Ist das ein Supertalent? RTL

  • Ersteller des Themas Frédéric Chopin
  • Erstellungsdatum

Sein Klavierspiel war doch gar nicht so schlecht, denn die Trefferquote war wohl nicht sooo übel, daß es da viel zu reklamieren gab. Aber meiner Meinung nach ist die Mimik für professionelle Ansprüche noch ausbaufähig. Wie ich vernahm, ist inzwischen ein namhafter derzeit sehr aktueller Pianist mit entsprechenden Erfahrungen als Coach für das Mimikfeintuning verpflichtet worden. An Geld sollte es ja jetzt nach dem Erfolg nicht mangeln. :-)

Ein besonderer Dank geht natürlich an Frederic Chopin, (wer hätte das gedacht);) für diesen wunderbaren Faden.
 
Überhöht, hochgepuscht ist das Ganze von der Masse. Die Jury, eine Verfallserscheinung unserer Gesellschaft, spiegelt das Publikum.

Das ist nicht richtig.

Überhöht und hochgepuscht wird das Ganze nicht etwa von der "Masse", sondern von den verantwortungslosen, zynischen Fernseh-Machern, die genau wissen, daß sie die ahnungslosen Massen verarschen.

Die Fernsehmacher halten das Fernsehprogramm bewußt debil, denn nur ein unaufgeklärter, dummer, kulturloser Fernsehzuschauer ist auch ein williger Kunde für die in den Reklamepausen beworbenen Produkte, und nur so ein Fernsehzuschauer wird wie gewünscht immer wieder zum Telefon greifen und bei Shows und Verkaufssendungen anrufen (weils "was zu gewinnen gibt" oder "man vielleicht ins Fernsehen kommt"), um so den Fortbestand des Senders zu finanzieren!

LG,
Hasenbein
 
Das ist nicht richtig.

Überhöht und hochgepuscht wird das Ganze nicht etwa von der "Masse", sondern von den verantwortungslosen, zynischen Fernseh-Machern, die genau wissen, daß sie die ahnungslosen Massen verarschen.

Die Fernsehmacher halten das Fernsehprogramm bewußt debil, denn nur ein unaufgeklärter, dummer, kulturloser Fernsehzuschauer ist auch ein williger Kunde für die in den Reklamepausen beworbenen Produkte, und nur so ein Fernsehzuschauer wird wie gewünscht immer wieder zum Telefon greifen und bei Shows und Verkaufssendungen anrufen (weils "was zu gewinnen gibt" oder "man vielleicht ins Fernsehen kommt"), um so den Fortbestand des Senders zu finanzieren!

LG,
Hasenbein

Ich finde, dass der Georg Schramm es ziemlich genau auf den Punkt bringt,

http://www.youtube.com/watch?v=jitdvJ5U3I4
 
Ich weiß nicht welches Gefühl bei solchen Darbietungen und Vermarktungen bei mir überwiegt: das Gefühl ich müsste gleich ganz gewaltig Kotzen, oder das Gefühl ich könnte einfach nur Heulen.
Besonders wenn dann parallel Threads existieren, in denen der Wegfall von Fördermitteln für die Kultur erörtert werden muss.

Da hilft wohl echt nur Ironie, um sowas irgendwie zu verkraften. Deshalb mein Tipp fürs Halbfinale: Er spielt das Bach C-Dur-Präludium... denn Bach war doch auch so ein Ossi :cool: (Bitte hier nicht böse aufschreien, ich will absolut niemanden verunglimpfen - außer den Medien und denen die drauf reinfallen!).

Weiterer Vorteil des Bach-Präludiums: Der begabte Herr Superpianist muss gar nicht mehr weiter üben und kann ohne Mehraufwand nächstes Mal mit einem "Supertalent-Sänger" zusammen auftreten, welcher dann ein herzzerreißendes "Ave Maria" über die Bach-Harmonien drübersingt. Und alle sind glücklich und zufrieden und können sich von den Leithammeln schön weiter verdummen lassen...

