Jetzt bin ich frustriert 😢

  • Ersteller Ersteller Piano2278
  • Erstellt am Erstellt am

Lieber technisch (relativ) einfachere Stücke so spielen, dass man ihnen auch musikalisch gesehen gerecht werden kann.
Aber ja klar, wenn man keinerlei musikalische „Vorbildung“ hat, macht es keinen Sinn sich NUR technische „Brecher“ anzutrainieren. Aber es so zu verstehen dass man niemals Stücke über seinem Niveau anpackt, die einem wirklich alles abverlangen, auch wenn man die nicht bewältigt, finde ich wäre aber dann auch nicht optimal. Weil man weis vorher nicht wo man „reinwachsen“ kann.
 
Denn ich hab jetzt viel gespielt dem ich eindeutig nicht gewachsen war, aber immens viel dabei gelernt.
Du tust das vermutlich immer parallel zu Stücken (im Unterricht), die technisch gesehen, Deinem aktuellen Stand entsprechen (und halt ein Schritt dazu, nicht aus Ungeduld mehrere auf einmal)?
 
Hier übrigens Mal jemand, der tatsächlich nur drei Jahre ohne Vorkenntnisse gespielt hat, am Ende des Threads Link zur Aufnahme nach einem Jahr Unterricht.
Interessant. Ein 20jähriger. :-) Wenn ich mich mit dem vergleichen wollte ... Und dazu scheint er noch in allem sehr begabt zu sein, sowohl in der Schule/im Studium als auch musikalisch. Angesichts seiner Begabung hat er zwar sehr spät angefangen, dann aber richtig reingehauen. Wie Teenager halt so sind. Mit aller Kraft. ;-) Aber er ist eindeutig begabt und hat sich innerhalb des Jahres mit Unterricht dann auch hörbar verbessert.

Ein Vorbild ist er allerdings nicht. Seine Jugend, seine Begabung, seine offenbar absolut uneingeschränkte Energie und überberstende Gesundheit ... Das sind alles so Voraussetzungen, die ich nicht habe. Also ich denke, solche Aufnahmen schaue ich mir lieber nicht an. Das hat keinen großen Sinn (für mich). Der Junge ist allerdings wirklich ein Phänomen.
 
Aber ja klar, wenn man keinerlei musikalische „Vorbildung“ hat, macht es keinen Sinn sich NUR technische „Brecher“ anzutrainieren. Aber es so zu verstehen dass man niemals Stücke über seinem Niveau anpackt, die einem wirklich alles abverlangen, auch wenn man die nicht bewältigt, finde ich wäre aber dann auch nicht optimal. Weil man weis vorher nicht wo man „reinwachsen“ kann.
Da käme es dann wohl auf die Balance an, damit man nicht zu viele solcher Stücke in Angriff nimmt, um Frust zu vermeiden. Aber es gar nicht erst zu versuchen, das wäre sicher falsch. Es gibt Spätanfänger, von denen ich gehört habe, dass sie sich beklagen, dass sie nach Jahren immer noch an Anfängerstücken aus dem Klavierrepertoire für das erste Jahr üben und dadurch frustriert werden. Weil der Klavierlehrer meint, sie können das noch nicht und können nicht weitergehen. Vielleicht würde es sie aber motivieren weiterzugehen. Auch wenn es noch nicht einfach für sie ist, ein schwierigeres Stück zu üben. Lernen kann man immer etwas.
 
Es wird bestimmt wieder Tage geben, an denen ich nicht üben kann, weil mir irgendetwas zu weh tut,
Was sehr viel Spaß machen kann, ist sich mit dem „Drumherum“ zu befassen. Ich lesen für mein Leben gern Biografien und Briefe von Komponisten und alles über die Zeit zu der sie gelebt haben. Wenn du also eingeschränkt bist mit üben, wäre es vielleicht auch eine schöne Beschäftigung für dich? Es gibt auch schöne Hörbücher. Man kann da regelrecht abtauchen.
 
