Johannes Brahms - Guten Abend, gute Nacht

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@Gomez de Riquet
Nun ja, man kann natürlich ein Zitat aus dem Kontext, in dem es ausgesprochen wurde, reißen, um selber "gut" dazustehen. Er hat diese Aussage nach einem Streit mit Laienmusikern von sich gegeben.
Davon abgesehen war Brahms wahrlich nicht der sozial kompetenteste Mensch...
Aber durfte er solche beleidigenden Aussagen tätigen, weil er Künstler war? Und wenn die Antwort "ja" ist, was ist dann deine Begründung für deine persönlichen Angriffe?

Ich bin immer noch der Meinung, je böser die Angriffe, umso mehr fallen sie auf denjenigen zurück, der diese Beleidigungen von sich gibt.
 
Vor kurzem war ich es noch, auf den unser Latino sich eingeschossen hat, nun ist es der stolze Vater. Da kann ich eigentlich nur analog an die Frage von Claus Kleber an den Kollegen von Sprenger denken, ob sein Mandant nichts besseres zu tun habe....
 
na bon, da es mittlerweile um so urmusikalische und texttreue Themen wie "Sozialkompetenz" geht, werden ein paar sachlich harsche Worte nicht viel Schaden anrichten:
Diesmal eine Version von Johannes Brahms "Guten Abend, gute Nacht" für meinen "Kinderliedergarten".
da steckt schon der erste krasse Missgriff (man könnte auch Lüge sagen) drin: was man in #1 zu hören aushalten muss (5min lang...) ist nicht von Johannes Brahms; der hatte auch keine "Versionen" davon hinterlassen, sondern einfach ein hübsches Kunstlied in einer Sammlung von 5 Liedern (den genauen Titel hatte ich schon genannt)

Ich selbst finde die "Gegenstimme" übrigens schön. Die Stimme hat mit dem Original natürlich nichts zu tun, aber meine Absicht war auch nicht, das Original zu "kopieren" sondern in meiner Weise neu zu interpretieren. Ich finde die "Gegenstimme" gibt dem Stück etwas Melancholisches.
es finden sich immer Leute, die dies oder das schön finden: angesichts der derzeitigen Weltbevölkerung ist es statistisch durchaus wahrscheinlich, dass sich eine gar nicht mal geringe Anzahl von Leuten findet, die in frische Hundehaufen zu treten für schön hält - mit anderen Worten: ob irgendwem irgendwas gefällt, ist eine völlig irrelevante Mitteilung.

Sehr richtig ist, dass die erwähnte "Gegenstimme" (realisiert als kitschig weinende Elektrogeigen) nichts mit dem Original, welches übrigens nur zwei Strophen hat und zwischen zwei bis zweieinhalb Minuten dauert, zu tun hat. Völlig richtig ist aber auch, was @Gomez de Riquet dazu gesagt hat: dass sie (nicht nur in Sachen Stimmführung, sondern auch harmonisch) unlogisch und regelrecht falsch ist.

im einzelnen:
a) spielt man die Harmonien und dazu deine "Gegenstimme", dann ist man entsetzt: das elektroViolingeheule ist keine Melodie, auch keine eigenständige Stimme, sondern ein wahlloses zuammenpacken lahmer langsamer Töne, die irgendwie zu den Akkorden/Harmonien passen sollen...
b) hinzu kommt ein gräßlicher harmonischer Fehler, der vom völligen musikalischen Unverständnis seines Urheber zeugt: es ist komplett amusisch und sinnwidrig, im 4. Takt (Taktbeginn, "Nacht") eine Halbtonreibung einzubauen:
Wiegenlied Original 1.png
die ersten 4 Takte bringen absichtlich nichts anderes als die Dreiklangtöne der Tonika, umso wirkungsvoller ist dann im 5. Takt die Durchgansnote f in der Singstimme und die Vorhalte zum Dominantseptakkord im 6. Takt - dieser harmonische Spannungsaufbau wird plump zerstört, wenn grundlos im 4. Takt eine Halbtonreibung (deine Eletroviolinen) hineinjault. Man probiere, es ist kinderleicht, die ersten vier Takte Klavierbegleitung am Klavier (spaßeshalber Pedal alle 4 Takte) und klatsche irgendein d hinein

