Hall im Musikzimmer - gut oder schlecht?

  • Ersteller des Themas Marlene
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Bevor wir unser Fachwerkhaus gekauft haben, wollten wir auch selber bauen. Architektenentwurf für ein Holzhaus mit ca. 160qm kam damals (vor 7 Jahren) auf ca. 320.000 Euro Baukosten.
Wäre natürlich einzigartig gewesen, aber da wir kein passendes Grundstück gefunden haben, haben wir uns ins Abenteuer der Sanierung eines Fachwerkhauses gestürzt.
 
Wir wollten ab einem bestimmten Frustrationspunkt auch selbst bauen, entsprechende Gespräche waren schon geführt, die Suche nach dem Grundstück bereits in Auftrag gegeben. Das Haus, in dem wir heute (glücklich) leben, haben wir eigentlich nur besichtigt, um uns noch ein paar Anregungen zu holen... :-)
 
Abenteuer der Sanierung eines Fachwerkhauses
Und ... das Fachwerkhaus ist doch jetzt mit Sicherheit auch einzigartig.

Eine Sanierung birgt halt Risiken. Noch mehr, als ein Neubau (und den finde ich schon abenteuerlich genug). Das Ergebnis ist dafür m. E. in der Regel viel ansprechender.

Für uns stand vor ca. 10 Jahren die Frage Reihenhaus (NCC) oder ETW im sanierten Altbau. Beides auf den ersten Blick risikoarm, da vom Bauträger. Wir haben uns für die Wohnung im sanierten Altbau entschieden, der Bauprozess war trotzdem abenteuerlich genug, aber wir lieben das Ergebnis.

@Marlene: Es kommt ja immer auch auf die Umgebung an. Mit einem sanierten Altbau "kaufst" Du Dich in eine gewachsene Sozialstruktur ein. Die kann angenehm oder unangenehm sein - jedenfalls kann man sie vorher anschauen und sich ein Urteil bilden. Dasselbe gilt natürlich auch für einen Neubau in einer Baulücke.

In einem neu erschlossenen Gebiet hast Du das nicht. Die typischen Wohnparks haben durchaus jede Menge Nachteile, was die Umgebung angeht. Da kann das Haus noch so schön sein.
 
Wenn Du Dich verwirklichen willst, nimm Dir einen guten Architekten und bau selbst. Es wird nicht teurer - aber anstrengender.

Das ist keine Option für mich.

Mit einem sanierten Altbau "kaufst" Du Dich in eine gewachsene Sozialstruktur ein. Die kann angenehm oder unangenehm sein - jedenfalls kann man sie vorher anschauen und sich ein Urteil bilden.

Auch ein Altbau ist keine Option für mich. Ich möchte ein junges Haus, das nicht nach wenigen Jahren schon Kosten verursacht.

Die typischen Wohnparks haben durchaus jede Menge Nachteile

und deshalb suche ich da nichts.

Ich habe meinem gestrigen Beitrag das Foto einer Empore mit giebelhohem Dach und viel Luftraum angefügt. Der Grund dafür ist, dass ich bei der Besichtigung des Stommel-Musterhauses am Freitag erfahren habe, dass ein Pianist dieses Haus gekauft hat. Das „Wintergartenhaus“ in Montabaur hat eine ähnliche Empore, aber dort ist sie viel minimalistischer. Ich bin ja noch immer unsicher, was den Hall in diesem vor zwei Wochen besichtigten Haus betrifft. Eine Empore sieht zwar schön aus, aber ihr größter Nachteil ist, dass sie - im Fall des Pianistenhauses - sehr viel Wohnfläche "frisst".

Bei der gestrigen Werksbesichtigung war der vorgenannte Pianist zugegen, er hat Schwester und Schwager begleitet, die an der Führung teilgenommen haben. Ich habe ihn nach der Akustik seines Hauses gefragt. Diese sei „unaufdringlich, schwebend und von fein dosiertem Hall“. Ich war geneigt ihn zu fragen, ob er Önologe ist.
:-D

Der Boden in seinem Haus: Rustikales Parkett mit Rissbildung und Astlöchern.