Was sehr viel Spaß machen kann, ist sich mit dem „Drumherum“ zu befassen. Ich lesen für mein Leben gern Biografien und Briefe von Komponisten und alles über die Zeit zu der sie gelebt haben. Wenn du also eingeschränkt bist mit üben, wäre es vielleicht auch eine schöne Beschäftigung für dich? Es gibt auch schöne Hörbücher. Man kann da regelrecht abtauchen.
Was sehr viel Spaß machen kann, ist sich mit dem „Drumherum“ zu befassen. Ich lesen für mein Leben gern Biografien und Briefe von Komponisten und alles über die Zeit zu der sie gelebt haben. Wenn du also eingeschränkt bist mit üben, wäre es vielleicht auch eine schöne Beschäftigung für dich? Es gibt auch schöne Hörbücher. Man kann da regelrecht abtauchen.
Oh da hätte ich gerne eine Liste an Lesens- und Hörenswertem. Oder givt es die schon irgendwo?
 
Oh da hätte ich gerne eine Liste an Lesens- und Hörenswertem. Oder givt es die schon irgendwo?
Liste kenn ich keine hier. Ich hör und les halt alles Querbeet und das ziemlich wenig wählerisch. Hab von „Biographische Nachrichten von Joseph Haydn“, „Mozart“ von Gesine Bauer, jede Menge Krimskrams bis zu den Schottbüchern zu Schumann alles gehört/ gelesen. Auf Audible gibts einiges, was man sich so nebenbei mal reinziehen kann. Kommt drauf an was man sucht „Fakten oder Zerstreuung“. Schnapp dir halt mal das erste was du findest zu einem Komponisten und fang einfach an irgendwas zu lesen/hören. Briefwechsel gibts meist als extra Ausgaben zu bestimmten Themen. Was einen interessiert kommt dann eh von allein. 🤷🏼‍♀️🙂
 
Was sehr viel Spaß machen kann, ist sich mit dem „Drumherum“ zu befassen. (...) Man kann da regelrecht abtauchen.
Oder man kann auch abtauchen, indem man Fingersätze einträgt. 🙄 Ich wollte gestern üben, aber ich hatte erst die Fingersätze für den Anfang der Invention eingetragen, die ersten 6 Takte. Insgesamt sind es 22 Takte, und da meine Klavierlehrerin Fotos von der Ausgabe geschickt hatte, in der die Fingersätze stehen, die sie mich gern spielen lassen möchte und die dem Original angeblich am nächsten kommen, dachte ich, ich trage „schnell noch“ den Rest ein.

Das „schnell noch“ hat dann über eine Stunde gedauert. Und mit noch einigen Änderungen, die mir dann beim Spielen aufgefallen sind, und Markierungen, wo ich aufpassen muss usw. habe ich dann letztendlich 1 Stunde und 20 Minuten mit dem Eintragen und Bearbeiten dieser Fingersätze zugebracht. Gespielt habe ich gerade mal 20 Minuten.

Insgesamt 1 Stunde und 40 Minuten „Übezeit“, aber gerade mal 20 Minuten davon produktiv. Zum Schluss war ich ziemlich erschöpft vom Sitzen und von der Konzentration, aber ich habe mich dann auch ein bisschen geärgert, dass ich nicht eher aufgehört habe mit den Fingersätzen und lieber gespielt habe. Wobei ich bis jetzt noch nicht nachvollziehen kann, was so lange daran gedauert hat. Ich habe keine Pausen gemacht, nur vor dem Klavier gesessen, eingetragen, ausprobiert, eingetragen, korrigiert … Mein Po fühlte sich danach richtig platt an. 😂
 
Das mit den Fingersätzen kenne ich auch, ich habe die Urtextausgabe vom AMB, sa fluche ich auch jedesmal. Besonders wenn dann die KL nach 1-2 Stunden Fingersätze wieder ändern will, weil sie glaubt, dass andere vielleicht doch besser für mich funktionieren...
 