...dabei ist schon klar, woher das kommt: die große Septime als kitschiger Effekt taucht in zahlreichen Fimmusik- und Musicalsachen auf (ist also nichtmal eine originelle Eingebung des Brahmsverhunzers, sondern recht verständnislos abgekupfert)

...und so richtig schön peinlich ist, dass man an diesem Lied hätte lernen können, wie man harmonische Reibungen einsetzen kann, denn es ist voll davon - aber das hätte vorausgesetzt, dass man erstmal hätte begreifen sollen, an was man da Hand anlegt: schon die gänzlich verbockte (Gründe siehe oben) "Gegenstimme" beweist, dass der Herr für-Kinder-niedlich-süß-Arrangeur die Vorlage schlichtweg nicht kapiert hat.

Und es kommt noch schlimmer: dass da im Original ein Orgelpunkt vom ersten bis zum letzten Takt vorliegt, und das nicht grundlos (die Gründe zu erklären wäre gegen Matth. 7, 6), übersehen wir mal freundlich (wegen der Sozialkompetenz :-D), sondern schauen uns - oben Noten gucken - an, ob und was für einen Rhythmus das Original hat: aha, Dreivierteltakt, kein wiegender 6/8tel Takt, dazu lauter Synkopen in der Begleitung ---- was macht der Verhunzer? Dämliche Dreiklangbrechungen in seiner Klavierbegleitung in aufsteigenden Achteln... Patsch, plumps, weg ist die schwebende Rhythmik des Brahms´schen Lieds (alle Synkopen fehlen, natürlich auch alle Vorhalte).
aber meine Absicht war auch nicht, das Original zu "kopieren" sondern in meiner Weise neu zu interpretieren.
Irrtum! Eklatanter Irrtum! Du "interpretierst" das Original nicht, sondern du übernimmst lediglich die originale Melodie und kleidest diese dann in ein ungekonntes musikalisches Vogelscheuchenkostüm. Das hat mit interpretieren rein gar nichts zu tun.
Übrigens: um das Lied zu interpretieren, gibt es nur zwei Möglichkeiten:
a) als musikalische Interpretation müsstest du das Original spielen und zugleich singen
b) als schriftliche Interpretation müsstest du eine deutende Analyse vorlegen (so ´n bissel mehr als im Tante Wiki Artikel, siehe dort)
Und merke dir, schreib´s ins Poesiealbum: Originalnoten spielen ist kein "kopieren" und auch kein "1:1 abspielen", Originalnoten radikal verändern ist kein "Interpretieren"

und zu guterletzt der Grund für den lange noch nicht harsch genug formulierten Verriss:
Ich wollte damit vielmehr zum Ausdruck bringen, dass ich eben einen anderen Stil als Brahms habe und es daher auch nicht 1:1 nachspielen würde.
gucke an: da macht einer auf "ich und Brahms, wir kreativen Kunstbrüder"... Du willst dich mit deiner widerwärtigen yeah-jetzt-melk-ich-fürsorgliche-Muttis-Wiegenliedverschandelung auf eine Stufe mit solchen wie Brahms stellen? :lol::lol::lol::lol:

Fazit: im viktorianischen England gab es in Bergwerken Kinderarbeit - hätten die Viktorianer damals die geknechteten Bälger mit der in #1 vorgestellten mühevollen Meisterleistung zusätzlich beschallt, wären die Insulaner binnen einer Generation ausgestorben :lol::lol::lol::lol::teufel:
 
Zuletzt bearbeitet:
Und nach spätestens diesem Leviten lesen durch @rolf stellt sich @TheTasteOfPiano in die Ecke und schämt sich:idee:;-).

Rolf, danke für Deine fachliche Analyse und Anmerkungen.
 
@rolf Also ich hätte keine Lust, mich so ausführlich mit dem Kram zu befassen. Obwohl vielleicht auch das lehrreich sein kann. Der Verhunzer soll Dir auf Knien danken und Brahms um Vergebung anflehen! ;-)
 
Ich hab etwas gelernt, danke für die Mühe.
Es gibt sicherlich noch mehrere die aus dieser Antwort etwas gelernt haben.
 
