Im Namen des ...

Seid Ihr religiös? Woran glaubt Ihr?


  • Umfrageteilnehmer
    128
Su-um Kuh-i-kwe (kurzes e) ;)
 
Ich bin zwar katholisch, aber weder religiös, noch gläubig. Allerdings schließe ich nicht aus, dass es irgendwo ein "Gotteswesen" gibt. Ich bezweifle aber stark, dass dieses Wesen auch nur irgendwas mit den Vorstellungen der Religionen zu tun hätte.
 
Auf die Frage was ich glaube hätte ich spontan am liebsten den Knopf Atheist genommen.

Ich habe dann doch Buddhsimus gewählt, aus dem Wissen heraus, dass irgendeine Überschrift gewählt werden muss. Wichtig ist mir dennoch, im Buddhismus glaubt man nicht. Punkte an die man glauben muss gehören nicht zur Kernlehre des Buddhismus.


Der Buddhismus so wie ich ihn beachte ist eine Zusammenfassung aus guten Ratschlägen eines Mannes Namens (Buddha).

Der hat zu seiner Zeit festgestellt, dass obwohl er Sohn eines Königs war und alles im Leben hatte was man braucht, er trotzdem nicht absolut immer glücklich war. Diese nicht immer glücklich sein, nannte er "Dukkha". Übersetzt heißt das was in der Art "Eine Radnarbe läuft unrund".

Er hat sich also darüber Gedanken gemacht warum etwas in seinem Leben unrund läuft, wo er hängen bleibt und hat daraufhin Übungen entwickelt mit denen er dieses unrunde auflösen konnte.


Buddha hat in seiner Lehrzeit einige für mich ganz wichtige Punkte definiert.
anhand derer man eine aus seiner Sicht gute Lehre erkennt.

1.) Glaube nichts, was dir jemand gesagt hat, egal wer es ist, auch wenn es geschrieben wurde. Ausser du kannst es mit deiner eigenen Erfahrung in Beziehung setzen und selbst erkennen das es richtig ist. Dies ist wissen nicht glauben.


Er sagte, sobald eine Lehre darauf aufbaut, dass der Schüler etwas glauben muss und den Wahrheitsgehalt nicht an sich selbst prüfen kann, ist es eine schlechte Lehre.

Interessanterweiße wird heute viel als Buddhismus verkauft was gegen diese Kernregel verstösst.



2.)
Meine Lehre ist wie ein Floß. Man benutzt es um von einer Seite des Flußes auf die andere Seite zu kommen. Nur ein Idiot würde das Floß auf der anderen Seite mit sich rumtragen. Die Lehre ist nur ein Hilfsmittel. Sie ist kein Selbstzweck. Betet weder die Lehre noch mich an.



3.)
Auf den Punkt befragt, warum einige seiner Schüler sehr große Erfolge haben und andere nicht, sagte er. Ich bin nur ein Wegweißer. Ich kann dir Ratschläge geben wie du sicher durch diesen Dschungel in die nächste Stadt kommst, welche Gefahren unterwegs lauern, welchen Weg man am besten nimmt. Ich kann darauf achten ,das du meine Worte richtig verstehst und kann dich anleiten auf dem Weg.

Gehen musst du selbst. Ich kann den Weg nicht für den Schüler gehen und ihn nicht tragen. Ich bin nur der der zeigt wohin der Weg geht. Ob der Schüler dies tut und die Ratschläge beachtet ist seine eigene Verantwortung. Da ist niemand der dir diese Tätigkeit abnehmen kann. Erleuchtung kommt aus deinem eigenen inneren.




Viele Grüße

Tastenfuchs
 
@tastenfuchs: sach mal, glaubst du ich bin ne sie???

"Shubby erwähnte ja das sie noch viel schreiben könnte"

puuh, reicht nen bild und die unterschrift "Ben" nicht? zum glück hab ich jetzt kurze haare :-)
hihi
 
@Shubby,

Asche über mein Haupt. :(


Ich hatte als ich den Beitrag geschrieben habe, nur noch den Nickname im Kopf zum Text und nicht die Unterschrift. Irgendwie war meine Assoziation zu dem Nick weiblich.

Das Ben ist mir sprichwörtlich durch die Finger durchgerutscht.