Und die Werksbesichtigung:
Holzteile in verschiedenen Ausführungen, Formen und Größen, der Geruch von Holz, Sägespäne, eine Säge im Demo-Betrieb, die Luftfeuchtigkeit, der Trocknungsgrad, das Holz, seine Härte, die Jahresringe..., nur die Bauteile waren größer. Es war wie ein Déjà-vu und hin und wieder sah ich mich im Geiste - ein Schmunzeln auf dem Gesicht - bei der Werksbesichtigung in Wiener Neustadt.
:-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit einem sanierten Altbau "kaufst" Du Dich in eine gewachsene Sozialstruktur ein. Die kann angenehm oder unangenehm sein - jedenfalls kann man sie vorher anschauen und sich ein Urteil bilden. Dasselbe gilt natürlich auch für einen Neubau in einer Baulücke.

Unser Haus ist so ein Neubau in einer Baulücke.

Alter Ortskern, kein Bebauungsplan - ich habe mich erkundigt, theoretisch kann man auf dem Grundstück zu-an-umbauen wie man lustig ist. Theoretisch ist sogar landwirtschaftliche Tierhaltung möglich. :lol:

Umso wichtiger ist m. E. die Einschätzung des gewachsenen Umfelds, in dessen Mitte man sich einzunisten plant.

Zur Umfeldbewertung habe ich mir auf den Seiten des Landeswahlleiters die zurückliegenden Wahlergebnisse des Dörfchens angeschaut. Wollte mich ja nicht versehentlich in einer Extremistenhochburg niederlassen. ;-)Das statistische Landesamt klärt über alle anderen Eckdaten auf (Sozialstruktur im weitesten Sinn). Ein neugieriger Blick in die Gemeindeordnung & den Haushalt der Kommune oder die Protokolle des Ortsbeirats lohnt ebenfalls.

Mir sind solche Daten wichtig. Überraschungen mit den künftigen Nachbarn kann man immer erleben, aber einschlägige Nachforschungen zu den politischen und sozialen Gesamtzusammenhängen im potenziellen Wohnort können diese minimieren. Ich lege Wert darauf, in einem unaufgeregten und möglichst spannungsfreien Umfeld zu leben.
 
Nur zu @Marlene; Bauen ist viel risikoärmer und viiiieeeel billiger als Renovieren. Vorteil beim Renovieren: Alle Fehler hat der Vorbesitzer gemacht :-D
 
Bauen ist (...) viiiieeeel billiger als Renovieren.

Wem sagst Du das. :dizzy:

Ich kenne die Kosten, die bei einer Renovierung meines Elternhauses anfielen.


Und bauen in Massivholz vermutlich noch risikoärmer als Bauen mit Betonfertigteilen.

Das "Brainstroming" geht weiter, z.B.: Wohin mit den Leitungen: Sat-Anschluss (welche Zimmer), Netzwerksteckdose (wohin die kommt weiß ich schon) , Strom (Einbauspots, Funksteckdosen, indirekte Beleuchtung zur Decke - ich mag solche Lichteffekte. Und: Photovoltaik-Vorbereitung ja oder nein.

Ja, und der Hall:
Am Freitag habe ich ein Musterhaus (Massivholz) besucht, in dessen Wohnzimmer Musik lief. Ich war so beeindruckt vom Klang, dass ich auf die Suche nach den nicht sichtbaren Lautsprechern oder dem Subwoofer gegangen bin. Da war aber nichts, nur ein unscheinbarer Deckenlautsprecher von etwa 30 cm Durchmesser. Es war wohl ein Fehler den im Büro sitzenden Mitarbeiter auf diesen tollen Klang anzusprechen und um welche Marke es sich bei dem klangvollen Flachmann handelt (weil der Fertighausmann mich sofort als williges Opfer sehend in ein Gespräch über die Vorzüge "seiner" Häuser verwickelt hat). Dieser Lautsprecher stammt von dieser Firma.

Aber eines ist jetzt schon sicher - nachdem meine ursprünglichen Pläne sich zwangsläufig (aber zum Glück) vom Hauskauf zum Hausbau geändert haben: Das Maitreffen 2018 wird in Köln stattfinden.
 

Wohin die (eine) kommt? Am besten in jedem Zimmer eine. Davon kann man nie genug haben. Gehört für mich zum Neubau genau so dazu wie Steckdosen.

Speziell jetzt, nachdem das Verschlüsselungsprotokoll WPA2 geknackt ist, mit dem 99% aller WLANs laufen. Da geht doch nichts über eine solide Verkabelung.