Und nach spätestens diesem Leviten lesen durch @rolf stellt sich @TheTasteOfPiano in die Ecke und schämt sich
Ich hoffe nicht! Es ist auch kein Verriss oder Leviten lesen, sondern einfach nur eine sehr gute Beurteilung eines Arrangements mit sehr guter Begründung. Mehr und besser fundierte Hilfe kann man nicht erwarten. Ich würde mich freuen, wenn man sich so ausgiebig mit meinem Mist beschäftigen würde (den ich aber gar nicht erst veröffentliche).
 
@rolf: Vielen Dank für deine Mühe, du bisch einfach 'n Käpsele :super:Ich kann mir bildlich vorstellen, wie du dich voller Inbrunst an diese Analyse herangemacht hast, mit dem Vorsatz, es diesem Musikterroristen, diesem Schuft, diesem Flegel von Pianoman, der sich an "deinem" Brahms vergreift, zu zeigen, wie der Hase läuft...ist doch auch in Ordnung. Würde ich diesen Unterton in deinem Beitrag nicht heraushören, fände ich deine Analyse auch tatsächlich eine "gute Sache". Aber gut, ich habe verstanden...es gibt Leute in diesem Forum, denen diese Fähigkeit eindeutig abhanden gekommen ist, sich vernünftig mit seinem Gegenüber zu unterhalten. Ich habe einfach keine Lust und vor allem keine Zeit, mit diesen Leuten auf einem solchen Niveau weiter zu diskutieren und werde daher auf genannte Beiträge nicht mehr reagieren. Das heißt nicht, dass man mich nicht kritisieren darf, aber man kann Kritik auch anders ausdrücken - Punkt.


Und nach spätestens diesem Leviten lesen durch @rolf stellt sich @TheTasteOfPiano in die Ecke und schämt sich:idee:;-).

Was willst du denn jetzt?! Für was sollte ich mich denn bitte schämen?! Kennt mich tatsächlich jemand von euch so gut, dass er sich anmaßen kann, was ich für einen Background habe?! Ich habe selbst eine klassische Klavierausbildung bei einer Konzertpianistin genossen und bin selbst in der Lage einen Brahms zu analysieren. Dazu brauche ich keinen Rolf oder einen Gomez. Ich bin selbst groß geworden mit Chopin, Mozart und Beethoven...schonmal auf die Idee gekommen, dass ich gar kein Interesse daran habe, ein Stück nach irgendwelchen "musikalischen Gesetzen" nachzuspielen oder zu komponieren?! Ich habe hier nie behauptet ein besonderes Genie zu sein oder war überheblich - so wie einige "Klugscheißer" unter euch. Ich würde niemals werten und sagen, Klassik ist einer anderen Epoche bzw. einem anderen Genre überlegen/unterlegen. Ich habe mich stets höflich verhalten und hatte nicht die Absicht jemanden persönlich anzugreifen...

Ich mache das, was ich mache, sehr gern. So abgedroschen und kitschig es klingt - für mich ist Musik etwas, bei dem ich mich fallen lassen kann. Für mich geht es bei der Musik nicht um Gesetze oder Vorgaben, sondern um Freiheit und Gefühl sich auszudrücken. Ich weiß, dass es Menschen gibt, die das anders sehen - das ist natürlich in Ordnung. Allein mir fehlt die Toleranz. Diese belehrende Haltung geht mir einfach auf den S...:puh:
 
Es ist außerdem eine Version geworden, die auch Kinder in unserer heutigen Zeit ansprechen soll.

Gerade, weil das Original so wunderbar schlicht ist, passt es aus meiner Sicht ganz hervorragend in die heutige Zeit. Kinder haben so viel um die Ohren, im wahrsten Sinne des Wortes, dass diese zusätzlichen Kringel, die Du um das Lied herumgemacht hast, weitere Ablenkung und Reizüberflutung sind. Dass Kinder sich alles Mögliche gerne anhören, wobei sich so manchem ausgebildeten Musiker die Zehennägel hochrollen (ich nenne jetzt keine Namen von "Kinderliedermachern"), ist zwar so, das muss man aber nicht auch noch durch kindertümelnde Arrangements verstärken.

Ich habe beste Erfahrungen damit gemacht, auch sehr junge Kinder an Originalwerke heranzuführen. Hörgewohnheiten entstehen weder von heute auf morgen, noch sind sie ein für alle Mal festgeschrieben.