Das mit den Fingersätzen kenne ich auch, […] Besonders wenn dann die KL nach 1-2 Stunden Fingersätze wieder ändern will, […]
„Der Kopf ist rund, damit das Denken seine Richtung ändern kann.“ (Picabia)

Ich finde es eher interessant, wenn sich nach einiger Zeit des Übens ein vermeintlich bequemer Fingersatz als unpraktisch herausstellt. Oder wenn man nach Jahren des Liegenlassens mit neuen Noten auch andere Fingersätze entwickelt, weil sich offensichtlich die motorischen Gegebenheiten der Hand verändert haben. - Klavierspielen ist halt in jeder Hinsicht Abenteuerurlaub: Man weiß nie, was einen im nächsten Augenblick erwartet.
 

wenn sich nach einiger Zeit des Übens ein vermeintlich bequemer Fingersatz als unpraktisch herausstellt
Ja, ich werde da immer ganz sauer, weil ich Stellen dann ganz neu üben muss. Wir haben bei meinen aktuellen Stücken meist nicht nur ein, zwei Fingerchen geändert, sondern gleich die ganze Verteilung auf die Hände...
Aber der neue Fingersatz ist dann meistens so gut, dass ich das dann in Kauf nehme. Aber es grummelt dann immer in mir, warum man das nicht gleich so hätte machen können.
 
[…] weil ich Stellen dann ganz neu üben muss.
Das schadet nicht. Ganz im Gegenteil.
Aber es grummelt dann immer in mir, […]
Klavierspielen soll Spaß machen („Abenteuerurlaub“). Grummeln ist vergeudete Lebenszeit.
warum man das nicht gleich so hätte machen können.
Manches geht halt nur über den Weg „trial and error“ (Versuch macht kluch).
 
„Der Kopf ist rund, damit das Denken seine Richtung ändern kann.“ (Picabia)

Ich finde es eher interessant, wenn sich nach einiger Zeit des Übens ein vermeintlich bequemer Fingersatz als unpraktisch herausstellt. Oder wenn man nach Jahren des Liegenlassens mit neuen Noten auch andere Fingersätze entwickelt, weil sich offensichtlich die motorischen Gegebenheiten der Hand verändert haben. - Klavierspielen ist halt in jeder Hinsicht Abenteuerurlaub: Man weiß nie, was einen im nächsten Augenblick erwartet.
Ich hätte aber trotzdem lieber geübt statt Fingersätze eingetragen. ;-) Fast anderthalb Stunden vor dem Klavier zu sitzen, aber nicht zu üben - also einen ganzen Tag der Woche fürs Üben zu verlieren, denn nach so langer Zeit kann ich mich dann auch kein zweites Mal mehr an dem Tag hinsetzen mit meinen Beschwerden - ist finde ich nicht besonders sinnvoll. Für mich jetzt. In ein paar Jahren sieht das sicher anders aus. Aber jetzt bin ich noch so im Anfangsstadium, dass ich froh bin, wenn ich überhaupt flüssig die Tasten nacheinander anschlagen kann. Und da fehlen mir jetzt fast anderthalb Stunden in dieser Woche. ein ganzer Übetag, an dem ich das hätte üben können.

Ich muss mal darüber nachdenken, wie ich das in Zukunft mache. Da muss ich eine bessere Lösung finden, statt so viel Zeit mit Fingersätzen zu verschwenden.
 
Ja, ich werde da immer ganz sauer, weil ich Stellen dann ganz neu üben muss. Wir haben bei meinen aktuellen Stücken meist nicht nur ein, zwei Fingerchen geändert, sondern gleich die ganze Verteilung auf die Hände...
Aber der neue Fingersatz ist dann meistens so gut, dass ich das dann in Kauf nehme. Aber es grummelt dann immer in mir, warum man das nicht gleich so hätte machen können.
Ich glaube, das liegt zum Teil daran, dass es so große Unterschiede in den Händen (und natürlich auch in den Fähigkeiten) gibt. Meine Klavierlehrerin hat verglichen mit mir riesige Hände und lange Finger. Und natürlich auch die Übung seit ihrer Kindheit. Sie findet es ganz bequem, eine Oktave mit 1 und 3 zu greifen. Für mich ist das viel zu weit entfernt. Ich komme da gerade mal mit 1 und 5 hin. Mit Mühe.

