Hammerkoepfe im Steinway K von 1927?

  • Ersteller des Themas blackbeauty
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Du konntest hier aber lesen, dass Steinway heute Abel-Köpfe nimmt und keiner der Kollegen hier hielt Renner für eine bessere Alternative.

Wenn Renner-Köpfe in Deinem Instrument gewesen wären hätte Dir der "Gutachter" erzählt, dass das Instrument wertlos sei, da die org. Steinway-Köpfe von Abel kommen. :D

Ueber die Tatsache, dass Abel-Koepfe offensichtlich kein Qualitaetsproblem darstellen, bin ich natuerlich froh.

Allerdings aergere ich mich schon ueber den dreisten und unserioesen Versuch, den moeglichen Ankaufspreis massiv zu druecken. Entweder weiss er es nicht besser (schlimm fuer einen elitaer anmutenden Steinway-Haendler) oder er hat es mit Absicht gemacht (auch nicht viel besser...).
 
Zunächst: mit Ladenpreis meinst du Händler Ankaufspreis oder?

Nein, er meinte es waere fuer ca. 16.000 in seinem Laden zu verkaufen.

Der Preis fuer einen moeglichen Ankauf wuerde sich aber angeblich praktisch ausschliesslich wegen der "falschen" Koepfe um 2500-3000 Euro gegenueber dem Preis reduzieren, den er uns sonst bieten wuerde.
 
Der will dich einfach nur über den Tisch ziehen.

Den Eindruck hatte ich auch gleich, deshalb bin ich froh, dass es hier serioese Informationen zum Thema gibt.

Natuerlich werde ich ihm das Klavier nicht verkaufen, es tun mir aber die leid, die sich einfach auf so einen "Experten" verlassen, der im Bruston der Ueberzeugung mit der "Authoritaet" des Steinway-Respraesentanten Dinge von sich gibt (wie 'da waren 100%ig Nussbaum-Koepfe von Renner drin'), die er laut Steinway gar nicht wissen kann und die nicht objektiv belegbar sind.
 
halb vom Thema weg: Ein 27er K-132 meint der Händler für 16.000 verkaufen zu können? Das ist der halbe derzeitige NP! Mir kommt das verdammt hoch gegriffen vor, sind doch immer wieder K-132 aus den Neunzigern um 20.000 zu haben ... Meine Schätzung wäre bei ca. 10-12 gelegen.
 
Da bin ich der gleichen Meinung wie fishi !
 
halb vom Thema weg: Ein 27er K-132 meint der Händler für 16.000 verkaufen zu können? Das ist der halbe derzeitige NP! Mir kommt das verdammt hoch gegriffen vor, sind doch immer wieder K-132 aus den Neunzigern um 20.000 zu haben ... Meine Schätzung wäre bei ca. 10-12 gelegen.

Wahrscheinlich liegt es an dem guten Zustand: Es wurde gerade komplett und moeglichst nahe am Original ueberholt (innen und aussen) und die "Substanz" waere angeblich aussergewoehnlich gut. Als ich vor der Ueberholung recherchiert habe, sind mir bei Haendlern immer wieder ueberholte K-Modelle aus den 20ern fuer 16.000-17.000€ begegnet. Privat verkauft wuerde ich im momentanen Zustand eher auf ca. 12-13.000 tippen.

Bei Vorkriegsmodellen ist, wie bei alten Autos ab einem bestimmten Alter auch, die kaufmaennische Rechnung "Neupreis minus zunehmendem Wertverlust" nicht mehr unbedingt anwendbar.
 
Für diesen Preis würde ich für ein S&S-Klavier aus den 20-er Jahren eine neue Mechanik erwarten, nicht nur neue Hammerköpfe. Eine Mechanik ist doch nach 85 Jahren Einsatz vermutlich doch recht ausgeleiert, oder?
 
Für diesen Preis würde ich für ein S&S-Klavier aus den 20-er Jahren eine neue Mechanik erwarten, nicht nur neue Hammerköpfe. Eine Mechanik ist doch nach 85 Jahren Einsatz vermutlich doch recht ausgeleiert, oder?

Bei einem Steinway V aus Ende der 50er oder Anfang der 60er, das generalüberholt worden war (keine neue Mechanik, aber Saiten, Hammerköpfe, Stimmnägel, Lackierung, etc.) war gar nichts (mehr) ausgeleiert. Es spielte sich genauso wie das neue daneben.

