Für Klavier zu schwerer Anschlag = gut oder schlecht?

S

Sabri

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Hallo!

Da mein Klavier gestern "überarbeitet" wurde und insgesamt weicher/leiser klingt (vorher war es "knallig", egal wie man gespielt hat), fällt mir der enorm schwere Anschlag wieder richtig auf.
Seiler hat laut dem Klavierbauer generell einen schweren Anschlag und ist auch extra so eingestellt, das die Dämpfer irgendwie eher auf die Saiten kommen :confused:

Mich stört es jedenfalls ehrlichgesagt ein bisschen, weil ich auf anderen Klavieren, die "normal" oder sogar leichtgängig sind, nicht vernünftig spielen kann. Dann komme ich dauernd ins Stolpern und "überschlage" mich regelrecht/ werde total unsauber.
Bei meinem muss ich mich für z.B. leise, lange Triller richtig anstrengen, auf anderen Klavieren und teils sogar Flügeln läuft es aber quasi "von alleine". Das ist ziemlich deprimierend.

Hat hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und sein Klavier vielleicht leichter stellen lassen (sofern das geht)?
Meine KL sagte, ich solle den Anschlag möglichst schwer lassen, weil das besser fürs Training ist.
Ich meine, ok: Einen D Flügel bekomme ich so natürlich besser in Gang, als wenn ich immer auf einem Klavier mit "normaler" Anschlagstärke spiele - aber das brauche ich ehrlichgesagt nicht gerade oft ;)

Außerdem bekommt man die "Anstrengung" von soeinem Flügel auch zurück, mein Klavier ist aber ein Klavier und klingt auch so :rolleyes:
Daher wahrscheinlich auch die Probleme mit anderen Klavieren, oder?

Auf eure Erfahrungen/ Meinungen bin ich gespannt,
Sabri
 
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was willst Du jetzt genau wissen?
 
Ob andere eine vergleichbare Situation mit ihren Klavieren hatten und was sie gemacht haben ;)
Und ob es jetzt besser ist, das Klavier so zu lassen (weil der Anschlag laut KL besser fürs Training ist, obwohl er überhaupt nicht zum Klavier passt), oder ob ich nochmal den Klavierbauern kommen lassen soll, damit er es "passend" macht.
 
Mein Klavier hat auch einen einigermaßen harten Anschlag. Dadurch hatte ich allerdings bisher bei keinem Klavier oder Flügel, an dem ich jemals gespielt habe, mit einem zu harten Anschlag zu kämpfen. Zu leicht sollte er natürlich nicht sein (Keyboard-mäßig), aber insgesamt würde ich einen harten Anschlag beim Heiminstrument schon als Vorteil sehen, weil andere Instrumente damit leichter zu bespielen sind.

Wenn dein Klavier jetzt aber einen so hammerharten Anschlag hat, dass jedes andere Klavier dagegen wirklich wie ein Keyboardanschlag wirkt, würde ich mir allerdings schon Gedanken machen. Wenn du also sicher bist, dass der harte Anschlag dir die Möglichkeit versaut, auf anderen Instrumenten vernünftig zu spielen, kann das auch nicht gut sein.
 
Grundsätzlich ist ein Mittelweg zu bevorzugen.
Ein zu harter und schwerer Anschlag ist genauso wenig gut wie ein zu leichter und schwammiger. Ein guter Druckpunkt, klar definiert ist am Besten. Ich hatte auch mal ein Klavier das schwergängig war, allerdings viel mir das Spielen auf anderen Klavieren oder Flügeln die leichtgängiger waren, viel leichter, es fluppte einfach gut.
 
schwerer Anschlag

Hallo Sabri,

mein alter ausgedienter Flügel wurde bei einer Generalüberholung von meinem Klavierbauer auf "schwer" getrimmt. Er meinte, am Klavier müsste man arbeiten, will heißen: beim "Spiel" mit Tiefgang durchpflügen. Viele Instrumente gehen einfach schwer. Ob das gut und erwünscht ist, ist eine andere Sache.

Ich wurde die Sache gewohnt und hatte auf anderen schwergängigen Instrumenten keine Probleme.

