Klassik in der Gesellschaft

Szenen sind allerdings immer gerne klischeebehaftet.

Die Jazzer nerven, indem sie immer so fuuurchtbar locker tun (und sich wehren, pünktlich anzufangen etc.) und sich ebenso klischeemäßig kleiden - Hornbrille, kurzgeschorene Haare, halt "Berliner Hipster-Fuzzi"-Look.

Die Rocker und Blueser laufen immer in ihren abgewetzten Jeansjacken rum und rasieren sich absichtlich mangelhaft, obwohl zu Hause im adretten Reihenhaus ihre Frau mit den Kindern darauf wartet, daß sie mit dem VW Sharan zurückkommen, um die Tochter zum Reitunterricht zu fahren.

Von den Metallern oder Mittelalter-Musikmachern ganz zu schweigen...

Da ist also die Klassik alles andere als allein. :D

LG,
Hasenbein
 
...Szenen sind allerdings immer gerne klischeebehaftet...
Da ist also die Klassik alles andere als allein. :D...

Richtig, Hasenbein! Natürlich erfüllt man selbst auch wieder ein Klischee, wenn man aus einem ausbrechen will (bspw. Nigel Kennedy, der mit seiner coolen Frisur für einen Klassiker den Anfang gemacht hat, und jetzt einige junge Klassikstars ebenfalls entsprechend auf jugendlich machen. :guitar2:)

Wenn du Lust hast, kannst du ja mal ins Unterforum "Anleitungen" schauen. Ist auf der Forum-Hauptseite im unteren Bereich.

Super, hat geklappt, Fips7. Danke.
 
Hallo Stilblüte,
ich hab mit ca. 9 Jahren (Jahrgang 1946) angefangen Klavierspielen zu lernen. Dabei hat es mir kaum gefallen, dass ich nach ein paar Jahren nur Klassik spielen musste.

Plattenspieler hatten wir keinen. Es lief das damals übliche Radioprogramm, das aus Schlager, Volks-, Operetten- und Opern-Musik bestand. Elvis war bis Anfang der 60er eine Seltenheit beim Bayer. Rundfunk.

Mein Vater war Operetten- und Opernliebhaber. So durfte ich auch mal eingängige Operetten-/Opernmelodien spielen. Aber am liebsten spielte ich Schlager, wobei die Noten, die es gab ziemlich grausam waren.

Nur wenige klassische Stücke haben mir gefallen. Vermutlich lag es auch an meinem mittelmäßigen Talent. Dann kamen die "Beatles" und versuchte begeistert deren Stücke zu spielen. Bis 16 hatte ich 1x die Woche Klavier-Unterricht. Das ungute war, dass meine Klavierlehrerin im selben Haus wohnte und sie dadurch mitbekam, was ich spielte. Nach dem Unterricht spielte ich keine Klassik mehr.

Mit 19 ging ich in eine Amateur-Popgruppe (Keyboard) und dort spielten wir 2 bis 3x die Woche Tanzmusik. Ich spielte dort ca. 4 Jahre.

Viele Jahre lange hab ich nur noch gelegentlich Klavier gespielt. Aber man höre und staune, ich fing so ab 30 gaaanz langsam an mich für Klassik von Platten und zum Spielen zu interessieren.

Dabei ist es geblieben, obwohl ich nach wie vor nur selten spielte. In der 80er fing ich an, mir CDs zu kaufen zunächst halb Pop/Rock und halb Klassik. Dabei entwickelte sich das so, dass Pop/Rock immer weniger und Klassik immer mehr wurde. Klassik von Klaviersonaten/-konzerte, Opern-Ausschnitte, Hornkonzerte usw.

So ab dem 60. Lj. kaufte ich nur noch Klassik, höre und spiele aber nach wie auch mal Pop/Rock (kaufte mir alle Beatles-Remastered-CDs). Mit 63 gönnte ich mir zur Rente ein neues Klavier und fing an die alten Stücke aufzufrischen und mir neue Stücke zu erlernen. Dabei spiele ich zu ca. 60% Klassik.

Bei meiner Frau, die Zitter spielt verlief das so ähnlich, nur dass sie früher mehr Volksmusik spielte und sich heute nur noch für Klassik interessiert und angefangen hat Klavier zu lernen.

Ich glaube, dass sich vielen Menschen die Klassik erst mit der Zeit erschließt. Meine Tochter (32) hörte in ihrer Jugend nur Pop/Rock und heute überwiegend Klassik und tanzt zu Musik aus dem 17. Jahrhundert.

