Was sehr viel Spaß machen kann, ist sich mit dem „Drumherum“ zu befassen. (...) Man kann da regelrecht abtauchen.
Oder man kann auch abtauchen, indem man Fingersätze einträgt.

Ich wollte gestern üben, aber ich hatte erst die Fingersätze für den Anfang der Invention eingetragen, die ersten 6 Takte. Insgesamt sind es 22 Takte, und da meine Klavierlehrerin Fotos von der Ausgabe geschickt hatte, in der die Fingersätze stehen, die sie mich gern spielen lassen möchte und die dem Original angeblich am nächsten kommen, dachte ich, ich trage „schnell noch“ den Rest ein.
Das „schnell noch“ hat dann über eine Stunde gedauert. Und mit noch einigen Änderungen, die mir dann beim Spielen aufgefallen sind, und Markierungen, wo ich aufpassen muss usw. habe ich dann letztendlich 1 Stunde und 20 Minuten mit dem Eintragen und Bearbeiten dieser Fingersätze zugebracht. Gespielt habe ich gerade mal 20 Minuten.
Insgesamt 1 Stunde und 40 Minuten „Übezeit“, aber gerade mal 20 Minuten davon produktiv. Zum Schluss war ich ziemlich erschöpft vom Sitzen und von der Konzentration, aber ich habe mich dann auch ein bisschen geärgert, dass ich nicht eher aufgehört habe mit den Fingersätzen und lieber gespielt habe. Wobei ich bis jetzt noch nicht nachvollziehen kann, was so lange daran gedauert hat. Ich habe keine Pausen gemacht, nur vor dem Klavier gesessen, eingetragen, ausprobiert, eingetragen, korrigiert … Mein Po fühlte sich danach richtig platt an.