Mach ruhig weiter Dein Ding, das machst Du ja mit oder ohne uns, wenn ich das richtig verstanden habe, und ich wünsche Dir, dass Du weiterhin Deine Zielgruppe findest für Deine Musik, in der Du Dich ausdrückst.

Die Schnittmenge zwischen Deiner Zielgruppe und den Clavio-Nutzern ist möglicherweise recht klein, damit werden wir leben müssen. Wenn Du allerdings, wie Du schreibst, eine klassische Ausbildung hast, dann würde ich mir wünschen, dass Du bei Gegenwind etwas mehr erklärst, wie Du zu Deiner Version kommst, und nicht nur sagst, es gefiele Dir halt.

Mir "gefällt" auch so manches Stück in einem langsamen Tempo, weil ich es schnell schlicht nicht spielen kann, aber das ist halt kein Maßstab. Musikalisch weiß ich, dass ich bei diesen Stücken noch ein gutes Stück Weg vor mir habe.
 
@rolf: Vielen Dank für deine Mühe, du bisch einfach 'n Käpsele :super:Ich kann mir bildlich vorstellen, wie du dich voller Inbrunst an diese Analyse herangemacht hast, mit dem Vorsatz, es diesem Musikterroristen, diesem Schuft, diesem Flegel von Pianoman, der sich an "deinem" Brahms vergreift, zu zeigen, wie der Hase läuft...ist doch auch in Ordnung. Würde ich diesen Unterton in deinem Beitrag nicht heraushören, fände ich deine Analyse auch tatsächlich eine "gute Sache".
Dich stört das, was du als "Unterton" herauszulesen meinst? Nun, da sind sachliche Nachweise zu lesen (sie weisen nach, dass du entsetzlich an der Brahmsvorlage pfuschst) und da ist durchaus Spott mit dabei - letzteren hast du dir redlich mit deiner eigenen Wortwahl verdient.
Ansonsten irrst du erneut: ich hab´ schallend gelacht beim durchhören deiner 5 Minuten und mich anschließend vor lachen mehrmals beim schreiben des Beitrags vertippt - - so gesehen muss ich dir nachträglich dafür danken, einen so glänzenden Grund für meine Erheiterung geliefert zu haben.:-)

aber das alles ist egal, denn ohne Spott und lachen
fände ich deine Analyse auch tatsächlich eine "gute Sache".
- gern geschehen (und hat mir Spaß gemacht)
 
Nach einer professionellen Analyse und dem ausführlichen Schlusswort des TE könnte man doch jetzt einfach diesen Faden schließen
 

würde ich mir wünschen, dass Du bei Gegenwind etwas mehr erklärst, wie Du zu Deiner Version kommst, und nicht nur sagst, es gefiele Dir halt.

Ich mir auch! Ein
Würde ich diesen Unterton in deinem Beitrag nicht heraushören, fände ich deine Analyse auch tatsächlich eine "gute Sache".
ist schon fast wieder respektlos. Du gehst nicht im geringsten darauf ein sondern verlierst Dich nur wieder in Hinweisen auf soziale Umgangsformen. Es scheint überhaupt kein Interesse an einem musikalischen Austausch vorhanden zu sein.
 
könnte man doch jetzt einfach diesen Faden schließen
das fände ich schade :cry:

die Methode*) und ihr theoretisches Fundament**) könnten doch an weiteren Vorlagen experimentell erforscht und bzgl. der Wirkung bei der anvisierten Zielgruppe getestet werden --- ich fände große Klasse, wenn sich nach der verunglückten Kinderbrahmsliedsache der Threadersteller der großen Aufgabe widmen würde, das allseits beliebte und bekannte Lied "ein bischen Frieden", mit seiner Methode und auf sein Fundament aufgebaut, zu verarbeiten. Das fertige Produkt könnte als Zielgruppe grimmige orientalische Männer mit langen Bärten im Gesicht und einem Propheten im Herzen haben - sicherlich würden sich die Krisenregionen entspannen, sowie sie das zu hören bekommen :-D:-D:-D

