Hindsberg Flügel

OffTopic:
Der als Verkäufer genannte Tobias Schmidt hat den selben Namen wie der Konstrukteur der ersten Guillotine. (Und dieser war auch Klavierbauer)

:o Du kanntest sogar seinen Namen?

Also verscherzt es Euch nicht mit den Klavierbauern, denn sonst erfinden sie wieder so eine furchtbare Maschine :D:D

Wenn ich mir Klaviere heute so ansehe .... :rolleyes:

LG
Michael
 
Das war eine Auftragsarbeit. Ein Nebengeschäft sozusagen.
Vielleicht hat er auch zu wenig Klaviere verkaufen können und sah das als Möglichkeit bekannter zu werden. (Heute schreibt man eben acht mal Steinway)

Grüße
Thomas
 
Der besagte Satz, Thomas, stand in der Beschreibung des Blüthner. Aber vielleicht habt Ihr ja auch recht und da arbeitet jemand wirklich zum Dumpingpreisen und man macht ein Schnäppchen. Die Texte allerdings erinnern mich schon sehr an den Typen, der in der Bucht überteuerte Uralt-Digis losschlägt ... Mein Bauch bleibt bei seiner Meinung.
 
Habe mal meinen Klavierbauer für eine kurze erste Meinung anhand der Fotos und Infos befragt:

"Der Preis entspricht etwa den Nettogestehungskosten die der Händler hineinstecken muß, verdient wird so garantiert nichts! Sieht alles sauber aus, nur kann ich kaum Steinway- Parallelen sehen auf die so Wert gelegt wird (nicht mal Duplex- Scala vorhanden, keine Herzfeder(die beste Repetitionsfederform) in der Mechanik). Abenteuerlich sieht der Basssteg aus, die Mittellagesaiten laufen unten durch, der Steg steht auf Stelzen, wie so was klingt, keine Ahnung hat sich aber nicht durchgesetzt! Zum Fabrikat kann ich nichts sagen, habe nie eins gesehen oder gehört (halt stimmt nicht eine meiner Kundinnen stammt aus Dänemark, sie hat ein Hindsberg- Klavier, welches schön gebaut ist aber völlig runter ist und die Mechanik kann mit vergleichbaren deutschen Fabrikaten aus der Zeit nicht mithalten). ...Für Kunden mit Hauptaugenmerk aufs Gehäuse evtl. interessant."

Ansonsten: Hinfahren und begutachten (kürzlich gabs doch bei Lidl 73 € Bahntickets für 2 Fahrten innerhalb Deutschlands) oder Fachmann damit beauftragen.

LG Jens
 
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Na ok, ich werde mir wohl mal den Flügel zu Gemüte führen, mit aller Skepsis, die aufbringen kann. :cool:
Wahrscheinlich wird's nichts mehr in diesem Jahr, aber der steht da schon ne ganze Weile...

Vielleicht haben die ja noch mehr im Angebot: kann mir nicht ganz vorstellen, dass das der einzige zur Zeit zum Verkauf Angebotene ist.

Danke und Grüße, Morn
 
Versuch doch einfach mal (per Telefon) herauszubekommen, welche Vorgeschichte das Instrument hat und warum es so billig ist. Bei meinem Ibach war es ähnlich, der war im Laufe einiger Jahre beim Verkäufer (Klavierbauer) in zwei 500€-Schritten nach unten gerutscht, weil ihn keiner wegen seines abgenutzten Aussehens haben wollte; immerhin hatte er aber neue Saiten, neue Hämmer und weitgehend neue Mechanik, eine nicht ganz billige Investition einige Jahre vor dem Verkauf, die den Preis, den ich letztlich zu zahlen hatte, überstiegen haben dürfte.

Vielleicht schreckt ja tatsächlich die unbekannte Marke ab, und deshalb der dauernde Hinweis auf Steinway.

LG

Pennacken
 
Vielleicht schreckt ja tatsächlich die unbekannte Marke ab, und deshalb der dauernde Hinweis auf Steinway.
Nee, das ist bei den anderen F des Anbieters auch so. Und alle schauen sie aus, wie frisch aus der Fabrik... Aber vielleicht ist das wirklich ein billiger, detailverliebter Handwerker mit einem Hang zu verbalen Gewittern... Who knows?

