Hardy Rittner hoert und kommentiert CDs

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Recht hast Du - bloß war das eben ausnahmsweise einmal nicht Brendel
(also jetzt der mit dem Unfug), sondern nun der andre, Rittners Hardy.
Allein schon die Überschrift: Blind gehört - das muß sowas Ähnliches
sein wie "mit den Füßen gelaufen" und/oder "selbst geatmet".....

Aber ist eh wurscht - und Recht hast Du sowieso: Unfug isses allemal.

Und ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehn - und dann werden
wir uns wiedersehen (wieso eigentlich nicht zu dritt.....)

grütze hund kütze

der gekreuzigte


Blind gehoert ist absolut korrekt, wird in den Musikerkreisen so ausgedrueckt, ein Ausdruck den die Musikkritiker verwenden alls auch Richter bei Musikwettbewerbe.
Der Ausdruck deutet auch an das Blinde besser hoeren. Frueher war dies ein Spiel der gehobenen Gesellschaft, Musiker mussten hinter einem Paravent spielen und es musste herausgefunden werden ,wer das ist. Bei diesem Spiel ging es um Ansehen und Geld, findet heute auch noch unter Studenten statt.
Waehre ein interessantes Spiel auf Clavio :cool:
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

die schönste Pointe ist, eine aus dem Jahr 1907/8 stammende, 1920 revidierte Klaviersonate auf einem "historischen" Instrument zu spielen :D:D:

...überhaupt ist 1908 ein gutes Jahr für Klaviersachen: z.B. Ravels Gaspard de la Nuit datiert aus diesem Jahr... Debussy Images Livre II und Preludes Livre I sind auch rund um 1908 entstanden (huiuiui... wer war das noch, der von Bösendorffer zusätzliche Basstasten... :D:D ...)

Preisfrage: was für Instrumente dürften Ravel oder Berg oder Debussy für ihre Klavierwerke gemeint haben? alte Klappergurken??
 
(huiuiui... wer war das noch, der von Bösendorffer zusätzliche Basstasten... :D:D ...)

;) Busoni?

Bösendorfer Imperial 290 nach 1900. 97 Tasten bis Subkontra-C. Teils bei anderen Modellen Ergänzung bis zum Subkontra-F: 92 Tasten, Bösendorfer 225 und teils die Konzertflügel 275. Auch sollen frz. Klavierbauer teils tiefere Bässe angebaut haben. Erard? Pleyel? Mangeot? Gaveau?
 
When shall we three meet again?


Der Satz ist brendeltypischer feuilletonistischer Unfug.

Berg war - wie Schönberg und Webern - besessen von der Idee des Zusammenhangs,
besessen davon, daß sich musikalische Gedanken auseinander entwickeln
bzw. auf eine gemeinsame Grundidee zurückführen lassen, mit dem Ergebnis,
daß schon seine in der erweiterten Tonaliät bzw. in ungebundener Atonalität geschriebenen Werke
Wesensmerkmale der späteren reihentechnisch gearbeiteten Musik aufweisen.
Dahinter steckt eine Wiener Obsession, die bei Haydn erstmalig auftritt und der Schönberg-Schule
durch Brahms und Mahler vermittelt wird: die Idee der Motivökonomie.

Sie ist ein schönes Beispiel für Dialektik in der Musik. Einerseits wird größtmöglicher Reichtum
an musikalischen Charakteren angestrebt, andererseits soll diese Fülle aus einem gemeinsamen Kern
entwickelt werden. Die Komplexion erwächst aus der Reduktion. Um nichts anderes ging es Berg
und seinen Mitstreitern, als sie anfingen, die Reihentechnik zu nutzen. Die Zwölftonreihe
wird oft mißverstanden als ein Generator zur mechanischen Bildung von Zwölftonfeldern.
Das ist albern. Es ging in der Schönberg-Schule (und assoziierten Künstlern wie Krenek)
um die Faßlichkeit musikalischer Gedanken und um den motivischen Zusammenhang.