(Und leider sind die öffentlich rechtlichen Sender in vielen Punkten auch nicht so wirklich besser als die privaten Sender... leider, leider. Ich schau oft in die Glotze rein - und fast immer könnt ich mich danach dann aufregen, was für Eintrichterungen aller Art man mir da wieder um die Ohren geworfen hat.)

Nun ja. Das einzige was mir positiv auffällt und was mir doch noch ein bisschen kulturelle Hoffnung macht: Hier im Forum waren wir uns selten so einig.:D
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Das RTL-Beispiel ist nicht so grausam wie das Beispiel von Pianovirus im Post #30.
Das war das erste mal, dass ich bei meinem Malteser (Hundemädchen) eine aggressive Reaktion auf Musik beobachten konnte.

Talent-Shows können auch sehr schön sein, z. B. Britains Got Talent 2009.
Damit könnte der Tag besser enden, als er für manche mit dem Supertalent begonnen hat.

Grüße
Thomas
 
Ich gönne dem jungen Mann zunächst mal einen glanzvollen Aufstieg in den höchsten pianistischen Olymp. Den Parnass kann er dabei gerne links liegen lassen.

Sodann können wir Myriaden von uns schlecht fühlenden und an den Tasten mit uns ringenden Normalsterblichen uns getrost zurücklehnen und uns als Großmeister einer geheimen Kunst wähnen.

Das Beispiel dieser Sendung (an der ich stets verschämt vorbeizappe, obwohl mich doch interessieren würde, was in ihr gezeigt wird- also danke für den Umweg über den Link aus einem seriösen Klavierforum) zeigt doch vor allem eines: die Leute haben in der Breite leider kein besonders gutes Empfinden für Kunst mehr, diese Berührbarkeit ist im Medienzeitalter allgemein eher zurückgegangen. Es zählen die "großen" Geschichten, egal was sie transportieren. Irgendwie sind wir alle zusammen ein bisschen blöd geworden.

Wobei ich gegen das Stück welches -sicherlich auch teilweise der merkwürdigen Fernsehpräsentationstechnik geschuldet- kaum erkennbar war, eigentlich nichts habe. Ich spiele seit langen Jahren beruflich Klavier und weiss, dass die Leute (vielleicht ob ihrer Abstumpfung) in einem bestimmten Segment des musikalischen Marktes, das man vielleicht Unterhaltungsmusik nennen könnte, solche Stücke irgendwie lieben. Also spiele ich sie auch. Leicht verdientes Geld.....solange nicht auch noch dieser Einaudi Mode wird.....das würde dann doch überhand nehmen.

Heutzutage muss man Kunst und Klavierjob vielleicht einfach gedanklich voneinander trennen, falls man nicht gerade ein großer Virtuose in einer bestimmten musikalischen Disziplin ist. Es gibt das Zeug, mit dem man die Leute begeistert und Geld verdient und das Zeug, was wirklich gut sein könnte, was man aber selten präsentieren kann.


Ich entschuldige mich für den wortreichen Einstieg in diese Forum :-) Ich bin als Leser schon seit den Anfängen dabei, habe mich aber erst vor einiger Zeit angemeldet, um endlich auch mal die Anhänge sehen zu können. Damit einher geht die Möglichkeit, zu schreiben und jetzt hat es mich mal gejuckt.

Schönen Abend allerseits.
 
Das kann nur ironisch zynisch gemeint sein, oder? Oder kann es wirklich sein, daß man nicht merkt, daß es genau die gleiche Scheiße ist?

...peu a peu werden gewisse Vokabeln gesellschaftsfähig... ;) ...ich habe den britischen Link mit ebensoviel Wohlgefallen betrachtet, wie das gelbe Hemd am Klavier - ich plädiere im Zuge der europäischen Völkerverständigung dafür, dass die beiden wechselweise Titanic singen und begleiten - - - und ich garantiere: das würde spektakulär! :D :D
 

Talent-Shows können auch sehr schön sein, z. B. Britains Got Talent 2009.
Damit könnte der Tag besser enden, als er für manche mit dem Supertalent begonnen hat.

Sag' bitte, daß das nicht ernstgemeint war!

Wenn doch: Unfaßbar!