Ich zitiere mal ein paar Fragmente:

Schwarz satiniert vom größten und bekanntesten Klavierhersteller Skandinaviens "Hornung & Möller". „Hornung & Möller“ ist weltweit bekannt für Instrumente hoher Qualität. Eine eigens von der Firma konstruierte und patentierte Flügelmechanik ist im deutschen Museum München ausgestellt.

gebaut von der skandinavischen Nobelmarke „Hindsberg“. Hindsberg ist das skandinavische Pendant zur Weltmarke „Steinway & Sons“.

gebaut von einem der größten und bekanntesten und in Fachkreisen geschätzten skandinavischen Klavierhersteller "Hermann N. Petersen".

Also, der Mensch tut sich mit den vollmundigen Anpreisungen nichts Gutes... Auf jeden Fall scheint Skandinavien der Nabel der Klavierbauwelt zu sein ... ;-)
 
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o.k., mag sein, dass da der Superflügel steht, aber ich wage das zu bezweifeln.
Mein Klavierstimmer meinte mal zu mir: "Also nen alten C3 für um die 5000 kann man immer besorgen". Dann denke ich mir doch, mach ich doch lieber das, und wenn ich da noch was reininvestieren sollte, dann lohnt ich das zumindest, weil es in jedem Falle ein moderner und robuster Flügel von einer renomierten Marke ist!

cheers,

(nicht mehr so ganz nüchtern nach etlichen Kirin und einigen Sake)

p.s.: es sie denn, ich will ein Möbel
 
Duplex-Scala:
Zitat von http://www.pian-e-forte.de/texte/lexikon.htm:
Bei den meisten Flügeln stehen die Längen der toten Saitenenden in einem bestimmten Verhältnis zur klingenden Saitenlänge (1/2, 1/4, 1/8 Saitenlänge), so daß sie durch Resonanz den 2., 4. oder 8. Teilton verstärken und so zur Brillanz des Tones beitragen. Die Bezeichnung »Duplex-Skala« geht auf Steinway zurück, der dieses Prinzip als erster anwandte und darauf ein Patent besaß

Pat.-Nr. 126848 (14. Mai 1872)

Grüße
Thomas
 

Bei den meisten Flügeln stehen die Längen der toten Saitenenden in einem bestimmten Verhältnis zur klingenden Saitenlänge (1/2, 1/4, 1/8 Saitenlänge), so daß sie durch Resonanz den 2., 4. oder 8. Teilton verstärken und so zur Brillanz des Tones beitragen. Die Bezeichnung »Duplex-Skala« geht auf Steinway zurück, der dieses Prinzip als erster anwandte und darauf ein Patent besaß

Hm. Nach der Definition sollten diese "toten" Saitenenden dann aber nicht wie hier durch Filz abgedämpft sein. Oder sehe ich da was falsch?

LG Jens
 
und wieder Duplex...

Ok, danke ;)

Zitiere aus einem anderen Faden die Infos von jensen1:

https://www.clavio.de/forum/klavier-keyboard-kaufen-reparieren/11659-singende-toene-bei-neuen-fluegeln-2.html

Alle Instrumentensaiten haben eine klingende Länge (das ist der längste Abschnitt der Saite, zwischen der Auflage am Steg und der Begrenzung am Wirbel, ausgeführt als Sattel, Agraffe, Druckstab oder Kapodaster). Davor und dahinter (bezieht sich auf die klingende Länge der Saite) sind bei allen Instrumenten Dämpfungsmaßnahmen nötig, weil die eigentlich nicht klingenden Abschnitte der Saite sonst unkontrolliert schwingen würden und den Ton mit unharmonischen Schwingungen "verunstalten" würden. Also laufen die Saiten am Wirbel z.B. über ein Filzpolster und hinter dem Steg wird Filz in die Saiten eingeflochten. Das ist vollkommen richtig und auch nötig so.

