KL-Suche

Annahmen: Zahl der möglichen KL unbekannt und hoch (städtische Umgebung).

OK, eine einfache google-Suche sollte mir die Anzahl der Klavierlehrer ungefähr liefern können. :-)

Wenn sie unbekannt ist, siehe:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sekretärinnenproblem#Unbekannte_Anzahl_N_von_Optionen

Dann isses nicht mehr so einfach.


Wieso das? Manche disqualifizieren sich instantan, in der Probestunde oder in den ersten Wochen.

Dabei wird der Begriff "beste" nicht diskutiert, und die Entwicklung des Schülers einfach ignoriert (der übliche theoretische Blödsinn).

Man nennet das 'Abstraktion'. :-)

Wenn Du nicht ermittlen kann, wer besser ist, kannst Du auch keine Methode finden, die die den besten liefert. Wie denn auch!? Die statistische Methode gibt Die eine (möglicherweise überraschende) Strategie an die Hand unter der Bedingung, dass Du vergleichen kannst.

Das schöne der Abstarktion ist ja, dass es mit em Problem der vertauschten Briefe korrespondiert. Nur haben wir ja eine (wie auch immer ermittelte) Rangreihenfolge, die aber vorab(!) nicht bekannt ist.

Grüße
Häretiker
 
@Ralph_hh: Wurden deine Schwachstellen und Stärken identifiziert und Maßnahmen eingeleitet? Was hast du denn inzwischen gelernt? Welche Stücke spielst du inzwischen annehmbar? Öffentliche Auftritte?

@Ralph_hh du scheinst ja mit deinem KL nicht so recht zufrieden zu sein.

- hat dein KL außer dir andere zufriedene und/oder erfolgreiche Schüler?

- passt es menschlich?

- sind deine Ziele mit dem dir möglichen Übeaufwand in der von dir gewünschten Zeit bei deinem Talent realistisch erreichbar?

- vertraust du deinem KL, daß er dich mit geigneter Literatur zu deinen Zielen begleitet?

Interessante Fragen. Sind das die wichtigen Punkte, wann man mit einem KL zufrieden sein sollte?


Vorweg: So unzufrieden bin ich gar nicht (mehr)… Die Historie war etwas unglücklich. Ich spiele seit Sommer 2017. Ich bin an einer Musikschule und hatte zunächst zu zweit Unterricht mit meiner Tochter. In der Schule stehen zwei einzelne Klaviere in verschiedenen Räumen und eine Menge Keyboards, wir haben also quasi zwangsweise an Keyboards gespielt. Ein No-Go für einen Klavierunterricht. Dämliches Konzept. Ich wollte daher eigentlich nach dem halben Jahr wechseln, aber dann hat meine Tochter aufgehört und seitdem spiele ich dort am Klavier. Der Unterricht für meine Tochter war konzeptlos und untauglich, ich glaub, das hätte jeder Student, jeder klavierspielende Laie besser gemacht. Aber bei mir sieht das anders aus, das was z.B. an der Konzeptlosigkeit bei der Stückauswahl bei ihr gescheitert ist, klappt bei mir gut, ich bringe viele Stücke selber mit. Ich bin 47 und hab immer viel Musik gehört und früher Querflöte gespielt, die Anzahl der Stücke, die ich noch spielen möchte, reicht für drei Leben. Ich hab so ein bisschen den Eindruck, der Lehrer ist damit zufrieden, dass ich selber viel Konzept und Ideen mitbringe, er steht mir bei den Stücken mit vielen Tips zur Seite und das Ergebnis ist brauchbar. Ich bin momentan sehr zufrieden.


Zu den Fragen:

-Andere Schüler gibt es an der Schule, klar, ob die zufrieden sind, weiss ich nicht. Ich kenne die nicht.

-Menschlich passt es sehr gut.

-Ziele… Was für Ziele.. Ich will Klavier lernen, das tue ich. Der Übeaufwand liegt bei ca 1h täglich, mehr ist nicht drin, hab Kinder und bin berufstätig, dafür klappt das aber ganz passabel. Ob die Ziele erreichbar sind, ist, glaube ich, -primär von der Übezeit abhängig und nicht ganz so arg vom Lehrer.

-Öffentliche Auftritte sind kein Ziel und ich hab auch keine. Hab ich in meiner Jugend genug gehabt. Ich spiel gern für mich und freu mich, wenn die Familie mal zuhört.

-Die Begleitung mit geeigneter Literatur… Das ist eine Schwachstelle. Ich hab jetzt zweimal Stücke vage angesprochen, dass ich die mag und dann hab ich die gespielt, obwohl die eigentlich viel zu schwer sind. Kann man anhand der Noten als Anfänger selber schwer abschätzen. Eins habe ich damals abgebrochen, nach 9 Monaten Beethovens türkischen Marsch (nein, nicht der von Mozart) zu spielen ist Blödsinn. Mein letztes Stück war der Chopin Walzer a-moll op. Posthum, der geht sehr gut, ich bin schwer begeistert. Zur Zeit spiele ich den Maple Leaf Rag, der ist grenzwertig, hört sich aber trotzdem schon einigermaßen an. Der KL hat zwischendrin z.B. von Clementi eine Sonatine angeschleppt, das war vom Schwierigkeitsgrad her absolut passend.