Spaß beiseite: so mancher Schlager könnte sich tatsächlich für derartige Bearbeitungen eignen, denn da wäre das stilistische Gefälle zwischen Vorlage und Bearbeitung nicht so turmhoch:-)
_________________
*) von einer allseits bekannten und beliebten Vorlage nur die Melodie nehmen, falls alles andere zu unbegreiflich ist, diese mit Dreiklangbrechungen begleiten und mit einer eletroViolinen-"Gegenstimme" anzureichern
**) also irgendwie Gefühle weißdu und fallen lassen und so
 
@Peter und @TheTasteOfPiano : Ich dachte eigentlich, dass durch die Smilies in meinem Beitrag die Ironie deutlich geworden wäre. Ich halte die hier teilweise harschen Reaktionen bzgl. des Musik-Videos für absolut überzogen, finde aber die fachliche Auseinandersetzung von rolf mit Original und Video sehr interessant. Nicht mehr und nicht weniger sollten meine beiden Zeilen bedeuten:bye:.
 
Ich habe nun länger interessiert in diesem Faden mitgelesen und sage einfach mal ganz sachlich und nüchtern:

1. Die Einspielung im Ausgangspost gefällt mir nicht. Das ist eine persönliche Meinung (für die es eines Reihe an Argumenten gab in anderen Posts).

2. Stil und Umgangston im Faden gefallen mir (teilweise) auch nicht.

3. Ich habe bisher keine einzige Einspielung auf youtube gefunden, die mich voll überzeugt! Anne Sofie von Otter gefällt mir nicht, Hermann Prey auch nicht. Genauso wenig Anneliese Rothenberger. Die Stimme von Ingrid Caven ist gepresst und leicht rauchig - passt irgendwie nicht. Im Film über die Trapp-Familie wird das Lied chorisch gestaltet - auch nicht ganz mein Fall. Am ehesten vielleicht noch eine Sängerin, die ich nicht kannte - Elisabeth Grümmers:



(Ist aber sehr hoch.)

Ich selbst habe das Lied natürlich von Mutter/Großmutter vorgesungen bekommen und - für mich eine interessante Entdeckung - vor ungefähr 40 Jahren selbst im Gesangsunterricht gesungen. Zumindest steht ein Haken neben dem Lied in meiner Liedersammlung.

Wahrscheinlich ist die beste Version doch die, die @nispi anspricht: Gesungen von einem Elternteil - auf die Vollkommenheit kommt es dabei nicht an.
 
(Frau Grümmer war halt Sopran, Soprane singen so, und zwar alle, sofern´s so in den Noten steht - übrigens gibt es eine schöne Aufnahme mit der Damrau (Sopran) und eine erstaunliche mit Pablo Casals am Klavier (sic!) und de los Angeles (Sopran) - - wenn du eine wunderbare etwas tiefere hören willst, dann Leonard Bernstein Klavier und Christa Ludwig (Mezzosopran), die beiden haben einige Brahmslieder gespielt)

Wahrscheinlich ist die beste Version doch die, die @nispi anspricht: Gesungen von einem Elternteil - auf die Vollkommenheit kommt es dabei nicht an.
mit Verlaub: das ist Unsinn. Es gibt keine "Versionen" von diesem Lied. Es gibt lediglich transponierte Ausgaben für unterschiedliche Stimmlagen. Die werden entweder gut oder nicht so gut realisiert, sind dann aber auch keine "Versionen".
Und eine liebevolle Mutti, die ihr Nesthäkchen mit der Brahmsmelodie in den Schlaf singt, ist ebenfalls keine "Version" und ergo auch keine "beste Version".
 
Ich habe eine Aufnahme des Liedes mit Erna Berger (Sopran), die habe ich als Kind rauf und runter gehört. Wunderschön. Die hier eingestellte Einspielung hat leider mit dem Original nicht mal den Titel gemeinsam. Ich wäre bevor ich die Aufnahme mir angehört habe, niemals auf die Idee gekommen, dass man ein Stück derart missverstehen und verhuntzen kann.
Ich glaube ja, dass das fehlende Eingehen auf die mehr als berechtigte Kritik daran liegt, das der TE gar nicht in der Lage ist, fachlich fundiert zu antworten.
 
Mein Vorschlag:

Nachdem PianoMan den schönen Brahms umgemodelt hat, kann er es doch jetzt mal Reverse versuchen und dieses wunderschöne Kinderlied in ein Kunstlied umwandeln...