Liebe Grüße
Krautundrueben
 
Würde ich von abraten. Das ist eine "Frickellösung". Wenn schon, dann richtig: Bei einem Neubau geht heutzutage meiner Meinung nach nichts über eine sauber geplante und umgesetzte KNX-Installation. Zuverlässig, zukunftssicher, erweiterbar, flexibel ... nur leider nicht ganz billig. Aber ich habe es bis heute nicht bereut, vor 10 Jahren in den sauren Apfel gebissen zu haben. Trotz des ein oder anderen kleineren Planungsfehlers, der einem gewissen Zeitmangel geschuldet war.

Wohin die (eine) kommt? Am besten in jedem Zimmer eine.
Zwei. In jeder Ecke.
 
Speziell jetzt, nachdem das Verschlüsselungsprotokoll WPA2 geknackt ist, mit dem 99% aller WLANs laufen. Da geht doch nichts über eine solide Verkabelung.

WLAN ist bei mir meist deaktiviert, aber der Hinweis ist gut.

Denk dran, daß Du die Leuchtmittel auch in Zukunft noch kaufen kannst. Nicht alle Halogenleuchten speziell mit Dimmer lassen sich problemlos durch LED ersetzen.

Dimmen möchte ich nicht und Halogen würde ich nicht kaufen (ich tendiere zu LED).

Würde ich von abraten. Das ist eine "Frickellösung".

So wie ich den Bauberater verstanden habe, sehen diese Funksteckdosen aus wie normale Steckdosen, die angeschlossenen Lichtquellen lassen ich aber nach Bedarf ein- und ausschalten.


Schon wieder etwas gelernt, ich habe davon noch nie etwas gehört.

Der Bauberater hat mich gefragt, ob ich Smart Home möchte. Ne, möchte ich nicht, zu teuer. Außerdem möchte ich allein die Kontrolle über mein Haus haben.
;-)
 
Außerdem möchte ich allein die Kontrolle über mein Haus haben.
Hättest Du mit KNX, da das - wenn gewünscht - komplett autark, ohne Anbindung an irgendeine Cloud oder ähnliches laufen kann.

Das ist in der Tat grundsätzlich ein gutes Argument. Wenn Du aber mal die zusätzlichen Kosten für KNX in Bezug zu den Gesamtkosten setzt und evtl. noch Einsparungen dagegen rechnest (z.B. durch intellligente Heizungs- und Lichtsteuerung), dann relativiert sich das. Und der Komfort-Gewinn ist tatsächlich enorm. Allein schon die Möglichkeit, Schalter und Lampen (oder Steckdosen oder Heizung oder Beschattung) frei miteinander kombinieren und bei Bedarf diese Kombinationen auch wieder ändern zu können, ist was richtig feines.

Relativ einfaches Beispiel: Ich drücke auf eine Taste der Funkfernbedienung (es könnte auch ein Wandschalter sein), die mit der Lichtszene "Essen" programmiert ist. Und dann geht das Deckenlicht in Flur, Küche und Wohnzimmer aus (falls es eingeschaltet war), die Bodenlichter im Flur werden eingeschaltet, die Wandlichter in Flur und Wohnzimmer, die Deckenleuchte über dem Esstisch und eine Pendelleuchte über der Theke zur Küche werden auf die voreingestellten Werte gedimmt. Bei eine konventionellen Elektroinstallation müsste ich hierzu vier Schalter und vier Dimmer bedienen, die über die halbe Wohnung verteilt sind.

Das hat mit "Smart Home" erst mal wenig bis gar nichts zu tun, denn "von alleine" macht die Wohnung nix.

Das soll's aber auch gewesen sein. Ich wollte KNX einfach nur erwähnt haben, damit Du zumindest mal was davon gehört hast und Dir Gedanken darüber machen kannst.
 
Das soll's aber auch gewesen sein. Ich wollte KNX einfach nur erwähnt haben, damit Du zumindest mal was davon gehört hast und Dir Gedanken darüber machen kannst.

Das ist gut, danke für die Erläuterungen. Ich werde einen Vermerk in meiner Datei machen, in der ich meine Wünsche und Modifikationen des Hauses notiere, und es mit dem Bauberater besprechen.
 
Erst haben die beiden Flügel Marlene gefunden, jetzt das Baugrundstück. Ich will auch so 'ne Wünschelroute

In der Tat gibt durchaus Parallelen (auch hinsichtlich der Werksbesichtigung am Samstag).