Ich glaube, dass viele Menschen mit dem reifer werden zur Klassik tendieren. Je mehr WIR zu Hause und in Konzerten klassische Klassik hören, nervt UNS Pop-/Rockmusik immer mehr.

Trotzdem gönnen wir uns im Juni Elton John, nach dem wir vorher in mehreren klass. Konzerten waren, z.B. in der Münchner Philharmonie.

*** Das Leben hat viele Farben! :) ***
 
1. Wurde im Elternhaus Klassik gehört oder geschätzt?
Eigentlich waren wir absolute Kulturbanausen. Als meine Mutter dann mit knapp 40 Orgel lernte, fand die Klassik etwas mehr Einzug in unser familiäres Umfeld, wenn auch nur in geringem Umfang.

2. In welchem Alter und auf welche Weise kam es zum ersten Kontakt mit Klassik und wie war der Eindruck?
Bewußt habe ich den ersten Kontakt mit Klassik nicht in Erinnerung.

3. Wodurch wurde die Klassik zur geschätzten Musik?
Gab es ein Schlüsselerlebnis?
Eigentlich so richtig erst, seit ich Klavier spiele, also seit knapp 1,5 Jahren.

4. Welche Personen, Erlebnisse oder Vorgänge nehmen starken Einfluss auf den Musikgeschmack?
Dadurch, dass daheim Musik nur Hintergrundunterhaltung war, haben meine Freunde meinen Musikgeschmack (vor allem als Jugendlicher geprägt) und das ging Richtung Rock.

5. Was gab den Ausschlag, Klavierspielen zu erlernen?
Zum einen wollte für die Gitarre mehr Musiktheorie lernen (und dafür wurde mir immer wieder das Klavier empfohlen) zum anderen hatte ich immer ein Bauchgefühl, dass ich das einfach irgendwann mal probieren sollte.

6. Bei Späteinsteigern - habt ihr als Kind schon Klavier gespielt?
Leider nein, in der Nachbarschaft lernten einige Kinder Instrumente. In der Familie meines Onkels hingegen spielten alle, also beide Eltern und vier Töchter, Klavier und/oder Geige...:cry:

7.Was war dann ausschlaggebend für den Wiedereinstieg?
entfällt

8. Warum habt ihr Klassische Musik früher gemieden bzw. euch nicht dafür interessiert?
Gemieden habe ich sie nie, ich habe sie früher nur immer maximal als Entspannungsmusik gesehen.


Was die Befürchtung des "Aussterbens" der klassischen Musik anbetriftt:
Ich glaube, jeder der die Evolution begriffen hat, weiß, dass sie unaufhaltsam voranschreitet, nicht nur in der biologischen, auch und vor allem viel schneller in der kulturellen Entwicklung. Ich denke daher, dass sich die Frage kaum stellt ob, sondern wann jeder Kunststil nunmal sein Ende hat, in einem neuen Stil aufgeht, in ihn überleitet oder halt gänzlich verschwindet. Ich denke allerdings auch, dass wir wohl letzteres zu unseren Lebzeiten nicht erleben werden.

Da, wo eine Tür zugeht, geht eine neue auf. Das war so, ist so und wird auch immer so sein.

Grüße
Musicus
 
Ich hab das ganze hier jetzt natürlich nicht gelesen, weil meine entfremdete Arbeit mir zu wenig Zeit für sowas läßt respektive ich dann nicht musizieren kann. Aber ohne Textkenntnis lassen sich Standpunkte ohnehin am besten vertreten :D

Wer sagt denn überhaupt, daß die Klassik auf dem letzten Loch pfeife? Das ist doch immer nur das Gejammer von Plattenfirmen, die den Hals nicht voll genug kriegen und von Regisseuren, die meinen, es liege am Publikumsschwund, wenn sich keiner ihre Inszenierungen mit herumtorkelnden Clowns oder Hasen im Tristan ansehen will.
Sieht man sich mal Videoaufnahmen beliebiger Klassikveranstaltungen der letzten 40 Jahre an: Überall dominieren im Publikum die Grauköpfe. Die Klassik stirbt also entweder schon seit mindestens 40 Jahren oder die Jungen haben meist kein Geld, keine Zeit und andere Sachen im Kopf, als in die Oper zu gehen.
Die Schicht derjenigen, die Klassik mögen, war schon immer eine Minderheit, bleibt aber m.E. stabil.

Gruß,
Cem.
 
Hallo Stilblüte,

ich kann dich glaub ich wie die anderen ziemlich beruhigen,ich sehe da keine Gefahr des Aussterbens der Klassik-Liebhaber.Vor 35 Jahren oder so gab es mal einen recht einfältigen Schlager:

"die Oper ja,die Oper ja ist nur noch für die Opas da,die Oper ja,die Oper ja,für Opa und für Omama...."

