Klavier ohne Lehrer lernen?

J

Jea

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23. Sep. 2008
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Hallo Allerseits,


ich möchte da mal eine gewagte Frage stellen: Ist es möglich Klavier/Keyboard ohne Lehrer zu erlernen?

Ich habe von Freunden ein gebrauchtes Keyboard bekommen und gleich noch 3 Bände für Anfänger zum Lernen dazu. Aber bringt das wirklich was, es ohne Lehrer versuchen zu wollen?

Leider bin ich finanziell nicht so gut gestellt mir Unterricht leisten zu können - selbst bei der billigsten Variante hier in der Nähe bin ich auf über 850 €/Jahr und dann noch einiges an zusätzlichen Fahrtkosten gekommen... und das ist einfach nicht drin :(

Ich habe keine großen Träume - ein paar einfache Stücke spielen, um die Zeit zu verbingen und Spaß zu haben. Geht das eventuell auch ohne teuren Unterricht?

Freue mich über ehrliche Meinungen!


Grüße, Jea
 
Huhu!
Natürlich ist es möglich. Man kann sich vieles autodidaktisch aneignen und das reicht allemal um an der aktiven Musik freude zu haben. Es gibt genügend Videos, Bilder und Seiten im Internet, mit dessen Hilfe man wunderbar Klavier lernen kann. Und dann gibts da ja auch noch diese ganzen "Wie lerne ich Klavier"-Bücher, die man sich durchaus auch zu Weihnachten schenken lassen kann (Vorausgesetzt man beschenkt sich mit materiellen Dingen^^).

Der einzige Nachteil ist vllt. der, dass du bei Problemen nicht deinen Klavierlehrer fragen könntest, aber vllt. helfen dir da deine Freunde :)

LG, Nancy
 
Hallo Allerseits,


ich möchte da mal eine gewagte Frage stellen: Ist es möglich Klavier/Keyboard ohne Lehrer zu erlernen?

Ich habe von Freunden ein gebrauchtes Keyboard bekommen und gleich noch 3 Bände für Anfänger zum Lernen dazu. Aber bringt das wirklich was, es ohne Lehrer versuchen zu wollen?

Hallo Jea,

du hast das Keyboard ja schon, außerdem 3 Notenhefte für Anfänger (was sind denn das genau für Hefte?) - also warum lang fragen - einfach anfangen. Auch wenn immer wieder Leute warnen, wie "gefährlich" es sei, ohne Lehrer zu lernen, laß dich nicht abschrecken. Du bist ja nicht der erste, der sich das Klavierspielen selber beigebracht hätte. Daß es mit einem guten Lehrer einfacher und schneller geht ist klar, aber diese Option steht ja nunmal nicht zur Debatte.
Vielleicht kennst du ja auch irgendjemand aus der Schule, der Klavierspielen kann und der dir ab und zu etwas zeigt.

Und zu allen Leuten, die sagen, es geht nicht:

Derjenige, der sagt, es geht nicht, soll denjenigen nicht stören, der es macht! :p

Jea, dir wünsche ich viel Spaß und schnelles Vorankommen mit dem Klavier/Keyboardspiel!

Haydnspaß
 
However: Auch von mir viel Freude beim spielen.
Immerhin hab ich auch alleine angefangen...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Jea, ich würde sagen: Wie bei so vielem sollte man auch hier die goldene Mitte wählen.

D.h. Selbststudium mit gelegentlicher Überprüfung durch einen KL (was Du Dir halt so leisten kannst/willst). Ganz ohne würde ich es nicht machen, weil Du Dir Fehler antrainierst. Und die wieder rauszubekommen dauert länger als das Anlernen ...
 
Hallo nochmal :)


Also, klar hab' ich schon angefangen :D
Nur halt bissl Schiss, dass ich mir trotzdem was Falsches angewöhne, obwohl ich sehr sorgsam und langsam nach Buch (Keyboard Starter 1... geht bis 3) arbeite.

Mal schaun... habe vorhin mit einer Dame telefoniert die mir individuelle (und günstige) Stunden geben könnte. Werde wohl versuchen fisherman's Rat zu befolgen und beides je nach Kontostand versuchen.


