Hilfe beim Notenlesen

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Silly

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30. Dez. 2012
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Guten Morgen :-)
ich möchte ein neues Stück anfangen und bin mir bei folgendem Takt nicht ganz sicher:

hier die Noten:
http://www.musik-direkt.com/nd/pmp-mondsona.gif

Es geht um den Takt 5:

am Ende des Taktes ist im Violinschlüssel das a und in den Bassnoten das a, das d und das f

Das 2. a im Violinschlüssel wird kurz nach dem f gespielt. Wird das f dann noch für die Zeit gehalten?

Überhaupt finde ich das komisch: eie gepunktete 8tel und 1 16tel am Ende sind für mich 2 achtel im Violinschlüssel aber 3 achtel bei den Bassnoten.

Das verstehe ich nicht...

Hoffe ich konnte das einigermaßen verständlich ausdrücken. Vor allem wollte ich wissen, ob wie gesagt das f im Basschlüssel gehalten wird während im Violinschlüssel das letzte a gespielt wird.

Lieben Dank
 
Eine Frage hat sich gerade selber beantwortet: Triolen werden wie 2 achtel gespielt. Trotzdem bleibt aber meine andere Frage ob das f noch gehalten wird...
 
Ohne Gewähr: Im ersten Takt sind kleine "3" über den drei verbundenen Achteln - das heißt, es sind Triolen. Diese werden nicht als drei Achtel gespielt, sondern alle drei zusammen im Zeitmaß eines Viertels (somit wären es mathematisch "Zwölftel"). Damit erklärt sich auch die Frage nach der gepunkteten Achtel plus einer 16-tel (= 1 Viertel = 3/12). Die 16-tel wird somit einen "Tick" hinter dem f gespielt. Das f wird nicht verlängert. Beide Töne enden gleichzeitig!

Mathematische Korinthenkackerei zum Verständnis: Das letzte f in der Triole ist ja quasi 1/12 = 4/48. Das a kurz dahinter ist 1/16 = 3/48. Es wird somit 1/48 hinter dem f angeschlagen. Das ist ein Wimpernschlag!!!!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Es geht um den Takt 5:

am Ende des Taktes ist im Violinschlüssel das a und in den Bassnoten das a, das d und das f

Das 2. a im Violinschlüssel wird kurz nach dem f gespielt. Wird das f dann noch für die Zeit gehalten?

Überhaupt finde ich das komisch: eie gepunktete 8tel und 1 16tel am Ende sind für mich 2 achtel im Violinschlüssel aber 3 achtel bei den Bassnoten.

Das verstehe ich nicht...
...verständlicher wird es wohl, wenn man im Satzbild die drei unterschiedlichen Ebenen erkannt hat: In der Mitte die durchlaufenden Dreiklangsfiguren, darunter den dazugehörigen Baßton, darüber eine melodische Linie - alles für sich eigenständig und doch aufeinander abgestimmt!

Eine der spieltechnischen Herausforderungen ist sicherlich, dass die dem Stück zugrunde liegenden Viertel nicht nur durch zwei, sondern auch durch drei geteilt werden - und diese unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Tonfortschreitung zur gleichen Zeit ablaufen. Nicht nur in Takt 5, sondern auch in 6, 10 und 11 kommt es auf dem letzten Schlag zum Aufeinandertreffen dieser beiden Schichtungen mit den vorprogrammierten Reibungen. Dieser letzte Schlag wird in der Oberstimme durch vier (1/4 = 2/8 = 4/16) geteilt und in der Mitte durch drei. Die Oberstimme enthält 3+1=4/16; da die Stimmen aber in sich eigenständig bleiben, füllen sie die vorgegebenen vier Viertel komplett aus, Pausen gibt es nur in der Oberstimme, so dass das f natürlich auszuhalten ist. Generell gibt es nur Pausen an Stellen, an denen selbige notiert sind. Hier ist das nicht der Fall - also werden alle Töne für die Dauer ihres Wertes ausgehalten.

Viel Erfolg und Freude beim Spielen wünscht
Rheinkultur
 
Ich häng mich hier mal dran, damit nicht für jedes Notenleseproblem ein neuer Thread aufgemacht wird...
Ich habe nämlich auch ein Problem und zwar mit "Von fremden Ländern und Menschen" aus Schumanns "Kinderscenen". In Takt 2:



Der markierte Akkord klingt irgendwie "schräg" in meinen Ohren (Gewöhnungssache?) und nun wollte ich einfach nur mal sicherheitshalber nachfragen, ob ich da in den Noten was übersehe. Ich sehe dass so, dass der Akkord als "fis - c - d" gespielt wird. Aber was soll dieses Auflösungszeichen vor dem "c"? Ist das nicht eigentlich unnütz oder bedeutet das u.U. etwas ganz anderes?
 


Aber was soll dieses Auflösungszeichen vor dem "c"? Ist das nicht eigentlich unnütz oder bedeutet das u.U. etwas ganz anderes?

Mich irritiert so etwas auch immer und ich wünschte, die Herausgeber würden uns diese als "Erinnerungshilfe" gedachten Zeichen ersparen.