Nun könnte man einwenden, daß die Zwölftonreihe auch auf mechanische Weise
motivische Zusammenhänge generiert. Das ist richtig - aber als Argument wider die Musik
Schönbergs und seiner Schüler unzutreffend. Umgekehrt wird ein Schuh daraus:
Mit der Reihentechnik richtig umgehen kann nur, wer schon vorher gelernt hat,
in motivischen Zusammenhängen zu denken.

Über die Spezifika der Reihenbildung ist damit noch gar nichts gesagt. Webern liebte es,
seine Reihen aus hochdissonanten Dreitonkonstellationen zu bilden, die sich zueinander
spiegelsymmetrisch verhalten (möglichst aus chromatisch benachbarten Tönen gebildet),
während Bergs Zwölftonreihen tatsächlich die Nähe zur Dur-/Moll-Tonalität suchen.
Deswegen flieht Berg aber nicht vor der Reihentechnik, er nutzt sie so exzessiv wie Webern
oder Schönberg, aber auf einer anderen harmonischen Grundlage. Das wiederum
versteht Brendel nicht, weshalb er den für ihn typischen Unsinn verzapft.

.

Ich habe Herrn Hardy Rittner gebeten fuer die diverse Auesserungen auf dem Forum Stellungsnahme zu nehmen
Cordialement
Destenay


STELLUNGSNAHME HARDY RITTNER PIANIST und DOZENT


mit den Äußerungen, die Sie mir zum "Thema Berg" haben zukommen lassen, bin ich durchaus einverstanden und sehe mich dazu nicht im Widerspruch. Wenn ich sage, dass Berg die Reihentechnik nutzt und ihr gleichzeitig entflieht, dann meine ich damit werkspezifisch Bergs Nähe zur Dur-Moll-Tonalität, die es bei ihm häufig gibt (z. B. im Violinkonzert etc.) und damit die Sehnsucht nach einer früheren Klanglichkeit bei gleichzeitiger Verpflichtung dem Neuen gegenüber, dem maximale Einheit stiftenden, dem Ideal der Materialökonomie, das die 12-Ton-Technik darstellt. Man sollte wissen, dass Berg gerade anfänglich sehr mit der Reihentechnik gekämpft hat, wie sich aus etlichen seiner Briefe entnehmen lässt. In seiner Lyrischen Suite sind dann z. B. auch nur drei Sätze in 12-Ton-Technik verfasst, nicht das gesamte Werk. Darüber hinaus gibt es in Adornos Tagebüchern wunderbare Aufzeichnungen von Gesprächen mit seinem Kompositionslehrer Berg, wo die "unoffiziellen" Äußerungen beider gerade zur Dodekaphonie und ihren selbstgesetzten Zwängen sehr aufschlussreich sind. Für Adorno ist das ein Musterbeispiel der "Dialektik der Aufklärung": die "aufgeklärte" rationale totale Materialbeherrschung schlägt um ins Beherrschtwerden durchs Material und die Verfahrensweisen.

Ich denke, dass diese Stellungnahme meinerseits genügt und werde mich nicht auf einen unendlichen Schlagabtausch haarspalterischer Nuancendeutungen meiner Aussagen einlassen - das wäre absurd und lächerlich. Außerdem sehe ich es nicht als meine Aufgabe, Nachhilfe in Partituranalyse zu geben.
Ergänzen möchte ich allerdings noch, dass mich die verächtlichen Bemerkungen über Alfred Brendel irritiert haben. Egal, wie man zu Herrn Brendels Interpretationen stehen mag: Dieser Künstler hinterlässt ein so umfangreiches Lebenswerk, dass es als Selbstverständlichkeit des guten Anstandes angesehen werden muss, ihm gegenüber eine respektvollere Wortwahl zu finden.

Ich grüsse alle Forumsteilnehmer ganz herzlich und danke auch fuer die grossen Anerkennungen

Hardy Rittner
 
Ich denke, dass diese Stellungnahme meinerseits genügt und werde mich nicht
auf einen unendlichen Schlagabtausch haarspalterischer Nuancendeutungen meiner Aussagen einlassen -

Eine salvatorische Klausel, um Kritik an der eigenen Gedankenlosigkeit ins Leere laufen
zu lassen. Es geht nicht um "haarspalterische Nuancendeutungen" Rittnerscher Aussagen,
sondern um den Nachweis ihrer gedanklichen Unzulänglichkeit.