Viele Grüße


Tastenfuchs
 
Schön, die Realität sieht doch ganz anders aus. Ein Zitat ist nicht gleich ein Beweis. Allein das Gebet ist eine Form des Zwangs. Aber egal, es geht hier nicht dadrum die bessere Religion herauszustechen.

Wieso ist Gebet Zwang? Wer könnte einen Menschen zum Beten zwingen? Wenn "Gebet" nur aus leeren (erzwungenen) Worten besteht, ist es keines. Beten ist nur beten, wenn es (auch) innerlich vollzogen wird und das kann unmöglich erzwungen werden. Tatsächlich ist Freiwilligkwit sogar die Grundvoraussetzung, auf der Gebet überhaupt erst stattfinden kann. Beten ist also geradezu der Antagonist des Zwangs.
 
Hallo,

ich halte Religionsvergleiche für teilweise kritisch wenn sie in einem Medium wie einem Forum betrieben werden.

Warum: Worte drücke nur sehr mangelhaft aus was man denkt und weiß. Das sieht man schon an meinem schwammigen Versuch die Differenzierung zwischen Gleichgültigkeit und Gleichmut hinzubekommen und zu erklären warum man nicht unzufrieden sein muss um Energie für eine Änderung zu erzeugen.
Da stimme ich dir völlig zu. Es ist schon aus dem Grund sehr problematisch, da der gesamte Bereich der nonverbalen Kommunikation wegfällt - die nonverbale Kommunikation wird aber wichtiger, je diffiziler ein Thema ist - was könnte diffiziler sein als Glaubens-/Religions-/Lebensfragen?


Ich für mich denke, jeder sollte für sich nach dem Weg glücklich werden, der für ihn am besten passt, ohne zu versuchen einen anderen zu motivieren seinem Weg zu folgen.

Dem kann ich persönlich nicht zustimmen, weil ich dafür den Wahrheitsbegriff grundsätzlich aufgeben müsste - das würde für mich aber einer Selbstaufgabe gleichkommen, da das Streben nach Wahrheit aus meiner Sicht in jedem Menschen tief verwurzelt ist. Ich halte es für selbstverständlich, dass jene (man muss dazu gar nicht in den Bereich der Religion gehen) die der Meinung sind wertvolle Erfahrungen zu haben, diese auch weitergeben wollen/sollen. Immer ohne Zwang und Aufdringlichkeit versteht sich. Im Extremfall kann es sogar eine moralische Verpflichtung sein, für einen bestimmten Weg zu werben.
Gestern war eine Reportage über die Papuas zu sehen. Dort waren, bis zur Ankunft christlicher Missionare, Kindstötungen und Kannibalismus gang und gäbe (sogar ein Missionar ist dem zum Opfer gefallen).
Haben Menschen, die etwa erkannt haben, dass Kindstötung unmenschlich ist, nicht die moralische Verpflichtung, ein Volk - bei dem diese gepflogen wird - zu überzeugen, diese Praxis abzustellen, indem sie es darüber aufklären, dass das Töten von Menschen grundsätzlich Sünde (ich verwende diesen Begriff bewusst) ist? Oder gilt auch hier: Nur nicht einmischen - suum cuique halt? Zugegeben ein etwas extremes Beispiel, aber wo beginnt diese Haltung und wo endet sie? Kann man sagen: "Ja bei Kindstötungen muss man natürlich eingreifen, aber wenn Menschen einfach nur so unglücklich sind und das Leben nicht unmittelbar in Gefahr ist, gilt gefälligst das suum cuique"?
Ich denke, wer etwas zu sagen hat, soll es sagen (und dafür werben), solange kein körperlicher/geistiger Zwang dabei ausgeübt wird.

Erst dann, wenn ich das was mir erzählt wurde auch mit meinen Erfahrungen/Erleben nachvollziehen kann bin ich bereit das anzunehmen.

Da stimme ich dir voll zu. Deshalb bin ich Christ.