Seit kurzem habe ich einen niegel-nagel-neuen Grotrian-Steinweg, der geht noch schwerer. Aber, wie Du schreibst, da kommt bei entsprechendem Einsatz auch was zurück. - Auch hier: ich kann meine derzeitigen Stücke jetzt alle sehr gut darauf spielen.

Wir könnten jetzt ein Lamento anstimmen über Klavierbauer, die meinen, aus einem Klavier ein Kraftstudio machen zu müssen.

Der Flügel von Mozart in Salzburg geht sehr leicht, schreiben die Pianisten, die darauf Einspielungen gemacht haben.

Der Flügel von Horowitz geht so leicht, dass die Tasten fast schon runter gehen, wenn man sie nur scharf anguckt (hatte mal in Amsterdam die Gelegenheit, darauf zu spielen).

Der Flügel von Rubinstein ging sehr schwer. - Horowitz und Rubinstein hätten nie ihre Flügel tauschen können.

Aber was macht jetzt Sabri mit ihrem Klavier? - Ist es Dein Traininggerät oder willst Du daheim feine Musik machen?

Ich kann Dir keine letztgültige Anwort geben. Lade doch deinen KL ein, es mal auf Herz und Nieren zu prüfen und achte darauf, dass dabei die ganze Palette von Ausdrucksmöglichkeiten probiert wird.

Viel Glück!

Walter
 
Hi Sabri,
ich hab genau das selbe Problem wie du.
Ich quäle mich jetzt schon seid einem Jahr und paar Monaten mit nem Klavier von Seiler rum ( hab ich ja in anderem Thread schon ausführlich beschrieben),
dessen Anschlag wie bei dir total schwer ist.
Das dumme ist nur, dass man mit diesem Klavier, im Gegensatz zu deinem,
nicht mal so leise spielen kann.

Unser Klavierbauer hat uns schon nen Kostenvoranschlag gemacht und wollte das Problem beheben, aber da wir da doch noch etwas misstrauisch sind, haben wir jetzt noch nen anderen Klavierbauer kontaktiert, der uns empfohlen wurde.

Das mit dem Übevorteil hab ich mir auch schon überlegt, aber da glaube ich eher nicht dran. Ich meine, wenn du auf einem solchen Klavier für irgendne Stelle 2 Stunden brauchst und auf nem Klavier mit leichterem Anschlag nur eine Stunde brauchst, dann ist das ja Zeitverschwendung.
Denn bei Vorspielen haben die Klaviere oder Flügel sowieso nen leichteren Anschlag und da nützt es dir dann auch nichts,wenn du die Stelle auch auf nem Klavier mit schwererem Anschlag hinbekommen würdest.

Allerdings muss ich auch sagen: Wenn du auf deinem Klavier trotzdem auch sehr leise spielen kannst, dann könnte es tatsächlich ein Übevorteil sein.
( Nebenbei: Meine KL ( Konzertpianistin) hat einen Flügel auf dem der Anschlag noch mal ordentlich schwerer ist, als der auf von meinem. Aber man kann darauf halt auch sehr leise spielen, wenn man das Instrument beherrscht)
 
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Aber was macht jetzt Sabri mit ihrem Klavier? - Ist es Dein Traininggerät oder willst Du daheim feine Musik machen?
Ich denke, daß genau dies der entscheidende Punkt ist. Natürlich kann man argumentieren, daß man problemloser auf einem "Knochenbrecher" spielen kann, wenn man so etwas von zuhause her gewohnt ist. Aber dann könnte ich auch die These aufstellen, daß das Übeinstrument in möglichst miserablem Zustand sein soll, weil ich ja nie weiß, was mich irgendwo erwartet ...

Aloys Kontarsky soll seinerzeit bei einem Kölner Klavierhändler einen Flügel bestellt haben: "Schicken Sie mir irgendeinen, ich muß mich ja auch auf Konzerten mit dem begnügen, was ich vorfinde." (Ob's denn auch wahr ist? :confused:)

Meiner Meinung nach sollte das Arbeitsinstrument den eigenen manuellen und klanglichen Bedürfnissen möglichst optimal angepaßt sein, damit man entsprechende musikalische Resultate erzielen kann.

Zu guter Letzt: Ich halte es für ein Gerücht, daß ein "schweres" Instrument als Arbeitsinstrument sinnvoll ist. Ich erlebe es oft genug, daß Schüler, die zuhause auf "Knochenbrechern" üben, kaum mehr in der Lage sind, auf einer vernünftig regulierten, auswogenen Mechanik ein nuanciertes Piano zu erzeugen.
 
