Klavier unterrichten - ab wann?

M

Muri

Guest
Hallo ihr Lieben,

ich berichte euch folgende Erfahrung: Ich wurde übers StudiVZ von einer Musikschule angeschrieben, die dringend Lehrer sucht (für Anfänger). Interessehalber habe ich eine Mail (an die richtige Adresse geschrieben) mit der bitte um weitere Informationen. In der Mail stand, dass sie mir 2-3 Schüler anbieten würden und sich freuen würden, wenn ich bei denen unterrichte usw. Sie suchen Musikstudenten (zu denen ich im 2. Semester zähle). Ich bin wirklich verwirrt: Die können mir doch nicht ernsthaft einen Job anbieten, ohne mich je gesehen zu haben geschweige denn zu wissen, wie ich selbst spiele?
Ich hatte selbst nur 2 Jahre unterricht und habe dann autodidaktisch weitergemacht. Nun studiere ich seit einem Jahr Musik auf Lehramt und bekomme im Rahmen dessen Unterricht. Aber mir fehlen selbst sämtliche Grundlagen. unter anderem kann ich diesen ganzen Standartka** wie "Für Elise" selbst nicht spielen (aus Desinteresse, nicht wegen mangelnder technischer Fähigkeiten). Grundsätzlich habe ich ja schon Lust mir nebenbei etwas zu verdienen - aber nutzt man die Kunden damit nicht aus? Und was mach ich, wenn meine Schüler besser werden als ich?
 
Wenn ein Schüler besser wird als du, gibst du ihn ab. Wenn du jemandem sagst "ich kann dir nichts mehr beibringen, du brauchst einen fähigeren Lehrer" ist das geradezu schmeichelhaft für den begabten Schüler.
Das Wichtigste überhaupt ist, ob du ein Händchen für's unterrichten hast! Kannst du es, machst du es gerne, gehst du gerne mit Schülern (also meist wohl Kinder) um? Kannst du was rüberbringen? Motivieren, ermutigen, anspornen? Kannst du die technischen Grundlagen erklären und weitergeben? Darauf kommt es am allermeisten an, und nicht darauf, ob du eine grandiose Virtuosin bist.
Was das Ausnutzen angeht, mußt du eher fragen, ob die Musikschule nicht dich ausnutzt! Die zahlen Studenten vermutlich weniger als "fertigen" Lehrern nach dem Studium. Aber die Schüler zahlen voll.
Mach dich schlau, sprich mit denen, sieh dir die Leute an, und entscheide dann.
 
Hallo ihr Lieben,

ich berichte euch folgende Erfahrung: Ich wurde übers StudiVZ von einer Musikschule angeschrieben, die dringend Lehrer sucht (für Anfänger). Interessehalber habe ich eine Mail (an die richtige Adresse geschrieben) mit der bitte um weitere Informationen. In der Mail stand, dass sie mir 2-3 Schüler anbieten würden und sich freuen würden, wenn ich bei denen unterrichte usw. Sie suchen Musikstudenten (zu denen ich im 2. Semester zähle). Ich bin wirklich verwirrt: Die können mir doch nicht ernsthaft einen Job anbieten, ohne mich je gesehen zu haben geschweige denn zu wissen, wie ich selbst spiele?
Ich hatte selbst nur 2 Jahre unterricht und habe dann autodidaktisch weitergemacht. Nun studiere ich seit einem Jahr Musik auf Lehramt und bekomme im Rahmen dessen Unterricht. Aber mir fehlen selbst sämtliche Grundlagen. unter anderem kann ich diesen ganzen Standartka** wie "Für Elise" selbst nicht spielen

Muri, das klingt jetzt aber alles sehr kurios. Erstens diese angebliche Musikschule, die per email Lehrer sucht. Und dann deine Aussage, dir würden sämtliche Grundlagen fehlen. Wie hast du deine Aufnahmeprüfung geschafft???
 
Aber mir fehlen selbst sämtliche Grundlagen. unter anderem kann ich diesen ganzen Standartka** wie "Für Elise" selbst nicht spielen (aus Desinteresse, nicht wegen mangelnder technischer Fähigkeiten). Grundsätzlich habe ich ja schon Lust mir nebenbei etwas zu verdienen - aber nutzt man die Kunden damit nicht aus? Und was mach ich, wenn meine Schüler besser werden als ich?


Wenn jemand "Für Elise" nicht einmal vom Blatt spielen kann sollte er auch keinen Klavierunterricht geben, keine Fortgeschrittene, und auch keine Anfänger! Gerade im Anfängerunterricht sollte der Klavierlehrer ein zumindest etwas fundiertes Wissen besitzen, sonst übernimmt der Schüler eventuell die Fehler des Lehrers, die er dann wieder sehr schlecht wegbringt.