Weil sich der Makler trotz mehrmaliger Anfrage nicht bei mir gemeldet hat, habe ich vermutet, das Grundstück sei inzwischen verkauft. Ich bin aber trotzdem dorthin gefahren, weil ich nicht anders konnte – es war wie ein Zwang. So wie ich damals nicht schnell genug nach München fliegen konnte, weil mich in Altdorf/Landhut K.u.K. finden wollte.

Das Baugrundstück hatte ich als ungeeignet abgehakt, weil ich ursprünglich auf Bodenplatte bauen lassen wollte. Daher kam das gestern besuchte Grundstück wegen seiner Hanglage nicht infrage. Aber mir hat die Vorstellung missfallen, HWR und Technikraum im EG zu haben und so wertvolle(n) Wohnraum/Nutzfläche zu verlieren. Daher habe ich mich am Sonntag doch für den Keller entschieden und daher kam wieder die Hanglage ins Augenmerk.

Das Bauen im (und Terrassieren am) Hang ist eine architektonische Herausforderung. Ich habe gestern einige spektakuläre Beispiele in der Nachbarbebauung gesehen. Die Kosten liegen hier höher als bei einem normalen Keller, aber ich habe eine Ersparnis, wenn ich bauen lasse. Weil ich kein Haus kaufen werde spare ich Grunderwerbssteuer, Maklercourtage, höhere Notarkosten und höhere Gebühren für den Grundbucheintrag.

Wegen des recht steilen Hangs - und der oberhalb des Grundstück befindlichen Bäume - habe ich mir auch die darunter liegende Straße angeschaut. Sie zeigt keinerlei Verwerfungen oder Rissbildung was vermuten lässt, dass es keinen Hangschub gibt. Mein Bauberater wird das Grundstück in Augenschein nehmen und wenn die Kosten für Aushub, Hangsicherung und Keller überschaubar sein sollten, dann wird ein baugeologisches Gutachten Informationen über die Tragfähigkeit und Stabilität des Untergrunds geben. Ich möchte ja nicht irgendwann den halben Baumbestand oberhalb des Hauses im Wohnzimmer liegen haben.
:dizzy: :-D


ich bin bis heute nicht 100%ig warm mit meinem Flügel :-o

Warum, @dilettant, hast Du ihn gekauft, wenn etwas zwischen Euch fehlt?
 
Warum, @dilettant, hast Du ihn gekauft, wenn etwas zwischen Euch fehlt?
Weil ich kein Esoteriker bin und überhaupt ein Kopfmensch. Bei mir fällt vermutlich die Kaufentscheidung nach einer festen, mir leider unbekannten Zeit, und dann zugunsten des dann gerade betrachteten Objekts. Außerdem fand ich zu dem Zeitpunkt des Kaufs so ziemlich alle Flügel toll, was sie im Vergleich zu meinem Digi ja auch waren, und im Rahmen meines Platzangebots und Budgets hatte sich meine Suche auch durchaus auf dieses Modell eingestellt. Nach einigen Monaten intensiven Kennenlernens fällt einem dann dies und das auf, außerdem habe ich mich selbst spielerisch (hoffentlich!) weiterentwickelt:
Zitat von Udo Lindenberg:
Doch irgendwann war der Rausch vorbei
Sie wurden langsam wieder clean.
Und sie merkten, der andre hat noch 'n paar Macken
muss man 'n bisschen umerzieh'n.
Und sie liebten sich gigantisch
usw. usf.
Nur dass das mit dem Umerziehn nicht so einfach ist; da sind Flügel auch nur Menschen. Also hab ich die Wahl zwischen Akzeptieren/Schönreden oder Scheidung. Für letzteres sind die Macken nicht groß genug, schon gar nicht gemessen am Budget.

P.S.: Da es ja hier eigentlich um Immobilien geht - meine Wohnung liebe ich nach wie vor, trotz mittlerweile dreier Wasserschäden und einer zunehmenden Lärmbelastung durch die über uns wohnenden, mit zunehmendem Alter immer schneller und schwerer über die Holzbalkendecke rennenden Kinder ... Da habe ich mich also offensichtlich richtig entschieden bzw. funktioniert die Autosuggestion, dass das die ideale Immobilie war, besser.
 

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