Zu guter Letzt: Ich halte es für ein Gerücht, daß ein "schweres" Instrument als Arbeitsinstrument sinnvoll ist. Ich erlebe es oft genug, daß Schüler, die zuhause auf "Knochenbrechern" üben, kaum mehr in der Lage sind, auf einer vernünftig regulierten, auswogenen Mechanik ein nuanciertes Piano zu erzeugen.

Das trifft jetzt für mich persönlich allerdings auch nicht unbedingt zu. Ich habe beim Flügel hier zu Hause (von Ibach) einen sehr leichten anschlag - gut zum repitieren, aber dafür fehlt natürlich auch ein bisschen die Kontrolle über die Lautstärken. Ich komme aber sehr gut klar damit.
Auch der Flügel in der Schule hat eine ähnliche Mechanik, was natürlich ganz praktisch ist bei Schulkonzerten usw.
Dagegen, wenn ich bei einem Vorspiel oder beim Klavierunterricht (wo ein Bösendorfer mit einer ganz anderen Mechanik steht) bin, dann passiert es mir vor allem bei schnellen Stücken, dass ich nicht einfach so über die Tasten "rutschen" kann, wie bei mir zu Hause. Deshalb hätte ich manchmal ganz gerne ein "schwereres" Instrument.

Aber eigentlich müsste ein "guter" Pianist ja aus jedem Instrument was vernünftiges rausholen können:lol:
 
Danke für eure Antworten!
Ich glaube, ich bitte mal meine KL um eine "Begutachtung".

@Hacon: Ja, irgendwie sind alle Seiler- Klaviere so komisch. Dabei haben die doch eine Renner- Mechanik!?

Aber lass es mal von einem Profi (!!! Es laufen viele herum, die das nicht richtig können) intonieren, damit kann man viel rausholen.

lg
 
Hallo!

Da mein Klavier gestern "überarbeitet" wurde und insgesamt weicher/leiser klingt (vorher war es "knallig", egal wie man gespielt hat), fällt mir der enorm schwere Anschlag wieder richtig auf.
Seiler hat laut dem Klavierbauer generell einen schweren Anschlag und ist auch extra so eingestellt, das die Dämpfer irgendwie eher auf die Saiten kommen :confused:

Mich stört es jedenfalls ehrlichgesagt ein bisschen, weil ich auf anderen Klavieren, die "normal" oder sogar leichtgängig sind, nicht vernünftig spielen kann. Dann komme ich dauernd ins Stolpern und "überschlage" mich regelrecht/ werde total unsauber.
Bei meinem muss ich mich für z.B. leise, lange Triller richtig anstrengen, auf anderen Klavieren und teils sogar Flügeln läuft es aber quasi "von alleine". Das ist ziemlich deprimierend.

Hat hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und sein Klavier vielleicht leichter stellen lassen (sofern das geht)?
Meine KL sagte, ich solle den Anschlag möglichst schwer lassen, weil das besser fürs Training ist.
Ich meine, ok: Einen D Flügel bekomme ich so natürlich besser in Gang, als wenn ich immer auf einem Klavier mit "normaler" Anschlagstärke spiele - aber das brauche ich ehrlichgesagt nicht gerade oft ;)

Außerdem bekommt man die "Anstrengung" von soeinem Flügel auch zurück, mein Klavier ist aber ein Klavier und klingt auch so :rolleyes:
Daher wahrscheinlich auch die Probleme mit anderen Klavieren, oder?

Auf eure Erfahrungen/ Meinungen bin ich gespannt,
Sabri


Hallo Sabri,

hast Du schon mal auf einem harten Steinway- Konzertflügel gespielt?
Solche Flügel sind zwar hart, aber man kann, wenn man ihn beherrscht zu spielen, unglaublich viele schöne Klangvarianten im Piano und Forte erzeugen, die man an einem normalen Flügel, oder Steinway- Flügel (weicherem Anschlag, nicht die Größe des Konzertflügels) nicht so erreichen kann.

