständig mitgesampelt werden können.
Das Dp steckt man dann in ein mechanikloses Klavier und arbeitet aber nicht mit Lautsprechern sondern mechanischen Schwingern die den gesampelten Saitenklang direkt in den Resonanzboden einleiten und diesen wieder zur Klangerzeugung nutzen....:idea::?:
 
Zur Interaktion - frag mal, wer beim Improvisieren Ideen bekommt, angeregt wird und mit Klavierklängen neue Wege geht. Glaubst Du, dass Chopin zwischen ihm und dem Publikum, vielleicht noch vor dem Publikum komponiert hat? oder war es ein Ausloten des Instruments, das ihm zeigte wo es schön erklingt, wo es stürmisch erklingt. Verzeih, ich komponiere auch, aber ich hatte noch keine einzige zündende Idee an einem künstlich erzeugten Klavierton, und viele Klavier-Komponisten wie eben Chopin wären sicher nicht geworden, was sie waren.

Das ist eine Erfahrung, die ich bestätigen kann. Ich habe früher viel improvisiert. In den ca. 4 Jahren, die zwischen meiner "Entdeckung" des Improvisierens und meinem Auszug zu Hause lagen, habe ich Nachmittage lang musikalische Unterhaltungen mit dem Instrument geführt.

Dann wohnte ich nicht mehr bei meinen Eltern und legte mir deshalb ein Digitalpiano zu. Und ab da war es bald vorbei mit den musikalischen Ideen. Nach einer Weile hatte ich mir das Improvisieren praktisch abgewöhnt. Bis heute ist es so geblieben, dass das freie Spielen am Digitalpiano nur mühsam gelingt und immer irgendwie "flach" bleibt. Während meiner Studienzeit spielte ich öfters an der Uni auf Flügeln, da blitzte es noch manchmal auf. Aber mehr nicht.

Ich freue mich jetzt schon, wenn ich irgendwann wieder ein echtes Klavier bei mir zu Hause habe, zu dem ich eine Beziehung aufbauen kann, die die momentane "Plastikbeziehung" zum Digitalpiano ersetzt. Dann werden die Ideen, hoffe ich, auch wieder sprießen. :rolleyes:

Grüße von
Fips
 
Aha, Fips, jetzt weiß ich woher Deine "heftigen" Äußerungen gegen das DIGI kommen. Das muss ja gaaanz tief sitzen. Ich kann es gut verstehen!
 
War bei mir genau umgekehrt; trotzdem ich mit akustischen Klavieren groß geworden bin, kamen die besten musikalischen Ideen am Digi.
Will ich aber nur indirekt dem DP zuschreiben weil für mich ne perfekte Stimmung Grundlage jedes Spielvergnügens ist welches mit dem ersten Ton, bei dem ich in Ansätzen ne Verstimmung höre, futsch ist und Petz da dann sofort den Stimmhammer schwang bevor er wieder weiterspielte !
Manchmal wird ein absolutes Gehör nämlich auch zur Plage.....;)
 
Glaub ich Dir aber wenn einen eine leichte Verstimmung bei einem Ton sofort und unerbittlich aus dem musikalischen Fluß wirft, kommt eben keine Spielfreude auf und nen Ehrbar Konzertflügel hatt ich leider nie (außer einmal testweise für ne Stunde unter meinen Tatzen)....:(
Jetzt dürfte Dir auch sonnenklar sein woher der Antrieb zu meinen "Selbststimmklavierideen" kam.....;)
 
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