Grüße, Jea
 
Hallo Jea,

ich denke auch dass du zumindest ab u. zu einen KL nach deinen Fingersätzen schauen lassen solltest, die sind nämlich sehr wichtig, aber jede Woche brauchst du auch keinen Unterricht, ich habe meine KL zweimal monatl., im Grunde würde auch einmal genügen. So hat man eine Kontrolle, übt aber für sich und unabhängig.
Individuelle Stunden hört sich gut an, günstig noch besser :)
Viel Erfolg weiterhin!
LG
 
Ich bin da ganz fishermens Meinung.
Du musst ja nicht regelmässig Unterricht nehmen. Ich nehme auch unregelmässig Unterricht, aus Zeit-und Kostengründen und man bekommt durch Unterricht sehr wertvolle Tipps, auf die man im Selbstudium gar nicht erst kommt. Du kannst Dir ja auch einen Musikstudenten suchen. Die sind froh, wenn sie sich bisschen was nebenher dazuverdienen können und der Unterricht ist nicht teuer. Oder Du bietest ein Tauschgeschäft an. 1 x Laub zusammenharken für 1 x Klavierunterricht :D
 
Ich bin da ganz fishermens Meinung.
1 x Laub zusammenharken für 1 x Klavierunterricht :D
abgesehen davon, dass dies sicher ein guter Tausch für den Laubzusammenharker wäre, sollte man das Laub besser dort belassen wo es ist, nämlich bei den Bäumen - so spart man Dünger (nur mal so der Tip vom Hobbygärtner :D )
Ich bin leider ein Anti-Lehrer-Beispiel. Bei mir hat es mit Lehrer nicht geklappt, weil die betr. Personen leider nicht in der Lage waren, einem Späteinsteiger den Spaß am Spiel zu vermitteln. Ohne KLs bin ich weiter gekommen als ich jemals für möglich gehalten habe. Sicherlich sind meine Fingersätze hie und da fragwürdig (aber wessen sind das nicht?) und Berufspianist oder Barklimperer will und kann oder muss ich nicht werden. Solange man selber Spaß daran hat, ok, spätestens wenn der Nachbar oder der Lebenspartner (oder beide :D ) vor der Tür steht und darum bittet, man solle aufhören, sollte man vllt. doch besser einen geeigneten KL suchen. :klavier:
 
Hallo Jea,
mir ging es vor einem Jahr ähnlich. Hatte ein Yamaha PSR-1 Keyboard und begann mir das Klavierspielen selbst beizubringen. Fazit: es geht - aber man muss aufpassen! (Überlastungsschäden). Hier meine Empfehlungen:
1. das Keyboard hat einen leichten Anschlag - da kann es leicht zu übermäßiger Anspannung in den Armen kommen, u. U. mit der Folge eines "Tennisellbogen".
2. Deshalb am Anfang nicht mehr als 10-20 Minuten üben (auch wenn's schwer fällt) - den eigenen Körper beobachten; nicht vor lauter Konzentration verkrampfen (Arme nicht ständig in der Balance halten, sondern auch beim Spiel über die Finger auf der Tastatur abstützen, um die Unterarme zu entlasten!) - wenn das Keyboard das aushält!)
3. es dauert lange (Monate) - besonders bei so alten Knochen wie bei mir - bis Hände und Arme sich an die neue Belastungsform gewöhnen: daher nicht gleich die Finger wer weiß wie spreizen oder die Hände abwinkeln. Das führt schnell zur Sehnenscheidenentzündung. Stattdessen die Hände versetzen (anpassen) und Finger gerade auf die Tasten setzen.
4. Viel Geduld haben. Auch mal ein paar Tage aussetzen und Theorie machen
5. Da die Finger (trotz aller Abweichungen) in der Standardhaltung rund sein sollten, sind Fingerübungen zur Stärkung der Antagonisten (Fingerstreckmuskulatur) von Anfang an sinnvoll. Ansonsten gibt's besagten Tennisellenbogen (es sei denn man ist jung. Kinder sind da nicht so anfällig)
6. Klavier und Keyboardmusik hat unterschiedliche Zielsetzungen und schult die linke Hand unterschiedlich. Ich habe mit Keyboardschulen angefangen, bin dann aber schnell auf die "Russische Klavierschule" umgestiegen, da diese sehr musikalische Übungsstücke anbietet und eine CD enthält. Die CD ist wichtig um das eigene Spiel kontrollieren zu können.
7. Das im Internet frei erhältliche Klavierbuch von Chang http://www.awm-korntal.de/download/medien/hb_klavier.pdf ist zwar etwas chaotisch strukturiert, aber enthält sehr viele Informationen. die - mit Augenmass betrachtet - sehr hilfreich sein können. (Aber bitte nicht mir gestreckten Fingern das Klavierspielen anfangen!) - Es sei denn man ist sehr jung, :-) , s. oben) Das Buch doppelseitig ausdrucken und im Copyshop binden lassen.
8. Nochmal: nicht übereifrig sein. Geduld haben. Man lernt auf ganz wundersame Weise! - Meist über Nacht im Schlaf.
9. Kleine Notenfolgen / Fingerübungen zum Warmspielen (10 Min) sind vermutlich physiologisch sinnvoll bevor man ans Lernstück geht - auch zum Einschleifen von Tonarten.