Im Gegensatz zu einem K aus den 80ern, dass ich neulich unter den Fingern hatte, bei dem keine Überholung gemacht worden war. Ich würde das auch verallgemeinern: Ein 20-30 Jahre altes Steinway Klavier im Originalzustand ohne Überholung (Saiten, Hammerköpfe, Garnierungen) ist in den meisten hörbaren und fühlbaren Teilen (Hammerköpfe, Saiten, Garnituren, etc.) in einem schlechteren Zustand als ein komplett generalüberholtes, wo das meiste neu ist. Vielleicht liege ich da falsch, aber bei den beiden gebrauchten, die ich kenne, war es so. Ich finde dann 16.000 Euro auch nicht zu viel, wenn das Instrument wie neu aussieht und so viele neue Komponenten enthält, selbst wenn es aus den 20ern ist.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Für diesen Preis würde ich für ein S&S-Klavier aus den 20-er Jahren eine neue Mechanik erwarten, nicht nur neue Hammerköpfe. Eine Mechanik ist doch nach 85 Jahren Einsatz vermutlich doch recht ausgeleiert, oder?

Weder der ueberholende noch der begutachtende Klavierbaumeister fanden, dass etwas ausgeleiert war. Eine neue Mechanik war daher wohl nicht notwenig.
 
Eine Mechanik ist doch nach 85 Jahren Einsatz vermutlich doch recht ausgeleiert, oder?

Eine Klaviermechanik leiert nicht aus, selbst nach 299 Jahren nicht. Es können sich Leimstellen gelöst haben, Achsen und Schrauben gelockert und Filze/Leder, Garnierungen können abgenutzt sein. Bei arger Hinfälligkeit findet sich auch das eine oder andere erbrochene Mechanikteil. So eine Mechanik ist also fast endlos im Originalzustand wiederherstellbar sollte sie nicht zufälligerweise mal einem Feuer oder einer all zu feuchten Wohnung zum Opfer gefallen sein.

Viele Grüße

Styx
 
Eine Klaviermechanik leiert nicht aus, selbst nach 299 Jahren nicht. Es können sich Leimstellen gelöst haben, Achsen und Schrauben gelockert und Filze/Leder, Garnierungen können abgenutzt sein.
Und wie spielt sich sowas dann? Ausgeleiert?:D

Bei arger Hinfälligkeit findet sich auch das eine oder andere erbrochene Mechanikteil.
Vor allem bei Klavieren mit Moorleiche....
 
Die Aussage des "Gutachters" ist vollommen unsinnig und unfachmännisch !! "Originalköpfe" sind NUR die ,die urspr. drinnen gewesen sind , massgebend ist die Qualität des Kopfes und seine weitere Bearbeitung , NICHT der Hersteller . 1927 kamen die Köpfe wahrscheinlich aus der Steinway-eigenen Hammerkopffabrik in New-York , meist mit gelben oder auch violettem Unterfilz . Diese waren allerdings wesentlich besser -durch die andere Herstellungsweise bedingt - als die heutigen Köpfe .Bis vor einigen Jahren konnte man überhaupt keine " Original-Steinway Köpfe" von Hammerkopffabriken beziehen , sondern musste diese um weitest überhöhte Preise direkt bei Steinway - Steinway Händler - bestellen ! -- die waren dann in den Augen des Steinway-Händlers " Original" !
Habe den zweiten Klavierbauer nicht grundlos hinzugezogen, bei der Bewertung geht es um die Feststellung eines aktuellen Werts in Form eines Euro-Preises, den das Klavier nun bei einem Verkauf erzielen wuerde; solche konkreten Werte sind (leider!) z.B. fuer Versicherungen relevant und bei Erbstuecken an mehr als einen Besitzer.



Die Hammerkoepfe sind aus Mahagoni (nicht aus Nussbaum wie bei Renner) und mit weissem Filz bezogen.