Wenn ich sage, dass Berg die Reihentechnik nutzt und ihr gleichzeitig entflieht,
dann meine ich damit werkspezifisch Bergs Nähe zur Dur-Moll-Tonalität, die es bei ihm häufig gibt
(z. B. im Violinkonzert etc.) [,] und damit die Sehnsucht nach einer früheren Klanglichkeit [...]

Eine reine Frage der Logik - wie weiter oben bereits ausgeführt:
Ab dem "Kammerkonzert" (1925) nutzt Berg die Reihentechnik. Alle von ihm
genutzten Reihen, nicht nur die des Violinkonzerts, stehen der Dur-/Moll-Tonalität nahe.
Die Tonalitätsnähe dieser Reihen impliziert keine Flucht vor dem Reihengebrauch.
Im Gegenteil: Erst durch konsequenten Gebrauch dieser tonalitätsnahen Reihen
wird es Berg möglich, wieder ungestört in der erweiterten Tonalität zu komponieren.
Andere Komponisten, wie zum Beispiel Anton Webern, erzielen durch eine andere Art
der Reihenbildung das Gegenteil, nämlich eine durchsystematisierte Atonalität.

Vielleicht sollte sich Herr Rittner weniger Gedanken darum machen,

Nachhilfe in Partituranalyse zu geben [...]

- vielmehr Partituren genauer studieren, ehe er darüber spricht.

Man sollte wissen, dass Berg gerade anfänglich sehr mit der Reihentechnik gekämpft hat,
wie sich aus etlichen seiner Briefe entnehmen lässt. In seiner Lyrischen Suite sind dann
z. B. auch nur drei Sätze in 12-Ton-Technik verfasst, nicht das gesamte Werk.

Man sollte wissen, daß Berg prinzipiell um die Materie gerungen und seinen Werken
ab dem "Wozzeck" keine Opusnummern mehr gegeben hat, weil es ihm peinlich gewesen ist,
kompositorisch nur so langsam voranzukommen. Mit der Zwölftönigkeit hatte er nicht mehr Mühe
als mit dem ungebundenen Material der freien Atonalität - weil er so skrupulös komponiert hat.

Darüber hinaus gibt es in Adornos Tagebüchern wunderbare Aufzeichnungen
von Gesprächen mit seinem Kompositionslehrer Berg, wo die "unoffiziellen" Äußerungen
beider gerade zur Dodekaphonie und ihren selbstgesetzten Zwängen sehr aufschlussreich sind.
Für Adorno ist das ein Musterbeispiel der "Dialektik der Aufklärung": die "aufgeklärte"
rationale totale Materialbeherrschung schlägt um ins Beherrschtwerden durchs Material und die Verfahrensweisen.

Adornos erstmalig im Briefwechsel mit Krenek geäußerter Zweifel an der Reihentechnik
(zu einem Zeitpunkt, als Krenek in seiner Oper "Karl V." gerade anfing, ein Werk
konsequent aus einer einzigen Zwölftonreihe zu entwickeln) war Berg nicht bekannt.
Berg war zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben.

Ich wüßte gerne, auf welche "wunderbaren Aufzeichnungen" sich Herr Rittner bezieht,
aus denen er ungenau bis gar nicht zitiert, um gleichwohl Bezug darauf zu nehmen.
Adorno hat später von der Überwindung der Reihentechnik bei gleichzeitiger Rettung
der durch sie herbeigeführten Errungenschaften geträumt - das ist richtig.
Als Nachweis, daß Herr Rittner einmal etwas von der "Dialektik der Aufklärung" gehört hat,
ist sein Kurzreferat eine feine Sache - für ihn selbst. Zur Frage der angemessenen Interpretation
von Bergs op.1 (auf historischen Instrumenten) steht das alles in keiner Beziehung.

Schlußendlich: Als Musikschriftsteller hat sich Herr Brendel keine Verdienste erworben.
Ohne die Reputation als Pianist hätte er für sein feuilletonistisches Geschwätz
keinen Verlag gefunden - sowenig wie für seine Aphorismen- bzw. Gedichtbände.