Ich habe mir vor kurzem ein Digitalpiano gekauft. Das höhere Anschlaggewicht der Tastatur (dem Klavier nachempfunden) ist m. E. gesünder für das Arm/Hand System (s.o.) aber gegenüber dem Keyboard sehr gewöhnungsbedürftig.

10. Nicht aufgeben: es gibt immer wieder Stücke da glaubt man das "Ende der Fahnenstange" ist erreicht. Einfach weiterüben - dabei genau überlegen woran es hapert, welche Bewegung schwierig ist und genau die Notenfolge intensiv und l a n g s a m üben. Dann langsam nach rechts und links von dieser Stelle weiter ausbauen. Komischerweise geht es immer weiter...

Ansonsten gibt es jede Menge Hinweise, Tipps und Tricks im Internet ;-)

In diesem Sinne - viel Spass beim Üben :keyboard:

Clavinimus
 
Jea, ich habe E-Gitarre fast komplett nur im Selbststudium gelernt. Zur Virtuosität habe ich es nicht gebracht aber bis auf ein paar Idioten, die der Meinung waren, schneller sei besser hat sich keine über meine Spielweise beschwert, im Gegenteil!

Man muß nur konsequent im Auge behalten, wo die eigenen Grenzen sind. So, wie ein Photograph früher ohne Farbe auskommen mußte, kann auch ein Musiker ohne Virtuosität auskommen, man optimiert eben das, was möglich ist!

Klavigen hat vor einigen Monaten mal ausgesprochen, was mir am Klavier trotz vieler Jahre Unterricht fehlte, nicht aber auf der Gitarre: Intimität mit dem Instrument. Man muß sich "zu zweit" wohl fühlen, es darf nicht verletzen und im Vordergrund muß die Musik stehen, die man machen will. Wenn man so eine Weile zusammen verbracht hat, kann man vieles erreichen, was andere sich mühsam über Technik erarbeiten müssen. Das Publikum fragt sowieso erstmal "wie klingt das" und nicht "wie spielt man das?".

Aber ich vergaloppiere mich schon wieder! Eigentlich wollte ich nur sagen, daß Unterricht sehr hilfreich sein kann aber daß man trotzdem alleine einiges erreichen kann, wenn man darauf achtet, sich körperlich nicht zu mißhandeln. Ganz egal, wie schwer ein Stück im Prinzip ist, körperlich ist es immer relativ leicht zu spielen, man muß nur herausfinden, wie. Also frage hier und wen auch immer du erreichen kannst, wenn du nicht zurechtkommst.

PS: E-Gitarre klingt viellicht simpel, aber erstens nicht so, wie ich sie gespielt habe und zweitens sowieso nicht! Gitarren sind - ob nun verstärkt oder akkustisch - sehr sensible Instrumente und klanglich mindestens genauso variabel wie ein Flügel. Und genau das ist der Bereich, den man alleine am besten erforschen und nutzen kann, denn keine noch so große Virtuosität kann das ersetzen! Und technisch kann man genausoviel falsch machen wie am Klavier und wenn man nicht aufpaßt, kann es auch genauso weh tun.
 
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