Gute Idee? Betrunken am Klavier !

Hiob

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5. Dez. 2007
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Heute habe ich mit jemanden gesprochen, der schon lange
Klavier spielt. Er meinte, man solle ruhig vor dem Üben bzw. Spielen
Alkohol trinken, da man dann die Musik "wahrer wahrnimmt" als unbetrunken
und man wesentlich freier spielt und weniger Angst vor Fehler, falschen
Noten, etc. hat.

Ist das wohl praktikabel? Im Online-Chang steht nichts zu diesem
Thema. Grundsätzlich ist Alkohol nicht gut, aber wenn es dem Spiel
dient ...

Hat schon mal jemand von Euch angetrunken oder betrunken
Klavier geübt oder gespielt? Wie war das?
Ich würde es ja gerne selbst ausprobieren, aber leider ist nichts
alkoholisches da. Vielleicht geh ich aber gleich nochmal zum Kiosk
um die Ecke.
 
Eine hervorragende Idee! Die Hemmschwelle sinkt, die Nervosität nimmt ab, Du hast weniger Skrupel, fühlst Dich freier in der Tempowahl (wahrscheinlich auch in der Wahl der zu spielenden Töne). Zu bedenken gebe ich nur, daß die Reaktionsfähigkeit und Sprungsicherheit erheblich nachlassen könnte.

Aber im Ernst: Wenn Du einen Einstieg in die Drogenabhängigkeit suchst, ist dies der beste Weg. Es soll Künstler geben, die glauben, erst über diese Schiene könne man zur Kunst finden. Ich glaube aber, es ist von größerem künstlerischen Wert, wenn man dieses Moment der Ekstase, des Sich Verlierens aus dem Schaffensprozeß selber erzeugt.
 
Ja, ich war einmal betrunken, aber da habe ich improvisierend Rock'n'roll gespielt in einer Kneipe mit einem Schlagzeuger. Die Leute haben sogar getanzt, aber waren mehr oder weniger auch betrunken ;)

Aber ansonsten rate ich dringend davon ab!! Alkohol stört nur die Konzentration und Leistungsfähigkeit. Vielleicht wird man damit offener für die Musik (weil man weniger zuhört, was man spielt). Aber für ein Vorspiel sind Alkohol und andere Drogen dringend abzuraten.

Ansonsten gibt es noch Betablocker (http://de.wikipedia.org/wiki/Betablocker). Aber auch diese Medikamente haben Nebenwirkungen, ich würde auf jedenfall darauf verzichten.

Was aber sehr gut für die Musik hilft, ist Sport. Eine halbe Stunde Joggen und schon sind alle Muskeln beweglicher, zudem bekommt man mehr Sauerstoffzufuhr und damit mehr Konzentration.
 
Und mit zuviel Alkohol klappt sowieso nix mehr: Habe ich neulich wieder mal an einem Abend an dem ich mit Kumpels auf Häusertour unterwegs war gegen später versucht. Wir waren bei einem Pfarrer im Haus und ich habe auf dem Harmonium von ihm noch nichtmal mehr ein brauchbares O Tannenbaum hinbekommen... Aber egal: Wie gesagt, beim Vorspiel würde ich sowieso dringend von Alkohol abraten und beim Üben ist es ja egal wenn du mal nicht ganz so locker und frei spielst (egal ist es nicht, aber es ist nicht so schlimm wie im Vorspiel). Zumal du beim Üben wahrscheinlich sowieso auch ohne Alkohol viel freier spielen wirst wie vor Publikum.
 
Hm, find immer wieder lustig, dass Alkohol zu dieser Kultur gehört. Hat schon jemand andere Drogen probiert?
 
Wenn man mit 20 Jahre beginnt, Alkohol als Mittel zur Überwindung von Vorspielangst zu benutzen... ich fürchte, da bleiben nicht mehr viele Gehirnzellen übrig, wenn man das selbe Mittelchen noch mit 80 Jahren in sich reinkippt... :rolleyes:

Mal ernsthaft: Die Gefahr ist immer die Abhängigkeit. Und wenn man das Gefühl hat, mit Alkohol die Musik besser wahrzunehmen, besser vorzuspielen, ist das ja fast schon eine sichere Abhängigkeit (falls man sich nicht von objektiven Aufnahmen o.ä. eines Besseren belehren lässt). Also besser gar nicht erst mit so etwas anfangen. Ist zumindest meine Meinung. ;)

Du hast weniger Skrupel, fühlst Dich freier in der Tempowahl (wahrscheinlich auch in der Wahl der zu spielenden Töne)

Hehe... :D
 
Betrunken kann man nicht Klavier spielen

Heute habe ich mit jemanden gesprochen, der schon lange
Klavier spielt. Er meinte, man solle ruhig vor dem Üben bzw. Spielen
Alkohol trinken, da man dann die Musik "wahrer wahrnimmt" als unbetrunken
und man wesentlich freier spielt und weniger Angst vor Fehler, falschen
Noten, etc. hat.