Naja, es soll ja z.B. auch Leute geben, die sagen: Westerwelle finde ich auch nicht gut - aber der Roland Koch, der hat's drauf, schade, daß der nicht Kanzler ist :D

Gibt's eigentlich auf dem Amt offizielle Merkbefreiungsscheine? :D

LG,
Hasenbein
 
Das war weder ironisch, noch zynisch gemeint. Nicht die gezeigte Show, sondern der Gesang von Susan Boyle gefällt mir.
Sie hat inzwischen mehr von ihr gesungene Lieder veröffentlicht. Darunter findet sich einiges, was ich mir gerne anhöre. Ob das mit einem Talent ihrerseits zu tun hat, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls hat sie eine wohlklingende, voluminöse Stimme und trifft die Töne auch in schwierigen Passagen.

Das ist jedoch nur meine persönliche Meinung. Da ich wenig Ahnung von Musik und kein gebildetes Gehör habe kann es leicht sein, dass Fachleute wie Ihr, eine andere Meinung haben. Das macht mich zwar nachdenklich, aber es gefällt mir trotzdem.

Grüße
Thomas
 
So, jetzt habe ich mich durch die zehn Seiten dieses Blödelthreads amüsiert. :)

Thomas1966 hat Pianovirus' Link schon gewürdigt. Ich möchte das hiermit ebenfalls noch einmal tun:

Das schreit nach Rache für meinen erlittenen Schock!! (wer traut sich?)
http://www.youtube.com/watch?v=gUiHBjQku0o

Hier darf man sich nichts vormachen. Dieses Stück derart gekonnt zu verhackstücken und es (unter Würdigung aller Formteile!) auf eine Länge von zweieinhalb Minuten zu bringen, ist eine Meisterleistung, die ihresgleichen sucht! Das schafft nur ein Supertalent mit super Talent! :cool: :cool: :D

Katze jagt Maus auf Keyboard-Tastatur. Tom&Jerry lassen grüßen...

Grüße von
Fips
 
...peu a peu werden gewisse Vokabeln gesellschaftsfähig...
Ob man einen Dreck als Dreck bezeichnen darf, ist keine gesellschaftliche Frage, sondern eine Frage der Redlichkeit. Ob die Supertalent-Scheiße gesellschaftsfähig ist, weiß ich nicht – das hängt vielleicht von der jeweiligen Gesellschaft ab? Aber es ist es ein Unterschied, ob man entgleisend einen Menschen ein "Stück Scheiße" nennt oder wahrheitsgemäß einen Dreck einen Dreck.

Thomas1966, nichts gegen Susan Boyle, auch wenn ihr Vibrato eher eine Bebung ist. Es geht ja nicht um die Möchtegern-Stars, die hier verarscht werden mitsamt des Publikums, es geht um die gesamte, sehr berechnend emotionalisierende, ungehörig manipulierende Masche, die Wissenden zwar nichts anhaben kann, aber Unwissende leider auf die Seite der Verarschenden zieht. Das ist alles dermaßen schmuddelig, daß man darüber humorlos werden kann und nur noch "Scheiße" rufen möchte.
 
Gesang

Das war weder ironisch, noch zynisch gemeint. Nicht die gezeigte Show, sondern der Gesang von Susan Boyle gefällt mir.
Sie hat inzwischen mehr von ihr gesungene Lieder veröffentlicht. Darunter findet sich einiges, was ich mir gerne anhöre.

Lieber Thomas,

von hier ausgehend hindert Dich ja niemand, Deinem Wohlgefallen an Gesang weiter nachzugehen - - vielleicht magst Du Dir Lieder von Schubert und Schumann anhören? Eventuell auch die eine oder andere Opernarie? Und wenn das so ist, wirst Du recht rasch feststellen, was es alles an Gesang gibt - und ich garantiere Dir: Du wirst die Darbietung der britischen Talentshow vergessen.