Im Takt davor war das c zum cis erhöht worden und damit der Spieler daran denkt, nun wieder nur ein c zu spielen, wurde das Auflösungszeichen davor gesetzt.

An den "schrägen" Klang wirst Du Dich gewöhnen müssen, denn der kommt (spätestens) ab der Romantik öfter vor. ;)
 
Der markierte Akkord klingt irgendwie "schräg" in meinen Ohren (Gewöhnungssache?) und nun wollte ich einfach nur mal sicherheitshalber nachfragen, ob ich da in den Noten was übersehe. Ich sehe dass so, dass der Akkord als "fis - c - d" gespielt wird. Aber was soll dieses Auflösungszeichen vor dem "c"? Ist das nicht eigentlich unnütz oder bedeutet das u.U. etwas ganz anderes?
Zu Versetzungszeichen ist zu sagen, dass sie üblichermaßen nur bis zum Ende des Taktes gelten, in denen sie auftreten. Im Folgetakt wären entsprechende Auflösungszeichen grundsätzlich nicht erforderlich. Soweit die Theorie.

In der musikalischen Praxis kann es anders kommen. Wenn relativ schnelle harmonische Wechsel (hier auf jeder Taktzeit) erfolgen und gleiche Töne oftmals mit und sofort wieder ohne Vorzeichen auftreten, tragen zusätzliche Auflösungszeichen in willkommener Weise zur Klärung harmonischer Zusammenhänge bei. Beides ist hier der Fall und die beiden zitierten Takte wiederholen sich mehrfach. Im ersten Takt Cis, im zweiten Takt C, im dritten Takt Cis, im vierten Takt C... - lieber ein Zeichen mehr und klare Verhältnisse.

Das "Schräge" besteht im Streben nach Spannungsauflösung: fis strebt nach g, c strebt nach h, a strebt nach g oder h. Da es derartige dissonante Spannungen im Vortakt auch schon gab (mal b, dann h; mal cis, dann c), muss sich das Ohr an eine so große Ereignisdichte erst mal gewöhnen...

...meint Rheinkultur
 
Im Takt davor war das c zum cis erhöht worden und damit der Spieler daran denkt, nun wieder nur ein c zu spielen, wurde das Auflösungszeichen davor gesetzt.

Vor allem, weil das c im Takt vorher ja eine Oktave tiefer ist, und so ein Versetzungszeichen gilt ja doch nur für genau dieses c und nicht für das c eine Oktave höher. Also doppelt unnütz?
 
Mich irritiert so etwas auch immer und ich wünschte, die Herausgeber würden uns diese als "Erinnerungshilfe" gedachten Zeichen ersparen.

Im Takt davor war das c zum cis erhöht worden und damit der Spieler daran denkt, nun wieder nur ein c zu spielen, wurde das Auflösungszeichen davor gesetzt.

An den "schrägen" Klang wirst Du Dich gewöhnen müssen, denn der kommt (spätestens) ab der Romantik öfter vor. ;)
Mit zunehmender zeitlicher Fortschreitung werden die harmonischen Zusammenhänge immer komplexer. Wenn Dich bei Schumann editorische "Erinnerungshilfen" eher stören - bei Reger und seinen stilistischen Weggefährten wirst Du vermutlich dafür dankbar sein, wenn es durch alle erdenklichen Formen von entfernter Quint- und Terzverwandtschaft geht. Und das bis hin zum Dreifachkreuz, weil in Fis-Dur als Ausgangstonart irgendwann nicht einmal die Doppelkreuze ausreichen...!

LG von Rheinkultur

P.S.: Warum einfach, wenn es auch richtig kompliziert geht? Brian Ferneyhough: Lemma-Icon-Epigram [with score] - YouTube
 
Danke fisherman,
nein, verlängert meinte ich nicht dass das f wird, nur noch während der 16tel Note im Violinschlüssel gehalten - aber nun hat es sich eh erklärt. Beide enden gleichzeitig. War etwas verwirrend alles....
 

Zu dem rythmischen Problem aus der Mondscheinsonate hat fish mit sehr akkurater mathematischer Korinthenkackerei die Dinge exakt dargestellt. Klar wird das letzte Triolenachtel bis zum Taktende gehalten, es steht ja nirgendwo, dass es verkürzt werden soll. Wäre das jedoch so, dann müsste da beispielsweise anstelle der besagten Achtel eine Sechzehntel plus Sechzehntelpause hin.

Die Dissonanz aus dem zweiten zitierten Beispiel wird von dem Tritonus fis + c verursacht. Tritonüsse (?) - schönes Wort jedenfalls - klingen immer etwas schräg.

Oder heißt es "Tritonii"?? Klingt eher wie eine italienische Pastasorte.

CW
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Die Dissonanz aus dem zweiten zitierten Beispiel wird von dem Tritonus fis + c verursacht. Tritonüsse (?) - schönes Wort jedenfalls - klingen immer etwas schräg.

Oder heißt es "Tritonii"?? Klingt eher wie eine italienische Pastasorte.
"Tritoni" muss es heißen, da das Wort aus dem Lateinischen stammt: Tritonus
Mit "Tris di pasta" aus der Speisekarte vom kleinen Italiener um die Ecke hat das jedenfalls nix zu tun...!

LG von Rheinkultur
 

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