Ist das wohl praktikabel? Im Online-Chang steht nichts zu diesem
Thema. Grundsätzlich ist Alkohol nicht gut, aber wenn es dem Spiel
dient ...

Hallo Hiob,

vor einem Vorspiel ein Glas Rotwein zu trinken, damit das Lampenfieber etwas sinkt, können sich unter Umständen Sänger leisten. Pianisten leider nicht!!!
Schon ein halbes Glas Rotwein beeinträchtigt das Klavierspiel. Die Finger bewegen sich im alkoholisiertem Zustand vieleicht schneller, haben aber keine Kontrolle mehr. Es folgt: Ungleichmäßiges Spiel, keine genaue Artiklulation, das heißt, das Feingefühl der Finger ist nicht mehr 100 prozentig unter Kontrolle. Franz Liszt zu spielen ist total unmöglich. Versuch mal nach zwei Gläser Rotwein noch Sprünge über drei Oktaven zu treffen!
Deine Gefühle zur Musik sind zwar emotionaler, nur Du schaffst es nicht im alkohlisiertem Zustand diese Gefühle auf das Klavier zu übertragen. Das Klavier spielt man mit den Fingern. Die Finger werden allerdings vom Gehirn des Pianisten gesteuert. Im alkohlisiertem Zustand ist diese Steuerung allerdings beeinträchtigt. Du hast zwar kein Lampenfieber mehr, aber die Steuerung Deiner Finger ist beeinträchtigt. Dadurch kannst Du Deine musikalischen Gedanken nicht mehr auf das Klavier übertragen!

Versuch es bitte erst gar nicht vor dem Auftritt etwas zu trinken. Glaub mir, es wird Dein schlechtester Auftritt sein, den Du in Deinem Leben je hattest.


Wenn man mit 20 Jahre beginnt, Alkohol als Mittel zur Überwindung von Vorspielangst zu benutzen... ich fürchte, da bleiben nicht mehr viele Gehirnzellen übrig, wenn man das selbe Mittelchen noch mit 80 Jahren in sich reinkippt... :rolleyes:

Mal ernsthaft: Die Gefahr ist immer die Abhängigkeit. Und wenn man das Gefühl hat, mit Alkohol die Musik besser wahrzunehmen, besser vorzuspielen, ist das ja fast schon eine sichere Abhängigkeit (falls man sich nicht von objektiven Aufnahmen o.ä. eines Besseren belehren lässt). Also besser gar nicht erst mit so etwas anfangen. Ist zumindest meine Meinung. ;)



Hehe... :D

Ich glaube nicht, daß man als Pianist davon abhängig wird, vor dem Auftitt zu trinken. Warum? Weil man es nur einmal im Leben versucht, und den schlechtesten Auftritt seines Lebens nie mehr vergessen wird.

Auch sehr gute Pianisten wie Hoffmann, die sehr viel getrunken haben und bekannt als Alkoholiker waren, haben nie vor dem Auftritt getrunken.

Lieber Hiob,

tink das Glas Rotwein doch nach Deinem Auftritt, bzw. nach dem intensiven Üben als Belohnung. Vieleicht ist es ja ein Trost beim Auftritt zu wissen, wenn ich mich jetzt konzentriere und gut spiele, belohne ich mich mit einer kleinen (oder großen, je nach Promillegrenze und was man morgen vorhat, was den morgigen Kater betrifft :mrgreen:) Sünde.

Liebe Grüße, Mario
 
ssssssohohohoooo

ich hab jetzt eeeeeeiniges intus und habe gespielt ! !!!
"Deck the Halls"! !

Dann hab ichsrückwärts gespielt. sllah eht kced!
und es klang nach rachmanninofff.
da dacht ics dass ich ja auch gleich rachmanninoff spielen könnte
und habs noten ausgedruckt. dann hab ich rachmanninoff gespielts
und es war toll ! soooooo toll !
ich bin graooßartig !

vergiss den online-schang!
trinkt !
 
Ganz klipp und klar: Alkohol und Feinmotorik gehören zwei unterschiedlichen Welten an. Deswegen zerlegen die meisten Rockbands auch die Hotelzimmer oder Discos nach dem Konzert und nicht den Konzertsaal während des Auftrittes. Und Hemmungen kann man auch anders abbauen - und zwar wesentlich nachhaltiger. Wer regelmäßig Hemmungen mit Alkohol abbaut, wird davon übrigens nicht süchtig, er ist es schon.

