Harmonielehre nötig?

Cee

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Was Dur, moll, Quinte oder Septakkord sind, weiß ich. Quintenzirkel habe ich begriffen, Tonika etc. auch, aber wieder vergessen - und von dorisch bis mixolydisch keine Ahnung.

Die Akkordreihenfolgen, Modulationen bei Bach, Beethoven usw. sind mir eigentlich egal; die hiesigen Diskussionen 'Wie komme ich von C nach Cis' finde ich lustig, wenn ich aber mal so etwas wie Quintfall nachschlage, doch interessant.

Tonleitern kriege ich nach Gehör hin, Akkorde kann ich mir ebenso zusammenbasteln, aber die Umkehrung eines am9sus-irgendwas zu erkennen habe ich keine Chance.

Wie kann mir geholfen werden?

Ich würde schon gern die Harmonik als Lern-, Merk- und Spielhilfe einer Bach-Suite drauf haben oder die Akkordfolgen von Round Midnight wissen, wenn die Finger sie mal wieder vergessen haben.

Freue mich über jeden Tip, Buchvorschlag, Link, jedes Mitreißen durch Begeisterung.

Lasst kommen, ich bin kein Anhänger des "toxischen Meinungs-Egalitarismus" und dessen Pendants, der "jammernden Kritikempfindlichkeit"...

Cee
 
Es gab doch mal einen Thread, wo Lernwillige gemeinsam "Harmonielehre" von Thomas Krämer durchgearbeitet haben. Meinst du so etwas?
 
Zuletzt bearbeitet:
Bloßes Lesen hilft nur bedingt. Ähnlich wie beim Klavierspielen macht Übung den Meister: Harmonische Analysen, selbständig Choralsätze vierstimmig aussetzen, Generalbaß spielen - und vor allem hören, was da klanglich geschieht, wie langweilig Quintparallelen klingen, wie Leittöne nach „ordentlicher“ Auflösung verlangen. Und wenn Dir die Grundbegriffe geläufig sind, bringt Dich (wie auch beim Klavierspielen) nur guter Unterricht weiter. - Und der kann verdammt viel Spaß machen ...,
weiß aus Erfahrung
cb
 
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Thread, wo Lernwillige gemeinsam "Harmonielehre" von Thomas Krämer durchgearbeitet haben

Kann ich nur empfehlen. Bin zwar irgendwann aus Zeitgründen ausgestiegen. Aber in dieser Phase war ich ziemlich in der Materie drinnen, was meinen Pianodozenten sehr erfreut hat.

Für mich war es am allerschönsten, wenn (ich abends noch ein bisserl die Aufgaben aus dem Buch bearbeitet hatte), dann in der Nacht von Musik geträumt hatte. Im Unterbewußtsein hatte es weitergearbeitet. Ich wachte morgens auf und hatte Melodien oder Tonfolgen ganz logisch und verständlich im Kopf. Das war ein großartiges Gefühl.
Bis auf einmal leider nie aufgeschrieben und deshalb immer gleich wieder vergessen. :020:
 
Für mich war es am allerschönsten, wenn (ich abends noch ein bisserl die Aufgaben aus dem Buch bearbeitet hatte), dann in der Nacht von Musik geträumt hatte. Im Unterbewußtsein hatte es weitergearbeitet. Ich wachte morgens auf und hatte Melodien oder Tonfolgen ganz logisch und verständlich im Kopf. Das war ein großartiges Gefühl.
Bis auf einmal leider nie aufgeschrieben und deshalb immer gleich wieder vergessen. :020:
Das muß ich auch mal probieren. Da träumt man wenigstens mal was Gescheites. :schlafen:
Aber im Ernst: solche Träume hatte ich auch während meiner Studienzeit, wenn ich Abends versuchte noch Aufgaben zu lösen. Das ging im Kopf immer weiter und weiter und im Halbschlaf fand man dann geniale Lösungen. ( die leider aus Trägheit nicht notiert wurden) :cry:
 
Deine Motivation ist nicht ausreichend.

Threadtitel "Harmonielehre nötig?".

Harmonik als "Merkhilfe" bzw. "wenn die Finger sie mal wieder vergessen haben".

Extrinsischer geht's nicht.

Du willst, wie aus Deinem Text hervorgeht, eigentlich nix mit der doofen Theorie zu tun haben. Ja, dann lass es (das sage ich jetzt ohne jeden patzigen Unterton). Betrachte Musik einfach weiter als etwas, das man sich merken muss; etwas, das Finger hinkriegen müssen. Wie die allermeisten Menschen (!) hast Du halt keinen Sinn für die feinen Spannungs- und Auflösungsverhältnisse der europäischen Harmonik und möchtest nicht (wie noch viel weniger Menschen) dahintersteigen, wie das denn funktioniert. Völlig OK und normal. Warum dann Zeit und Mühe damit verschwenden, wenn Du es sowieso nur hoffst als Hilfe für etwas anderes einsetzen zu können.