LG, Peter
 
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Hallo Austriacus,

du sagst,

Dem kann ich persönlich nicht zustimmen, weil ich dafür den Wahrheitsbegriff grundsätzlich aufgeben müsste - das würde für mich aber einer Selbstaufgabe gleichkommen, da das Streben nach Wahrheit aus meiner Sicht in jedem Menschen tief verwurzelt ist.
Da stimme ich dir vollkommen zu. Es gibt ein jedoch ein kleines Problemchen dabei. Wer kennt die Wahrheit und ab wann soll ich jemanden davon überzeugen, das ich die Wahrheit gepachtet habe.


Im Namen der Wahrheit wurde schon soviel Leid in der Menschheit verbreitet und immer waren diejenigen felsenfest davon überzeugt, das es nur so sein kann wie sie es sehen.


Es gibt für mich einen imensen Unterschied ob ich für mich selbst nach Wahrheit strebe oder glaube das Recht zu haben jemand anderem meine Wahrheit aufzudrängen.



Also nach eigener Wahrheit streben ja sicher wie du schon sagst, ist dies ein tiefer Wunsch der Menschen.


Andere wenn es sie interessiert, an meinen Erfahrungen teilhaben lassen, gerne, solange es ihm gut tut. Den auch hier ist das ein heikles Thema. Wann ist eine Wahrheit für einen anderen hilfreich.


Jemanden davon überzeugen zu wollen, das ich Recht habe und er meinem Weg folgen soll, nein danke.





Liebe Grüße

Tastenfuchs
 
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Hallo Austriacus,
Wer kennt die Wahrheit und ab wann soll ich jemanden davon überzeugen, das ich die Wahrheit gepachtet habe.

Bei deinem Beispiel zum Thema Kindstötung klingt es scheinbar einfach.

Aber wie ist es damit, das ich der bin, der erkannt hat das diese Frau eine Hexe ist und verbrannt werden muss, dass ich der bin, der weiß das die Erde eine Scheibe ist und ich die anderen davon abhalten muss,.. Wenn ich der bin, der glaubt, dass,...
Zunächst könnte man zu diesen Beispielen historisch einiges erklärend sagen, aber das will ich hier nicht tun, weil es vom Kern des Problems ablenkt.

Man muss aus meiner Sicht zwei Dinge trennen:

1) Die Frage, ob es soetwas wie "Die Wahrheit" überhaupt gibt/geben kann
2) Wenn man annimmt, dass es sie gibt, wie man damit umgeht

Die beiden Fragen werden nämlich stets miteinander vermischt. Zu 1) sagt der christliche/jüdische Glaube ganz klar: "Ja, es gibt die Wahrheit und die Wahrheit ist Gott." Klar ist natürlich das solche Sätze diese Überzeugung nur in denkbar kürzester (und verkürzender) Form ausdrücken (können), aber da wären wir wieder beim Problem der Sprache, die dem Menschen nuneinmal sehr enge Grenzen setzt. Aber grundsätzlich lautet die Antwort auf die resignativ-rhetorischen Frage des Pilatus: "Was ist Wahrheit?" "Gott - der die Liebe, die Barmherzigkeit, die Gerechtigkeit, etc. ist - ist die Wahrheit". Das zu 1).
Das Problem 2) ist ein ganz anderes. Nämlich die Frage wie man mit der Wahrheit, angenommen man "hat" sie (und der einzelne "hat" sie natürlich nie ganz, sondern nur Aspekte von ihr - man sagt auch, wir Christen haben nicht die Wahrheit, sondern die Wahrhheit hat uns) dann umgeht. Aber man muss sich bewusst sein, dass 1) prinzipiell unabhängig von 2) zu betrachten ist. Die Konsequenz daraus ist, dass selbst der schlimmste Missbrauch im Umgang mit der Wahrheit, diese nicht Unwahrheit werden lässt - sie bleibt unschuldig, wird durch ihren Missbrauch nicht korrumpiert. Paradoxerweise wird sie (Gott) aber ständig für ihr eigenes Missbrauchtwerden verantwortlich gemacht... und es wird empfohlen, sie (im Anschluss an den Missbrauch) ins Kammerl zu stellen - wodurch der Missbrauch im Prinzip nur fortgesetzt wird.

Wie weit geht diese moralische Verpflichtung? So weit, das man Zitat eines amerikanischen Generals im Vietnam Krieg : "Notfalls muss man manchmal eine Stadt zerstören um sie vom Feind zu befreien".

