Hammerkoepfe im Steinway K von 1927?

  • Ersteller des Themas blackbeauty
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Wäre es möglich, daß es sich um einen zurückgebauten Selbstspieler handelt?

Das war auch die allererste Vermutung vom Klavierbauer vor der Sanierung. Jedoch hat er keinerlei Bohrlöcher oder sonstiges entdecken können, so dass es zumindest ausgeschlossen scheint, dass eine Selbstspielmechanik eingebaut war (vielleicht war es nur dafür vorgesehen?). Weiterhin konnten wir den Weg des Flügels nach dem Verkauf zurückverfolgen. Er stand die meiste Zeit ungenutzt herum, alle Tastenkuhlen, abgewetzte Tastenklappe innen usw., habe ich im Laufe von ein paar Jahrzehntchen mir wohl hauptsächlich selber zuzuschreiben.

hoffentlich mit Mottenkugeln, Zedernholzklötzchen, oder ähnlichem...

Ahem, ooooooh, nein, guter Tipp....
Hole ich nach (mal sehen, was die lieben verfressenen Tierchen nach 7 Jahren zurückgelassen haben)...:evil::???:
 
Ich frage mich ja, ob es im Klavierbau überhaupt möglich ist, von original Ersatzteilen zu sprechen.

Leider tut das Steinway staendig und hat so einen "nur 100% original Steinway klingt auch wie Steinway"-Wahn kreiert, bei dem es gar nicht um die Qualitaet der Ersatzteile geht; jedem nicht bei Steinway gekauften Ersatzteil wird automatisch abgesprochen einen "Steinway-Klang" produzieren zu koennen. Und so kommt auch der begutachtende Klavierbauer zu dem Urteil, dass es mit Abel-Koepfen einfach kein besonders wertvolles Klavier mehr ist.
 
Dann waere allerdings die Aussage "da muessen Renner-Koepfe rein" unsinnig, sondern dann haette er zu "Steinway-Koepfen" raten muessen, wer auch immer die herstellt.

die sogenannten Original Steinwayhammerköpfe selbst baut ausschließlich Steinway selbst ein, diese werden an firmenfremde Klavierbauer und Klavierbaumeister in der Regel nicht verkauft. Der Einbau neuer Hammerköpfe durch S&S kostet allerdings auch um ein wesentliches mehr.

Viele Grüße

Styx
 
Es fehlt noch ne Kleini9gkeit zum Original daran - der S&S Stempel..wird Dir jeder S&S Zertreter und Gutschlachter bestätigen :D :D :D

Viele Grüße

Styx
Wenn ich diese Hämmer wie in angegebenen Link bestelle und montiere, kann ich ohne weiteres bestätigen, dass ich Original Steinway Hämmer verwendet habe. Der Klavierbaumeister, der das macht handelt richtig! Wenn da stünde: "Hämmer für Steinway Mod. K" wäre die Sache schon etwas anders. Hier steht jedoch eindeutig "original" .

LG
Michael
 
Wenn ich diese Hämmer wie in angegebenen Link bestelle und montiere, kann ich ohne weiteres bestätigen, dass ich Original Steinway Hämmer verwendet habe. Der Klavierbaumeister, der das macht handelt richtig! Wenn da stünde: "Hämmer für Steinway Mod. K" wäre die Sache schon etwas anders. Hier steht jedoch eindeutig "original" .

stimmt...bei den Steinwayköpfen von Abel steht hingegen "passend für...". Naja, bis vor kurzen (so etwa 94/95 rum) hieß es immer von Seiten der S&S Mitarbeiter "Original S&S Köpfe sind nicht verkäuflich und werden ausschließlich von S&S verwendet". Wenn ein S&S Kollege mal diesbezüglich "eine Ausnahme" machte, schlug so ein Satz mit gut 800 Mark zu Buche. Irgendwann gab es dann aber mal "Original S&S Köpfe" aus Polen für knapp 200 Mark zu kaufen - die hatten auch den "originalen" S&S Stempel drauf.....nur irgendwie hat man die ned so recht zum Klingen gekriegt...weiß auch ned woran das lag, war wahrscheinlich die Intoniernadel Schrott :D :D :D

Viele Grüße

Styx
 
Man kann sich auch einfach fragen, ob man 400€ fürn Satz Hammerköpfe ausgeben möchte, oder soviel wie für nen gebrauchten Kleinwagen...