Hier nutzt man wirklich Menschen aus. Ich kenne da einen Fall, der hatte 7 Jahre bei einem "Klavierlehrer" (heutzutage nennt sich ja jeder Klavierlehrer, auch der nicht Mal spielen kann) Unterricht, der selbst nicht spielen konnte. Und der Schüler dachte, er wäre zu untalentiert, weil er ständig übe, aber einfach nicht besser als die Anderen wurde. Nicht, daß er Mal versucht hätte auch Mal schwierigere Stücke zu spielen, aber bei diesem Lehrer durfte man nichts spielen, was über à la "Heumann" Leichtbearbeitung hinausging, und machte es geschickt mit den Worten: "Das ist zu schwer!" Mir wird einfach nur schlecht, wenn ich immer wieder so etwas höre und mitbekomme.

Das ist wie ein Französischlehrer, der nicht weiß, was ein Subjonctif ist, und sagt er sei Französischlehrer, um Geld zu verdienen.

Ich hasse solche Musikschulen, für die das Finanzielle viel wichtiger ist, als daß Schüler guten Klavierunterricht erhalten.
Was ist wenn jener Schüler wirklich Klavier lernen will und talentiert ist?

Mein Ratschlag: Mach' es nicht!

Demnächst suchen Musikschulen, wenn sie einen Gitarrenlehrer brauchen, in der Kölner Fußgängerzone und nehmen den nächsten Gitarrenbettler, um Geld zu sparen. Daß gute Lehrer für eine Musikschule keine Rolle mehr spielen, ist Schade. Es geht nur ums Geld! Haben wir ja bereits im Forum erfahren, daß jetzt sogar Klavierunterricht auf Keyboard angeboten wird!
Aber es ist heute fast in Allem so. Es geht nur ums Geld!

Ich denke da etwas anders.

Liebe Grüße, Mario
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Muri, das klingt jetzt aber alles sehr kurios. Erstens diese angebliche Musikschule, die per email Lehrer sucht. Und dann deine Aussage, dir würden sämtliche Grundlagen fehlen. Wie hast du deine Aufnahmeprüfung geschafft???

Es stimmt. Du glaubst doch nicht, ich hätte mir das ausgedacht?!
Und ja, ich habe die Aufnahmeprüfung geschafft. Ist zwar nur Schulmusik, aber ich habe gutes theoretisches Wissen, bin gut in Gehörbildung und ich spiele noch ein zweites Instrument. Mir fehlen die Grundlagen am Klavier, weil ich nur zwei Jahre Unterricht hatte. Dann habe ich autodidaktisch weitergemacht und das gespielt, was ICH spielen möchte. (Vgl. Thema "Mein Stand ohne Unterricht" - https://www.clavio.de/forum/klavierspielen-klavierueben/3602-mein-stand-ohne-unterricht.html)

Insgesamt finde ich das alles auch sehr kurios und traue mir selbst auch nicht zu, Klavier zu unterrichten - daher lasse ich das, keine Angst.
 
Es stimmt. Du glaubst doch nicht, ich hätte mir das ausgedacht?!

Naja, es klang irgendwie... ziemlich... seltsam.

Ich hab jetzt aber deinen Thread mit dem "Stand ohne UNterricht" nochmal nachgelesen, und ich erinnere mich, daß deine Aufnahmen damals garnicht so schlecht waren.

Insgesamt finde ich das alles auch sehr kurios und traue mir selbst auch nicht zu, Klavier zu unterrichten - daher lasse ich das, keine Angst.

Allerdings, in ein paar Jahren wirst du ganzen Schulklassen Musik beibringen, da wär doch ein bißchen Erfahrung im (Einzel-) Unterricht auch nicht schlecht.
Nur vielleicht nicht gerade an einer so merkwürdigen Musikschule... :rolleyes:
 
Erfahrung wäre da auch nicht schlecht!

Ich dachte grade mich tritt ein Pferd. Ich habe wieder eine Email (über StudiVZ) von der Musikschule bekommen, da sie von einer namentlich erwähnten Kommilitonin gehört haben, dass ich auch Flöte spiele. Nun "soll" ich dort auch noch Flöte unterrichten. Die jetzige Flötenlehrerin wird dieses Jahr mit dem Studium fertig (Auch namentlich erwähnt). Wie kurios ist das?!
 
Wie lange willst Du warten? Bis Du mehrere Semester Didaktik hinter Dich gebracht hast?
Da Du Musiklehrer werden willst, gehe ich davon aus, dass Du dir eine gewisse Lehrbegabung unterstellst (sonst solltest Du besser umsatteln).
Anfänger zu unterrichten, sollte kein Problem darstellen. Und den Standardkanon zu erlernen halt auch nicht. Wirst Du als Musiklehrer eh mal brauche - wird also Zeit.

Ich habe überhaupt nicht studiert und unterrichte gelegentlich.

Viele Musikschulen suchen wegen JeKi händeringend Lehrer - da wird auf den Abschluss nicht so genau geachtet. Hauptsache man kann ein bisschen unterrichten.