Kann sich wer an diesen Unsinn erinnern?

Jedenfalls bekommt man heutzutage noch immer keine Karten für eine stink-normale Repertoire Vorstellung der Wiener Staatsoper.Wenn man eine möchte, braucht man Beziehungen oder stellt sich um zwei Uhr bei Schneegestöber für eine Stehplatzkarte an,Vorstellungsbeginn sieben Uhr....und ist dabei in guter Gesellschaft mit (fast) allen Altersgruppen von 18 bis 50.

Nein,keine Gefahr in meinen Augen.
Nicht jeder hat inneren Zugang zu Musik,aber weder Status noch Bildung hat viel damit zu tun,die Zeit des "Bildungsbürgertums" ,wo jede Tochter aus "gutem Hause" Klavier spielen musste,jeder Arzt Musiker war,sind vorbei.Kultur ist theoretisch jedem zugänglich,angenommen wird sie nur von denjenigen,bei denen sagen wir's bildlich,beim Hören einer bestimmten Musik,sei es Schlager,Rap,Klassik oder Jazz "eine Saite im Innern zu schwingen beginnt",da hilft keine Erziehung,kein Drill.

Ich habe vergebens versucht meine Kinder mit klassischer Musik zu berieseln,spätestens mit 10 hörten sie nur mehr Heavy Metal....zu meinem Grauen versteht sich,aber ihre Freunde hörten das und sie fanden es eben "ur-cool"....

Meine Frau -umgekehrt - kannte ,bis wir uns kennen lernten, ausschließlich Pop,nach wenigen Jahre behutsamen Heranführens liebt sie heute Wagner,Puccini,Chopin,Liszt.

In meinem Elternhaus wurde nur Volksmusik gehört,meine Bruder hörte Pop und Jazz,ich ausschließlich Klassik und brachte mit der Klavier Klimperei von zig stunden täglich Beethoven,Bach und Chopin meine Eltern zur Verzweiflung.

Also,Probleme einer Überalterung kann ich nicht orten,der Schein mag trügen,vor 20 Jahren waren auch meist Menschen von 40 bis 70 in den Konzertsälen,wir jungen standen hinten am "Stehpfiff",heute sieht es nicht viel anders aus.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich bin als Kind über meine Mutter zur Klassik gekommen und musste mir interessanterweise vorwerfen lassen, dass ich diese Musik nur bevorzuge um mich bei meiner Mutter einzuschleimen. Unvorstellbar, dass ein Kind von sich aus Klassik mag.

Auf der Hauptschule kam dazu, dass mein Unkenntnis der Hitparaden und meine Vorliebe für Klassik mir als Hochnäsigkeit ausgelegt wurde. Je nachdem in welchen Kreisen ich mich grad bewege, erlebe ich sowas bis heute. Aktuell gewinne ich grade ein Eindruck, Klassik hören ist nicht politisch korekt :D. Diese Idiologisierung des Musikgeschmacks wirft bei mir immer wieder die Frage auf, wie viele Menschen folgen ihrem Geschmack oder einer abstrakten Idee, bei der Wahl der Musik.

In die andere Richtung: Wie ist es möglich, dass Sänger Fussballstadien füllen, deren akustische Eignung sehr fraglich ist. Gehen da wirklich Leute hin, die den Gesang geniessen wollen? Ein sehr guter Freund von mir, mit dem ich viel Konzerte besuche, unterscheidet zwischen Profi- und Leihenhörern. Konzerte mit weniger bekannten Werken haben den Vorteil, dass Störungen durch Bonbonpapiere, raschelnde Kleider, getuschel und gehuste weitgehend entfallen.

Mein persönliches Fazit: Es gibt Menschen mit einem Musikgeschmack, aber die Mehrheit hört Musik um sich mit einer gesellschaftlichen Gruppe zu identifizieren. Wenn die Klassik geretten werden muss, sollte also eine geschickte Pressekampanie helfen. Aber ob alle Musiker begeistert sind, wenn sie in Fussballstadien auftreten sollen, wage ich zu bezweifeln.
 
Unvorstellbar, dass ein Kind von sich aus Klassik mag.

Ich bin als Kind über meine Mutter zur Klassik gekommen und musste mir interessanterweise vorwerfen lassen, dass ich diese Musik nur bevorzuge um mich bei meiner Mutter einzuschleimen. Unvorstellbar, dass ein Kind von sich aus Klassik mag.

