hallo,
ich hatte heute meine erste Eignungsprüfung (in Halle).
Ich bin völlig begeistert und werd jetzt mal erzählen wies war, damit alle, die noch eine Prüfung machen wollen wissen, wie sowas abläuft.
Damit man sich im Text etwas durchfindet (ich hab schon wieder viel zu viel geschrieben) habe ich für jeden Prüfungsteil einen extra Absatz gemacht
Gleich am Anfang war die Schriftliche Prüfung, welche aus 2 teilen besteht. Theorie und Gehörbildung. Man musste 8 von 15 Punkten schaffen um zu den anderen Prüfungen zugelassen zu werden. Gehörbildung fand ich rechst schwer, weil das Melodiediktat ein Orchesterwerk war, woraus man vier Takte der von einer Violine gespielten Melodoe aufschreiben sollte. Dafür war das Rhythmusdiktat einfach. Es bestand nur aus 8teln und 16teln und war die Fuge c-Moll von Bach, also eigentlich kannte es jeder. Dann musste man noch ein Orchesterwerk analysieren (Instrumente, Dynamik, Tempo, Zeitepoche/ mögl. Komponist usw.). Ich hab im diesem Teil unter 8 Punkte also nicht bestanden, konnte aber mit dem Theorieteil wo ich 14 oder 15 Punkte habe ausgleichen.
In Theorie musste man an einem Notenbeispiel Intervalle und Akkrode bestimmen, die Tonart eines Stückes bestimmen und diese transponieren, eine modale Tonart aufschreiben, Kadenzen in Quintlage notieren und Satzfehler in einem Satz finden und benennen.
Dann gab es noch einen mündlichen Teil Gehörbildung. Dort musste ich erst Töne vom Klavier abnehmen und dann oktavieren, dann vorgespielte Intervalle nachsingen und benennen. Das gleiche mit Dreiklangsumkehrungen und Sept-Akkorden,wobei ich bei den Septakkorden noch die Auflösung mitsingen musste. Dann musste ich modale Tonarten erkennen und zum Schluss ein Klavierstück analysieren. Das war zum Glück eine Fuge, die ich mal gespielt habe ;)
Dann noch Blattsingen, wobei Sopran und Bass auf Klavier gespielt wurden und ich die Mittelstimme singen musste. Wenn ich mal falsch gesungen hab, dann hat die Prüferin kurz richtig mitgesungen, damit ich wieder reinkomme. Obwohl ich eigentlich nicht gut Blattsingen kann war es dadurch kein Problem.
Überhaupt war die Simmung sehr angenehm. die Prüfung verlief wie ein Gespräch in dem man nebenbei mal was hören musste. Wenn ich was nicht konnte, wurde es mir erklärt. Ich habe mich gefühlt wie im Unterricht und war dadurch überhaupt nicht aufgeregt. Wenn ich eine Dreiklangsumkehrung falsch gehört hab, hat sie die Quarte nochmal betont und dann konnte ich es nochmal richtig sagen. Ich glaube, es wird auch mit bewertet, wie man auf seine Fehler reagiert, denn obwohl ich bestimmt die Hälfte der modalen Tonarten falsch gehört hab und auch sonst einige Fehler hatte, habe ich mit 'Gut' bestanden.
In der mündlichen Theorieprüfung wurde die Klausur ausgewertet und dabei konnte man, wenn man geschickt war nebenbei den Prüfer wissen lassen, was man weiß. Er hat fragen gestellt und man konnte sich aussuchen, wie ausführlich man sie beantwortet. Man musste einen Satz (mit Noten) harmonisch analysieren und dann noch Kadenzen vorspielen, wobei er darauf eingeht, wie gut man es kann. Ich konnte sie in Dur gut außer As-Dur, da hat er mich dann langsamer spielen lassen und war begeistert, dass ich es auch nach kurzer zeit kann ohne sie vorher geübt zu haben, als ich es in f-Moll nicht konnte, hat mich nochmal kurz a-Moll [oh, wie schwer...] spielen lassen und dann musste ich eine Melodie in G-Dur Blattspielen und dabei immer den Grundton im Bass spielen. Das konnte ich auch nicht soo gut, aber ich glaube, es hat ihm gereicht, dass ich es irgendwie dann doch (fast) richtig hinbekommen habe, so dass es sieht, dass ich das Prinzip verstanden habe.
Die Gesangsprüfung verlief auch sehr locker. Ich habe mich erst 5 min mit einer Prüferin unterhalten und dann völlig ohne Aufregung gesungen (normalerweise bin ich sogar aufgeregt, wenn meine Oma zuhört). Einmal hat meine Stimme kurz versagt, da hat sie mir nett zugelächelt und mir zu erkennen gegeben, dass das völlig egal ist, weil das Gesamtbild zählt. Dann hab ich ganz ruhig weitergesungen.
Dann kam nur noch die Klavierprüfung. Ich dachte erst, ich habe sie völlig verhauen, weil ich das Präludium so schnell gespielt hab wie nie zuvor, so dass meine Finger nicht hinterherkamen, bei einem anderen Stück musste ich 6 Takte 4 mal wiederholen bis mir eingefallen ist, wies weitergeht und mein Blattspiel war miserabel (Das Blattspiel war der einzige Teil in allen Prüfungen bei dem ich aufgeregt war). Ich habe aber trozdem Klavier bestanden, wenn auch nicht so gut, wie ich es mir vorgestellt hatte (Ich dacht, ich verbessere mich mit Klavier).
Insgesamt habe ich bestanden und das nichtmal so knapp (nur Gehörbildung war knapp).
Ich hoffe ich kann damit jetzt allen die Angst nehmen, die auch Eignungsprüfung machen wollen.
Mir jedenfalls hat die Prüfung richtig Spaß gemacht, weil die Prüfer sehr nett waren und einem das, was man nicht wusste erklärt haben. Ich hab also sogar noch was dazu gelernt :)