Wenn du auf einem Klavier mit sehr weichem Anschlag üben würdest, könntest Du auf solchen Flügeln nicht mehr spielen!
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß wenn ich längere Zeit auf einem Klavier mit butterweichem Anschlag übe, am Flügel nicht mehr richtig spielen kann, weil die Finger an einem Klavier mit leichten Anschlag so verwöhnt wurden, ja gar nichts mehr tun zu müssen.
Außerdem haben die Klaviere mit dem weichen Anschlag einen sehr einseitigen Klang, wie z. B. immer dumpfer Klang.

Für den gewöhnlichen Haushalt zum Klimpern reicht so ein Klavier, aber nicht, wenn Du richtig gut Klavier spielen willst und wie ich Dich kenne, willst Du ja Klavierspielen können. ;)

Ich empfehle Dir daher, wie Deine Klavierlehrerin, auf einem Klavier mit sehr hartem Anschlag zu üben.

Ganz liebe Grüße, Mario
 

Also mein Klavierlehrer hat gesagt, sein ehemaliger russischer Professor (der ziemlich krass gewesen sein muss) wäre vor Konzerten immer für eine Woche oder so extra irgendwo hingefahren, wo ein Klavier mit steinhartem Anschlag gestanden hätte, um dort zu üben. Hätte es da dann geklappt, dann im Konzert auf 'nem Flügel erst recht.

Ich bin auch ganz zufrieden mit meinem Bechsteinklavier daheim, welches einen ziemlich harten Anschlag hat. Hier müht man sich dann mit recht bescheidenen Tempi ziemlich ab, wenn ich dann aber im Vorspiel an einem dicken Steinway spielen darf, läuft es dann auch sicher ;-)
 
@Mario: Wenn du von einem Klavier mit hartem Anschlag ( welches du empfehlst) sprichst, meinst du dann eins, auf dem es einfach nur schwerer ist, zu spielen, man aber durchaus auch ein sehr gut nuanciertes piano hinbekommen kann, oder meinst du eins, bei dem man Schwierigkeiten hat, die Kontrolle über die Lautstärke zu bekommen, und bei dem man auch nur schlecht ein pp hinbekommt?
 
@Mario: Wenn du von einem Klavier mit hartem Anschlag ( welches du empfehlst) sprichst, meinst du dann eins, auf dem es einfach nur schwerer ist, zu spielen, man aber durchaus auch ein sehr gut nuanciertes piano hinbekommen kann, oder meinst du eins, bei dem man Schwierigkeiten hat, die Kontrolle über die Lautstärke zu bekommen, und bei dem man auch nur schlecht ein pp hinbekommt?

Ich spreche von den Klavieren, die einen harten Anschlag haben, aber man durchaus noch ein sehr gut nuanciertes piano hinbekommt.


Auf einem harten Konzertflügel von Steinway kann man z. B ein gut nuanciertes piano spielen. Für einen nicht geübten Klavierspieler ist das allerdings sehr schwer mit solch einem wilden Hengst (hartem Konzertflügel) ein piano hinzubekommen.

Ich selbst hatte mich sogar schwer getan zunächst ein Piano an einem solchen Flügel zu spielen. Doch wenn man sich ein bisschen in solche Flügel einspielt, kann man plötzlich auch ein unglaubliches piano spielen. Ich war überrascht, welche Klangmöglichkeiten man dann auch an so einem Instrument plötzlich erreichen kann, die man bei anderen Flügel nicht erreicht.
Der Flügel gibt genau das, was man in den Fingern macht.

Warum zum Üben eher ein Klavier mit hartem Anschlag gut ist, hat Rappy dazu, wie ich finde, einen sehr schönen Satz geschrieben:

Ich bin auch ganz zufrieden mit meinem Bechsteinklavier daheim, welches einen ziemlich harten Anschlag hat. Hier müht man sich dann mit recht bescheidenen Tempi ziemlich ab, wenn ich dann aber im Vorspiel an einem dicken Steinway spielen darf, läuft es dann auch sicher ;-)

Genau aus dem Grund empfehlte ich auch immer meinen Klavierschüleren auf Klavieren mit eher hartem Anschlag zu üben.

Liebe Grüße, Mario
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ist doch die Frage, was für die meisten von uns der "Ernstfall" ist - der unberechenbar harte "Steinway D" im Konzertsaal xy oder das Klavierspiel am heimischen Kamin?