Gruß, Gomez

.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Zur Frage der angemessenen Interpretation
von Bergs op.1 (auf historischen Instrumenten) steht das alles in keiner Beziehung.
also mich interessiert gerade das:
nämlich wozu die (von Reihentechniken noch recht entfernte) Sonate op.1 - 1908, revidiert 1920 - partout auf einem historischen Instrument, denn eigentlich entsprechen die Konzertflügel der Entstehungszeit der Sonate unseren heutigen...
 

Ich habe Herrn Hardy Rittner gebeten fuer die diverse Auesserungen auf dem Forum Stellungsnahme zu nehmen
Cordialement
Destenay


STELLUNGSNAHME HARDY RITTNER PIANIST und DOZENT


mit den Äußerungen, die Sie mir zum "Thema Berg" haben zukommen lassen, bin ich durchaus einverstanden und sehe mich dazu nicht im Widerspruch. Wenn ich sage, dass Berg die Reihentechnik nutzt und ihr gleichzeitig entflieht, dann meine ich damit werkspezifisch Bergs Nähe zur Dur-Moll-Tonalität, die es bei ihm häufig gibt (z. B. im Violinkonzert etc.) und damit die Sehnsucht nach einer früheren Klanglichkeit bei gleichzeitiger Verpflichtung dem Neuen gegenüber, dem maximale Einheit stiftenden, dem Ideal der Materialökonomie, das die 12-Ton-Technik darstellt. Man sollte wissen, dass Berg gerade anfänglich sehr mit der Reihentechnik gekämpft hat, wie sich aus etlichen seiner Briefe entnehmen lässt. In seiner Lyrischen Suite sind dann z. B. auch nur drei Sätze in 12-Ton-Technik verfasst, nicht das gesamte Werk. Darüber hinaus gibt es in Adornos Tagebüchern wunderbare Aufzeichnungen von Gesprächen mit seinem Kompositionslehrer Berg, wo die "unoffiziellen" Äußerungen beider gerade zur Dodekaphonie und ihren selbstgesetzten Zwängen sehr aufschlussreich sind. Für Adorno ist das ein Musterbeispiel der "Dialektik der Aufklärung": die "aufgeklärte" rationale totale Materialbeherrschung schlägt um ins Beherrschtwerden durchs Material und die Verfahrensweisen.

Ich denke, dass diese Stellungnahme meinerseits genügt und werde mich nicht auf einen unendlichen Schlagabtausch haarspalterischer Nuancendeutungen meiner Aussagen einlassen - das wäre absurd und lächerlich. Außerdem sehe ich es nicht als meine Aufgabe, Nachhilfe in Partituranalyse zu geben.
Ergänzen möchte ich allerdings noch, dass mich die verächtlichen Bemerkungen über Alfred Brendel irritiert haben. Egal, wie man zu Herrn Brendels Interpretationen stehen mag: Dieser Künstler hinterlässt ein so umfangreiches Lebenswerk, dass es als Selbstverständlichkeit des guten Anstandes angesehen werden muss, ihm gegenüber eine respektvollere Wortwahl zu finden.

Ich grüsse alle Forumsteilnehmer ganz herzlich und danke auch fuer die grossen Anerkennungen

Hardy Rittner


Kennt Herr Rittner das auch?:


Hallo zusammen, seit gestern sind einige Musiker bei mir zu hause vorwiegend Pianisten. Wir haben zusammen die zwei schoenen Worte von pppetc gelesen
die Leute hier lachten darueber. Einer der Brendel gar nicht mag hollte Champagner liess die Korken knallen und wir stiessen auf Alfred an. Dies ist vielleicht ein kleiner Unterschied zwischen Franzosen und Deutsche, die Deutschen machen schnell aus einer Muecke einen Tornado . Es war dem Betreiber nicht gut angeraten dies zu loeschen, denn durch das wurde der Fluss sichtbar in eine destruktive Richtung gelenkt es scheinen hier auch gewisse Gruende und Intressen eine Rolle zu spielen , dies muss man akzeptieren. Aber jetzt wuerden wir gerne wissen was pppetc damit ausdruecken wollte , da ist er doch allen eine Antwort schuldig geblieben, er hatt bestimmt Leute die ihm vielleicht zustimmen , allso raus damit !!!
Die Gefahr, dass bei der Anonymitaet der Schuss mal daneben gehen kann muss erwaehnt werden, auch koennen zynische Gedanken mal verfuehren um auf Reaktionen zu warten manchmal wird man von einem kleinen Teufel geritten. Die Wortwahl zeigen je nachdem auch, aus was fuer einem Haus man kommt, dann muessen eben die Augen zugedrueckt werden. Das Pianisten unter einander auch nicht unbedingt zimperlich mit einander Umgehen darf ruhig erwaehnt werden. Rubinstein hatte Horowitz in aller Oeffentlichkeit massiv und nicht gerade sanft angegriffen , allso Kritigen muss man aushalten sonst ist man in diesem Beruf je nachdem suizid gefaehrdet. Mir faellt eine kleine Episode ein die schon etwas laenger zurueck liegt. Es war ein sehr heisser Sommertag ich war gerade in der Stadt, dort gab es eine Restaurant mit dem Namen Swifty unter dem Namen Swifty Becher konnte man ein tolles Eis mit vielem Gemischtes essen. Ich betrat das volle Lokal, der Wirt sah mich von weitem winkte mir , ich schrie laut " bring mir einen Swiftykotz "die Leute drehten sich um und schauten mich an , kurz darauf rief jemand hinter mir in der gleichen Lautstaerke ich will auch eine Swiiiiiiiiftykooooootz ich drehte mich um und hinter mir stand Krystian Zimerman wird amuesierten uns beide ,sassen an einen kleinen Runden Tisch und wurden beobachtet wie wir unser Kotz genuesslich zu uns nahmen, das Resultat der Wirt hatte darauf bald an jedem Tisch Bestellungen eines Swiftykotz. Allso machen wir jetzt aus dem Kotz eine suesse Angelegenheit :p:p
:klavier: Nimms mit Humor

Cordialement

Destenay


:klavier:
 
Vielleicht sollte sich Herr Rittner weniger Gedanken darum machen,

Nachhilfe in Partituranalyse zu geben [...]

- vielmehr Partituren genauer studieren, ehe er darüber spricht.

Aber, aber, mein Freund! Herr Rittner spielt sie doch!
Das Studium hat er längst hinter sich.

Außerdem sehe ich es nicht als meine Aufgabe, Nachhilfe in Partituranalyse zu geben.

Das ist auch wirklich weder nöthig noch wünschenswert:



Opus 1

 
Das soll ein Zitat von mir sein ?????????????? wieviele Flaschen waren es ?????? :D
 
Erst durch konsequenten Gebrauch dieser tonalitätsnahen Reihen
wird es Berg möglich, wieder ungestört in der erweiterten Tonalität zu komponieren.

Sorry, Gomez, aber leider ist es ausgerechnet der halbgebildete Klugscheißer Hasenbein, der inmitten Deiner Ausführungen diesen - wie ich meine - Bullshit entdeckt hat.

Wenn ich in der erweiterten Tonalität komponieren will, brauche ich, so viel ist klar, keine Reihen dazu. Und schon gar nicht "konsequenten Gebrauch" dieser. Das kann ich auch einfach so. So wie es z.B. Schönberg vor seiner "atonalen" Phase ja auch fröhlich getan hat.

Oder ist der Satz etwa so gemeint: Bergs Kumpels und Kollegen haben nun mal alle zwölftönig komponiert, da konnte Berg nicht einfach ausscheren und nicht zwölftönig komponieren, denn das hätten seine Kumpels gar nicht gefeiert? Also sah er sich, um nicht aus dem exklusiven Zirkel ausgeschlossen zu werden und als rückwärtsgewandt zu gelten, gezwungen, die Tonalität durch die Hintertür einzuschmuggeln? Oder was? Dann wäre ja Berg ein sehr unselbständiger Charakter gewesen, der nicht mal seiner eigenen künstlerischen Vision zu folgen wagte... dies möchte ICH ihm nicht unterstellen.

Ich krieg's jedenfalls nicht so hingedreht, daß obiger Satz von Gomez nicht mehr Bullshit ist, sorry.

