Hardy Rittner hoert und kommentiert CDs

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Lieber Destenay,

danke! Das ist sehr interessant, u.a. auch seine Anmerkungen zu Brahms!

Liebe Grüße

chiarina
 
Herzlichen Dank, Destenay für den interessanten link.

LG, Sesam
 
danke! Das ist sehr interessant, u.a. auch seine Anmerkungen zu Brahms!


Noch wesentlich intressanter sind die zu Berg:


Berg: Sonate op. 1
Alfred Brendel (moderner Flügel). 1982
aus: The Essential Alban Berg
Philips


Das Stück habe ich nie gespielt. Mit Berg habe ich mich bislang eher wenig auseinandergesetzt, das habe ich noch vor. Möglicherweise würde auch dieser Musik ein alter Flügel gut tun, ähnlich wie bei manchen Werken von Schönberg. Schönberg war ja ein großer Erfinder von Melodien, er hat zudem viel Tänzerisches, da finden Sie viele latente Walzergestiken. Zeitzeugen sagen über Schönberg: Nichts war ihm zart und lyrisch genug. Das kann man auf diesen späten Wiener Flügeln berückend schön machen. Mit diesen Flügeln ist Schönberg aufgewachsen. Meine Überzeugung ist, dass er nicht für einen bestimmten Klaviertyp schrieb, sondern dass er bestimmte Klangideen hatte. Zum Beispiel das Flageolett, die Idee ist von ihm, dass man Töne stumm anschlägt und hält, dann klingen sie irgendwann nach – das kann man mit einem obertonreichen alten Instrument phantastisch machen. Es gab unter den Komponisten der Wiener Schule zwei Richtungen: die einen vertraten die Philosophie, Konsonanzen bei der Reihenbildung möglichst zu vermeiden, die anderen waren dafür offen. Dazu gehörte Berg. Er dachte zwar in diesen Reihen, gestaltete sie aber so, dass Konsonanzen durchschimmern, Alban Berg komponierte mit Zwölf-Ton-Reihen und entfloh ihnen zugleich. Bevor ich Berg aber auf einem historischen Flügel spiele, müsste ich erst sehen, was er selbst darüber dachte. Wenn er gesagt hat: Für mich zählt nur der Steinway, würde ich versuchen, die Klangidee auf dem Steinway umzusetzen. Ich will durchaus im Sinne der Musik polarisieren, aber nicht gegen den Komponisten.

Sehr, gradezu außerordentlich intressant, seine Anmerkungen zu Berg!
 
Auch interessant, was er über die Interpretation eine gewissen, hier so viel geschmähten chinesischen Pianisten zu sagen hat. :D:D:D

Liszt: La campanella
Lang Lang (moderner Steinway)
aus: Liszt – My Piano Hero
2011. Sony Classical

Das ist exzellent gespielt. Er oder sie schafft es sogar, diese hohen glockenartigen Töne zu differenzieren. Auch die kleinen Binnencrescendi sind meisterhaft. Das ist handwerkliches Vermögen, aber gepaart mit dem Geschmack, zu differenzieren. Liszt kann man gut auf einem modernen Flügel spielen, weil es bei ihm viel dieses Glitzern, diese Figurationen gibt, auch wegen der oftmals extrem raschen Tempi unterliegt Liszt weniger der Gefahr, zu schwer zu sein. Er wird aber leicht oberflächlich, wenn man ihn einfach nur perfekt virtuos spielt. Das liegt daran, dass Liszt in der Regel gereiht komponiert. Dieses Aneinanderreihen nutzt sich irgendwann ab – wenn man es nicht sehr geschickt differenziert, wie dieser Meister hier es tut. Das ist nicht nur schnell, es hat eine extreme Präzision. Diese Tonqualität in diesem Tempo, das haben nur eine Handvoll Leute. Ist das Cziffra? Pianisten, denen ich das noch zutraue, sind Volodos, aber der ist es nicht, Hamelin, der hat aber nicht diese Phantasie, die ich hier gehört habe, außerdem Martha Argerich, aber mein Gefühl sagt mir, es ist jemand ganz anderes, auf den ich nicht komme. Aber hier ziehe ich meinen Hut, hier habe ich nichts auszusetzen. Lang Lang? Oha. Das hätte ich nicht gedacht. Aber das Beispiel zeigt, dass er abseits aller Mätzchen und Extravaganzen enorme pianistisch-künstlerische Qualitäten besitzt.
 