"Theorie" kann man nur dann hinreichend erlernen, wenn man es praktisch MACHT und dadurch konkret mit den Sinnen und auch emotional erfährt. Dann ist es nämlich auch nichts, was man sich "merken muss" und immer wieder vergisst, sondern etwas, was in den eigenen Klangwillen, das eigene Hörbedürfnis, eingeht, und es gibt dann auch keine Trennung zwischen "Spielen" und "Theorie".

Von was für einem ausgeschriebenen Arrangement spielst Du eigentlich "Round Midnight"? Und klingt das eigentlich wie bei Thelonious Monk selber, oder ganz anders? Wie bist Du dazu gekommen, das Stück zu spielen?
 
Harmonielehre (Theorie) ist wie die Grammatik beim Erlernen einer Sprache: Nur wenn man sie wirklich versteht, nutzt und anwenden kann, ist man in der Sprache "fit".
Ebenso ist es am Klavier: Es ist wichtig, dass man verinnerlicht und versteht, was man da tut. Das kann einem später, bei schwierigeren Stücken wirklich schöne Aha-Erlebnisse verschaffen, weil man genau weiß, was man da warum spielt, und zusätzlich, was der Komponist in diesem Thema "sagt", warum er das und das so geschrieben hat, usw. usf. etc. pp.
Buchtipps:
"Elementare Musiklehre und Grundlagen der Harmonielehre: Begleitbuch für den modernen Musikunterricht..." von Christian Nowak. Ist aber etwas komplizierter.
"Übungsprogramm Musiklehre compact" von Lisl Hammaleser
Recht gut (wenn auch schon älter) sind die 3 Hefte aus der Reihe "Musiktheorie" von Charles S. Peters und Paul Yoder. Dazu gibt es ein Lösungsheft für alle 3 Bände.
 
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Das ging im Kopf immer weiter und weiter und im Halbschlaf fand man dann geniale Lösungen. ( die leider aus Trägheit nicht notiert wurden)
Genau aus dem Grund hatte ich Jahrelang (mehrere) Blöcke (Notenpapier und karierter Collegeblock) sowie Schreibwerkzeuge neben meinem Bett liegen.
Mir sind ein paar Ideen zu viel auf diese Weise flöten gegangen.
Leider hat das auch dafür gesorgt, dass ich "jeden Mist" erstmal notiert habe.

Theoretisches Wissen in Harmonielehre hilft mir sicherlich auch beim Spielen.
Den Harmonieverlauf der zwei Themen in einer Klassischen Exposition (Sonatenhauptsatzform) muss ich im Grunde nur ein mal lernen ... danach kann ich mich dann auf Veränderungen konzentrieren ... auch in einer anderen Tonart.
Das Harmonieschema wird einfach übertragen und die Noten dienen nur noch der Kontrolle.

Auch wenn das andere hier wohl nicht so sehen, Harmonielehre kann eine Merkhilfe darstellen, und sie kann auch das Verständnis eines Musikstückes erleichtern oder auch verändern. Dass das nicht ihr eigentlicher Zweck ist, sollte dabei nicht stören.

Um Stücke zu lernen, ist es aber sicherlich hilfreicher, mit Akkordumkehrungen keine Probleme zu haben. Dazu bietet es sich an, "Generalbass-Lines" auszukomponieren bzw. vom Blatt zu spielen. Das wird am Anfang lange dauern, aber irgendwann "erkennt" man die verschiedenen Umkehrungen sehr viel schneller.
Es kann auch helfen, Hauptkadenzen (I-IV-V-I) in verschiedenen Tonarten, Umkehrungen sowie in enger und weiter Lage 4-stimmig auszukomponieren. Die einzelnen Stimmen machen da nämlich eigentlich fast immer das gleiche und auch in extrem auszisselierten Kompositionen steckt das noch drin.
 
Zuletzt bearbeitet:

Hasenbein, mit Motivation, extrinsisch magst Du recht haben; allerdings könnte man meine Anfrage samt Threadtitel auch in dem Sinne verstehen, ob ich mich nun mit der Lehre beschäftigen sollte, sie jetzt nötig habe. So wie Mick es mir in einem anderen Thread empfohlen hat (Struktur eines Stücks erkennen, verstehen und merken).

Falsch liegst Du damit, dass ich Theorie 'doof' finde, schlecht höre und 'halt' keinen Sinn für die 'feinen Spannungs- und Auflösungsverhältnisse der europäischen Harmonik' habe. Mit der gleichen Berechtigung könnte ich sagen, Du haust bestimmt öfter mal daneben, aber im Jazz macht das 'halt' nichts...

