Heißt Interpretieren - "Spielen wie man will"?

Warum sollte es verpönt sein, darüber zu sprechen ?
" ... er hat Jehova gesagt ... " vgl. Leben des Brian. :lol:
 
Wahrscheinlich kommt dann wieder das steinalte Totschlagargument vom " unmusikalischen Üben " . Das kann doch jeder machen wie er will.
 
Viel wertvoller als unmusikalisches Üben ist gar nicht üben. Es kommt ähnlich viel dabei herum (nämlich nix), aber man kann während der Zeit spazieren gehen, Würstchen grillen, schnackseln und was sonst noch alles Spaß macht. Auch für die Umgebung ist gar nicht üben sehr viel angenehmer.

Probiert's mal aus. Die Methode ist echt der Hammer, die toppt auf jeden Fall die DKMM - und zwar um Längen!

Wenn ich richtig informiert bin, hat @Peter einschlägige Erfahrungen mit dieser Methode und kann nur Positives darüber berichten. :super:
 
Wahrscheinlich kommt dann wieder das steinalte Totschlagargument vom " unmusikalischen Üben ".
Vor allem, übt man auch beim Metronomüben ja nicht "unmusikalisch", oder ohne auf den dabei erzeugten Klang auch immer genau zu achten. Zumindest wenn man es richtig macht.

Üben sollte sich, zumindest soweit es möglich ist, ja immer auch am "Musik machen" orientieren.

Aber lassen wir dieses ganze Thema erst mal aus der öffentlichen Diskussion. Ich weiss nicht, wie die neue Forenmoderation dazu steht. Streng genommen birgt das Metronomüben auch ein paar Risiken. Das "normale" Üben allerdings auch...
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@mick mit "gar nicht üben" habe ich es auch schon intensiv versucht. Das bringt auch nichts...
 
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Wahrscheinlich kommt dann wieder das steinalte Totschlagargument vom " unmusikalischen Üben " . Das kann doch jeder machen wie er will.
Es gibt Pianisten, die klingen beim Üben so, als hätten sie null musikalisches Empfinden und Verständnis: Grob und hart wird in die Tasten gebolzt. Selbst erlebt.

Bei Konzerten klingt es dann so, als wäre es jemand anders.

So viel zum unmusikalischen Üben“
 
Außerdem ist Musikalität auch ein Prozess. Das „ völlig unmusikalische Üben „ gibt es überhaupt nicht. Jeder, der Klavier spielt, hat einen bestimmten musikalischen Level.
Leider ist der Begriff der Musikalität kaum messbar zu definieren und Versuche der Definition enden oft in schwammigen, letztlich unklar festgelegten Umschreibungen, also interpretierbaren weichen Worthülsen. Oder es entstehen skurrile Konstrukte a la C.Marek , der die musikalischen Sphären in Kreisdiagrammen darstellte und mit Begriffen wie „Erkenntnissphäre, Erlebnissphäre, Äußerungssphäre, Klangvorstellungskraft, Klangempfindungseigenart u.v.a. „ einzufangen versuchte.
Damit kann man praktisch jedoch kaum etwas anfangen.
Die fehlende klare Definition bietet natürlich den Schwaflern und Schwurblern ein breites Betätigunhgsfeld.
Die Unterstellung des „ unmusikalischen Übens“ ist jedenfalls ein undifferenziertes Blabla.
 
Wahrscheinlich kommt dann wieder das steinalte Totschlagargument vom " unmusikalischen Üben " .
Eben das ist ja keines, weil man auch schneller musikalisch spiele kann.

aber hier im Forum, denke ich, ist es verpönt, darüber zu sprechen. Vielleicht sollten wir 'eh damit langsam wieder aufhören.
Weiß nicht wovor du Angst hast? Zu Tode gefürchtet ist auch gestoren.
Dass die Metronommethode funktioniert ist bekannt. Ob es die beste Mehtode ist das steht auf einem anderen Blatt.
Eigentlich muss man froh sein wenn eine Methode von der man glaubt "ist super" mal durch dikutiert wird.
Im guten Fall : Passt alles
Im schlechten Fall : nachjustieren
So betrachtet kann man eigentlich nur gewinnen.
 
Außerdem ist Musikalität auch ein Prozess. Das „ völlig unmusikalische Üben „ gibt es überhaupt nicht

Dem kann ich nur beipflichten!
Warum soll denn bei unprofessionellem Spiel grundsätzlich nichts Gescheites bei rauskommen?

Ich z.B. werde eigentlich immer gelobt, wegen meinem Klavierspiel.

Man übt doch nicht tagtäglich, um keine Fortschritte zu machen, oder sich gar zu verschlechtern und akustische Vorbilder gibt es zuhauf.

Zumal die Interpretationen der großen Künstler auch nicht ohne Zweifel daherkommen.

Ich würde diese Abweichungen auch gar nicht als persönliche Interpretation verstehen, sondern eher als persönliche Unzulänglichkeit.

In jedem Video, der großen Künstler, entdeckt man Unzulänglichkeiten.

Kurzum, nobody is perfekt!
 