Im Namen der Wahrheit wurde schon soviel Leid in der Menschheit verbreitet und immer waren diejenigen felsenfest davon überzeugt, das es nur so sein kann wie sie es sehen.
Du sagts ganz richtig: "Im Namen der Wahrheit ist viel Leid geschaffen worden." aber was ist die Konsequenz daraus? Das Ringen um Wahrheit aufzugeben? Wird im Namen der Lüge weniger Leid verursacht, oder im Namen der Gleichgültigkeit? Ich kann den Schluss nicht verstehen, warum der Verzicht auf dieWahrheitsfragen zu weniger Lüge/Betrug/Neid, Hass (bitte unbegrenzt fortsetzen) führen soll...

Es gibt für mich einen imensen Unterschied ob ich für mich selbst nach Wahrheit strebe oder glaube das Recht zu haben jemand anderem meine Wahrheit aufzudrängen.
Wer spricht von aufdrängen?

Jemanden davon überzeugen zu wollen, das ich Recht habe und er meinem Weg folgen soll, nein danke.
Es geht ja nicht darum, andere davon zu überzeugen, dass ich recht habe, sondern zunächst davon, dass es Wahrheit überhaupt gibt und davon, dass das Leben nicht sinnlos ist. Das es Glaube, Liebe, Hoffnung gibt und das all das jedem zugesprochen ist, ohne Verdienste oder Vorbedingungen. Keiner auswählten Gruppe, sondern allen Menschen und sogar besonders deutlich jenen, die sich in ihrem Leben sehr viel Schuld aufgeladen haben (Gleichnis vom verlorenen Sohn). Und aber auch, dass es dafür ein klares Bekenntnis zu demjenigen braucht, der all das schließlich gibt, und nicht als "Wellness-Spiritualitätssnack für zwischendurch" zu haben ist. Ein Arzt kann nur behandeln, wenn man sich in seine Hände gibt und Gott kann nur wirken, wenn man sich in seine Hände gibt. Klingt das nicht wesentlich anders als: "ICH habe recht und DU nicht und wenn du nicht meine Meinung annimmst, wirst du in der Hölle braten!"?

Du sagst, jeder soll werben solange kein körperlicher/geistiger Zwang besteht.

Mir geht ganz ehrlich mittlerweile die Werbung überall furchtbar auf die Nerven und ich wünsche mir nur noch Werbung die ich angefordert habe.
Zum einen, gemeint ist Werbung für Überzeugungen in fundamentalen Glaubens-/Lebensfragen. Auf Waschmittel und Handytarife trifft das dann wohl kaum zu.
Zum anderen, ist die Wahrheitsfrage nicht ein bisschen Mühe wert? Im Idealfall sollte man sich bis zum lestzten Atemzug mit der Frage der Wahrheit "herumschlagen". Ein Abschalten in dieser Beziehung (nach dem Motto: jetzt habe ich die Wahrheit, jetzt brauch ich nicht mehr denken) ist im christlichen Glauben nicht vorgesehen. Mühsam ist's oft schon, aber auch irrsinnig spannend und es lohnt sich (wie beim Klavierspielen).

Herzlichste Grüße,
Peter
 
Hallo Austriacus,

ich denke, nachdem aus meiner Sicht alles gesagt wurde, was ich sagen konnte. Nehme ich mir die Freiheit mich aus dem Thread wieder auszuklinken.

Ich habe für mich einen Weg gefunden der mir gut tut. Über absolute göttliche Wahrheiten möchte ich mich nicht unterhalten, da sie mich persönlich nicht weiterbringen und sicherlich meine Argumente dir persönlich auch nicht viel bringen würden.


Ich wünche dir mit dem Weg der für dich gut ist von ganzem Herzen die Erfüllung die du dir erhoffst.