LG,
Hasenbein
 
Eine salvatorische Klausel, um Kritik an der eigenen Gedankenlosigkeit ins Leere laufen
zu lassen. Es geht nicht um "haarspalterische Nuancendeutungen" Rittnerscher Aussagen,
sondern um den Nachweis ihrer gedanklichen Unzulänglichkeit.



Eine reine Frage der Logik - wie weiter oben bereits ausgeführt:
Ab dem "Kammerkonzert" (1925) nutzt Berg die Reihentechnik. Alle von ihm
genutzten Reihen, nicht nur die des Violinkonzerts, stehen der Dur-/Moll-Tonalität nahe.
Die Tonalitätsnähe dieser Reihen impliziert keine Flucht vor dem Reihengebrauch.
Im Gegenteil: Erst durch konsequenten Gebrauch dieser tonalitätsnahen Reihen
wird es Berg möglich, wieder ungestört in der erweiterten Tonalität zu komponieren.
Andere Komponisten, wie zum Beispiel Anton Webern, erzielen durch eine andere Art
der Reihenbildung das Gegenteil, nämlich eine durchsystematisierte Atonalität.

Vielleicht sollte sich Herr Rittner weniger Gedanken darum machen,



- vielmehr Partituren genauer studieren, ehe er darüber spricht.



Man sollte wissen, daß Berg prinzipiell um die Materie gerungen und seinen Werken
ab dem "Wozzeck" keine Opusnummern mehr gegeben hat, weil es ihm peinlich gewesen ist,
kompositorisch nur so langsam voranzukommen. Mit der Zwölftönigkeit hatte er nicht mehr Mühe
als mit dem ungebundenen Material der freien Atonalität - weil er so skrupulös komponiert hat.



Adornos erstmalig im Briefwechsel mit Krenek geäußerter Zweifel an der Reihentechnik
(zu einem Zeitpunkt, als Krenek in seiner Oper "Karl V." gerade anfing, ein Werk
konsequent aus einer einzigen Zwölftonreihe zu entwickeln) war Berg nicht bekannt.
Berg war zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben.

Ich wüßte gerne, auf welche "wunderbaren Aufzeichnungen" sich Herr Rittner bezieht,
aus denen er ungenau bis gar nicht zitiert, um gleichwohl Bezug darauf zu nehmen.
Adorno hat später von der Überwindung der Reihentechnik bei gleichzeitiger Rettung
der durch sie herbeigeführten Errungenschaften geträumt - das ist richtig.
Als Nachweis, daß Herr Rittner einmal etwas von der "Dialektik der Aufklärung" gehört hat,
ist sein Kurzreferat eine feine Sache - für ihn selbst. Zur Frage der angemessenen Interpretation
von Bergs op.1 (auf historischen Instrumenten) steht das alles in keiner Beziehung.

Schlußendlich: Als Musikschriftsteller hat sich Herr Brendel keine Verdienste erworben.
Ohne die Reputation als Pianist hätte er für sein feuilletonistisches Geschwätz
keinen Verlag gefunden - sowenig wie für seine Aphorismen- bzw. Gedichtbände.

Gruß, Gomez

.


Werter Herr Professor Gomez

wissen Sie schon das Neuste ? Sie werden es kaum fuer moeglich halten, aber Alfred Brendel hat sich jetzt ganz seiner Pferdezucht zugewand, es ist kaum zu glauben ein international bekanntes Gestuet. Koennes Sie sich vorstellen, Herr Professor ? Brendel zuechtet spitzen Pferde , da sind wir uns doch einig dort kommen doch Rennesel heraus oder glauben Sie auch die Reputation alls Pianist hilft ihm dabei , dass wuerde mich beruhigen. Ach !!! ueberigens ich habs fast vergessen, in der Universtitaet der Kuenste in Berlin gibt es noch interessante Buecher von Adorno, die habe Sie sicher noch nicht gelesen ! ich kann ihnen dies dringend anraten,
besuchen Sie die Bibliothek, Sie werden mir dankbar sein, vergessen bloss Sie nicht ihren alten Studentenausweis koennte sonst peinlich werden,

Cordialement
Destenay
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

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