-Theorie kommt klar zu kurz, Harmonielehre, was ist das? Aber die Grundlagen dazu habe ich mit der Querflöte gelernt, die Basics sind da.

-Pedal, was ist das? Benutze ich quasi aus eigenem Antrieb und dann frage ich nach, was man bei dem Stück mit dem Pedal macht. Passt auch, was fehlt kann man ja fragen –siehe oben, menschlich passt das.

-Schwachstellen und Stärken? War nie ein Thema im Unterricht. Keine Ahnung. Aber ich weiss, wo ich beim Spielen Schwierigkeiten habe und arbeite dran. Für einen Anfänger kommt die Frage vielleicht auch viel zu früh Schwächen überall, Stärken noch keine J


Die spannende Frage, ob ein anderer KL besser wäre, muss zunächst offen bleiben, denn zum einen bin ich echt bequem, ich hab grad genug Baustellen im Leben… Zum anderen merkt man das vermutlich nicht in einer Probestunde und müsste zunächst kündigen und bei einem neuen KL anfangen. Dazu bin ich im Großen und Ganzen doch zu zufrieden.
 
Ja, und da kommt das Pedal auch reichlich zum Einsatz. War aber nicht das erste Stück mit Pedal.
 
Da sich original Poster @Andy89 nicht mehr meldet, kann man ja Seitenthemen bedienen:
@Ralph_hh
Bin ganz schockiert was ich da lese, dein Lehrer ist ein absolutes no-go.
Hoffe das schockiert und demotiviert dich jetzt nicht zu sehr ....
 
Das ist doch schon etwas. Kann reichen, wenn sich nichts besseres bietet.

Theoretisches Wissen kann man sich selbst via Internet, Bücher aneignen. Den KL oder das Forum braucht man zur Absicherung, ob man die Zusammenhänge richtig versteht.
Eine Klavierstunde sollte auf praktische Fortschritte orientiert sein. Das spürt man, ob das klappt. Gute Erklärungen sind hilfreich für das Verständnis, aber wenn ich sie nicht in praktische Fähigkeiten umsetzen bzw. sie absichern kann/darf, dann können sie sogar kontraproduktiv wirken. Das muss alles passen, vor allem für den Schüler.
Wiederholungen sind wichtig!

Ich rate (nach Abwägung der hier geschriebenen Argumente) eher ab. Rückkehr hat auch etwas von Niederlage, von Irrtum. Ungeduldige, genervte Leute, die nicht loben oder sich mitfreuen können, wären nicht mein Ding. Warum soll man sich so etwas freiwillig antun? :-D

Ich bin bei allem was Du schreibst völlig bei Dir. Einiges noch einmal so klar zusammengefasst zu lesen, hilft mir auf jeden Fall, danke! Du hast recht, in erster Linie sollte auch ein praktischer Fortschritt erkennbar werden, das muss ich mir einfach noch einmal deutlich vor Augen führen. Auf der anderen Seite liest Du ja in Ralfs letztem Beitrag, auf welche Art Klavierlehrer*in man so in der Praxis stoßen kann. Da muss man manchmal auch das kleinere Übel wählen.
 
@Ralph_hh
Bin ganz schockiert was ich da lese, dein Lehrer ist ein absolutes no-go.
Hoffe das schockiert und demotiviert dich jetzt nicht zu sehr ....
Ach, ich weiss nicht. Ansich müsstest Du mal kommen und mich spielen hören. Was da nach 1 1/4 Jahren raus kommt, ist ganz passabel, so völlig schlecht kann das also nicht sein. Die Episode mit dem Keyboard ist ein no-go, die Versicherung, ich könne die viel zu schweren Stücke sicherlich bewältigen eigentlich auch. Aber der Unterricht selber ist dann doch ziemlich gut. Die praktische Anleitung, wie man spielt, wie die Hände sich bewegen, wie man leise oder laut anschlägt, wie Stakkato oder legato, wie man die Sprünge in den Rags hin bekommt, was ich verkehrt mache, wie es besser klingt, besser geht, all das ist sehr gut. Sonst würde vermutlich weder der Chopin noch der Scott Joplin nach irgendwas klingen.
 
Ich finde ein bisschen Überforderung bisweilen ganz förderlich. Du sagst ja auch selbst, dass du den Joplin-Ragtime ganz passabel oder besser als gedacht hinbekommst.
 

@Ralph_hh: Du kannst deinen Unterricht selbst stark beeinflussen, eigene Stücke einbringen, und bist momentan zufrieden. Das ist doch super. Einfach weiter machen.

Theorie kommt klar zu kurz, Harmonielehre, was ist das?
Nicht lange diskutieren und/oder bejammern. Das kann man selbst anpacken.
Einfach hier lesen und checken, was du bereits kennst:
http://www.lehrklaenge.de/PHP/Grundlagen/GrundlagenAllgemein.php (da fängt's an)
http://www.lehrklaenge.de/PHP/Harmonielehre1/HarmonielehreAllgemein.php (hier geht die Hamonielehre los)
 
Hallo,
Danke für den reichlichen input..ich habe im Dezember eine Probestunde in einer KL schule in LE und werd danach mal mein input Teilen danke!
 

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