Der Gutachter betreibt ein Steinway-Klavierhaus und besteht auf diese Einschaetzung: 'Abel ist nicht original, also grosser Wertverlust'. Die Einschaetzung koennte natuerlich zumindest teilweise auch damit zusammenhaengen, dass so versucht wird, den Bezug von (ueber-)teuer(t)en Ersatzteilen direkt von Steinway zu forcieren. Dann waere allerdings die Aussage "da muessen Renner-Koepfe rein" unsinnig, sondern dann haette er zu "Steinway-Koepfen" raten muessen, wer auch immer die herstellt.

Gruss

blackbeauty
 
Die Aussage des "Gutachters" ist vollommen unsinnig und unfachmännisch !! "Originalköpfe" sind NUR die ,die urspr. drinnen gewesen sind , massgebend ist die Qualität des Kopfes und seine weitere Bearbeitung , NICHT der Hersteller . 1927 kamen die Köpfe wahrscheinlich aus der Steinway-eigenen Hammerkopffabrik in New-York , meist mit gelben oder auch violettem Unterfilz . Diese waren allerdings wesentlich besser -durch die andere Herstellungsweise bedingt - als die heutigen Köpfe .Bis vor einigen Jahren konnte man überhaupt keine " Original-Steinway Köpfe" von Hammerkopffabriken beziehen , sondern musste diese um weitest überhöhte Preise direkt bei Steinway - Steinway Händler - bestellen ! -- die waren dann in den Augen des Steinway-Händlers " Original" !

Deshalb denke ich ja, dass die Einschaetzung der angeblich "falschen" Koepfe v.a. dem Versuch geschuldet war, den Preis unangemessen zu druecken. So ein Geschaeftsgebaren und das dargebotene Halbwissen sind einem Steinway-Haendler, der ununterbrochen von Perfektion spricht, aber nicht angemessen.

Aber kamen die Koepfe wirklich aus New York? S&S Hamburg sagt mir nun, dass sie damals von einem der zahlreichen guten Hersteller gekommen sein koennen.
 
Kann ich nicht beurteilen , ob Sie wirklich aus New-York kamen . Tatsache ist ,dass Steinway in New-York eigene Hammerköpfe herstellte. In D gab es damals eine grössere Zahl von Hammerkopfherstellern ,einer der besten ,wenn nicht der Beste meiner M. nach , war BÖSCH &. WÖRNER / Stuttgart . Die Köpfe haben - hatten zumeist auf einem oder 2 Köpfen einen Firmenaufdruck , es kann jedoch ohne weiteres sein ,dass gerade diese Köpfe nicht eingebaut worden sind ( es kommen immer einige mehr in einem Satz ) , und daher nicht mehr ersichtlich . Damals war man nicht so "markengeil" und legte keinen bes. Wert auf den Namen im Hammerkopf , viel wichtiger war ( IST ) die Gesamtqualität des Klavieres .Geschaeftsgebaren und das dargebotene Halbwissen sind einem Steinway-Haendler, der ununterbrochen von Perfektion spricht, aber nicht angemessen.

Aber kamen die Koepfe wirklich aus New York? S&S Hamburg sagt mir nun, dass sie damals von einem der zahlreichen guten Hersteller gekommen sein koennen.[/QUOTE]
 
Muss dem Count recht geben. Ein Steinway-Händler kann (darf?) gewiss nicht ein überholtes Klavier mit "inoffiziellen" Ersatzteilen anbieten. Ist nicht eine Qualitätsfrage, sondern Marketing und "Philosophie". Darüber kann man schimpfen, zu ändern ist es nicht. Und für den Käufer hat es tatsächlich Vorteile - Es steht "S&S" drauf und es ist "S&S" drin. Stellt Euch mal das ganze Szenario hier mit einem größeren Teil als den Hammerköpfen vor, z.B. dem Gussrahmen oder Resoboden (wenn das möglich wäre) - dann wird das ganze vielleicht ein wenig verständlicher.
 
Stellt Euch mal das ganze Szenario hier mit einem größeren Teil als den Hammerköpfen vor, z.B. dem Gussrahmen oder Resoboden (wenn das möglich wäre) - dann wird das ganze vielleicht ein wenig verständlicher.

Der Stimmstock soweit ich weiß, z.B. darf eigenlich nur vom Werk ausgetaucht werden, sonst droht im schlimmsten Fall, daß das Instrument nicht mehr als Steinway gilt.
Da kann soweit gehen, daß die Steinway-Schriftzüge entfernt werden (müssen).

Grüße

Toni
 

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