Ich frage mich übrigens schon seit langem, welche Mittel von klassischen Musikern eingesetzt werden, da besoffene Musiker aus dieser Szene anscheinend nicht so häufig vorkommen. Daß ein künstlerischer Berufszweig komplett ohne Drogen auskommt, kann ich mir nämlich nicht vorstellen.
 
Ich frage mich übrigens schon seit langem, welche Mittel von klassischen Musikern eingesetzt werden, da besoffene Musiker aus dieser Szene anscheinend nicht so häufig vorkommen. Daß ein künstlerischer Berufszweig komplett ohne Drogen auskommt, kann ich mir nämlich nicht vorstellen.

Ist doch ganz einfach: (Klassische) Musik IST die Droge... :D
 

hahah guendola, nun hab ich lachen müssen wegen dem rockband und hotelzimmer zerlegen ^^
gute aussage !

also es mag schon möglich sein, dassman vielleicht nach 1 !!! glas rotwein oder 1 bier ein bisschen befreiter spielen kann, da die nervosität abnimmt. Aber ich selbst bemerke es, wenn ich sturzbesoffen bin, bekomm ich NIX hin. Da gehen meine 19 jahre klaviererfahrung total flöten. Am besten musik anmachen und nicht zum klavier.

Andererseits am nächsten Tag, wenn man noch restbetrunken ist, aber schon wieder einigermassen klar denken kann ( so wie ich jetzt grade von gestern ;) ) hab ich die kreativsten phasen. Hier kann ich am besten komponieren und es kommt auch eigentlich sehr brauchbares heraus.

Aber wennman was anderes spielen muss kannst du die feinmotorik vergessen. Probier mal im suff zb das Presto Agitato vom Beethoven Mondscheinsonate 3ter Akt zu klimpern. Vielleicht bekommt man den ersten Ton hin :D

Also bei mir isses halt so, 1 bier ok, 2 bier wenns denn sein muss, aber dann is das Klavierspielen nicht mehr brauchbar -> kein anschluss unter dieser Leitung :)

@ Betablocker, seid ihr krank ? Also ich studiere Medizin und mal zur nervosität betablocker einwerfen ist doch ein bissi übertrieben. Geschweige denn dass man diese feinen Sachen erst gar nicht bekommt und das ist ein schweres ! medikament, was nur in äussersten Bluthochdruckfällen verschrieben wird.
Kannman sich ja gleich ne pulle morphinderivat ala dipidolor reinpumpen weils so spass macht :D
 
Hiob heute im Kater

[von Hiob um 01:44 Uhr geschrieben]: ssssssohohohoooo

ich hab jetzt eeeeeeiniges intus und habe gespielt ! !!!
"Deck the Halls"! !

Dann hab ichsrückwärts gespielt. sllah eht kced!
und es klang nach rachmanninofff.
da dacht ics dass ich ja auch gleich rachmanninoff spielen könnte
und habs noten ausgedruckt. dann hab ich rachmanninoff gespielts
und es war toll ! soooooo toll !
ich bin graooßartig !

vergiss den online-schang!
trinkt !

Hallo lieber Hiob,

gib mal Lebenszeichen!
Lebst Du noch?
Rausch schon ausgeschlafen?
Das muß ja gestern schön lustig und
ein schöner Saufexzeß gewesen sein,
wenn Du so spät noch geantwortet hast.:lol:

Liebe Grüße, Mario
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich sage immer: Das Spielen von Jazz wird mit Alkohol besser, das Spielen von Klassik schlechter.

Tom
 
@ Betablocker, seid ihr krank ? Also ich studiere Medizin und mal zur nervosität betablocker einwerfen ist doch ein bissi übertrieben. Geschweige denn dass man diese feinen Sachen erst gar nicht bekommt und das ist ein schweres ! medikament, was nur in äussersten Bluthochdruckfällen verschrieben wird.
Einspruch! Betablocker können in manchen Fällen zur Behandlung von Nervosität geeignet sein und werden dann auch von Ärzten verschrieben.

Meine Ansicht dazu: Man sollte in solchen Fällen die Betablocker nicht langfristig einnehmen. Es gibt auch andere geeignete Methoden zur Behandlung von Nervosität.

Es stimmt übrigens auch nicht, dass Betablocker nur in "äußersten Bluthochdruckfällen" verschrieben werden.

Viele Grüße
Dimo
 
Ich sage immer: Das Spielen von Jazz wird mit Alkohol besser, das Spielen von Klassik schlechter.