Ich merke dann immer wieder, dass sie sich das nicht so richtig vorstellen kann. Obwohl sie es natürlich weiß und auch bei Kindern geht das ja nicht. Aber die wachsen eben noch. Bei mir schrumpft höchstens noch einiges. ;-) Und so funktionieren viele Fingersätze für mich eben nicht. Sie ist aber erst einmal der Meinung, das müsste funktionieren bei einem Erwachsenen. Das stellt sich dann erst beim Spielen heraus, dass ich das anders machen muss. Das muss ich einfach ausprobieren. Aber deshalb ist der erste Fingersatz eben meistens falsch und muss immer noch mal wieder geändert werden.
 
Klavierspielen soll Spaß machen („Abenteuerurlaub“). Grummeln ist vergeudete Lebenszeit.
Schön wär's, wenn das immer so wäre und es nicht so grausam wehtun würde in den Händen. Da vergeht einem der Spaß, den man eigentlich hat, dann schon manchmal. Oder wenn man nicht so lange üben kann, wie man gern möchte, weil man nicht so lange sitzen oder die Arme und Finger nicht so lange in dieser Position halten kann. Aber grundsätzlich hast Du recht. :-)
 
Ich denke an meine kleinen Wehwehchen wie dyputhren, schnappdaumen und arthrose und was es noch alles gibt was einem das klavierspielen vermiesen kann überhaupt nicht.
Ich will es und da wird alles ignoriert soweit wie erträglich. Daher habe ich keinen Stundenplan sondern es sind die kleinen 5 Minuten Übungen die sehr effektiv sind verteilt auf den gesamten Tag ( bin Rentnerin). Sitze auch nie länger als 15 Minuten am Stück. Aufstehen, eine Runde durch die Wohnung zu jedem Fenster einen Blick raus/ Waschmaschine usw. und das geübte im Kopf mental weiter üben. Klappt hervorragend und der Tag ist ausgefüllt mit klavierspielen. Keine Schmerzen, kein Frust sondern Freude wie toll das geübte sich verfestigt hat und das bisschen Haushalt geht so nebenher und zwischendurc.h.
 
Es ist allgemein wichtig sich nicht mit anderen zu verlgeichen - nicht nur beim Klavier Lernen, sondern überhaupt. Der Vergleich mit anderen erzeugt Leiden, wo vorher keines war. Ein Musik-Instrument ist eine wunderbare Sache um ganz für sich zu sein in seiner Mitte. Die Mitte ist dort, wo sie gemäß Übungsstand ist. Alles gut.

Hauptsache man hat Freude am Instrument. Wenn man ein Instrument lernt, weil man gut sein möchte, kommt bald der Gedanke, dass man besser als andere sein will. Dann stellt man fest, dass andere aber besser sind. ist man tatsächlich selbst besser, hat man in Wirklichkeit keine Freude daran, denn die mentale Dröhnung gut oder besser sein zu wollen ist nicht angenehm und wirkt tatsächlich der Spieldreude entgegen.

Ich habe jetzt gerade ein einfaches Übungsstück mit gebrochenen Akkorden, die über mehrere Oktaven gespielt werden (habe ja erst vor 2 Monaten mit Klavier angefangen). Es macht mir Freude, jede angeschlagene Note gut und voll klingen zu lassen, indem ich die Taste dafür optimal treffe. Dann soll es möglichst flüssig klingen. Diese Notenleitern die Oktaven hoch und runter klingen dann einfach schön, was Freude einstellen lässt. Hat man den Klang in den Ohren und im Kopf, hat man Freude am schönen Klang. Man kommt nicht auf die Idee, dass man gut sein muss oder besser als andere. Man macht einfach seine Übungen weiter, geht weiter in die Klavierstunde usw.
 

Zurück
Oben Unten