Die Erfahrung von Sabri kann ich übrigens bestätigen. Ich habe viele Jahre auf einem schweren Bösendorfer geübt ("ist gut für die Kraft und hilft Dir bei Auftritten"), aber wenn ich dann ein leichtgängiges Instrument unter den Fingern hatte, bin ich geschlittert wie auf Schmierseife (bei "Spiel ohne Grenzen" - wenn das noch jemand kennt :D) Mittlerweile habe ich meinen "Fuhrpark" an Dreirädern umgerüstet, da ich ja kein Bodybuilding-Studio betreibe. :D

Ich habe auch den Eindruck, daß vor allem Klaviertechniker für schwere Mechaniken plädieren - wohl aus Bequemlichkeit. Eine leichte Mechanik präzise zu regulieren ist offensichtlich diffiziler und aufwendiger.
 
Da mein Klavier gestern "überarbeitet" wurde und insgesamt weicher/leiser klingt (vorher war es "knallig", egal wie man gespielt hat), fällt mir der enorm schwere Anschlag wieder richtig auf.

Hallo Sabri,

das ist ja interessant! Wie haben die denn dieses "Knallige" weggekriegt?

Habe bei meinem Klavier (neues Sauter) nämlich genau das gleiche Problem. Nächste Woche kommt der Händler, um sich das anzusehen. Bevor der mir aber was erzählt von wegen "kann man nix machen" wäre es natürlich gut zu wissen, wie das bei Deinem Klavier gelöst wurde. Bis Du mit dem Klang jetzt zufrieden? Ist er über alle Töne hinweg harmonisch? Oder war's ein Verschlimmbesserung?

Danke für Deine Antwort.
Geiersturzflug
 
Fürs Training ist es sicher gut, zeitweilig ein schwergängigeres Instrument zu benutzen. Falls dies aber dein einziges Gebrauchsinstrument ist, sollte es keinen übermässigen Kraftaufwand benötigen, schliesslich muss man ja auch lernen, auf einem leichtgängigen Instrument pianissimo zu spielen! Übrigens: Auch ein S&S D-Flügel ist üblicherweise nicht schwergängig. Das Instrument von Horowitz war gar so leichtgängig (auf seinen Wunsch), dass kaum jemand anders darauf ohne Angewöhnung musikalisch spielen konnte.
Zu den Änderungsmöglichkeiten: Die "billige" Version beschwert den vorderen Teil der Tasten durch Bleieinsätze von unten. Die Methode ist aber nicht zu empfehlen, weil dadurch zwar das notwendige Auflagegewicht verkleinert wird, aber gleichzeitig auch durch die Vergrösserung der bewegten Masse die Reaktion der Mechanik auf die Krafteinwirkung verzögert wird. Der bessere Weg besteht im Versetzen der Pilote auf der Taste gegen den Drehpunkt. Dazu müssen alle Piloten ausgeschraubt werden, die Löcher ausgefüllt, und anschliessend wieder neu gesetzt werden. Ich habe das kürzlich an einem Petrof-Flügel aus dem Jahr 1968 mit Erfolg durchführen lassen. Die Arbeit hat natürlich seinen Preis. Auch ist der Bereich der Änderung natürlich nicht sehr gross. Die Arbeit würde ich nur von jemand ausführen lassen, der das schon einmal mit Erfolg gemacht hat!
 
. Das Instrument von Horowitz war gar so leichtgängig (auf seinen Wunsch), dass kaum jemand anders darauf ohne Angewöhnung musikalisch spielen konnte.

Ich hatte auch schon Mal das Vergnügen, den Flügel von Vladimir Horowitz auszuprobieren. Da merkte ich auch den leichten Anschlag des Instrumentes. Zu der Zeit war ich allerdings pianistisch noch nicht sehr weit, um heute noch beurteilen zu können, wie es mit der musikalischen Angewöhnung des Flügels war. Eins steht aber fest:
Wenn man denkt am Flügel von Vladimir Horowitz besser spielen zu können, oder zu denken im Klang dann auch wie Horowitz spielen zu können, der irrt, und wird feststellen, daß es nicht der Flügel ist, sondern Horowitz selbst, der solche Wunderklänge an seinem Flügel erzeugen kann. ;)

Liebe Grüße, Mario
 

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