Auch wenn man mich steinigt (bäh bah Klassik Arroganz usw.): was das Singen, den Gesang betrifft, so ist Susan Boyle Lichtjahre entfernt von
http://www.youtube.com/watch?v=-XCwIH4X9aA oder http://www.youtube.com/watch?v=pOk1OzwGnUk&feature=related!! Beide Elisabeth Schwarzkopf - unvergeßlich!!
 
...
es geht um die gesamte, sehr berechnend emotionalisierende, ungehörig manipulierende Masche, die Wissenden zwar nichts anhaben kann, aber Unwissende leider auf die Seite der Verarschenden zieht. Das ist alles dermaßen schmuddelig, daß man darüber humorlos werden kann und nur noch "Scheiße" rufen möchte.

Das kann ich gut nachvollziehen.
Was mir gerade auffällt: Wie ist das mit der Rhetorik, der rhetorischen Kunst, die ja den Sinn hat, mit all ihren Tricks, jemanden von einem Standpunkt zu überzeugen oder zu einer bestimmten Handlung zu bringen? Schlägt das nicht in die selbe Kerbe?

Grüße
Thomas
 
Das war weder ironisch, noch zynisch gemeint. Nicht die gezeigte Show, sondern der Gesang von Susan Boyle gefällt mir.
Sie hat inzwischen mehr von ihr gesungene Lieder veröffentlicht. Darunter findet sich einiges, was ich mir gerne anhöre. Ob das mit einem Talent ihrerseits zu tun hat, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls hat sie eine wohlklingende, voluminöse Stimme und trifft die Töne auch in schwierigen Passagen.

Das ist jedoch nur meine persönliche Meinung. Da ich wenig Ahnung von Musik und kein gebildetes Gehör habe kann es leicht sein, dass Fachleute wie Ihr, eine andere Meinung haben. Das macht mich zwar nachdenklich, aber es gefällt mir trotzdem.

Grüße
Thomas

Tja, solche Hörer wie Dich braucht die Marketingmaschinerie ja auch. (Sorry!)

Hörer, die auf Blendwerk wie "wohlklingende, voluminöse Stimme" hereinfallen. (Das ist ja, wie man auch an sowas wie DSDS sieht, inzwischen der allgemeine Volksglaube: Gute Musik ist, wenn jemand mit einer "tollen Stimme" singt...)

Komisch nur, daß diejenigen, die Susan-Boyle-Platten kaufen, meist eher nicht auf die Idee kommen, Platten von Künstlern zu kaufen, die noch wohlklingendere und voluminösere Stimmen haben und dazu noch ernstzunehmende Musiker sind, die mit ernstzunehmenden Musikern zusammenarbeiten... Wäre vermutlich dann doch zuviel des Guten, ne? :cool:

LG,
Hasenbein
 
Ob man einen Dreck als Dreck bezeichnen darf, ist keine gesellschaftliche Frage, sondern eine Frage der Redlichkeit.

Lieber Kernbeisser,

das ist ein heikles Seitenthema wenn man bedenkt, dass mancher Dreck von Menschen gemacht und erstaunlicherweise gemocht wird...

Die Frage, ob es redlich ist, Unsinn als Unsinn und Dreck als Dreck zu bezeichnen, egal woher er kommt, beantworte ich für mich privat mit: ja, das ist ok - - - aber hier in diesem Forum scheinen da andere Gepflogenheiten zu herrschen, wie ich schon öfter mit Staunen feststellen durfte.

...und worauf Du und ich anspielen: da ist ulkigerweise nicht geklärt, wie es gemeint war... und das ist auch wieder ein heikles Thema mit dem "wie es gemeint war"... ...

Gruß, Rolf
 
Was mir gerade auffällt: Wie ist das mit der Rhetorik, der rhetorischen Kunst, die ja den Sinn hat, mit all ihren Tricks, jemanden von einem Standpunkt zu überzeugen oder zu einer bestimmten Handlung zu bringen? Schlägt das nicht in die selbe Kerbe?

ich fürchte, hier hast Du ein etwas verkürztes und einseitiges Bild von der Rhetorik - aber das lässt sich durch Lektüre über diese wissenschaftliche Fach (sic! das ist es nämlich auch) korrigieren.
 

Ähnliche Themen


Zurück
Top Bottom