Hygrometer

verdi1813

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Liebe Foristi,

hier möchte ich mal das Augenmerk auf ein Gerät lenken, welches ja nicht zu unterschätzen ist: das Hygrometer.

Wie komme ich dazu. Jeder weiß, die Luftfeuchte spielt im Rahmen der Klavier- und Flügelpflege eine entscheidende Rolle. Allerdings ist es gar nicht so einfach, die momentane Luftfeuchte zu messen!

Ich benutzte dafür immer ein elektronisches Gerät der Firma testo aus Lenzkirch. Eine sehr gute Firma mit sehr guten Produkten - das Messgerät war demzufolge auch nicht aus der Ramschkiste vom Blödmarkt sondern schon was besseres.

Das Gerät ist jetzt so ca. 15 Jahre alt. Vor etwa 5 Jahren hatte ich zum ersten Mal das Problem, die Luftfeuchte trotz massiver Befeuchtung im Winter nicht mehr auf 50% zu bekommen. So besorgte ich mir einen Dampp-Chaser. Jetzt passte wieder alles. Das alte Hygrometer stellte ich probeweise direkt unter den Resoboden um zu sehen, wie der DC wirkt. Das Hygrometer zeigte nur Werte um die 30% an. Woran konnte das liegen?

Es lag nicht am DC, es lag am Hygrometer. leider messen diese Geräte im Laufe der Zeit immer ungenauer, es kann Abweichungen bis 20% geben. Daher sind diese Geräte dann unbrauchbar.

Ich legte mir vor kurzen ein Haarhygrometer von Barigo zu. Dieses misst unter dem Resoboden immer so 55%. Perfekt. DC bringts.

Dieses Hygrometer muss aber alle 3-6 Monate justiert werden, was man auch selber machen kann. Dann misst es wieder genau. Elektronische Hygrometer kann man nicht justieren, sie werden irgendwann ungenau und unbrauchbar. Sehr genaue Infos darüber gibt es bei Haar-Hygrometer - DER HUMIDOR oder auch http://www.humidorbau.de/info/hygrometer-kalibrieren.html

Wer also die Luftfeuchte genau messen will, braucht ein gutes Messinstrument.

Jetzt wäre noch zu klären, ob der DC auch mal den Geist aufgibt, weil der ja auch ein elektronisches Hygrometer eingebaut hat - der muss ja auch messen. Besteht diesbezüglich Gefahr? Kennt sich da jemand aus?
 
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Hallo verdi1813,

ich, als Spieler eines Digitalpianos kann mich ja ganz entspannt zurücklehnen.:p

Ich habe als Verfahrensingenieur einen pharmazeutischen Reinraum mit 65 +/- 10 % rel. LF ausgelegt und jahrelang betrieben. Die Grenzen mussten wegen Explosions-und Produktschutz strikt eingehalten werden.
Diese Anforderungen ließen sich nur mit wahnwitzigem technischen Aufwand sicherstellen.

- Dreifach-Schleusen für Material und Personal.
- Raumlufttechnische Anlage größer als die zu versorgende Produktionsfläche.
- Wöchentliche Kalibrierung der mehrfach ausgelegten Fühler für die Regelung.
- Aufwendige Wärmeisolierung, keine Sonneneinstrahlung etc.
- Die Qualifizierung und Validierung des Systems für die FDA (amerikanische Gesundheitsbehörde) hat ein ganzes Expertenteam dauerhaft aufgescheucht und mir die letzten Haare geraubt.:p

Die Sorge vieler Klavierspieler hinsichtlich Feuchte ist verständlich.
Nach meinen persönlichen Industrie-Erfahrungen würde ich relativ gelassen an die Sache angehen und mein Klavier nur vor gemessenen! tagelangen Extremem (größer 80% kleiner 40% ) zu schützen versuchen.
Dazwischenliegende kurzfristige Messwerte würde ich als Hausnummern ignorieren, ... sofern ich neben dem Messen noch zum Spielen kommen möchte.:D

Elektronische Wertgeber unter 100 Euro würde ich als Müll betrachten, als Referenz täte es bei mir ein gutes altes Haar-Hygrometer.

Lieber Gruß, NewOldie
 
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So sehe ich das ähnlich. Ist aber halt dumm, wenn einer ständig 30% angezeigt bekommt, obwohl die Feuchte passt. Dann befeuchtet er ohne Ende, das defekte Hygrometer zeigt dann mal so knapp 50% an, in Wahrheit hast 80%. Ich wollte nur mal drauf hinweisen, dass man mit der Messung schon ein bisschen aufpassen muss. Jetzt mit dem Haarhygrometer klappt das super. Natürlich sind Schwankungen nicht sonderlich schlimm, wenn sie nicht zu groß ausfallen, aber es ist halt schon ein Unterschied, ob ich grundsätzlich falsch messe, oder grundsätzlich richtig.

Die Frage mit dem Dampp-Chaser interessiert mich auch noch. Der hat doch sicher ein Hygrometer drin, oder? Der muss doch messen! Wenn das kaputt geht, und man merkt es nicht, dann feuchtet das Teil ohne Ende oder grillt den Reso. Da ist mir so ein kleines Messgerät unten drin schon recht, weil man immer mal nen Blick draufwerfen kann.
 
Die Frage mit dem Dampp-Chaser interessiert mich auch noch. Der hat doch sicher ein Hygrometer drin, oder? Der muss doch messen! Wenn das kaputt geht, und man merkt es nicht, dann feuchtet das Teil ohne Ende oder grillt den Reso. Da ist mir so ein kleines Messgerät unten drin schon recht, weil man immer mal nen Blick draufwerfen kann.
Die ältesten Geräte, die ich verbaut habe seit mehr als 10 Jahren funktionieren immer noch tadellos, liefern Feuchtigkeit im Winter und trocknen im Sommer. Ich messe hin und wieder nach, aber auf alle Fälle fühle ich die Stäbe bei der Wartung. Konnte weder an den Instrumenten noch sonst am Gerät irgendwelche Störungen bemerken.

LG
Michael
 
Beim unter dem Resonanzboden befindlichen Sensor wie beim DC ist wohl auch die Verschmutzungsgefahr der Salzschicht nicht so groß.
 
Ich denke, es ist ratsam, da ein bisschen hinterhert zu messen. Wo sitzt mein DC eigentlich das Hygrometer?
 

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