Auf der Hauptschule kam dazu, dass mein Unkenntnis der Hitparaden und meine Vorliebe für Klassik mir als Hochnäsigkeit ausgelegt wurde. Je nachdem in welchen Kreisen ich mich grad bewege, erlebe ich sowas bis heute. Aktuell gewinne ich grade ein Eindruck, Klassik hören ist nicht politisch korekt :D. Diese Idiologisierung des Musikgeschmacks wirft bei mir immer wieder die Frage auf, wie viele Menschen folgen ihrem Geschmack oder einer abstrakten Idee, bei der Wahl der Musik.

In die andere Richtung: Wie ist es möglich, dass Sänger Fussballstadien füllen, deren akustische Eignung sehr fraglich ist. Gehen da wirklich Leute hin, die den Gesang geniessen wollen? Ein sehr guter Freund von mir, mit dem ich viel Konzerte besuche, unterscheidet zwischen Profi- und Leihenhörern. Konzerte mit weniger bekannten Werken haben den Vorteil, dass Störungen durch Bonbonpapiere, raschelnde Kleider, getuschel und gehuste weitgehend entfallen.

Mein persönliches Fazit: Es gibt Menschen mit einem Musikgeschmack, aber die Mehrheit hört Musik um sich mit einer gesellschaftlichen Gruppe zu identifizieren. Wenn die Klassik geretten werden muss, sollte also eine geschickte Pressekampanie helfen. Aber ob alle Musiker begeistert sind, wenn sie in Fussballstadien auftreten sollen, wage ich zu bezweifeln.



" Unvorstellbar, dass ein Kind von sich aus Klassik mag. "

Was ist hier unvorstellbar, schon als kleiner Knirbs wollte ich nichts anderes hoeren als Klassik , alles andere mochte ich ueberhaubt nicht mit sieben bekam ich auf den Geburtstag die erste Schallplatte von Alexander Brailowsky mit den Chopin Walzer die ich heute noch besitze, meine Kinder neun und zwoelf Jahre geht es genau so, das uebliche Zeug was man als Musik bezeichnet, bezeichnen sie auf deutsch uebersetzt " Schrott " von mir haben sie diesen Ausdruck nicht, mein Sohn ist ein Schlitzohr wie alle anderen Kinder. Er und seine Schwester lassen sich jeden Morgen eine Stunde vor aufstehen von France Music wecken und dies seit Jahren, einen hauptsaechlich auf klassisch ausgerichtet orientierten Sender. Es gibt viele Kinder, mehr alls Du dir vielleicht vorstellen kannst die klassische Musik lieben, man muss es ihnen auch zufuehren damit sie es kennen lernen, wenn die Eltern nichts davon hoeren wollen, so hat das Kind ja gar keine Moeglichkeit Erfahrung zu sammeln und wird jenachdem durch Kameraden in eine andere Richtung gelenkt , interessiert sich ein Kind fuer Klassig wird es unter Umstaenden gegenueber seinen Klassenkameraden schweigen , da spielt eben der Umgang eine wichtige Rolle.

Cordialement

Destenay
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Da ist viel wahres dran. Ich mußte mich in meiner Schulzeit vor ca. 25 Jahren auch immer dafür rechtfertigen, daß ich von "angesagter" Pop-/Rockmusik keine Ahnung hatte, dafür aber Klassik mochte. Ich konnte auch beim Fernsehprogramm nicht mitreden und hatte keinen Computer. Und keine Markenklamotten. Eigentlich bin ich immer gegen den Strom geschwommen :( Das besserte sich erst am Gymnasium, wo es noch ein paar weitere Exoten wie mich gab und überhaupt die Toleranz größer war. Man kann wohl unterscheiden nach Leuten, die eine bestimmte Musik bevorzugen, um dazuzugehören, das gibt es vermutlich für jede Musikrichtung, und denjenigen, die "ihre" Musik um ihrer selbst willen lieben. Aufgrund der vorbeschriebenen Ausgrenzung haben es die Klassikfreunde natürlich schwerer. Sie entwickeln aber auch mehr Stehvermögen im Gegenwind.

Gruß,
Cem.
 
Die hier beschriebenen Probleme sind mir allesamt erspart geblieben. Ausgrenzungen wegen des Musikgeschmacks habe ich an der Schule nicht erlebt - und diese war ein stinknormales Gymnasium, mit allerlei Rabbatz und Feten (was ich alles sehr gerne mitgemacht hatte, wie alle anderen auch).
 

Hallo!