 
Ich habe eine Aufnahme des Liedes mit Erna Berger (Sopran), die habe ich als Kind rauf und runter gehört. Wunderschön. Die hier eingestellte Einspielung hat leider mit dem Original nicht mal den Titel gemeinsam. Ich wäre bevor ich die Aufnahme mir angehört habe, niemals auf die Idee gekommen, dass man ein Stück derart missverstehen und verhuntzen kann.
Ich glaube ja, dass das fehlende Eingehen auf die mehr als berechtigte Kritik daran liegt, das der TE gar nicht in der Lage ist, fachlich fundiert zu antworten.

wenn man es rein musiktheoretisch betrachtet, streite ich die genannte Kritik gar nicht ab. Es geht mir nur um die Art, wie diese geäußert wurde.

Meine Herangehensweise u meine Absichten waren aber nie, mich an irgendwelchen Vorgaben zu orientieren. Ich habe das Lied so gespielt, weil es mir so gefällt. Da muss ich das Lied nicht von Grund auf auseinandernehmen...

Auf was erwartest du denn eine fachlich fundierte Antwort?! Ich habe den Überblick inzwischen verloren.

...Vielleicht hilft das noch zum Verständnis: ich spiele die Stücke nach Gehör, ohne Notation u mache mir während dem Spielen auch keine Gedanken über mögliche Harmonien, Akkordfilgen usw.. Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll, aber mein Kopf schaltet da eigentlich ab u ich schlüpfe in die Rolle des Zuhörers. Das meine ich auch immer mit Gefühl.
 
Würde ich diesen Unterton in deinem Beitrag nicht heraushören, fände ich deine Analyse auch tatsächlich eine "gute Sache". [...] Ich habe einfach keine Lust und vor allem keine Zeit, mit diesen Leuten auf einem solchen Niveau weiter zu diskutieren und werde daher auf genannte Beiträge nicht mehr reagieren. Das heißt nicht, dass man mich nicht kritisieren darf, aber man kann Kritik auch anders ausdrücken - Punkt.

Schon wieder gelogen: Du müßtest im Gegenteil Rolf und mir dankbar sein für den etwas granteligen Tonfall, weil er Dir den Vorwand liefert, Dich vor der Antwort herumzudrücken. Leider ist das die billigste aller Ausflüchte - ein Armutszeugnis.

[...] schonmal auf die Idee gekommen, dass ich gar kein Interesse daran habe, ein Stück nach irgendwelchen "musikalischen Gesetzen" nachzuspielen oder zu komponieren?! [...] So abgedroschen und kitschig es klingt - für mich ist Musik etwas, bei dem ich mich fallen lassen kann. Für mich geht es bei der Musik nicht um Gesetze oder Vorgaben, sondern um Freiheit und Gefühl sich auszudrücken.

Eine glatte Unwahrheit, aus den albernsten Klischees zusammengesetzt: Musik zu schreiben oder zu improvisieren hat wie jede künstlerische Praxis etwas mit der Kenntnis handwerklicher Regeln zu tun, die Du zumindest soweit gelernt hast, um in der entsprechenden Prüfung nicht durchzufallen. Du kennst die (Tonsatz-)Regeln, wie Deiner Eigenkomposition und der Brahms-Verfremdung anzuhören ist, und es gibt nicht einen Takt in den beiden Stücken, der frei wäre von dem Versuch, diese Regeln anzuwenden. Dein Problem - speziell beim Brahms - ist Dein Unvermögen, die Regeln richtig anzuwenden, was Du anschließend als künstlerische Freiheit verkaufst.

Wenn sich ein Komponist (egal aus dem E- oder U-Bereich) fallen läßt, dann unter Beherrschung der Regeln, die ihn zum Komponieren befähigen. Gesetze und Vorgaben pflegen einen Künstler nicht einzuschnüren, sondern geben ihm die Ausdrucksmittel in die Hand, mit deren Hilfe er überhaupt erst den Geschmack von Freiheit und Abenteuer erzeugen kann. Ob Beethoven, Verdi, Aretha Franklin oder Pharrell Williams - aus irgendeinem Grund ist deren Freiheitspathos an die Kenntnis gewisser Tonsatzregeln gebunden. Haben die irgendwas falsch gemacht? Es ist eben ein Unterschied, ob man sich ausdrückt oder nur "das Gefühl, sich auszudrücken" sucht.
 

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