Meines Wissens muss man als Händler, wenn man beispielsweise Original S&S Hammerköpfe bei Jahn bestellt, die Seriennummer vom Instrument angeben. Und gleichzeitig versichern, dass die nur durch eine Fachkraft eingeleimt werden. Vermutlich wird das dann auch an S&S weitergegeben und die führen Buch darüber....

Im Grunde ist es doch egal, ob Abel oder Renner.. hauptsache die passenden Hammerköpfe und gut intoniert.



LG
Patrick
 
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Wundervolles, unfundiertes Halbwissen. Ein Traum.

Originale Steinway Klavier Hammerköpfe werden von Abel hergestellt und nur über Steinway vertrieben, haben einen Nußbaum Kern und einen Lila Unterfilz.

Originale Steinway Flügel Hämmer werden von Renner hergestellt und nur über Steinway vertrieben, haben einen Ahorn Kern und einen Lila Unterfilz.

Steinway Flügel Hammerköpfe werden meist schon mit den Stielen verleimt bestellt. Die Verleimung wird in Hamburg vorgenommen. Auf den Hämmern steht niemals "Original Steinway & Sons". Es wird lediglich unter den Übergangshammer mit Bleistift die sogenannte Ordernummer geschrieben.

Beider Hersteller bieten auch "passend für Steinway" direkt an. Diese sind halt nicht original von Steinway, man könnte wie in der Autobranche vielleicht schreiben-Erstausrüsterqualität.;)

Viele von euch könnten sicherlich originale Steinway Ersatzteile ab Hamburg bestellen, Baumgärtl vertreibt diese ebenfalls. Der Rest ist Unwissenheit. Wenn jemand schon einmal aufgefallen ist, dass er beispielsweise eine Klavierraste von hinten mit Beton ausgegossen hat um das Klavier leiser zu machen oder um ein störendes Geräusch zu entfernen wird eventuell nicht mehr beliefert. :razz:

Steinway Klavierhämmer von 1927 sind in der Gesamtlänge ca 8mm länger als die heutigen, lassen sich aber trotzdem sehr gut einbauen, da die Stilschräge bei Steinway Klavier Mechaniken meistens im Überfluss vorhanden ist.

Viele Grüße

Count

Wenn Du den ersten Satz weg lässt würdest gleich viel sympatischer wirken. Oder fühlst Du Dich so etwas besser? Erhabener?
Kannst Du vielleicht noch sagen, welche Farbe der Unterfilz 1927 hatte? ...und war er imprägniert?

LG
Michael
 

Es ist doch in diesem Fall (leider) völlig wurst, wie die anderen Köpfe klingen.
Es geht hier um den Restaurierungszustand des Instrumentes um seinen Wert zu ermitteln und wenn ein öffentlich bestellter und vereidigter Gutachter anhand seiner Tabellen das Instrument mit seinen aktuellen Modifikationen geringer bewertet ist es völlig wurst ob Abel Köpfe gleichwertig sind oder der Klang verändert wird. Das ist hier doch der springende Punkt.
Wenn ich in einen Lancia Thema 8.32 neue Boschkabel reinbaue, weil die ursprüngliche elektrische Anlage einfach nur Schrott ist, funktioniert das sicher besser, ein Gutachter würde aber dennoch nicht mehr zeitgenössisch originalen Zustand attestieren.
Und so ist es eben in diesem Fall: der Gutachter meint, durch die vorgenommenen Modifikationen ist der Flügel laut Tabelle weniger wert.
Jetzt kann über seine Bemessungsgrundlage diskutiert werden oder ob ein anderer Gutachter anders urteilte. Qualitätsfragen sind leider eben nicht Gegenstand dieser Beurteilung!
 
Wundervolles, unfundiertes Halbwissen. Ein Traum.

Vielen Dank erst einmal für die Richtigstellung, jedoch ich bitte doch sehr darum zu bedenken daß hier nicht alle Kollegen S&S Mitarbeiter sind und ihre persönliche Meinung an Hand von Informationen (z.T. auch durch S&S Mitarbeiter) hier wiedergeben. Entsprechender Eingangssatz hätte also durchaus weggelassen werden können, ein Fachmann hat doch einen solch arroganten Tonfall nun wirklich nicht nötig, oder? ;)

Viele Grüße

Styx
 
Es ist doch in diesem Fall (leider) völlig wurst, wie die anderen Köpfe klingen.

Das trifft den Nagel der urspruenglichen Frage tatsaechlich auf den Kopf.