Ohne mir jetzt jeden einzelnen Beitrag durchgelesen zu haben möchte ich auch mal zum besten geben wie mein Weg zur Klassik war, der erst relativ spät begann.
Ich glaub nämlich nicht unbedingt daß Klassik nur eine Altersfrage ist...

Als Kind wollte ich gerne ein Instrument lernen - wurde mir verwehrt "das braucht man nicht zum Leben".
Mit klassischer Musik bin ich nicht wirklich in Berührung gekommen. Meine Eltern (durchaus sogenanntes gutbürgerliches Elternhaus) haben deutsche Schlager und alpenländische Volksmusik bevorzugt. Im Musikunterricht in der Schule hat man mir von klein auf erklärt ich sei vollkommen talentfrei und unmusikalisch was zur Folge hatte daß ich mich nicht weiter dafür interessierte.

Irgendwann mal, Ende der 70er Jahre haben sich meine Eltern bemüssigt gefühlt, einen auf Kultur zu machen und haben mich in eine Operette geschleift, ich war damals in etwa 10 Jahre alt...ausstaffiert mit Rüschenbluse und knallorangen Samtrock der fürchterlich kratzte und in dem ich aussah wie meine eigene Karikatur, musste ich dann noch erleben wie mein Vater permanent zu schnarchen begann und nur durch die große Pauke immer wieder aus seinem seligen Schlafe aufgewacht ist...

Ich ging weiter zur Schule und hörte eigentlich nur Pop/Rock...Klassik war ja was für Streber, was sich für mich auch dadurch bestätigte daß unser "Klassenstreberlein" mit Faltenrock und Zöpfen irgendwann mal ein Cello anschleppte und darauf die "Arie von der Katze der man auf den Schwanz getreten war" zum Besten gab...

Viele paar Jahre später lernte ich meinen Mann kennen...der wiederum seit frühester Kindheit Cello spielte...Ich hab' ihm gleich mal erklärt, daß er mir mit dieser Katzenmusik gar nicht kommen bräuchte..Er hat es trotzdem gemacht und mir immer wieder mal Schallplatten vorgespielt..bis ich erkannte daß gute klassische Musik nichts mit dem zu tun hatte, das mir als Kind/Jugendliche vorgesetzt wurde.

Heute bin ich 41 und höre eigentlich fast nur noch klassische Musik, hin und wieder auch mal Rock/Pop und hab mich über meine Talentfreiheit hinweggesetzt und mir zum Ziel gesetzt, irgendwann mal auch was passables spielen zu können...

Ich glaube nicht, daß Klassik eine Frage des Alters ist, sondern auch der Zufälle und Lebensumstände. Mein Mann wurde von frühester Kindheit an mit klassischer Musik berieselt, ging mit seinen Eltern in Konzerte der Philharmoniker und so weiter und hat deshalb schon sehr früh seinen Zugang gefunden...andere bekommen den erst später...und wiederum andere halt nie...Meine Eltern und der Rest der Familie können bis heute nichts damit anfangen..
Unser Sohn, der jetzt 10 Jahre alt ist, wächst damit auf...er hört zwar trotzdem lieber Popmusik, aber was noch nicht ist, kann ja noch werden...

So, ich hoffe, ich bin jetzt nicht zu sehr ins OT abgeschweift und hab niemanden mit meiner langen Litanei gelangweilt...

lg, Adora
 
Die hier beschriebenen Probleme sind mir allesamt erspart geblieben. Ausgrenzungen wegen des Musikgeschmacks habe ich an der Schule nicht erlebt - und diese war ein stinknormales Gymnasium, mit allerlei Rabbatz und Feten (was ich alles sehr gerne mitgemacht hatte, wie alle anderen auch).
Auf dem Gymasium auf welchem ich war, so wie ich mich erinnern kann spielten bestimmt die Haelfte der Schueler ein Instrument , neben Klavier, Cello, Geige und Oboe, Floete musste dazumal jeder spielen war in der Primarschule obligatorisch. Sicher war , was jetzt das Klavier betrifft das Interesse frueher viel groesser, das Beweisst auch die Situation auf dem Klaviermarkt die Instrumente werden einem Buchstaeblich nachgeschmissen, weil das Interesse diesbezueglich nachgelassen hatt , ich meine auch es koennte an Hand der zum Verkauf angebotenen Klavieren und Fluegel eine Statistik erhoben werden , daraus waehre ersichtlich in welcher Zeit das Klavier grosses Interesse zeigte, heute ist dies nicht mehr so der Fall, bin aber davon ueberzeugt dies wird mit absoluter Sicherheit wieder kommmen.
 