Liebe Grüße

Tastenfuchs.
 
mir fehlt noch die völlig unverblümte antwortmöglichkeit,
" ich glaube an keine gottheit oder änhliches" ( hab da eher eine wissenschaftliche ,unromantische vorstellung :P)

so isses bei mir:)

(und sorry fürs rauskramen :D)
 
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mir fehlt noch die völlig unverblümte antwortmöglichkeit

:D
gegen den Atheismus hilft folgende Überlegung:

"gottferfluchter neuer Glauben,
will man uns den Herrgott rauben,
hätt´ das Fluchen ja ein End´ -
Himmel, Herrgott, Sakrament!" (Heinrich Heine)

mir fehlt noch eine weitere Antwortmöglichkeit, quasi ein polytheistische:
in meinem privaten Pantheon hausen interessante Gestalten - Johann Sebastian, Wolfang Amadeus, Ludwig, Robert, Frederic, Guiseppe, Richard, Franz (bzw. Ferenc), Modest, Alexander Nikolajewitsch, Claude, Sergej, Maurice, Giacomo, ab und zu darf Igor reinschauen, Arnold hat Hausverbot, Alban wird wegen seines Violinkonzerts toleriert, der katholische Anton wegen seiner Neunten, ok der langbärtige Johannes gehört auch dazu
:D

Gruß, Rolf
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
mir fehlt noch eine weitere Antwortmöglichkeit, quasi ein polytheistische:
in meinem privaten Pantheon hausen interessante Gestalten - Johann Sebastian, Wolfang Amadeus, Ludwig, Robert, Frederic, Guiseppe, Richard, Franz (bzw. Ferenc), Modest, Alexander Nikolajewitsch, Claude, Sergej, Maurice, Giacomo, ab und zu darf Igor reinschauen, Arnold hat Hausverbot, Alban wird wegen seines Violinkonzerts toleriert, der katholische Anton wegen seiner Neunten, ok der langbärtige Johannes gehört auch dazu

hm... ich überleg grade...

wenn das Götter sind... und überirdisch... und Schöpfung...

ok, rolf, so ganz ernst zu nehmen ist deine Antwort wohl nicht:D. Aber sehr sophisticated und erheiternd.
 
Der Mensch glaubt, weil er glauben will und: was er glauben will.
Deshalb glaubt kein Raucher, dass er der eine von 1000 Menschen ist, die an Lungenkrebs sterben, aber Millionene hoffen auf einen tausendfach unwahrscheinlicheren Lottogewinn.
Im Genesis sollte so gesehen richtigerweise stehen: "Und der Mensch erschuf sich Gott nach seinem Ebenbild", oder wie schon die alten Griechen wussten: "Wäre der Mensch ein Pferd, wären auch die Götter Pferde"
 
Ich bin heute auf diese Seite gestossen, die mir sehr gut gefällt.
Bin eigentlich aus ganz anderen Gründen (Themen rund um das Klavier (-spielen) ) hier gelandet,
aber der Thread ist doch sehr interessant...

Ich persönlich lehne jegliche organisierte Form von Religion ab. Ein Blick in die Geschichte der Menschheit und in die Gegenwart zeigt, zu welchen blutrünstigen auswüchsen dies letztendlich führt. Dieses ganze "mein Gott ist besser als dein Gott" auf den sich der ganze Religionswahn reduzieren lässt, hängt mir sowas zum Hals raus.

Noch ein Statement zum Christentum.
Diese Religion beinhaltet doch ein dualistisches Weltbild, will heissen: Adam und Eva, gut und böse und eben auch Himmel und Hölle.
Das bedeutet doch auch, wenn es einen (personifizierten) Gott gibt (der den Menschen nach seinem Bilde geschaffen hat),
so muss es auch hier ein Gegenstück geben.
Himmel und Hölle, Gott und der Teufel.
Mich würde interessieren, wie eure Meinung dazu ist
(ich hoffe, dass ich als erster das Thema in diesem Thread anstosse, habe nämlich noch nicht alle Beiträge gelesen, were dies aber jetzt nachholen.

Ups, sehe grade, dass der letzte Beitrag aus 08 ist, na ja, vielleicht kann man den Thread ja wiederbeleben....
 
Ich bin heute auf diese Seite gestossen, die mir sehr gut gefällt.
Bin eigentlich aus ganz anderen Gründen (Themen rund um das Klavier (-spielen) ) hier gelandet,
aber der Thread ist doch sehr interessant...

Hoffen wir, dass der Austausch darüber gesittet bleibt ;-). Erfahrungsgemäß reizt dieses Thema manche Menschen sehr...