gewagtes Unterfangen- ist da nicht manch ein Kollege schon mal pikiert?
Cziffra würde ich auch raushören, denke ich. Hoffe cih- *räusper*

Interessanter Pianist, der junge Mann- würde ich gerne mal kennen lernen. ;-)

LG
VP
 
Noch wesentlich intressanter sind die zu Berg:
[...]Alban Berg komponierte mit Zwölf-Ton-Reihen und entfloh ihnen zugleich.[...]
Sehr, gradezu außerordentlich intressant, seine Anmerkungen zu Berg!

Interessant?

Es tut mir leid, aber als ich den Satz las, hielt ich ihn für ein Oxymoron. Es ist mir nicht gegeben, ihn zu verstehen.

Grüße
Thomas
 
Der deutsche Pianist Hardy Rittner haelt Frankreich ausser Atem . Hardy Rittners Aufnahmen auf historischen Instrumenten begeistern die Franzosen. Franze Music: kein Pianist der Welt hat es je geschafft Fluegel aus allen Epochen so grandios zu spielen, dieser geniale Pianist eroeffnet neue Welten ein grosses Geschenk fuer alle Musifreunde der klassischen Musik.
Telerama : Schauen sie ob sie noch so ein altes Instrument in der Scheune oder Estrich ( Boden ) finden, geben sie dieses nicht mehr her oder lassen sie es durch ein Auktionshaus versteigern, es wird ihnen Glueck bringen, dank sei Hardy Rittner der diese Franzoesische Fluegel aus dem Schlaf geweckt hat.
Es wird auch diskutiert ein Ausfuhrverbot dieser Instrumente zu erzwingen, da tausende ins Ausland verschwunden sind.


Concerto pour piano no 1
Hardy Rittner (piano Erard 1854), orchestre L'arte del mondo, dir. Werner Ehrhardt
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Classique


S'il vous reste dans un grenier à la campagne un antique piano Erard en bon état, légué par un trisaïeul musicien, c'est le bon moment pour le mettre à prix en faisant monter les enchères ! Les célébrations de compositeurs-pianistes aidant - Chopin en 2010, Liszt en 2011 -, la vogue des claviers historiques pour jouer la musique romantique semble en plein essor, en particulier ceux fabriqués au XIXe siècle par Sébastien Erard et son neveu Pierre. On en a déjà parlé (1) , et on en reparlera encore bientôt pour Liszt, partisan d'Erard, quand Chopin défendait Pleyel, la marque rivale. Mais comme le révèle Hardy Rittner dans une notice ajoutée à son enregistrement, Brahms lui aussi appréciait les pianos parisiens d'Erard, au point d'annuler une exécution de son Concerto pour piano no 1 à Hambourg, faute d'avoir à sa disposition un instrument de ce facteur. C'est justement ce concerto en ré mineur, au premier mouvement d'un dramatisme si tendu, qu'interprète sur un piano Erard de 1854 Hardy Rittner, virtuose allemand de 30 ans. Avec ses partenaires de L'Arte del mondo, jouant eux aussi sur instruments d'époque, il éclaircit et différencie idéalement les couleurs de ce climat électrique d'orage nocturne, zébré d'éclairs métalliques, obscurci d'ombres menaçantes. Pour en laisser percevoir l'origine : le concerto de Mozart K. 466, composé dans cette même tonalité tragique de ré mineur. Brahms, comme Beethoven, le jouait et l'admirait, au point, comme Beethoven également, d'en écrire les cadences. Et d'en perpétuer les démoniaques fulgurances dans sa propre musique. G. M.



(1) Voir Télérama n° 3123

Hardy Rittner Brahms Sonata Nr. 2 op. 2 part. 1

http://www.youtube.com/watch?v=EtgBJdJxdZ4
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Ja Ja, das war ein grosses Thema, :D vielleicht beim 2ten Klavierkonzert
 

When shall we three meet again?