Tomi, ich glaube da verwechselst Du etwas. Natürlich gehört zum Jazz spielen eine gewisse
Relaxtheit, ob die aber mit Alkohol erzielt werden sollte ist mehr als fraglich.

Hingegen:

Ganz klipp und klar: Alkohol und Feinmotorik gehören zwei unterschiedlichen Welten an.

Dem kann ich mich voll und ganz anschließen. Nur, Musik besteht nicht nur aus Feinmotorik. Alkohol hat auf der Bühne absolut nichts zu suchen. Zu gegebener Musestunde aber, vorzugsweise abends, kann, wie gesagt, ein edles Tröpfchen, natürlich in Maßen, der Muse schon mal behilflich sein.
 
Einspruch! Betablocker können in manchen Fällen zur Behandlung von Nervosität geeignet sein und werden dann auch von Ärzten verschrieben.

Meine Ansicht dazu: Man sollte in solchen Fällen die Betablocker nicht langfristig einnehmen. Es gibt auch andere geeignete Methoden zur Behandlung von Nervosität.

Es stimmt übrigens auch nicht, dass Betablocker nur in "äußersten Bluthochdruckfällen" verschrieben werden.

Viele Grüße
Dimo

Huhu Dimo,

es ist mir schon klar, dass betablocker auch bei nervosität verschrieben werden "können". Allerdings kommt mir das grob fahrlässig vor. Da müsste schon eine Angstneurose inkl. ausgewirkter Bluthochdruck oder ähnliches ( zb pathologischer Tremor ) indiziert sein um es zu rechtfertigen. Wie du schon sagst gibt es andere Möglichkeiten den Alltagsstress/Nervosität beim Klavierspielen vor Publikum ( von dem reden wir ja hier ) abzubauen bzw erst gar nicht aufkommen zu lassen. Fakt ist, dass Betablocker ein schwereres Medikament ist. Wenn man zu einem seriösen Arzt geht und ihm mitteilt, dass man doch gerne vor einem Klavierkonzert schnell mal nen B-Blocker einwerfen will, würde er dir 100 % den Vogel deuten und ! hier kommts, sicher ein Glas Rotwein empfehlen, denn das ist gut für das Herz und beruhigt :)

Man möge mich eines besseren belehren, aber ich bin mir hier sicher. Ausserdem ist ein Betablocker keine Heilmethode sondern nur eine Symptomminderung. Grob gesagt, mehr als dass es deinen Blutdruck senkt und die Pumpe verlangsamt macht es nicht.

lg, pat
 
Huhu Dimo,

es ist mir schon klar, dass betablocker auch bei nervosität verschrieben werden "können". Allerdings kommt mir das grob fahrlässig vor. Da müsste schon eine Angstneurose inkl. ausgewirkter Bluthochdruck oder ähnliches ( zb pathologischer Tremor ) indiziert sein um es zu rechtfertigen. Wie du schon sagst gibt es andere Möglichkeiten den Alltagsstress/Nervosität beim Klavierspielen vor Publikum ( von dem reden wir ja hier ) abzubauen bzw erst gar nicht aufkommen zu lassen. Fakt ist, dass Betablocker ein schwereres Medikament ist. Wenn man zu einem seriösen Arzt geht und ihm mitteilt, dass man doch gerne vor einem Klavierkonzert schnell mal nen B-Blocker einwerfen will, würde er dir 100 % den Vogel deuten

Hallo Pat,
ich muss Dir nochmals widersprechen.
Die Behandlung von Nervosität mit Betablockern ist gängiger als Du denkst.
Übrigens kann ich Dir gern am Montag ein paar Quellen raussuchen.
Gruß, Dimo

PS In welchem Semester bist Du?
 
Ich hab mal im etwas betrunkenen Zustand was auf ner Party vorgespielt. Zwar geht dadurch die Hemmschwelle weg, du bist also nicht wirklich nervös und hast kaum Angst vor Verspielern, aber - war bei mir zumindest so- du hast auch nicht mehr wirklich die Kontrolle über deine Hände. Ich musste dann praktisch alles dem Fingergedächtnis überlassen und war fast schon in der Rolle eines Zuschauers.
Witzig fand ich es jedenfalls nicht. Die anderen waren nur alle so blöd, dass se es nicht gemerkt haben wenn ich mich verspielt hab:D
 
Gute Idee Hiob. Beziehungsweiße: Gute Idee Hiob´s Klavier spielender Freund:p

Probier ich direkt mal aus. Das mit dem Alkohol.
Ist zwar erst 14:28 Uhr aber es sind ja Ferien:D:cool:
 

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