Die uebrige Diskussion war jedoch auch sehr interessant, dennn vielleicht kann man so mit guten Abel-Koepfen zumindest mit einem guten Gefuehl spielen und auch im Falle einer Veraeusserung zumindest inhaltlich argumentieren, dass viele hier den Einbau von Abel-Koepfen sogar favorisieren wuerden.
 
Ich frage mich sowieso wie ein Satz gut klingender Abel-Köpfe den Wert eines bald 90 Jahre alten Klaviers um mehrere tausend EURO reduzieren soll - was hätte das Klavier denn laut Steinway für einen Wert wenn die "richtigen" Köpfe eingebaut wären?
 
Das Problem bei der Sache ist, dass es zu dieser Zeit noch sehr viele qualitätvolle Lieferanten gab, unter denen auch Renner aus Stuttgart war. Wenn Du die Mechanik heraus nimmst und der sogenannte Hammerbalken aus Holz im Diskant gestempelt ist, könnte dieser Mechanik Lieferant ebenfalls die Hammerköpfe hergestellt haben. KÖNNTE!
:p

Eine aehnliche Auskunft habe ich eben nun doch auch noch von S&S selbst erhalten: Es ist keinesfalls so sicher wie der begutachtende Klavierbaumeister behauptet hat, dass damals 1. Renner und 2. Nussbaum (und nicht Mahagoni) verbaut wurden. Angeblich wird es sich durch Vernichtung der Unterlagen im Krieg auch nie wieder zweifelsfrei nachvollziehen lassen, welche Koepfe mal in unserem K-Modell urspruenglich drin waren. Es ist natuerlich in diesem Fall besonders gewagt zu bahaupten, dass nicht-Renner und nicht-Nussbaum Koepfe den Wert dramatisch mindern. Werde den Herrn, der offensichtlich auch nur ueber gepflegtes Halbwissen verfuegt, mal damit konfrontieren muessen.
 
Ich frage mich sowieso wie ein Satz gut klingender Abel-Köpfe den Wert eines bald 90 Jahre alten Klaviers um mehrere tausend EURO reduzieren soll - was hätte das Klavier denn laut Steinway für einen Wert wenn die "richtigen" Köpfe eingebaut wären?
Das frage ich mich auch! Ich weiß zwar immer noch nicht ob ein Standardhammer oder ein Originalhammer für Steinway aus der Abel-Produktion eingebaut wurde, aber angeblich hat der Kollege ja recht ordentlich gearbeitet. Ein Foto von den Hämmern wäre schon sehr hilfreich.


Das Problem bei der Sache ist, dass es zu dieser Zeit noch sehr viele qualitätvolle Lieferanten gab, unter denen auch Renner aus Stuttgart war. Wenn Du die Mechanik heraus nimmst und der sogenannte Hammerbalken aus Holz im Diskant gestempelt ist, könnte dieser Mechanik Lieferant ebenfalls die Hammerköpfe hergestellt haben. KÖNNTE!
:p
Womit wir wieder bei Halbwissen angelangt wären.. :D
Nix für Ungut :p

LG
Michael
 
Ich frage mich sowieso wie ein Satz gut klingender Abel-Köpfe den Wert eines bald 90 Jahre alten Klaviers um mehrere tausend EURO reduzieren soll - was hätte das Klavier denn laut Steinway für einen Wert wenn die "richtigen" Köpfe eingebaut wären?

Angeblich wuerde es mit Renner-Koepfen einen Ladenpreis von ca. 16.000 erzielen koennen, das Klavier aber mit den "falschen" Koepfen beim Ankauf nur 2500-3000 Euro weniger als er sonst bieten wuerde. Da scheint die Betonung der "falschen" Abel-Koepfe, wie schon oben vermutet, doch v.a. ein leider wenig serioeser Versuch zu sein, S&S-Originalteile zu pushen und den moeglichen Ankaufspreis ungerechtfertigt zu druecken...
 
Das ist alles blödes Gewäsch!
Er spricht von "Ladenpreis", also einem möglichen Händlerverkaufspreis.
Wenn Du das Insturment privat verkaufst, bekommst Du nur einen Bruchteil, egal ob jetzt Renner oder Abel-Köpfe drinnen sind.

Du konntest hier aber lesen, dass Steinway heute Abel-Köpfe nimmt und keiner der Kollegen hier hielt Renner für eine bessere Alternative.

Wenn Renner-Köpfe in Deinem Instrument gewesen wären hätte Dir der "Gutachter" erzählt, dass das Instrument wertlos sei, da die org. Steinway-Köpfe von Abel kommen. :D
 

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