Der Satz ist brendeltypischer feuilletonistischer Unfug.

Berg war - wie Schönberg und Webern - besessen von der Idee des Zusammenhangs,
besessen davon, daß sich musikalische Gedanken auseinander entwickeln
bzw. auf eine gemeinsame Grundidee zurückführen lassen, mit dem Ergebnis,
daß schon seine in der erweiterten Tonaliät bzw. in ungebundener Atonalität geschriebenen Werke
Wesensmerkmale der späteren reihentechnisch gearbeiteten Musik aufweisen.
Dahinter steckt eine Wiener Obsession, die bei Haydn erstmalig auftritt und der Schönberg-Schule
durch Brahms und Mahler vermittelt wird: die Idee der Motivökonomie.

Sie ist ein schönes Beispiel für Dialektik in der Musik. Einerseits wird größtmöglicher Reichtum
an musikalischen Charakteren angestrebt, andererseits soll diese Fülle aus einem gemeinsamen Kern
entwickelt werden. Die Komplexion erwächst aus der Reduktion. Um nichts anderes ging es Berg
und seinen Mitstreitern, als sie anfingen, die Reihentechnik zu nutzen. Die Zwölftonreihe
wird oft mißverstanden als ein Generator zur mechanischen Bildung von Zwölftonfeldern.
Das ist albern. Es ging in der Schönberg-Schule (und assoziierten Künstlern wie Krenek)
um die Faßlichkeit musikalischer Gedanken und um den motivischen Zusammenhang.

Nun könnte man einwenden, daß die Zwölftonreihe auch auf mechanische Weise
motivische Zusammenhänge generiert. Das ist richtig - aber als Argument wider die Musik
Schönbergs und seiner Schüler unzutreffend. Umgekehrt wird ein Schuh daraus:
Mit der Reihentechnik richtig umgehen kann nur, wer schon vorher gelernt hat,
in motivischen Zusammenhängen zu denken.

Über die Spezifika der Reihenbildung ist damit noch gar nichts gesagt. Webern liebte es,
seine Reihen aus hochdissonanten Dreitonkonstellationen zu bilden, die sich zueinander
spiegelsymmetrisch verhalten (möglichst aus chromatisch benachbarten Tönen gebildet),
während Bergs Zwölftonreihen tatsächlich die Nähe zur Dur-/Moll-Tonalität suchen.
Deswegen flieht Berg aber nicht vor der Reihentechnik, er nutzt sie so exzessiv wie Webern
oder Schönberg, aber auf einer anderen harmonischen Grundlage. Das wiederum
versteht Brendel nicht, weshalb er den für ihn typischen Unsinn verzapft.

.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Das wiederum
versteht Brendel nicht, weshalb er den für ihn typischen Unsinn verzapft.

Recht hast Du - bloß war das eben ausnahmsweise einmal nicht Brendel
(also jetzt der mit dem Unfug), sondern nun der andre, Rittners Hardy.
Allein schon die Überschrift: Blind gehört - das muß sowas Ähnliches
sein wie "mit den Füßen gelaufen" und/oder "selbst geatmet".....

Aber ist eh wurscht - und Recht hast Du sowieso: Unfug isses allemal.

Und ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehn - und dann werden
wir uns wiedersehen (wieso eigentlich nicht zu dritt.....)

grütze hund kütze

der gekreuzigte
 
Recht hast Du - bloß war das eben ausnahmsweise einmal nicht Brendel
(also jetzt der mit dem Unfug), sondern nun der andre, Rittners Hardy.
Allein schon die Überschrift: Blind gehört - das muß sowas Ähnliches
sein wie "mit den Füßen gelaufen" und/oder "selbst geatmet".....

Aber ist eh wurscht - und Recht hast Du sowieso: Unfug isses allemal.

Und ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehn - und dann werden
wir uns wiedersehen (wieso eigentlich nicht zu dritt.....)

grütze hund kütze

der gekreuzigte


bloß war das eben ausnahmsweise einmal nicht Brendel :D:D:D
 
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