Nun handelt man sich damit allerdings einen kleinen Nachteil ein. Die Energie, die man mit dem Filz dämpft, geht verloren (aus der Sicht, dass man möglichst die komplette Anschlagsenergie hörbar machen will). Also kam Steinway auf die Idee, dass man vor und hinter der eigentlich klingenden Länge der Saite nochmals genau berechnete Abschnitte bilden kann, die in einem resonanten Verhältnis zur Tonhöhe der Saite stehen, um genau diese Energie, die sonst verloren ginge, hörbar zu machen. Das ist auch im verlinkten Steinway-Flügel so, z.B. auf dem zweiten Bild kann man sowohl den Front-Duplex als auch den Back-Duplex (etwas unscharf) sehen. Durch die genaue Berechnung der Duplex-Scale ergeben sich "passende" Obertöne, im Gegensatz zu Klirren, wie es zu hören wäre, wenn es keinen dämpfenden Filz bei den nicht klingenden Saitenabschnitten gäbe.

Also eine Steinway-typische Duplexgeschichte scheint es hier nicht zu geben.

LG Jens
 
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@Fisherman
Morn, Vorsicht. Wenn alle angegebenen Arbeiten fachgerecht ausgeführt wurden, so ist das in D niemals (!!!) für das Geld zu machen!!!

Ist das wirklich so? Mein Klavierbauer um die Ecke sagt das auch. Der hat z.B. ein NoName Klavier, generalüberholt wie er sagt, in seinem Laden stehen. Für mich klingt es schön, optisch ist es kein Highlight, aber das zählt für mich nicht. Der Klaviernbauer will 6000,- Euro dafür haben, weil die Arbeiten so teuer waren... Mir ist das zuviel, die Hälfte würde ich zahlen, dann hätte ich es schon lange gekauft. So steht es nun schon zwei Jahre in seinem Laden rum und wie er sagt, "Irgendwann wird es schon einer kaufen...."
Wenn ich nun sehe, wie ich gerade für kleines Geld meine Dämpfung komplett erneuert habe und das wo ich die Ersatzteile "teuer" einkaufen musste, also keinen Klavierbauer Rabatt bekommen konnte, dann denke ich das es schon möglich ist, wenn man nicht X Angestellte hat und die Preise real gestaltet.

Ich persönlich finde den Flügel sehr ansprechend, weit weg von diesem ewigen "schwarzen Einerlei". Was man über die Marke im Netz findet, liest sich auch nicht so schlecht. Und heute glauben nur noch die Deutschen, das es gutes nur aus "Deutschland" gibt. Das ist leider schon lange, lange vorbei, nur will es noch keiner wahr haben in unserem Lande. :-(
Das was der Mensch da im Internet präsentiert, sieht ziemlich gut aus und wenn er so akribisch und mit der Detailliebe an dem Flügel gearbeitet hat, wie er es mit der Präsentation gemacht hat, dann sollte er gute Arbeit abliefern. Den beschreibenden Text finde ich auch sehr aufschlussreich und leider "Zeitgemäss" die Menschen die sich für solche Instrumente interessieren, wollen eben "Steinway" lesen/hören. Wenn man diese Passagen aber überliest, würde ich persönlich eine Besichtung der Flügels in Betracht ziehen. Aber in jedem Fall mit einem Fachkundigen, unabängigen Begleiter. Möglichweise ist es ein Instrument, das man sich zu Hause vorstellen könnte...

Diese Meinung ist meine persönliche Meinung. Ich bin Anwender, der vom Klavierbau eigentlich keine Ahnung hat. Dieses bitte ich beim Lesen zu berücksichtigen. :-)


viele Grüße

Volker
 
In der Tat! Herr Schmidt machte mir einen ehrlichen, seriösen Eindruck, als er mir gleich auf meine Fragemail geantwortet hat. Die Arbeiten seien in Deutschland ausgeführt worden, von ihm. Und der Flügel war wohl im Ankauf recht billig und gut erhalten (keine Funierschäden). Jetzt muss er mir nur noch vom Spielgefühl und Klang zusagen. Ich fahr hin.

Euer Morn
 
Jetzt wirds spannend!!!!!! Sollte sich hier ein Oase für wunderschöne restaurierte Flügel auftun? Ich bin sehr gespannt und probe schon mal meine Entschuldigungsrede! Grüsse an Herrn Schmidt und er möge doch bitte die Superlative sparsamer verwenden.:D
 

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