Ich persönlich lehne jegliche organisierte Form von Religion ab. Ein Blick in die Geschichte der Menschheit und in die Gegenwart zeigt, zu welchen blutrünstigen auswüchsen dies letztendlich führt. Dieses ganze "mein Gott ist besser als dein Gott" auf den sich der ganze Religionswahn reduzieren lässt, hängt mir sowas zum Hals raus.

Ich persönlich bin gläubig und höre dieses Argument sehr oft. Allerdings ist es nunmal so, dass die Menschen noch nie Religionen gebraucht haben, um sich gegenseitig den Hals umzudrehen. Stalin uns Konsorten gaben davon ja beredt Beispiel. Und bezogen aufs Christentum kann ich nur sagen, dass, wenn sich Christen im Laufe der Geschichte auch sehr unchristlich verhalten haben, dann ja nicht wegen eines zuviel an Christentums. Im Gegenteil, hätten sie sich nicht nur auf ihn berufen, sondern auch tatsächlich nach den Worten Christi gehandelt, wären die üblich genannten Gräueltaten (Hexenverfolgung, Kreuzzüge, Missbrauch etc.) nicht geschehen. Also meine Meinung: die Gräuel sind nicht wegen des christlichen Glaubens, sondern trotz des christlichen Glaubens verübt worden. Im Prinzip stellten und stellen sie ja eine Vergewaltigung des Evangeliums dar.


Noch ein Statement zum Christentum.
Diese Religion beinhaltet doch ein dualistisches Weltbild, will heissen: Adam und Eva, gut und böse und eben auch Himmel und Hölle.
Das bedeutet doch auch, wenn es einen (personifizierten) Gott gibt (der den Menschen nach seinem Bilde geschaffen hat),
so muss es auch hier ein Gegenstück geben.
Himmel und Hölle, Gott und der Teufel.
Mich würde interessieren, wie eure Meinung dazu ist
(ich hoffe, dass ich als erster das Thema in diesem Thread anstosse, habe nämlich noch nicht alle Beiträge gelesen, were dies aber jetzt nachholen.

Ups, sehe grade, dass der letzte Beitrag aus 08 ist, na ja, vielleicht kann man den Thread ja wiederbeleben....

Der Dualismus gehört nicht zum Kern des Christentums. Dualistisch nennt man religionsgeschichtlich betrachtet Glaubensrichtungen die an zwei miteinander in Widerstreit stehende prinzipiell gleich starke Prinzipien glauben (vgl. Manichäismus). Der christliche Glaube hält jedoch an dem einen guten, allmächtigen Schöpfergott fest. D.h. es gibt sozusagen nur ein Prinzip. Der Widersacher (Teufel) ist keinesfalls als ebenbürtiger Gegenspieler Gottes zu betrachten.
Die von dir angesprochenen "dualen" Elemente, die es natürlich auch im Christentum gibt, würde ich nicht als quasi Erfindungen zum Zwecke der Befriedigung eines womöglich latenten menschlichen Bedürnisses nach einer dualistischen Religion betrachten. Vielmehr besteht ja unser aller Lebenserfahrung im Gewahrwerden von Gegensätzen (Mann/Frau, Leben/Tod, Licht/Dunkel). Wieso sollte sich dieser wesentliche Zug der Verfasstheit der Welt bzw. unserer Existenz nicht auch im christlichen Glauben widerspiegeln?


Herzliche Grüße,
Peter
 
Der Mensch glaubt, weil er glauben will und: was er glauben will.
Deshalb glaubt kein Raucher, dass er der eine von 1000 Menschen ist, die an Lungenkrebs sterben, aber Millionene hoffen auf einen tausendfach unwahrscheinlicheren Lottogewinn.
Im Genesis sollte so gesehen richtigerweise stehen: "Und der Mensch erschuf sich Gott nach seinem Ebenbild", oder wie schon die alten Griechen wussten: "Wäre der Mensch ein Pferd, wären auch die Götter Pferde"

Interessanterweise vertrat Xenophanes, der den Polytheismus in der Tat lächerlich machen wollte, einen Eingottglauben wie die Bibel auch (wenngleich sein Gott natürlich nicht dem Gott Israels entspricht, sondern eher ein ewiges, unbewegtes Prinzip im Sinne Platons darstellt).
 

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