Round Midnight spiele ich in einer Baby-Version, die aber etwa so klingt, wie Gordon/Hancock auf 'The other Side of ...' Gehört habe ich es vom 56-er-Riverside-Monk über Peterson, Evans, Corea, Jarrett bis zu Helge Ibergs schöner Version:



Antje, danke für die Tipps. Das Beispiel Sprache war mir auch eingefallen, allerdings eher in die andere Richtung: Wer sich lange genug mit Sprache, Literatur, Poesie beschäftigt hat, wird das Reden und Schreiben beherrschen, selbst ohne Grammatikregeln aufsagen zu können. Manchmal sogar besser als der Philologe, wie kürzlich in einem anderen Tread hier zu sehen war, wo nämlich ersterer, nennen wir ihn nectarios_langred, das Wort 'lohnenswert' als Sprachpanscherei bezeichnete, dabei doch den Bedeutungszweig 'entlohnen, löhnen = lohnen' komplett übersehen hatte.

Klar will ich die Theorie praktisch erfahren, deswegen frage ich ja. Wenn der Weg von de la Motte (damit wurde ich als Kind gequält) bis zur letzten Seite vom Sikora geht - OK, dann brauche ich halt ein paar Jahre.

Aber wenn Ihr das so empfehlt, mache ich das. Her mit dem Notenblock, cheval, DerOlf, claclavier, Carl...

Für diese aparte Sarabande schalte ich morgens um 6 das Cembalo an. Wo kommt die Spannung her, ist ja ein ganz einfaches Stück!?

Bux242s.jpeg

Umschalten zum Bösendorfer, die Seele geht auf, woran liegt's?

Bachbusoni.jpeg

Fixt mich an:-)

Merci, Cee
 
Wenn du nicht selber angfixt bist, wird das nix. Warum sollen hier alle Interesse haben, dir das schmackhaft zu machen? Lies dich erst mal selber durch ein paar verlinkte Seiten, evtl. lehrklaenge.de wäre auch kein Fehler.
 
Antje, danke für die Tipps. Das Beispiel Sprache war mir auch eingefallen, allerdings eher in die andere Richtung: Wer sich lange genug mit Sprache, Literatur, Poesie beschäftigt hat, wird das Reden und Schreiben beherrschen, selbst ohne Grammatikregeln aufsagen zu können. Manchmal sogar besser als der Philologe, wie kürzlich in einem anderen Tread hier zu sehen war, wo nämlich ersterer, nennen wir ihn nectarios_langred, das Wort 'lohnenswert' als Sprachpanscherei bezeichnete, dabei doch den Bedeutungszweig 'entlohnen, löhnen = lohnen' komplett übersehen hatte.
Du meinst offensichtlich diesen Beitrag:

Den hast Du somit gründlich mißverstanden.
Für Dein eingeschränktes Leseverständnis kann allerdings der Philologe wirklich nichts.
 
... Dein eingeschränktes Leseverständnis ...
... passt, wie im Thread folgt, zu Duden, Deutschem Wörterbuch, Wikipedia etc. Einfach selbst nochmal lesen. Rest bitte per PN.
Warum sollen hier alle Interesse haben, dir das schmackhaft zu machen?
Bei Deiner nächsten Frage zeige ich Dir dann, wie man's googelt - so funktioniert 'Forum' für Soziopathen.

Hat man selbst die Liebe nicht, kann man andere kaum begeistern.

Jetzt gern weiter zur Sache.

Cee
 
@Cee vielleicht kannst hiermit was anfangen:

 
Hast du bereits Bücher zur Harmonielehre gelesen (oder Internetseiten, YT Videos, ect.)? Welche hast du zu Hause? Möchtest du das von Grund auf lernen, oder hast du spezielle Themenbereiche, die dich besonders interessieren? Gibt es Begriffe oder Zusammenhänge, die du trotz mehrfachem Lesen (und ausprobieren) nicht verstehst?

Zu deiner Frage "wo kommt die Spannung her?" Denk das mal andersum: Du hörst/fühlst ja bereits, dass es Spannung erzeugt. Die Harmonielehre ermöglicht dir nur, diese "Spannung" besser in Worte zu fassen.

Das ist wie beim Essen. "Es schmeckt mir" kannst du bereits sagen. Dir fehlt nur der Wortschatz für "Die cremige Sauce Hollondaisse passt wunderbar zu den Spargelspitzen."
 
Das ist wie beim Essen. "Es schmeckt mir" kannst du bereits sagen. Dir fehlt nur der Wortschatz für "Die cremige Sauce Hollondaisse passt wunderbar zu den Spargelspitzen."
Schöner Vergleich - ein abrupter Sprung von C nach F# Dur, wäre Beispielsweise in etwa das selbe wie eine Bratwurst mit Honig.

Hingegen lassen sich alle 12 Dur Tonarten mittels Dominantseptakkord und Kontrante innerhalb kürzester Zeit durchmodulieren, ohne das man merkt daß der saure Hering mit Schlagsahne versetzt wurde :-D
 

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