Ich habe mir erlaubt, in meinem Faden mal ein bisschen aufzuräumen.
Wer Beiträge von sich vermisst, findet sie vermutlich
hier oder hier.
Die Reaktionen auf "der Faden ist tot" habe ich gelöscht, denn die sind für die Fragestellung irrelevant.

Ich habe das Thema nicht ohne Grund im Umfragenforum gepostet. Ich möchte hier keine Grundsatzdiskussion, sondern Antworten auf meine Fragen, von denen, die sie beantworten möchte.
Gegen ein paar Frage-Antwort-Beiträge habe ich nichts, aber die lange Diskussion kann bitte in einem der oberen Fäden geführt werden, sonst wird das hier zu unübersichtlich.

----

Ich danke allen, die meine Fragen beantwortet haben, sehr herzlich! Das ist wirklich interessant zu lesen. Ich meine im Großen und Ganzen herauszulesen, dass man von allein niemals dahin kommt, Klassik zu hören.
Die meisten (späteren) Klassikliebhaber sind schon in jungen Jahren mit der Klassik in Berührung gekommen oder aber sind von einer sehr wichtigen Person (Freunde, fähige Lehrer, Partner) oder einer zufälligen, aber sehr intensiven Berührung mit Musik auch später noch zum Klassikfan geworden.

Bei denen, die die Klassik von Anfang an kannten, gibts wohl drei "Sorten":
Die, die sofort Feuer fangen, die, die sich nach anfänglichem Desinteresse später als Erwachsene noch dafür interessieren - und halt die, die nie mehr zurückkommen :D

Sehr gefallen hat mir übrigens ein Satz von Stiene:
"Ich liebe klassische Musik einfach, weil man sich mit ihr beschäftigen kann." Das bringts ziemlich auf den Punkt.

Ich bin gespannt auf weitere Antworten ;)
 
48 Beiträge moderiert - bitte Forumregel Nr. 10 beachten. Danke.

Zum Thema, wie mit Offtopic-Beiträgen umgegangen werden kann, werde ich im Laufe des Tages einen eigenen Thread eröffnen.
Bitte hier nur zum Threadthema posten.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
48 Beiträge moderiert - bitte Forumregel Nr. 10 beachten. Danke.

Zum Thema, wie mit Offtopic-Beiträgen umgegangen werden kann, werde ich im Laufe des Tages einen eigenen Thread eröffnen.
Bitte hier nur zum Threadthema posten.

Unter Beachtung der Regel Nr. 10 frage ich hier erneut nach, was unter der Moderation eines Beitrages zu verstehen ist und hoffe, dass diese Anfrage nicht wieder der Löschung anheimfällt. Denn es ist keine Diskussion um die einzelne Moderationsmaßnahme, sondern eine algemeine Frage.

Sollte der Moderation das h i e r nicht genehm sein, so möge sie diese Frage an andere Stelle verschieben.
 
Huhu Gubu,

(...) Unter Beachtung der Regel Nr. 10 frage ich hier erneut nach, was unter der Moderation eines Beitrages zu verstehen ist (...)

unter der Moderation eines Beitrages verstehe ich die Anwendung der Eigenschaft "Moderator" mit all ihren Befugnissen und Pflichten auf die einzelnen Beiträge eines Forums.


Wikipedia meint hierzu folgendes (ich habe bereits die passende Stelle für Internetmoderation kopiert):

"Moderator (Internet) [Bearbeiten]

Im Internet unterstützen Moderatoren Teilnehmer in Webforen, um Streit zu schlichten und unerwünschte oder unpassende, verletzende, gesetzeswidrige Beiträge zu löschen, zu verschieben oder zu sperren (diese Aufgabe, zumindest das Entfernen von Beleidigungen in Beiträgen, übernehmen meist auch schon spezielle Programme). Im Usenet gibt es sogenannte moderierte Newsgroups mit einer Person, die Beiträge zunächst per E-Mail erhält und diese nach Kontrolle als Postings veröffentlicht, wenn sie der Charta der entsprechenden Newsgroup entsprechen.

Mit Hilfe elektronischer Meetingsysteme werden zunehmend auch Workshops über das Internet moderiert."