Für Dich zum Einsteigen ist das doch nicht schlecht.

LG Atra
 
Also ich denke als Einstieg wärs doch super. So kannst du mit einem Kind schonmal "üben" irgendwann stehst du ja eh vor ner ganzen Klasse. Und wenn dich dein Flötenlehrerin sogar "empfohlen" hat, wirds schon was sein.....
 
Also ich denke als Einstieg wärs doch super. So kannst du mit einem Kind schonmal "üben" irgendwann stehst du ja eh vor ner ganzen Klasse. Und wenn dich dein Flötenlehrerin sogar "empfohlen" hat, wirds schon was sein.....

Mein Flötenlehrer hat mich nicht emfohlen. Eine Kommilitonin hat denen das erzählt. Grundsätzlich hab ich schon Lust zu unterrichten. Heute habe einer Bekannten ein wenig "unterricht" gegeben und es haben mir und ihr Spaß gemacht. Ich habe nur Angst, dass ich noch nicht gut genug bin. Ich glaub ich spreche mit meinem Flötenlehrer mal darüber. Die jetzige Lehrerin hat mir erzählt, dass sie wirklich händeringend suchen. Ich glaub ich sag denen mal den Stand der Dinge. Ich könnte mir wohl vorstellen Anfänger zu unterrichten und diese bei einem gewissen Stand weiterzureicher. Andererseits: Bis die den Stand haben wie ich gerade, bin ich ja auch wieder weiter.
 

Bei mir in der Gegend werden auch sehr dringend Flötenlehrer gesucht. Das ging soweit, dass mich der Musikverein gefragt hat, ob ich denn nicht unterrichten möchte. Ich machs nicht. Ich spiel zwar schon seit 8 Jahren, aber hab dabei zuviel Angst das den Kindern von Anfang an falsch bei zu bringen. Ich würde nämlich wahrscheinlich nicht einen falschen Ansatz von vornherrein erkennen oder die Haltung oder so. Und dann hab ich auch keine Ahnung von Theorie (habe ich bei meiner alten Lehrerin NIE gelernt, fehlt mir aber jetzt. Mit meiner neuen mach ichs zum Glück und ich hab ja auch noch einen super Klavierlehrer, der mir das auch beibringt).

Aber ich sag jetzt nix zu allgemeinen Unterrichtsstand im Musikverein, sonder nur, dass zum Glück die Lehrerin gewechselt hat.
 
genau das habe ich im letzten Jahr auch gelernt. Wie schon geschrieben, hatte ich davor eine Lehrerin, die mich nach 6 Jahren bei Ihr immer kritisiert hat, dass mein Ansatz "schlecht" sei. Ich drehe leicht ein weil ich dann besser an die Klappen kommen weil mein kleiner Finger sonst nach längerem spielen ziemlich weh tut. aber mit Stimmen bekomme ich dass dann immer doch so hin, dass ich auch mit anderen spielen kann. Deswegen habe ich dann immer mit "meinem" Ansatz geübt und in der Stunde nach ihrem. Das war schin schwer, aber ich habe da einen ganz guten Weg gefunden damit klar zu kommen. Nach 6 Jahren wars mir dann aber doch zu blöd, weil ich immer nur leichte Sachen spielen durfte, nichts mitbringen, was mir Spaß macht und ich "durfte" die ganz kleinen als Duett Partner begleiten, natürlich auch nur leichte Sachen..:confused:.. Dann hab ich ein Jahr alleine mit einem Buch mit Popsongs weitergemacht. Da hatt mir dann aber auf Dauer die Klassik gefehlt, die alte Lehrerin ist gegangen und Ich habe die neue schon vorher gekannt, also hab ich wieder angefangen mit Unterricht. Und spiele jetzt endlich mal etwas Anspruchsvolles, ich darf auch eingene Sachen einbringen und es klappt wunderbar.

Aber ich will trotzdem nicht unterrichten, obwohl es mir sicher wahnsinnig viel Spaß machen würde.... ich fühle mich da einfach noch nicht sicher genug.

so genug geschrieben, ich hoffe du hast es verstanden....

Lg und Gute Nacht oder schönen Tag
 
Ich drehe leicht ein weil ich dann besser an die Klappen kommen weil mein kleiner Finger sonst nach längerem spielen ziemlich weh tut.
Warum konntest du dann nicht einfach den WInkel vom Kopfstück ein wenig verändern, sprich: Nahc außen drehen? Dann hast du die Finger so, wie du dich wohlfühlst, aber das Kopfstück auch nicht zu weit innen. Irgendwo hat die alte Lehrerin ja recht, weil der TOn ja sonst sehr dünn und eng wird... Aber wenns jetzt besser klappt ist doch gut :)

Ich sammle jetzt meine ersten Erfahrungen als Flötenlehrerin und es macht Spaß, ist aber auch sehr anstrengend...
 

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