Weiß nicht wovor du Angst hast? Zu Tode gefürchtet ist auch gestoren.
Dass die Metronommethode funktioniert ist bekannt. Ob es die beste Mehtode ist das steht auf einem anderen Blatt.
Eigentlich muss man froh sein wenn eine Methode von der man glaubt "ist super" mal durch dikutiert wird.
Das hatten wir doch schon mal.
Da wurde jedoch nicht ernstzunehmend diskutiert sondern es entstand ein wütendes Aufbegehren der Clavio-Alpha-Äffchen, die sich durch das fachliche Auftreten eines "Nichtprofis" in ihrer gottgleichen "Fachkompetenz" irritiert fühlten.
Das war damals m.E. unschönes Mobbing, das hier ja von einigen Usern und Nachtretern beharrlich gepflegt wird.
 
...Auch für die Umgebung ist gar nicht üben sehr viel angenehmer

Da habe ich doch vor Kurzem eine Sendung über Lang Lang gesehen, wo er gefragt wurde, was seine Nachbarn von ihm hielten, als er noch in seiner Anfangsphase steckte.

Am Klavier sitzend demonstrierte er, wie er sich wohl tagtäglich von sehr langsamen Passagen, zu immer schnelleren Passagen, hinarbeitete, so dass das wohl keine angenehme Nachbarschaft gewesen sein musste.

Aber dein Ratschlag ist natürlich klasse!

Viel wertvoller als unmusikalisches Üben ist gar nicht üben
:014:
 

In jedem Video, der großen Künstler, entdeckt man Unzulänglichkeiten.
Allerdings scheinen mir manche (aber eher wenige) Aufnahmen von Klaviermusik und Konzerten dermassen gelungen zu sein, dass es praktisch nichts gibt, das den Musikgenuß in nennenswerter Weise trübt. Ich habe solche Sachen gelegentlich hier reinverlinkt.

Ist natürlich immer auch ein bisschen Geschmackssache, ob einem Konzert X oder Klavierstück Y auch liegt, oder gefällt.
 
Weißt du, wir haben uns über das Thema Interpretation, Intuition, Ratio ... immer wieder und auch schon vor vielen Jahren im Forum ausgetauscht. Alle Argumente, die alle Musiker in diesem Forum anführten und auch von anderen berühmten Musikern zitierten, haben deine Meinung nicht geändert.
Dazu würde ich vielleicht gern auch das folgende anmerken: es gibt - ausser hier - auch noch andere Orte, an denen über Kunstmusik bzw. Klassische Musik auf sehr sehr hohem Niveau diskutiert wird.
Der Unterschied zu hier ist, dass ganz einfache Wahrheiten (wie etwa: Musik hat viel mit Emotion zu tun, Werktreue ist Ansichtssache und kein Dogma, Musikgenuß ist eine Selbstverständlichkeit u.v.a.m.) dort im Gegensatz zu hier akzeptiert sind, und nicht mehr oder weniger ständig von irgendjemandem in Zweifel gezogen werden.

Diskussionen über solche Themen sind denkbar (jetzt hatte ich zuerst "dankbar" geschrieben - aber das passt auch ganz gut ;- ) ) kurz, und ziehen sich nicht wie ein roter Faden immer wieder über Seiten und Jahre hin.
Ich bin aber auch nicht böse deswegen. Gerade auch im Moment hat mich das Forum zurück zum Klavierspiel gebracht - was ein sehr grosses Geschenk ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
dass es praktisch nichts gibt, das den Musikgenuß in nennenswerter Weise trübt

Das tut es ja auch nicht. Im Gegenteil, der hohe Anspruch, der hier zelebriert wird, existiert m.M.n. gar nicht.

Unter den Videos gibt es zahlreiche Kommentare, die meist darauf ausgerichtet sind, ob der Künstler mit dem vorgetragenen Werk, dem imaginären Ideal nahe gekommen ist, oder nicht.
Nur was soll das sein?
Die "Kritik-Toleranz-Schwelle" ist doch bei einem nahmhaften Künstler wesentlich breiter, als wenn ich jetzt irgendetwas darbieten würde.
 
Leider ist der Begriff der Musikalität kaum messbar zu definieren und Versuche der Definition enden oft in schwammigen, letztlich unklar festgelegten Umschreibungen, also interpretierbaren weichen Worthülsen.
So ist es...

"Musikverständnis" bedeutet für mich zweierlei Dinge:

1) der praktische Teil (Musik hören, und entscheiden können: so und so ist sie beim Musizieren gut gestaltet worden, bzw. könnte oder sollte man sie wohl gut gestalten)

2) alles Musiktheoretische
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1) ist mir prinzipiell wichtiger als 2), und weil in 2) wohl alle Profimusiker gleichermassen Profis sind, und es in 1) aber trotzdem Unterschiede gibt (an manche Musiker erinnern sich die Menschen wahrscheinlich noch bis in alle Ewigkeit, und andere vergißt die Welt nach einem kleineren Strohfeuer schnell wieder) muss da wohl noch "mehr" bei Musik wichtig sein, als nur 2).

Die Zeit selbst ist übrigens ein ganz hervorragender Musikkritiker. Was nach ein paar Jahren respektive Jahrzehnten immer noch "da" bzw. im Bewußtsein der Menschen ist (vgl. in der Popmusik die "Evergreens" oder die Sachen, die nach Jahren immer noch gespielt werden), das war auch "gut".
 
Vielleicht "alle meine Entchen", "Hänschen klein"

... sind vielleicht unsterbliche Klassiker in ihrem Genre.
 

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