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Moderator_(Beruf)



In der "ZEIT" gibt es ebenfalls ein online-Forum, in dem Folgendes über den Begriff "Beiträge moderieren" steht:

"Community Die ZEIT ONLINE Netiquette
Seite 3/3:
Wie wir Leserbeiträge moderieren

Moderation

Wir bemühen uns, die Moderation Ihrer Beiträge so transparent wie möglich zu gestalten. Die folgenden Punkte beschreiben, wie und wann wir einschreiten:

* Wir greifen ein, wenn ein Beitrag gegen die oben formulierten Regeln verstößt. Darüber hinaus entfernen wir auch Beiträge, die zwar nicht explizit gegen eine der Regeln verstoßen, aber dennoch nicht wesentlich zur Diskussion beitragen oder diese gar stören.
* In den meisten Fällen entfernen wir nicht den gesamten Beitrag, sondern nur einzelne Textstellen. Meistens begründen wir unser Einschreiten durch kurze Anmerkungen und kennzeichnen, an welchen Stellen wir Beiträge gekürzt haben. Sollte ein Beitrag durch unsere Kürzungen seine Aussagekraft vollständig verlieren, entfernen wir ihn ganz.
* Wir schließen Diskussionen, wenn diese sich zu weit vom ursprünglichen Thema des Artikels fortbewegt haben oder viele der Kommentare gegen unsere Regeln verstoßen. Das Abschalten der Kommentarfunktion geschieht in der Regel nach vorheriger Ankündigung, in Ausnahmen auch sofort.
* Wir ermahnen Nutzer per E-mail, wenn sie regelmäßig oder besonders heftig gegen unsere Regeln verstoßen. Bei schweren oder wiederholten Verstößen schließen wir Nutzer von der Teilnahme an der Community aus.
* Bitte stellen Sie Ihre Fragen und Hinweise an die Moderatoren nicht als öffentlichen Kommentar ein. Sie können sich jederzeit gerne an community@zeit.de wenden.

Zu guter Letzt

Wir möchten Ihnen ans Herz legen, sich Ihre Beiträge vor dem Klick auf den „Abschicken“-Knopf noch einmal durchzulesen. Könnte der Kommentar von anderen Nutzern als Beleidigung aufgenommen werden? Ist er unmissverständlich formuliert? Drückt er das aus, was Sie sagen wollen und soll auch die ganze Welt Ihre Meinung erfahren?

Viel Freude beim Verfassen Ihrer Beiträge auf ZEIT ONLINE!"

Quelle: http://www.zeit.de/administratives/2010-03/netiquette?page=3

Bei uns im Klavierforum gibt es ebenfalls Regeln und wie bereits oben geschrieben, bedeutet auch hier "Beiträge moderieren" das Überprüfen der Regelkonformität der Beiträge durch die Moderatoren und gegebenenfalls die Anwendung der Moderatorenrechte und -pflichten.

Liebe Grüße,
Partita
 
Huhu Gubu,



unter der Moderation eines Beitrages verstehe ich die Anwendung der Eigenschaft "Moderator" mit all ihren Befugnissen und Pflichten auf die einzelnen Beiträge eines Forums.


Wikipedia meint hierzu folgendes (ich habe bereits die passende Stelle für Internetmoderation kopiert):

"Moderator (Internet) [Bearbeiten]

Im Internet unterstützen Moderatoren Teilnehmer in Webforen, um Streit zu schlichten und unerwünschte oder unpassende, verletzende, gesetzeswidrige Beiträge zu löschen, zu verschieben oder zu sperren (diese Aufgabe, zumindest das Entfernen von Beleidigungen in Beiträgen, übernehmen meist auch schon spezielle Programme). Im Usenet gibt es sogenannte moderierte Newsgroups mit einer Person, die Beiträge zunächst per E-Mail erhält und diese nach Kontrolle als Postings veröffentlicht, wenn sie der Charta der entsprechenden Newsgroup entsprechen.

Mit Hilfe elektronischer Meetingsysteme werden zunehmend auch Workshops über das Internet moderiert."

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Moderator_(Beruf)



In der "ZEIT" gibt es ebenfalls ein online-Forum, in dem Folgendes über den Begriff "Beiträge moderieren" steht:

"Community Die ZEIT ONLINE Netiquette
Seite 3/3:
Wie wir Leserbeiträge moderieren

Moderation

Wir bemühen uns, die Moderation Ihrer Beiträge so transparent wie möglich zu gestalten. Die folgenden Punkte beschreiben, wie und wann wir einschreiten:

* Wir greifen ein, wenn ein Beitrag gegen die oben formulierten Regeln verstößt. Darüber hinaus entfernen wir auch Beiträge, die zwar nicht explizit gegen eine der Regeln verstoßen, aber dennoch nicht wesentlich zur Diskussion beitragen oder diese gar stören.
* In den meisten Fällen entfernen wir nicht den gesamten Beitrag, sondern nur einzelne Textstellen. Meistens begründen wir unser Einschreiten durch kurze Anmerkungen und kennzeichnen, an welchen Stellen wir Beiträge gekürzt haben. Sollte ein Beitrag durch unsere Kürzungen seine Aussagekraft vollständig verlieren, entfernen wir ihn ganz.
* Wir schließen Diskussionen, wenn diese sich zu weit vom ursprünglichen Thema des Artikels fortbewegt haben oder viele der Kommentare gegen unsere Regeln verstoßen. Das Abschalten der Kommentarfunktion geschieht in der Regel nach vorheriger Ankündigung, in Ausnahmen auch sofort.
* Wir ermahnen Nutzer per E-mail, wenn sie regelmäßig oder besonders heftig gegen unsere Regeln verstoßen. Bei schweren oder wiederholten Verstößen schließen wir Nutzer von der Teilnahme an der Community aus.
* Bitte stellen Sie Ihre Fragen und Hinweise an die Moderatoren nicht als öffentlichen Kommentar ein. Sie können sich jederzeit gerne an community@zeit.de wenden.

Zu guter Letzt

Wir möchten Ihnen ans Herz legen, sich Ihre Beiträge vor dem Klick auf den „Abschicken“-Knopf noch einmal durchzulesen. Könnte der Kommentar von anderen Nutzern als Beleidigung aufgenommen werden? Ist er unmissverständlich formuliert? Drückt er das aus, was Sie sagen wollen und soll auch die ganze Welt Ihre Meinung erfahren?

Viel Freude beim Verfassen Ihrer Beiträge auf ZEIT ONLINE!"

Quelle: http://www.zeit.de/administratives/2010-03/netiquette?page=3

Bei uns im Klavierforum gibt es ebenfalls Regeln und wie bereits oben geschrieben, bedeutet auch hier "Beiträge moderieren" das Überprüfen der Regelkonformität der Beiträge durch die Moderatoren und gegebenenfalls die Anwendung der Moderatorenrechte und -pflichten.

Liebe Grüße,
Partita

Liebe Partita,

für wie dumm hältst Du mich?:D

So weit muss doch nicht ausgeholt werden.
Das
https://www.clavio.de/forum/anleitungen/309-forum-regeln-bitte-zuerst-lesen.html

reicht doch. Aber dann sollte die Moderation sich auch daran halten.

Viele Grüße
gubu
 
Lieber Gubu,

Liebe Partita,

für wie dumm hältst Du mich?:D

So weit muss doch nicht ausgeholt werden.
Das
https://www.clavio.de/forum/anleitungen/309-forum-regeln-bitte-zuerst-lesen.html

reicht doch.

entschuldige, aber wenn einer eine Frage stellt, gehe ich davon aus, dass sie auch als solche gemeint war und beantworte sie. Ich dachte, es ginge dir um den Begriff "Beiträge moderieren" ganz allgemein, also habe ich dir das rausgesucht - möglichst allgemein. Wenn das nicht in deinem Sinne war, habe ich deine Frage nicht verstanden. Da du dir deine Frage anscheinend auch schon alleine beantworten konntest (wie du mir erstaunlicherweise selbst in deinem Beitrag vorführst), frage ich mich, warum du sie überhaupt gestellt hast, wenn nicht dafür, dass sie beantwortet würde. :confused:

Oder hast du fragen wollen "warum wird so moderiert, wie moderiert wird"? Das wäre eine andere Frage.

Liebe Grüße,
Partita
 
Lieber Gubu,



entschuldige, aber wenn einer eine Frage stellt, gehe ich davon aus, dass sie auch als solche gemeint war und beantworte sie. Ich dachte, es ginge dir um den Begriff "Beiträge moderieren" ganz allgemein, also habe ich dir das rausgesucht - möglichst allgemein. Wenn das nicht in deinem Sinne war, habe ich deine Frage nicht verstanden. Da du dir deine Frage anscheinend auch schon alleine beantworten konntest (wie du mir erstaunlicherweise selbst in deinem Beitrag vorführst), frage ich mich, warum du sie überhaupt gestellt hast, wenn nicht dafür, dass sie beantwortet würde. :confused:

Oder hast du fragen wollen "warum wird so moderiert, wie moderiert wird"? Das wäre eine andere Frage.

Liebe Grüße,
Partita

Liebe Partita, warum bist Du so humorlos??:D

Die Frage war an die Moderation gerichtet und wollte diskret darauf hinweisen, dass man, wenn man löschen meint, nicht moderieren schreiben muss, zumal das Löschen SO in den Regeln nicht vorgesehen ist.

Aber ich gebe gerne zu: Manche/r hat es direkter lieber....

Viele Grüße
gubu
 

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